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fich öffnete, ihre Besaßung theils niederhieb, theils gefangen nahm oder verjagte; so hoffen wir uns um ihren Dank verdient zu machen; weil dieser Zug des FML. Hadik mit so viel Kriegserfahrung und Kriegs kenntniß überlegt, mit so viel Klugheit vorbereitet, und mit so viel Vorsicht, Muth und Kühnheit ausge führt wurde, daß der Führer wie die Truppen sich den höchsten Rubin erwarben, es daher ungerecht seyn würs de, diese schöne That ganz im Hintergrunde der Vergessenheit verborgen liegen zu lassen. Es scheint uns beinahe Pflicht, dies um so weniger zu vernachlässigen, als neuere auswärtige Schriftsteller den Gen. von Hadik nur gar vor den Thoren Berlins erscheinen lass fen. Gehen wir nach dieser kurzen Vorerinnerung zur Sache selbst über.

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Die Schlacht von Kolin, von dem E. E. östreich ischen Feldmarschall Grafen Daun am 18. Juni 1757

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„nes du nom de Brandebourgeois. Des corps de métiers entiers voulurent se réunir, et s'offrirent »å repousser les ennemis. Mais la pusillanimité du Général Rochow, Commandant de la ville, ne lui permit pas de consenter à aucune tentative de cette nature. Il y eut seulement, dans le faubourg de Köpe„nik, entre un petit corps de soldats Prussiens et Au„trichiens, une escarmouche légère, qui ne fut point décisive; u. s. w.«.

Herr von Rezow, so wie Tielke, erwähnen dieses Gegenstandës` gar nicht.

Varnhagen von Enfe in feinem: Leben des Generalen Freiherrn von Seidlik, Berlin 1834, sagt Seite 95: „der östreichische Gen, von Hadik ,,mit 3,000 Mann leichter Truppen, erschien am 16. Ok: „tober sogar vor dem Thoren Berlins.“

glorreich über die preußische Armee unter persönlicher Anführung des Königs selbst gewonnen, hatte für eine Zeit den siegreichen Fortschritten desselben einen Damm vorgezogen, ihn gezwungen, schnell die Belagerung von Prag aufzuheben, und in nächster Folge ganz Böhmen zu verlassen. Die öftreichische Hauptarmee unter dem Prinzen Karl von Lothringen war den Preußen auf dem Fuße gefolgt, hatte Gabel und Zittau genommen, und vorzüglich der Armee des Prinzen von Preußen, die aus jenen Truppen bestand, welche aus der Schlacht von Kolin sich gerettet, auf ihrem Rückzuge großen Schaden zugefügt. Dieser Prinz hatte, in Folge der schonungslosen Auße rungen seines königlichen Bruders gegen ihn über die sen Rückzug, die Armee verlassen. Statt seiner hatte der Herzog von Braunschweig-Bevern den Befehl über selbe übernommen. Der Prinz starb bald darauf.

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Im Anfange des Monats August hatte der König sich bei Weißenberg in der Lausig mit dem Her joge von Bevern vereinigt, und wieder eine bedeutende Armee gesammelt; allein er befand sich demungeachtet in einer sehr kritischen Lage. Der Prinz Karl von Lothringen stand ihm mit überlegener Macht gegenüber; der öftreichische Gen. I a hnus war in Schles fien eingedrungen, hatte ein kleines preußisches Korps unter dem Gen. Kreuz geschlagen, und sich in dem Gebirge bei Landshut festgesetzt. Die Verbündeten Oftreichs hatten endlich auch ihre Bewegungen anges fangen. Die Russen waren bereits in Preußen eingerückt; die Schweden hatten in Pommern festen Fuß gefaßt; die Franzosen unter dem Marschall d'Etrée hatten, die Hanoveraner unter dem Herzog

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von Kumberland, die Alliirten des Königs von Preußen, in der Schlacht bei Hastenbeck besiegt, und ihnen die Konvenzion von Kloster Seven abgezwungen, welche die Hanoveraner zur Unthätigkeit verurtheilte, so wie sie den Franzosen beinahe ganz Hanover preisgab, und die Reichs-ErekuzionsArmee, vereint mit dem französischen Hilfskorps unter dem Prinzen Soubise, war im vollen Zuge nach Sachsen. Gegen wen von allen diesen Feinden sollte der König am ersten sich wenden?

