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Anfangs Jånner 1797 schlagfertig, und Alvinky wagte mit demselben den vierten Versuch zur Rettung des das mals schon durch Hunger auf das Äußerste gebrachten Mantuas. Die Schlacht auf den Felsenhöhen des Montebaldo schien gewonnen. Die von Ulvingy selbst geleitete Hauptmacht hatte das feindliche Heer bei Ris voli umzingelt. Das linke Korps unter dem FML. Marquis Provera war über die Etsch bis an Ma ntuas äußere Werke vorgedrungen. -Da entriß die unerwartete Erscheinung einer schwachen Reiterabtheis lung den Östreichern auf dem Montebaldo den Sieg. Nachdem hier das im panischen Schrecken verwirrte Hauptkorps das Schlachtfeld geräumt hatte, wurde Proveras Korps von Übermacht umringt, und mußte im Angesicht der Festung sich ergeben. Nur Trümmer des östreichischen Heeres gelangten nach Tirol und gegen Friaul an die Brenta zurück.

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Unsere aktenmäßige Darstellung des Feldzugs 1796 schließt im XI.Hefte des Jahrgangs 1832 der militärischen Zeitschrift, auf den Seiten 167-203, mit einer kur, zen Skizze der Ereignisse in Tirol, und an der Brenta und Piave, bis zum Falle Mantuas. *) Seine Kaiser

*) Auf den Seiten 167-168 jenes Heftes der militärischen Zeitschrift findet man folgende, hierauf sich be. ziehende Stelle: „Mit der Schlacht von Rivoli, „und dem Rückzuge des öftreichischen Heeres, endet desfen Feldzug 1796. Zu diesem gehört nur noch der An. fangs Februar 1797 eingetretene Fall der Festung Mantua, deren Erhaltung und Befreiung der Zweck so vieler und großer Operazionen gewesen. Die ferneren Bewegungen des kaiserlichen Heeres im Jänner wurden nicht mehr für den Entsaz Mantuas, welcher

liche Hoheit der Erzherzog Karl fand die Überreste des Heeres in den Stellungen, welche sie genommen hatten, um das Innere der Monarchie zu decken, und in einem Zustande, der eine natürliche Folge der erlittenen Unfälle war. Jene Ereignisse der letzten Tage bes Jänners und ersten des Februars in Tirol und der venezianischen Terra ferma bilden den Eingang zu den Begebenheiten des Feldzugs 1797. Damit die Ge schichte desselben richtig beurtheilt werden könne, műs fen eine ausführlichere Erzählung jener kriegerischen Vorfälle, und eine genaue Schilderung des Zustandes der Truppen und der zur Bildung eines neuen Heeres von Italien, - binnen eines Jahres des sechsten, -getroffenen Anstalten hier vorausgeschickt werden.

Der F3M. Baron Alvinßy hatte am 17. Jänner im Hauptquartiere Avio die Zusammenziehung. eines ansehnlichen Korps an der Brenta bei Bas sano beschlossen, und hierzu einstweilen die Generale

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„nach den Tagen von Rivoli, als unerreichbar, aufges „geben blieb, unternommen. Sie hatten nur den defensiven Zweck, die östreichischen Grenzen möglichst „zu sichern. Daher gehören dieselben dem Feldzuge 1797 Um jedoch die Stellungen und die Lage des kaiserlichen Heeres zur Zeit, als Mantua fiel, ans schaulich zu machen, werden wir hier noch eine Skiz« fe der Ereignisse von der Mitte des Jänners bis gegen die Mitte des Februars mittheilen und dann die Geschichte des Feldzuges 1796 mit der Schilderung ,,der Übergabe dieser so lange, so standhaft vertheidigten Festung schließen."

Köblös und Bajalich mit ihren Brigaben bestimmt. Köb lös trat am 18. aus dem Etsch-Thale, von Avio, mit 8 Bataillons, 7 Eskadrons, den Marsch dahin an; die Infanterie durch die Gebirge der Sette comuni, die Reiterei durch das Val suggana. Er sollte, mit ALlen, am 23. bei Bassano eingetroffen seyn. Gen. Bajalich stand in Villa nova mit 2 Bataillons (1,500 Mann) Eskadrons seiner ehemaligen Brigade. Am 16. war der vom Proveraischen Korps abgeschnit. tene Major Holievacz mit 4 Kompagnien, 140 Husas ren und 2 Kanonen zu ihm gestoßen. Mit diesen Trup, pen brach Bajalich am 17. Jänner nach Bassano auf, und kam dort am 20. an. Er zog vorwärts der Stadt eine Postenkette von Marostica bis Limena an der Brens ta, schickte Patrullen gegen Padua und Este, und ließ die hinter jenem Fluffe liegenden Orte Fons taniva, Citadella, Campo San Pietro, u. a. m. mit Eleinen Abtheilungen, am 21. auch Padua mit 1 Eskadrons, beseßen. Die 2 Batail. lons standen in den Schanzen vor Bassano, wo am 21. auch die 7 Eskadrons des Gen. Köblös durch das Val suggana bereits angekommen waren. Da die Franzos sen Abends schon Padua nahten, wurden 4 jener Ess kadrons gegen diese Stadt nach Noale, 1 Eskadron nach Citadella geschickt. -Gen. Graf Mittrovsty mit 4 Bataillons, Eskadron stand noch im Val fuggana, er selbst zu Borgo.Die Generale Mittrovsky und Bajalich wurden unter die Befehle des Gen. Köblös gestellt. Aus den Truppen dieser drei Ge= nerale sollte sich nun, als linker Flügel des Hee res, das Korps bei Bassano bilden.

