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lichen Vorposten ein Paar Stun den von diesen Punkten entfernt standen fo läßt sich anneh men, daß der übergang schnell und ohne Störung ausgeführt wurde.

Um drei Uhr mußten die Kolonnen sich in Bewegung fehen, und zwar

Kolonne des rechten Flügels über Binch gegen Nivelles;

Kolonne des Centrums auf Mons, mit der Bestim mung, sich dort an den Marsch der

Kolonne des linken Flügels anzuschließen, welche von Maubeuge sich dahin zu dirigiren hatte.

Die feindlichen Vorposten vor Mons und Binch mußten schnell zurückgeworfen werden, Bis die Kolonnen diese beiden Punkte passirt hatten, diente ih nen die alte Römer-Straße zur Verbindung.

Die Kolonne des rechten Flü gels hatte Binch stark zu bes sehen, und Partien gegen den Pieton Bach vorzuschieben.

Jene des linken Flügels hatte dasselbe hinsichtlich Mons ju beobachten, und ihre Detaschements in der Richtung von Uth bis an den Hunel- Bach ge= hen zu lassen.

Wenn es möglich war, mußten am Ende des Operazionstages Braine le Comte und Nivelles von den Vortrups pen erreicht und befeht werden. Die Haupttheile der Armee und

Wenn der Angriff auf die Vorposten von Mens und Binch um vier Uhr begann, und man um sechs Uhr zu Mons die bestimmte Nachricht vom Vorrücken der französis fchen Armee hatte, so konne te man zu Ath, Enghien, Braine le Comte und Nis velles um eilf Uhr Kunde das von erhalten, und war im Stan: de, die auf diese Sammelpläße angewiesenen Truppen bis zum Abend auf denselben zu versam meln.

(Von dem Angriffe am 15. Morgens drei Uhr auf die Vor, posten von Charleroi kam aber die Meldung in das kaum acht Stunden entfernte Haupts quartier zu Namur erst um zehn Uhr.)

Im Hauptquartier zu Brüffel würde die Nachricht nicht leicht vor Abend fünf bis sechs Uhr eingetroffen seyn.

(Die bestimmte Nachricht vom Vordringen der französischen Armee über Charleroi traf erst um Mitternacht in Brüss fel ein.)

Nach Obigem läßt sich daher annehmen, daß am Ende des ersten Operazionstages die eine zelnen Abtheilungen der Wellingtonischen Armee auf den ihnen bestimmten Sam;

der rechten Flügel-Kolonne konna ten dann bei Soignies und Seneffe gern.

Gelang dieses nicht, so las gerte die Hauptarmee hinter der Senne, und ihre Avantgarde beseßte Soignies. Die rechte Flügel Kolonne aber blieb bei Seneffe, und die Vortrup: pen derselben bei Arquesnęs,

Die Verbindung mit der Armee war über Roeulf zu er halten.

Entfernungen,

Von Maubeuge nach Mons 5 Lieues.

Von Maubeuge nach Soignies 9 Lieyes.

Von Maubeuge nach Braine le Comte 101⁄2 'Lieues.

Von Solre sur Sambre nach Mons 6 Lieues,

Von Solre sur Sambre nach Soignies 10 Lieues.

Von Solre sur Sambre nach Braine le Comte 11 Lieues.

Von la Buissiere nach Binch 3 Lieues.

Von la Buiffiere nach Se neffe 7 Lieues.

Von la Buissiere nach Ur quesnes 81⁄2 Lieues,

Von la Buiffiere nach Niz velles 9 Lieues. Von Binch nach Mons 31⁄2 Licues.

Von Seneffe nach Soig nies 4 bis 5 Lieues.

melpläßen, — einige weit entfernte Truppentheile abgerech net, vereinigt seyn konnten. Diese Sammelpunkte waren: Uth, Enghien, Grams mont, Braine le Comte, Nivelles, Hal und Brüss fet.

