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jelt, so wie sie aus den Kantonnements eintrafen, entgegengesetzt werden konnten, über den Haufen zu werfen, und den von Jodoigne und Han ut berbeieilenden Brigaden den Weg nach Namur zu sperren.

Stellung der Armee am Ende des Tages.

Franzosen.

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4. Korps bei Namur.

2. Korps zwischen Gebreffe und Emines.

3. Korps und Reserve-Kalle: rie bei Warissoulf und auf der Straße von Löwen. ̧

6. Korps hinter dem Ot: neau-Bach bis Gembloux. Garden bei Tembloux.'

1. Korps auf dem rechten Sambre Ufer vor Charle roi und Chatelet.

Konnten Truppenabtheilungen Noville an der Mehaigne und Eghezee erreichen, fo mußten diese Orte besetzt werden.

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Zweiter Operazion stag.

Nachdem die französische Armee am ersten Tag in den Besitz von Namur und der Straße von Löwen gelangt war, mußte sie am zweiten Tage suchen, das preußische Heer, wenn es sich nicht freiwillig nach Mastricht zurückzog, durch eine Schlacht hierzu zu zwin gen, weil am dritten Operazionstag die Welling= tonische Armee bereit seyn konnte, die Barriere am Orneau-Bach zu sprengen, sich auf die Verbindungslinie der französischen zu sehen, und in ihren Rücken vorzubringen.

Es lassen sich hierzu folgende Anordnungen vor: aussehen:

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Das noch auf dem linken Sambre Ufer befinde liche 1. Korps hatte seine Bivouaks vor Charleroi und Chatelet in der Nacht zu verlassen, und sich, den nächsten Übergangpunkt benügend, mit dem 6. Korps hinter dem Oreau-Bach zu vereinigen. Zwischen neun und zehn Uhr Morgens konnte diese Vereinigung bewirkt seyn. Die Bestimmung beider Korps, denen sich noch das zweite Reserve-Kavalleriekorps anschließen mußte, war, den Rücken der Hauptarmee zu decken, und etwaige Versuche des ersten preußischen Korps, über Gembloux seiner Armee nachzurücken, zu verhindern. Die Stärke des 1. und 6. Infanterie- und 2. Kavalle riekops betrug zusammen 33,000 Mann, 96 Geschüße.

Von der Hauptarmee hatte ein Theil des 3. Korps Namur, und die Übergänge über die Sambre, welche mit Brückenköpfen versehen werden mußten, zu besehen, um die Straße nach Löwen zu beobachten. Eine Infanterie-Division und die Reiterei des 3. Korps, nebst den Truppen des Genie, zusammen 8,000 Mann, konnten hierzu hinreichen.

Die Armee selbst, nach diesen Detaschirungen noch 74,000 Mann stark, mußte sich am frühen Morgen des zweiten Tages, sobald sie von der Richtung des feindlichen Rückzugs, über welche kaum ein Zweifel obwalten konnte, sicher war, zur Verfolgung in Marsch sehen. Erreichte man die feindliche Armee nicht bis zum Mittag hinter der Mehaigne oder an den Quellen des Jaar, wo sie ihr 3. Korps am leichtesten an sich ziehen konnte, so lag hierin ein Beweis, daß sie cine Schlacht zu vermeiden suchte.

Es durfte ihr dann, wenn man Gewißheit bierüber hatte, nur ein Detasement von 30 bis 36,000 Mann foigen. Der Rest der Armee aber mußte sich ge. gen Gembloux zurückwenden, und an diesem Tage wenigstens noch Hanut zu erreichen suchen.

Preußische Armee.

Von der Chauffee von Löwen, und von Namur abgedrängt, blieb der preußischen Armee, inden sie ihr erstes Korps der Wellingtonischen Armee überließ, am zweiten Tage die Wahl, entweder auf Matricht zurückzugehen, und das 3. Korps erst über Lüttich an sich zu ziehen, oder die Vereinigung mit dem 3. Korps gleich an der Mehaigne zu bewirken, und in der Gegend zwischen Hanut und Waremme eine Schlacht zu wagen. Es ist wahrscheinlich, daß der preußische Feldherr das Lettere gethan haben würde.