Das Korps in Tirol hatte am 22. Jänner

folgende Stellungen eingenommen. Am linken Ufer der Etsch: Gen. Vukassevich mit 3 Bataillons, 11 Kompagnien, 2 Eskadrons zwischen Ala und Peri; hinter ihm als Reserve Gen. Fürst Reuß mit 8 Ba= taillons, 3 Kompagnien, 2 Eskadrons zwischen Ros veredo und Ala; auf dem rechten Etsch-Ufer Gen. Baron Sekendorf mit 3 Bataillons, 6 Kom. pagnien, 4 Eskadróns zwischen Mori und Belluno,

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Gen. Ocskay mit 9 Bataillons auf dem Mons tebaldo bei Brentonico, dann am obern Ende des Garda-Sees Lei Riva und Torbole; Gen. Loudon mit 2 Bataillons, 4 Kompagnien, 1 Eskadron bei Tion an der Sarca und Clees im Val di Non. Die Brigade des Gen. Baron Graffen von 8 Kompagnien, 1 Eskadron stand noch in Vorarl berg; sie sollte aber in zwei Kolonnen, am 25. und 28. Jänner, von Bregenz, Hohenems und Feldkirch nach Tirol marschiren. Die gesammten Truppen des rechten Flügels, oder des Tiroler Korps, standen unter dem Befehl des FML. Quosdanovich, der sich zu Roveredo befand. In dieser Stadt hatte auch der FZM. Baron Alvinky seit 20. Jänner sein Hauptquartier aufgeschlagen. Der Stand der Armee betrug am 22. Jänner

in Tirol, der rechte Flügel unter FML. Quosdanovich,

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bei Bassano, oder im Marsche dahin,

Mann

Infanterie Reiteret

15,711 1,060

der linke Flügel unter Gen. Köblös, 13,084 1,290

Zusammen 28,795 2,350

31,145 Mann.

Außerdem waren in Tirol bei 10,000 Landese schüßen völlig organisirt, und zur Verwendung an den Grenzen des Landes bereits aufgestellt.

Der französische Obergeneral Bonas narte hatte beschlossen, mit seiner Hauptmacht dem östreichischen Heere zu folgen. Er bestimmte die Division Joubert zur Vorrückung im Ersch-Thale gegen Avio, die Division Massena über Vicenza, -die Division Augereau auf Padua. Die beis den leßtern Divisionen sollten sich bei Bassano vereis nigen, und dann rechts Friaul und links das Val fuggana bedrohen. Gen. Serrurier fegte mit dem Reste des Heeres: den Divisionen Dumas und D'Allemagne, der Reserve des Gen. Victor und der Kolonne des Gen. Lannes, die enge Einschließung Mantuas fort. F3M. Ulvingy hatte schon am 21. Jänner geheis me Nachricht über den feindlichen Angriffsplan erhal ten, mit dem Beisage: „Bonaparte selbst wolle zur nämlichen Zeit mit 12,000 Mann eine Expedizion in den Kirchenstaat ausführen, später von der Repu

blik Venedig Schiffe verlangen, um einen Angriff auf Triest zu versuchen." Es lag am Tage, daß Bo. naparte nur jene Truppen gegen den Kirchenstaat zu verwenden habe, welche damalen noch Mantua blockire ten, und daß also erst nach der Einnahme dieser Fes stung eine solche Unternehmung ausgeführt werden konnte. Da der geheime Bericht angab, daß es im Plane liege, den Angriff auf den Kirchenstaat und jenen auf die östreichischen Stellungen gleichzeitig zu be= ginnen, so schien also auch dieser Lettere erst nach Mantuas Falle zu erwarten. Wurmsers bekannte Festigkeit, und sein in allen, durch geheime Boten in das Haupt

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