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Im Gegensatz von der französischen und englischen Armee war die preußische in vier selbstständige, beinahe gang gleiche, Korps getheilt; wonach also dem FeldHerrn keine Reserve einzelner Waffengattungen vorbei halten war. Die Gebrechen, welche eine solche gleichmäBige Austheilung aller Waffen mit sich führt, sind in die Augen fallend. Sie sind schon am zweiten Tag dies ses kurzen Feldzuges in ihrer vollen Größe ans Licht getreten. Die Schlacht von Ligny gibt Gelegenheit, hierüber mehr zu sprechen.

Hier soll indessen nur mit einigen Worten auf

den Einfluß aufmerksam gemacht werden, den es auf den Geist und die Brauchbarkeit der Reiterei haben muß, wenn dieselbe immer in kleinen Abtheilungen zersplittert, und an die Infanterie korps gekettet, nie aus der sekundä ren Rolle einer sogenannten Infanterie-Kavalle rie heraustritt. Sie erreicht hier nie ihre Mündigkeit als Waffengattung, und die für ihre Hauptbestimmung bei dem Krieg im Großen nöthige Gewandtheit, mit großen Massen rasche, Entscheidung bringende, Schläge auszu führen. Immer nur alsHilfswaffe angewendet, verliert sie selbst den Gedanken an eine höhere Bestimmung, und ist ihrer auch am Ende nicht mehr fähig, weil sich keine Füh rer für sie bilden können. Wenn man von den 3,600 Pferden, welche einem Armeekorps zugetheilt sind,

für die Infanterie-Brigade, ein weiteres als Abgang, ehe man mit dem Feind zusammen kommt, abrechnet; so bleiben noch 2,400 Mann in der Hand des Brigadiers der Reiterei. Mehr wie diese erhält er im Feldzug nie zu führen. Wohl aber wird sich die Zahl schnell, und am öftesten bis zur Hälfte, vermindern. Welcher Unterschied nun, 2,000 Mann Reiterei zu lenken, oder mit 10 bis 20,000 Mann im kritischen Moment eines kriegerischen Auftritts die Entscheidung herbeizuführen! -Die Bewegung und Anwendung großer Massen unterliegen Schwierigkeiten, welche das anführende Talent nicht für sich allein zu besiegen vermag. Es muß durch eigene Erfahrung und Gewohnheit, und durch die der untergeordneten Führer, unterstüßt werden.

Nach dem Beispiel der französischen Armee ließe sich der preußischen folgende Einthei. lung zum Grunde legen:

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Artillerie.

4 Zwölfpfünder-Batterien,

3 reitende Batterien,

4 Haubigen-Batterien

11 Batterien, 1,650 Mann, 89 Geschüße.

Linie: 108 Bat. 48 Est. 192 Gesch.

Reserve: 36

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89,400 M. 40,600 99

144 Bat. 148 Esk. 384 Gesch. 130,000 M. *)

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Verhältniß der Waffengattungen: ungefähr Infanterie, Reiterei, Artillerie, mit 3 Geschüßen auf 1,000 Mann.

Eintheilung.

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Die Armee war eingetheilt in zwei große Liniene Korps, ein Reserve-Infanteriekorps, eine Reitereis und eine Artillerie-Reserve. Es fand für die Korps keine Normal - Eintheilung statt. Eine Infanterie- Division hatte zwei bis drei Brigaden; eine Brigade von zwei bis acht Bataillons. Die Kavallerie-Brigade zählt dret bis vier Regimenter; das Regiment gewöhnlich zu vier Ess kadrons. Die numerische Stärke der Bataillons war im Durchschnitt 560 Mann, jene der Eskadrons 97 Mann. Es waren die englischen und hanöveris

*) Der Überschuß von 6,000 Mann, gegen die Eingangs angegebene wirkliche Stärke, liegt in den 8 Bataillons, welche bei der Armee am 15. Juni noch nicht eingetrof fen waren.

Öftr. milit. Zeitsch. I. 1835.

M

schen Bataillons und Eskadrons etwas schwächer, tie belgischen aber etwas stärker.

Die Stärke der Korps war demnach folgende:

1. Korps;. Oranien.

2. Korps; Hill.

9 Infanterie, 3 Kavalleries 9 Infanterie - Brigaden,

Brigaden, 8 Batterien.

25,800 M. Infanterie

3,576 Kavallerie

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Die taktische Eintheilung der niederländischen Armee scheint zwar im Augenblick des Ausbruchs der Feindfeligkeiten, den man so frühe nicht erwartete, noch nicht definitiv vollendet, gewesen zu seyn; da es dem zweiten. Korps gänzlich an Reiterei fehlte, ihm auf seine 23,000 Mann Infanterie höchstens nur 32 Geschüße zugetheilt waren, die Infanterie- Reserve deren nur 16 auf 17,000 Mann, die Kavallerie-Reserve aber gar keine hatte. Indessen [bot die Formazion bedeutender Referven von allen Waffen die Mittel, schnell jede Einthei lung vorzunehmen, welche die augenblickliche Lage der

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