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Heinrich nicht unterstüßt,

- allein seine Aufgabe werde zu lösen haben. Dem Feldherrnblicke eines Loudon entging es nicht, daß nun der Augenblick gekommen sen, den Feind mit Vortheil anzugreifen und zu schla= gen. Schnell war der Entschluß gefeßt, mit dem größten Theile seiner Macht gegen Landshut zu marschiren, und die Verschanzungen zu erstürmen.—

Gleich am 16. Juni wurde FML. Wolfersdorf mit 5 Bataillons Infanterie und einem Kavalle rie-Regimente zur Unterstügung des FML. Gaisrugg nach Friedland gesendet. Den 17. marschirten die Generale Weichs und Jaques main mit 3 Bataillons Infanterie und zwei Kavallerie-Regimentern ebenfalls zu dessen Unterstütung nach Reichhennerss dorf ab, und am 18. brach das ganze Korps, — mit Ausnahme von 3 Bataillons Infanterie und 2 Kavallerie-Regimentern, welche unter Kommando des GM. v. Unruhe zur Einschließung von Glaß zurück blieben, aus dem Lager von Pisch wiß auf, marschirte an demselben Tage über Johannesberg bis Walden= burg, und den 19. über Gottesberg bis auf die Anhöhe vor Schwarzwalde. Hier stieß Gen. Nauendorf, welcher die Avantgarde führte, auf den feinds lichen, mit 200 Pferden und 300 Mann Infanterie auf Rekognoszirung ausgesendeten, Gen. Malachow ŚEh, welcher sogleich durch 50 freiwillige Grenadiere und 2 Schwadronen Kavallerie angegriffen, und mit Verlust von 2 Kapitáns, 3 Lieutenants und 130 Ges meinen, welche gefangen wurden, zurückgeschlagen

ward.

Am 20. ließ Loudon die Anhöhen bei Forste, fo wie auch den 3iegenrücken, beseßen, und breitete

sich mit seiner Kavallerie dergestalt bis Hartmanns-, dorf aus, daß den Preußen die Gemeinschaft mit Schweidnih und dem Gen. Ziethen völlig abgeschnitten wurde. Um dem Feinde auch den Rückzug gegen Schmie deberg zu verlegen, ersuchte Loudon den nach Friedberg am Queis vorgerückten FML. Bek, gegen Hirsch. berg zu marfchiren, und daselbst Stellung zu nehmen..

Dem Gen. Fouqué blieb somit nur noch der Weg über Bolkenheim zum Rückzuge übrig, den er aber, wäre derselbe auch minder gefährlich gewesen,. ebenfalls nicht nehmen durfte, da ihn des Königs Bes fehl fest an seine Stellung band. Das Gefährliche seiner Lage wohl einsehend, und das ihm bevorstehende Schicksal ahnend, schrieb Fouqué den 19. Juni an den König: „Es ist gestern ein neues Detaschement von der ,,Loudonischen Armee angekommen, das sich zwischen „Hartmannsdorf und Wittgendorf auf dem Ziegenrücken "gesetzt hat. Ich könnte dieses leicht angreifen und zurück ,,treiben, wenn ich nicht befürchten müßte, daß der ,,mir bei Reichhennersdorf gegenüberstehende Feind un„terdessen meinen Posten beseßte, den zu behaupten „Eure Majestät mir zu wiederholten Malen befohlen „haben, und welchen Befehl ich auf das Genaueste be=" ,,obachten, und mich bis auf den leßten Blutstropfent „vertheidigen werde."

Diesem ohne Erfolg gebliebenen Schreiben folgte am 21. Juni ein Zweites: „Die Korps der Generale ,,Gaisrugg und Janus stehen mir gerade gegenüber, „rechter Hand Gen. Wolfersdorf und linker Hand Gen. ,,Nauendorf, die täglich von dem Gen. Loudon ver„stärkt werden. Da ich gewissermaßen auf meinem Posten angenagelt bin, so darf ich mich nicht unter

„stehen, die mindeste Veränderung darin vorzunehmen, weil der Feind so nahe ist, daß wir uns mit kleinem Gewehrfeuer erreichen können. Alle Gemeinschaft mit „Schweidniß, und mit dem Gen. Ziethen auf dem Zeisberge ist mir durch das Korps des Gen. Nauen= dorf abgeschnitten, das sich zwischen uns gesezt hat. »Ich vermuthe auch, daß der General Ziethen genő„thigt seyn wird, seinen Posten zu verlassen, und sich „nach Schweidniß zurück zu ziehen. Mit Brot, Fourrage „und Geld bin ich bis Ausgang dieses Monats versehen. -In dieser Lage werde ich mich bis auf den legten Mann wehren, und erwarte von Eurer Majestät eine Diversion." Allein der König hielt die Lage seines bedrängten Generals für nicht so gefährlich, die Stellung bei Landshut für unüberwindlich, und machte teine Diversion. Übrigens wäre es hierzu auch schon zu spät gewesen; denn an dem Tage, als Friedrich dieses Schreiben erhielt, war Fouqués Schicksal bei Landsbut bereits entschieden.

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Den 21. und 22. Juni verwendete Loudon zur Rekognoszirung der Gegend, und zu den nöthigen Vors bereitungen zum Angriffe auf das verschanzte Lager, welches die Preußen auf nachstehende Weise besett harten:

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Summe 15 10 14 400 50

Zum Angriffe des auf diese Weise beseßten Lagers gab Loudon folgende Disposizion:

,,Den 22. Juni in der Nacht hat die Artillerie in möglichster Stille auf der Höhe bei Reichhennersdorf, auf dem Steinberge, vor dem Doktor sberge und bei Vogelsdorf in Batterien aufzufahren, und, auf das gegebene Signal durch Granaten auf dem Steinberge, mit einem heftigen Feuer den Angriff zu eröffnen.

Gleich darauf rücken die Truppen in vier Kolonnen zum Sturme gegen die Verschanzungen vor, und zwar:

Erste Kolonne, zur Erstürmung des Doktori berges:

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Dritte Kolonne, zur Erftürmung der Mumme [= schanze und der verschanzten Linie:

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Vierte Kolonné, zur Erstürmung der verschanzten Berge bei Blasdorf und Reichhennersdorf:

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