Sollte indessen am folgenden Tage die Vereinigung der. Urs mee vorwärts Brüffel bewirkt werden; so mußte Lord Hill von Uth noch in der Nacht Enghien erreichen. Die Versamm2 lung der Reiterei bei Gram mont würde ebenfalls in der Nacht haben geschehen müssen.

Nimmt man im vorliegenden Fall Hal als Hauptsammelplak der Armee an; so waren fol: gende die

Entfernungen.

Von Uth nach Hal y Lieues, Von Enghien nach Hat 4 Lieues,

Von Grammont nach Hat 7 Lieues.

Von Braine le Comte nach Hal 4 Lieues.

Von Nivelles nach Hal 5 Lieues.

Von Brüffel nach Hal 4 Lieues.

Die preußische Armee würde sich am Ende des ersten Tages etwa folgender Weise vers theilt gefunden haben:

1. Korps hinter dem Pietone Bache vereinigt.

2. Korps ebenfalls konzentrirt bei Namur.

3. und 4. Korps in ihren Kan

tonnirungen von Mastricht, bis Ciney und Rochefort ausgedehnt.

Zweiter Operationstag.

Die Aufgabe für die Fran sosen war,, an diesem Tage die Wellingtonische Armee zu schlagen, ehe sie ganz verei nigt, noch die Preußische im Stand seyn konnte, ihr zu Hilfe zu kommen. Dieser Zweck lief sich nur dann erreichen, wenn das alliirte Heer Hal zu seinem allgemeinen Sammelplah nahm. Burde für diesen hingegen Anderlecht bestimmt, so konnte höchstens ein nachtheiliges Arrieregarden-Gefecht und die Ver nichtung einer einzelnen Abthei fung, nicht aber mehr eine ent .fcheidende Schlacht, herbeige: führt werden.

Sezte sich die französische Hauptarmee um zwei ein halb Uhr früh in Bewegung, so er: reichte sie nach acht Uhr Tubiz

e. Die Gefechte bei Tubize, Lembeeck und Hal, alle auf einem der Vertheidigung günstigen Terrän, konnfen sie dis um Mittag aufhalten.

Von Hal bis Anderlecht find 3 Lieues. Traf die Spiße der französischen Urmee auch schon um vier Uhr Nachmittags vor der Wellingtonischen Stel lung ein, so konnte der Unariff selbst doch nicht leicht vor fechs Uhr beginnen, und die Eng länder brauchten nur drei Stun

Da das Wellington is che Heer am zweiten Operazionstage noch nicht von dem Preußischen unterstützt werden konnte, fo mußte es suchen, diesen Tag seine Versammlung zu bewirken, ohne dieselbe durch eine Schlacht (L ig ny) decken zu müssen. Dieß konn te nur geschehen, wenn der Ver: einigungspunkt weit rückwärts lag. Underlecht, eine Stuns de vorwärts Brüffel, scheint hierzu geeignet; indem die fran zöfifche Armee erst gegen Ubend hier eintreffen, und Brüffet wenigstens für diesen Tag noch gesichert werden konnte.

Eine starke Arrieregarde mußte in diesem Fall die Straßenverbindung bei Hal so lange decken, bis die von Uth, Enghien, Braine le Comte und Nivelles kommenden Truppen jene Stadt passirt hats ten. Es konnte dieß durch die Truppen, welchen Halfelbst zum Samlungsplah am ersten Ta= ge gedient hatte, geschehen; in dem sie in die Stellungen von Tubize und Lembeeck vors rückten.

Da die französische Armee zwis schen acht und zehn Uhr vor Hal eintreffen konnte, von Soigs nies bis Hal 6 Lirues, von Braine le Comte bis hat

den lang die Schlacht zu halten; † 4 Lieues, — so mußten die Korps,

was sie unfehlbar zu thun im Stande waren.

