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Operazionslinie über Rocroy (äußere rechte).

Die

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Die Landesstrecke, welche die preußische Armee besett härte, dehnte sich in ihrer Tiefe von den Quellen des Pieton Bach es bis gegen Mastricht (36 Lieues) aus; in der Breite reichte sie von Rochefort bis Jos doigne (20 Lieues). Der Lauf der Sambre, und der östlich strömende Theil der Maas scheiden dieselbe in eine nördliche und eine südliche Hälfte, von denen die Lettere durch die Maas wieder in zwei ziemlich gleiche Theile zerfällt. Namur, der Vereinigungspunkt beider Flüsse, ist auch zugleich der Centralpunkt dieses ganzen Landestheiles.

Die preußische Armee kantonnirte auf demselben in drei Treffen. Das Haupttreffen, aus zwei Korps ges bildet, stand bei Namur senkrecht auf der Sambre und Maas, deren Lauf zugleich die Direkzionslinie der Armee bezeichnet. Sein rechter Flügel, 2. Korps, reichte von Jodoigne bis Namur, sein linker, 3. Korps, von Namur bis an den Lesse Ba ch. Die Frontlänge dieses Kantonnements betrug 15 lieues. Acht Lieues vorwärts desselben befand sich auf dem lins

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ken Ufer der Sambre bei Charleroi, als Vortref= fen, das 1. Korps. Das entfernteste Brigade-Quartier desselben war in Fontaine l'Eveque, das nächste in Fleurus. Die Reserve oder das dritte Treffen, 4. Korps, kantonnirte 14 Lieues hinter Namur, bei Lüttich, ebenfalls auf dem linken Flußufer; einzelne Abtheilungen reichten sogar bis Mastricht. In Namur war das Hauptquartier des Kommandirenden.

Drei Viertheile der Armee befanden sich demnach auf dem nördlichen Theil des Kantonnements-Bezirks, mit ihren Massen von Fontaine bis über Lüttich auf wenigstens 30 Lieues ausgedehnt. Ein Viertheil nur stand in der östlichen Hälfte des südlichen Abschnitts, von dem Lauf der Maas eingeschlossen. Die westliche Hälfte desselben war nur durch eine leichte Vorposten, Eette besest, welche das 1. Korps von Binche über Gerpinnes nach Biesmes, und das 3. Korps von hier über Dinant gezogen hatten.

Ein näheres Bild von der Dislokazion der Armee am Tage des Anfangs der Feindseligkeiten gibt nachstehendes Verzeichniß der

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9. Brigade, Affeffe 4 13., 14, 15. und 16. Bri

Lieues.

10. Brigade, Ciney 7.

Lieues; im Lager.

11. Brigade, Dinant 8 Lieues.

12. Brigade, Huy 7 Lieues. Reserve Kavallerie, Canjone 10-12 Lieues, bis an den Lefse-Bach ausgedehnt.

Artillerie, an den Straßen

von Huy, Marche, 2c.

gade, in der Umgegend

von Lüttich; einzelne Abtheilungen bis gegen Mastricht, 20 Lieues.

Diese Vertheilung der Armee erforderte für die Versammlung derselben bei Namur, von dem "Au-' genblick an gerechnet, wo die Truppen ihre Kantonnes ments verließen, für das 1., 2. und 3. Korps (eins zelne Abtheilungen ausgenommen) mindestens 10 bis 14 Stunden, für eas 4. Korps 14 Tage.

Die Wellingtonische Armee war, duraf sie zuż rückgezogene Lage ihrer Quartiere, beinahe um das Doppelte von dem Angriffspunkt entfernt. Brüssel liegt 15 Lieues, die abgelegensten Kantonnements bei Ath und Grammont an 30 Lieues von Namur. Vor

der Mitte des dritten Operazionstages konnte diese Ars mee nicht versammelt auf dem Kampfplage an der Maas erscheinen.

Unter solchen Umständen war es möglich, auf der Operazionslinie von Rocron, welche gerade in die linke Flanke des Haupttreffens der preußischen Armee führt, einen entscheidenden Schlag auszuführen, ehe sie zu sich selbst kommen, sich in hinreichender Stärke versammeln, noch von der alliirten Armee unterstüßt werden konnte.

Namur, der Centralpunkt, von dem die Leitung des Heeres in allen Richtungen ausging,

war das

erste Operazionsobjekt. Keine erhebliche Truppenabtheilung, sondern nur eine leicht zu sprengende Vorpostenlinie, stand hier entgegen.

Zwar läßt der Angreifende, indem er in den Wintel vordringt, den bei Namur die Sambre und Maas bilden, das 1. und 3. feindliche Korps auf feis nen Flanken; allein keines dieser isolirten Korps konnte es wagen, ehe die Armee zu ihrer Unterstüßung bereit war, über den vorliegenden Fluß und dessen Defileen zu sehen, um den Kampf mit dem weit überlegenen Gegner zu unternehmen. Überdieß mußte der entschei dende Schlag ausgeführt seyn, ehe diese Korps in sich versammelt seyn konnten.

Gelang es dem feindlichen Heere, schneller über die Sambre zu gehen, das 2. Korps in der Richtung von Hanut aus seiner Aufstellung zu werfen, und Namur zu beseßen, so war das Haupttreffen in feiner Mitte, d. h. der Schlußstein des ganzen Gebäudes, gesprengt, und für die ersten entscheidenden Tage das 1. Korps von der Armee getrennt, das 3. aber seiner

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nächsten Verbindung beraubt, und in die Nothwendig= keit verseßt, solche erst an der Maas abwärts zu suchen. In jedem Fall sah der feindliche Feldherr sich eines dieser zwei Korps, vielleicht sogar Beide, am Tage der Schlacht entzogen,

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Die alliirten Armeen stehen in den oben beschriebenen Kans tonnirungen.

Wir sehen voraus, daß, so wie es auf der Operazionślinie von Charleroi in der Wirklichs keit geschah, auch hier am Vor, abend des erstenOperazionstages das Eintreffen der französischen Korps auf ihren Lagerpläßen bes merkt, und die Meldung davon so frühe in das Hauptquartier Namur abgeschickt wurde, daß der Befehl zur Versammlung der Armee bei Namur eine Stunde vor Mitternacht abgehen konnte.

Es ist anzunehmen, daß das 2., 3. und 4. Korps den Befehl erhielten, sich zwischen Namur und Sombreuf zu verfammeln; während das i. Korps die von ihm bewachten SambreÜbergänge befeßt halten mußte, indem die bei Florenne aufs gestellte Hauptmasse des französ fischen Heeres diesen Übergangspunkten näher als jenem von Namur stand, ein Korps auch bereits nach Moriame vorge: schoben war, der Hauptangriff folglich auch auf Charleroi gelten konnte.

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