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länder zurückwendete, die Nacht bei Hanut, oder Mucheron, so konnte er den dritten Tag um ein Uhr Mittags in Gembloux eintreffen. (Von Mucheron nach Gembloux 8 Lieues.)

Rechnet man den Verlust in einer Schlacht gegen die Preußen zu 8,000 Mann, und für die Verfolgung 30,000 Mann, so hatte der Kaiser noch etwa 75,000 Mann zur Schlacht mit Wellington, dessen Ar mee mit Zuzählung des ersten preußischen Korps gegen 115,000 Mann stark war.

Es ist wahrscheinlich, daß Wellington, wenn er eine Schlacht bei Sombreuf, Quatre bras oder Genappe lieferte, zur Deckung von Brüssel (so wie er es bei Hal gethan) ein Detaschement von 18 bis 20,000 Mann hinter der Dyle bei Wavre würde aufgestellt haben.

Würde die Schlacht bei Sombreuf angenoms men, so war diese Maßregel um so wichtiger, da die Marschrichtung des Kaisers auf der Römer-Straße der Schlacht von selbst eine strategische Einleitung gab, die der niederländischen Armee gefährlich werden konnte.

Vermied Wellington die Schlächt am dritten Lag, und nahm er sie erst am vierten bei Quatrebras oder Genappe an; so würde der Kaiser auch an diesem Tage noch mit ihm allein haben schlagen können. Denn die preußische Armee war entweder freiwillig oder in Folge einer verlorenen Schlacht (im Fall einer ge wonnenen konnte der Kaiser nicht gegen Wellington marschiren) bis wenigstens in die Höhe von Lüttich zurückgegangen, und konnte folglich, wenn sie auch gleich am Mittag des dritten Tages zum Ungriffe

überging, die ihr gegenüberstehenden Korps am dritten Tage nicht weiter als bis Hanut, und am vierten bis Namur oder Gembloux zurück drängen.

Die Wahl der Operazionslinie von Rocroy konn te daher Vortheile bieten, welche selbst jene von Char leroi nicht hatte. Der erste und zweite Operazions. tag waren nach dem Feldzugsplane die entscheidenden. Da es dem französischen Kaiser gelungen war, seine Armee unerwartet vor dem Angriffspunkt zu versam meln, so war auch das Resultat des ersten Tages nicht zweifelhaft. Bei Namur konnte aber der Erfolg größer seyn als bei Charleroi; weil die preußischen Streitkräfte auf dem Angriffspunkte weiter zerstreut was ren, und weil die Armee, in ihrer Mitte gesprengt, sich nicht unter dem Schuße einer Avantgarde aus rücklie genden Kantonnements ungestört versammeln konnte.

Bei Charleroi hatte der Kaiser die Wels lingtonische Armee so nahe, daß sie schon am Mittag des zweiten Tages am Kampfe Theil nahm; bei Nai mur war dieß erst 24 Stunden später möglich. Auf der Operazionslinie von Charleroi gehörte ein strategischer Sieg über die Preußen dazu, die Vereinigung der Alliirten zu hindern, daß heißt, das Gelingen der ganzen Unternehmung zu sichern; auf der von Rocroy konnte schon der Erfolg der Operazionen des ersten Lagés diesen Vortheil gewähren, und ein gewöhnlicher Sieg, wie der von Ligny, würde sie unfehlbar ge tiefert haben.

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115,500 Mann 350. Geschüße.

Niederländische. Niederrheinische.

Wellington. Blücher.

Summe der

ALiirten.

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85,817 M. 123,100 M. 208,917 M. 258 Geschüße. 334 Geschüße. 642 Geschüße.

überlegenheit der alliirten Armeen über die Französische:

an Infanterie ". 81,951 Mann

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Summa 93,417 Mann 292 Geschüße.

Stellung der Armeen am 14. Juni Abends.

Franzosen.

Zu dem Übergang über die Sambre war die französische Urmee auf folgenden Punkten versammelt :

Alliirte.

Die beiden alliirten Armeen stehen ruhig in ihren Kan tonnirungen. (Siehe die Einfcitung.)

Rechter Flügel.

4. Korps Gerard und 1 Küs raffier-Division bei Florenne.

Centrum.

3. Korps Vandamme, 6. Lobau, Reserve-Kavallerie und Garden bei Beaumont.

Linker Flügel.

2. Korps Reille bei Laire.

1 Korps Erlon bei Solre fur Sambre.

Entfernungen.

Von Florenne nach Chas telet 5, Lieues.

Von Beaumont nach Charleroi 7 Lieues.

Von Laire nach Marchienne s4, Lieues.

Von Solre sur Sambre nach Marchiennes 6 Lieues. Von Charleroinach Fleu rus 3 Lieues.

Von Chatelet nach leurus 3 Lieues.

Bon Marchiennes nach Frasnes 4 Lieues.

Im preußischen Hauptquar: tier Namur trifft Abends zehn Uhr vom 1. Urmeekorps die Mel: dung ein, daß 2c.

Noch vor Mitternacht gehen an die Armee folgende Be: fehle ab:

An das 1. Korps: in sei: ner Stellung an der Sambre zu bleiben, den Ungriff des Feindes zu erwarten; im Fall die: fer mit überlegenen Kräften ge, schieht, sich langsam auf Fleus rus zurückzuziehen, um der Urs mee Zeit zumSammeln zu geben. 2. Korps. Versammlung bei Sombreuf.

3. Korps. Aufstellung zu Namur sur Deckung der linken Flanke.

4. Korps. Marsch auf Hanut. Diese Disposizionen zeigen deutlich, daß man den Übergang der französischen Armee über die Sambre am folgenden Morgen noch nicht erwartete.

Erster Operazionstag, 15. Juni.

Übergang über die Sambre.

Die Absicht des Kaisers war, noch am Vormittag über die Sambre zu sehen, das erste preußische Korps schnell zu werfen, und an diesem Tag mit der Armee noch bis Fleurus vor: judringen; während ein Deta: schement sich des Punktes von Quatrebras bemächtigen, und die etwa von der niederländischen Urmee der preußischen zu

Hilfe eilenden Untekstüßungen festhalten sollte.

Auf diese Weise wollte er sich schnell zwischen die alliirten Heere hineindrängen, und das preufische in der Richtung von Nas mur zurückzuwerfen suchen.

Der Marsch nach der Sambre geschah in drei Hauptko, Ionnen, deren gemeinschaftlicher Direktionspunkt hinter Charleroi fiel.

Die übergangspunkte waren für die Kolonne des rechten Flüs gels Chatelet. Kolonne des Centrum, in sich auf zwei Kolonnenwegen marschirend, Char=" leroi. Kolonne des linken Flüs gets, Marchiennes.

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