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Zwölf bis drei Uhr Mittags.

Reiterei des Gen. Paiol vorwärts Charleroi gegen GilIn; hinter ihr die junge Garde.

Gosselies befeht durch ein Kavallerie-Regiment, dem zur Unterstützung die Kavallerie-Division Lefebvre Desnouets res und ein Infanterie-Regi ment mit 2 Kanonen folgen.

Die Kavallerie unter Grou chy, und nach ihr das Korps von Vandamme, defiliren durch Charleroi.

Vandamme wendet sich ges gen Gilly. Reille und Er: lon find im Marsch auf Gof Lelies.

Gerard zwischen Philippeville und Chatelet.

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1. Brigade schlägt sich bei Gosselies durch, und mar: schirt auf Heppignies.

Die 2. Brigade, um den Rückzug der ersten von Fon: taine zu unterstüßen, nimmt, nachdem sie Charleroi ges räumt hat, zwischen drei und vier Uhr eine Aufstellung hin: ter Gilly, und hält die Brü: de von Chatelet befeßt, vor welcher das vierte feindliche Korps noch nicht eingetroffen ist.

3. und 4. Brigade und Reserve Kavallerie im Marsche auf Fleurus.

Uhr Abend 8.

Die 2. Brigade räumt thre Stellung unter heftigem Ge: fecht, stellt sich aber bei Lam b ufart wieder, wo sie die 3. Bri: gade zu ihrer Aufnahme findet.

1. Brigade verläßt Heppige nies, verfolgt durch die Divis fion Gerard, und nimmt bei St. Umand Posizion. Niederländische Armee. Die Brigade des Prinzen von Weimar vereinigt sich bei Quatrebras.

In Brüssel trifft um fünf Uhr Abends die Nachricht von dem Angriff der Franzosen ein. Um fechs Uhr gibt We 1lington der Armee den Befehl, fich marschiertig zu halten.

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Stellung in der Nacht vom 15. fum 16.

Linker Flügel, zwischen Goffeties und Frasnes; Division Gerard Wagnee. Centrum, im Wald von Fleurus bei Soleilmont; Garden und 6. Korps nebst Res serve-Artillerie Charleroi. Rechter Flügel, vorwärts Chatelet.

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Preußische Armee.

Nachts eilf Uhr: Verei nigung des 1. Armeekorps bei St. Umand; dessen Vorposten gegen Lambusart und Hep, pignies.

2. Korps Sombreuf und Mazy.

3. Korps bei Namur.

4. Korps bei Lüttich, in engen Kantonnirungen; ein Theil bei Hanut.

Niederländisches Heer.

Mit Ausnahme der Brigade Weimar, in seinen Kantonnez ments.

Die Versammlung der französischen Armee vor Charleroi, welche vom 5. bis 14. Juni ausgeführt wurde, blieb den Alliirten unbekannt. Erst am 14. Abends, als man theilweise das Einrücken der französi schen Korps in ihre Bivuaks bemerkte, erhielten die uns bestimmten Gerüchte über ihren Marsch einige Gewißs heit. Am 15. wollten sich die Preußen konzentriren. Bei dem ersten Korps (das nächste am Feind) wurde erst am 15. Morgens halb vier Uhr, nach. dem schon die ganze Vorpptenlinie im Feuer war, der Befehl zur Zusammenziehung der Brigaden gegeben. Nicht früher als am Ende dieses Tages, Nachts eilf Uhr, konnte die Vereinigung dieses Korps bei St. Amand bewirkt werden.

Die öffentliche Anerkennung des Generals von

Ziehen, daß die ungestörte *) Vereinigung des Armeekorps nur den Anordnungen der Kommandeurs der 1. und 2. Brigade, so wie der Tapfer= keit dieser Truppen, zu verdanken seye, beweiset, nächst Obigem, daß man wohl einen Angriff erwartete, auf denselben aber nicht vorbereitet war. Ein weiterer Beweis hiervon liegt darin, daß am Ende des ersten Ope= razionstages das dritte Korps 8 Stunden, das vierte 21 Stunden von dem Angriffspunkt, das zweite aber immer noch so weit von demselben entfernt war, daß es nőthigenfalls das erste nicht unterstügen konnte.

Den Franzosen, welchen ihre unbemerkte Vereinigung vor Charleroi über Erwartung gelungen war, glückten die Operazionen des ersten Tages nur theilweise. Außer dem 1. und 2. Korps vermochte keis nes, seine Aufgabe ganz zu erfüllen. Das verzögerte Eintreffen des 3. und 4. Korps hatte den Verlust der Resultate eines halben Tages zur Folge. Waren dieje Korps um neun Uhr Morgens an der Sambre, und um zwölf Uhr Mittags auf dem linken Ufer, so konnte Fleurus am Abend erreicht werden. Das Ge: fecht bei Gilly und Soleilmont würde schon um ein oder zwei Uhr statt gehabt haben, und die 1. und

*) Preußisches militärisches Wochenblatt von 1818, Nr. 85, Seite 462. Von ungestörter Ver: einigung kann wohl nicht die Rede seyn, wo 8,000 Mann sich durchschlagen müssen (1. Brigade bei Gof felies), und wo Truppenabtheilungen verloren gehen: eine Kompagnie des 28. Regiments bei Couillet; das Füselier-Bataillon desselben Regiments bei Pie= ronchamp.

2. feindliche Brigade wahrscheinlich abgeschnitten worden seyn. Der Marschall Ney, dem die Kanonade bei Gilly Besorgnisse der Art einflößte, daß er das Vordringen von Reille auf Quatrebas unterbrach, würde die Stellung von Quatrebras noch am Abend gewonnen haben; da er zur Zeit seines Eintreffens vor derselben, fünf Uhr Abends, über den Ausgang des Ge= fechts mit den Preußen beruhigt gewesen seyn würde.

Aber besonders nachtheilig erscheint das spätere Eintreffen des 4. Korps bei Chatelet.

Erreichten das französische Centrum und der rechte Flügel Fleurus schon am ersten Tage, so würde die Schlacht von Ligny am folgenden statt drei Uhr Nachmittags, wohl schon um zehn Uhr Vormittags, oder noch früher begonnen haben. Ney, im Besiß von Quatrebras, konnte dann das 1. Korps in den Rücken der preußischen Stellung absenden; weil er sich überzeugte, daß er vor dem Abend keinen überlegenen Angriff ju besorgen habe. Wenn er auch dieses nicht that, so war die Schlacht bei Ligny, wenn sie anders die Preußen noch annahmen, gegen zwei Uhr Mittags entschieden, und das Resultat derselben, - vorzüglich bei der Überlegenheit der französischen Reiterei, ungleich folgenreicher. Es blieben 5 Stunden zur Verfolgung übrig, und es ist sehr wahrscheinlich, daß in diesem Falle die in ihrem Centrum gesprengte preußische Armee in einen Zustand versezt worden wäre, welcher ihr am 18. nicht erlaubt hätte, an der Schlacht von Waterloo Theil zu nehmen.

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