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Um sich aus dieser mißlichen Stellung zu ziehen, wollte er einen Hauptstreich wagen, und sich von seis nem nächsten Feinde zuerst befreien. Der König wollte dem Prinzen Karl eine Schlacht liefern. Er nahm das her am 16. August das Lager bei Bernstädtel, um von dort aus den Prinzen in seiner Stellung bei Witts gendorf anzugreifen. Der Prinz aber wußte zu gut, daß sich durch fortwährendes Zögern die Verlegenhei ten des Königs täglich mehren müßten; das von ihm genommene Lager war so vortheilhaft, seine Stellung fo fest, daß der König sehr wohl einsah, daß es un möglich sey, den Prinzen mit Erfolg, anzugreifen. Dennoch bot der König ihm von 16. bis 19. August täglich die Schlacht an. Aber die Preußen hatten keine Lust, die Höhen der östreichischen Stellung hinanzusteigen; die Östreicher noch weniger Lust, sich ihrer Vortheile zu begeben, und von jenen herab den Preußen entgegen zu kommen; daher blieb es an diesen Tagen immer nur bei erfolglosen Kanonaden.

Diese Lage der Dinge drängte nun den König, einen andern Entschluß zu fassen. In Folge dessen nahm er sich vor, dem Herzoge von Hildburgsha usen,

welcher die Reichsarmee befehligte, entgegen zu gehen. Zur Beobachtung des Prinzen Karl von Lothringen, ließ er den Herzog vor Bevern mit 40 Bataillonen 70 Schwadronen in der Lausiß zurück, brach am 25. August, nachdem er noch das an der böhmischen Grenze gestandene kleine Korps des FM. Keith an sich gezogen hatte, auf, und ging nach Dresden, um sich von dort aus der Reichsarmee in den Weg zu stellen, die, mittlerweile bei Eisenach und Gotha angekommen, im Vordringen gegen Leipzig begriffen war.

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An der Elbe angelangt, hatte der König eine kleis ne Armee von 22,000 Mann vereinigt, marschirte ohne Aufschub an die Saale, und kam am 12. September bei Erfurt an.

Der Herzog von Bevern war unterdessen, um fich der Eingänge nach Schlesien über die Neiße und die Queiß zu versichern, und, wenn es die Umstände erfor derten, selbst in diese Provinz gehen zu können, mic feiner Armee nach Görliß marschirt, harte bei dieser Stadt eine Stellung auf der Landskrone genom men, und den Gen. Winterfeld zwischen die beiden genannten Flüsse vorgeschickt, der sich auf dem Holz, berge bei Moys, unweit von Görliß, festseßte. Prinz Karl ließ hierauf Baußen, welches der Herzog von Bevern besezt gelassen hatte, wegnehmen; trennte die sen dadurch von der Armee des Königs und den Maga zinen in Sachsen, rückte mit der Hauptarmee nach Ost= rih, und schickte den Gen. d. Kav. Grafen Nadasdy nach Seidenberg ebenfalls zwischen die beiden erwähnten Flüsse vor, theils um die feindliche Stellung auf dem Holzberge im Auge zu behalten, theils um in

der Nähe zu seyn, wenn der Herzog von Bevern nach Schlesien würde ziehen wollen. Zu gleicher Zeit ließ er den FZM. Baron Marschall nebst dem FML. von Hadik mit 10,000 Mann in Baußen zurück, um die Straße aus Sachsen zu beobachten.

Des Prinzen Karl erster Wunsch war nun, den Herzog von Bevern zu zwingen, seine dermalige Stellung zu verlassen, um so den Krieg nach Schlesien zu versehen. Er ließ daher am 7. September durch den Gen. Nadasdy, den er verstärkt hatte, den GL. Winterfeld in seiner Stellung auf dem Holzberge an greifen, und die Preußen von dort vertreiben. Das Ges fecht war sehr ernsthaft und hartnäckig; der Gen. Winterfeld verlor dabei das Leben, und die Preußen zögen sich über die Neiße in das Lager des Herzogs zurück. Nadasdy besette den Holzberg.

Der Herzog von Bevern mußte jeßt besorgen, Prinz Karl werde mit der Hauptarmee über die Neiße gehen, und ihm den Weg nach Schlesien verlegen. Er beschloß daher, gleich selbst dahin zu marschiren, ehe es zu spät sey. Er ging fomit bei Naumburg über die Queiß, und marschirte über Bunzlau und Hainau nach Liegniß, wo er am 19. September eintraf.

Sobald Prinz Karl von dein Marsche des Herzogs Nachricht bekam, beschloß er, die Belagerung von Schweidnik, wohin ihm jezt der Weg offen stand, vornehmen zu lassen. Er folgte dem Herzoge über Lauben, Löwenberg, Goldberg und Jauer, wo ihn die Anordnungen zur Einschließung von Schweidniß mehrere Tage aufhielten, und langte am 25. Septem= ber in der Nähe von Liegnig an, wo er zwischen Nikolstadt und Greibing eine vortheilhafte Stel

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