Der zweite Operazionstag würde sich daher wahrscheinlich für die Franzosen damit geen= digt haben, daß sie einen Theil der feindlichen Urrieregarde auf: gerieben hätten. Was auf der Operazionslinie von Charles roi am 17. Juni wirklich statt: gefunden, würde sich am zweiz ten Operazionstag auf der von Maubeuge nahe ju auch er: eignet haben.

Das Detaschement von 40,000 Mann bei Seneffe mußte mit Tagesanbruch auf Nivel: les vorrücken; wo es zur Bes obachtung der Blücherschen Armee eine Aufstellung zu nehmen hatte.

welche Hal zu durchziehen hats ten, durch einen Nachtmarsch den nöthigen Vorsprung vor dent Feinde zu gewinnen suchen.

Die Reiterei bei Grams mont mußte ihre Versamm lung in der acht vollenden, und eine, Hal zunächst liegende, Abtheilung zur Arrieregarde bei diesem Ort stoßen lassen, mit der Hauptmasse aber vor Tagesanbruch auf Anderlecht mars schiren.

Die Truppen von Brüssel würden mit ihrer Hauptmasse nach Anderlecht vorgerückt seyn, und ein Detaschement auf der Straße von Nivelles zur Aufnahme der von daher fu rückziehenden Abtheilung vorgeschickt haben.

Das Eintreffen der Truppen bei Hal läßt sich zu folgenden Zeiten annehmen:

von Enghien bis 3 Uhr Morg. von Braine le Comte bis

32 Uhr Morgens.

von Nivelles bis 4 Uhr Morg. von Ath bis 8 Uhr Morgens. Nach einer zweistündigen Ru he bei Hal mußten die Korps ihren Marsch nach Anderlecht fortfehen, die Arrieregarde aber suchen, in den drei Aufstellungen von Tubize, Lembeeck und Hal den Feind bis gegen Mittag aufzuhalten.

Eine Stunde vorwärts An= derlecht hinter der 3 ünne bei Vigeron mußte ein Korps zur Aufnahme der Urrieregarce aufgestellt seyn; da diese vomt Feinde wahrscheinlich hart ge=

drängt, we nicht aufgerieben worden seyn würde.

Da der Feldzugsplan der Franzosen auf überraschung gebaut war, so ist in Nachstehendem eine Thás tigkeit und Schnelligkeit der Bewegungen angenommen, wie man sie in allen Feldzügen der französischen Armee zu sehen gewohnt war. Demungeachtet ließ sich eine entscheidende Schlacht nur dann herbeiführen, wenn der Gegner diese bei Hal annahm; was bei dem Herzog von Wellington nicht vorauszusehen ist. (Er nahm selbst die Schlacht von Waterloo nur unter der Bedingung an, daß seine Armee von zwei Korps der preubischen (60,000 Mann) unterstügt werde.)

Die französische Armee hat indessen am 16. Juni (dem zweiten Operazionstage des wirklichen Feldzugs) nicht mit dieser Schnelligkeit manövrirt. Erst um ein Uhr Mittags versämmelte sie sich zur Schlacht von Ligny. Unter Vorausseßung eines gleichen Benehmens auf der Operazionslinie von Ma u be uge, würde selbst die englische Arrieregarde wenig zu leiden gehabt haben, und der Rückzug von Hal nach Anderlecht dem von Quatrebras auf Waterloo ziemlich gleich gewes sen seyn. Erst der dritte Operazionstag konnte in Be= ziehung auf das Wellingtonische Heer ein Resultat liefern. Denn an diesem mußte es entweder eine Schlacht annehmen, oder dieser durch einen Rückzug in der Nacht ausweichen, und den Franzosen Brü ssel überlassen, wenn nicht das preußische Heer an diesem Tag kräftig in den Gang der Operazionen eingriff.

Wir haben die preußische Armee am Ende des ers sten Operazionstages in folgender Verfassung verlassen :

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