Am frühen Morgen des zweiten Tages konnten das 2. und 4. Korps, nebst der Tags zuvor von Assesse herangegangenen Brigade des 3. Korps, etwa 68,000 Mann, vereinigt seyn, das 3. Korps selbst aber, dessen Marsch durch die Maas und die Mehaigne gedeckt war, am Mittag auf die Römer.Straße bei Turine eintreffen. Die Armee belief sich dann auf mehr als 90,000 Mann; während der Feind höchstens 80,000 zur Schlacht zu bringen, und diese bei aller Thätigkeit nicht vor drei Uhr Nachmittags anzufangen vermochte.

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Niederländische Armee.

Da es dem ersten preußischen Korps bei dem Rückzug seiner Armee auf Mastricht nicht möglich war, sich derselben wieder anzuschließen, so mußte es das

Vorrücken der Wellingtonischen Armee abwarten, und, die Übergänge bei Charleroi und Chatelet beseßt haltend, seine Aufstellung zwischen Fleu rus und Sombreuf nehmen.

Einige der am nächsten kantonnirenden Truppen abtheilungen von Wellington, etwa 10 bis 12,000 Mann, konnten noch am Abend des zweiten Tages bei Sombreuf eintreffen, und sich zwischen diesem Ort und Gentinne auf dem linken Flügel der Preußen aufstellen.

Unter Deckung dieser Avantgarde würde die Verfammlung der Armee bei Quatre bras bis zum Vors mittag des dritten Tages vollendet worden seyn.. Allgemeine Bemerkungen über den zwei ten Operazion stag.

Das Resultat dieses Tages konnte für die Fran zosen nur dann ungünstig ausfallen, wenn sie von den Preußen geschlagen wurden. Welche Wendung die Schlacht genommen haben würde, unterliegt hier keis ner Berechnung. Überlegenheit an Streitkräften war auf Seite der Preußen, die Kriegsgewohnheit und Erfah rung auf jener der Franzosen. Die Güte der Truppen, die Tapferkeit, und das moralische Prinzip überhaupt, mochten sich in beiden Heeren ziemlich die Wage halten. Dem ersten Feldherrn seines Jahrhunderts, im Kampfe um seine Existenz begriffen, stand ein kühner entschloßfener General gegenüber, dessen festen Muth keine Unfälle so leicht zu erschüttern vermochten. Will man dem ungeachtet hier einer Wahrscheinlichkeit Raum geben, so muß man die Schlacht von Ligny zum Grund le gen, weil sie unter gleichen Verhältnissen von densel

ben Heerführern und denselben Armeen geschlagen wur. de. Wir finden in derselben 90,000 Preußen, in einer von ihnen längst ausgewählten, von Natur sehr starken Stellung, durch 60,000 Franzosen auf dem festesten Punkte ihrer Fronte angegriffen, durchbrochen und zu einem unordentlichen Rückzug genöthigt.

Bei der oben vorausgeseßten Schlacht sind die Fran, zosen um 14,000 Mann stärker angenommen, als sie bei Ligny waren. Die größere Entfernung von dem Angriffspunkte erlaubte dieß.

Ein Sieg der Franzosen an der Mehaigne, wenn auch eben so unvollständig gewonnen, wie jener bei Ligny, konnte den beabsichtigten Zweck niemals verfehlen; weil der Rückzug der preußischen Armee sie in jedem Fall noch weiter von der Wellingtonischen entfernen mußte.

Andem Orneau-Bach ging dieser Tag wahrscheinlich ruhig vorüber. Es müßte dann dem ersten preußis schen Korps der Rückzug der Armee unbekannt geblie ben seyn, und es in der Meinung, sie stehe auf der Straße von Löwen, den Versuch einer Vereinigung über Gembloux haben wagen wollen.

Dritter Operazionstag.

Die Aufgabe der französischen Armee am dritten Tage war, die zurückgedrängte preußische mit einem Detaschement wenigstens hinter der Mehaigne' fest= zuhalten, während die Hauptarmee sich am Orne aus Bach vereinigte, um dem Herzog von Wellington eine Schlacht zu liefern. Lagerte der Kaiser mit dem Theile der Armee, mit welchem er sich gegen die Eng Öftr. milit. Seitsch. I. 1835.

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