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Des k. k. Feldmarschall - Lieutenants Andreas von Hadik Zug nach Berlin 1757.

Der

Nach östreichischen Originalquellen.

Mit einem Plane.

er Besuch, den eine kleine östreichische Truppenabtheilung unter dem Feldmarschall-Lieutenant von Ha= dik im zweiten Feldzuge des siebenjährigen Krieges, im Oktober 1757, in Berlin, der Haupt- und Resis denzstadt des Königs von Preußen abstattete, ist nach östreichischen Originalquellen bisher noch nicht bekannt gemacht worden. Was ausländische Schriftsteller dars über geschrieben haben, berührt größtentheils nur sehr kurz diese kühne, glücklich ausgeführte Unternehmung, oder stellt sie nicht so dar, wie sie wirklich statt hatte; sondern wie der Parteigeist oder Privatinteresse bei Erzählung derselben die Feder führten. *)

*) Die vorzüglichsten Schriftsteller, welche über den siebenjährigen Krieg geschrieben haben, und dieser schönen That erwähnten, sind: Tempelhof, König Friedrich II., ein Ungenannter mit dem Anfangs-Namensbuchstaben F...., Archenholz, v. s. w. Da dieser Gegenstand von ihnen nur mit kurzen Worten behandelt wird, so führen wir diese wörtlich hier an, damit unsere Leser gleich selbst im Stande sind, über deren Wahrhaftigkeit oder Unparteilichkeit zu urtheilen.

Wenn wir hier den Lesern unserer militärischen Zeitschrift diese merkwürdige Begebenheit vor Augen

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Tempelhof in seiner Geschichte des sie: benjährigen Krieges 1. Theile, Seite 265 fagt: „Unterdessen waren die Östreicher mit ihrer Hauptarmee in Schlesien eingebrochen, und hatten den Herzog „von Bevern bis Breslau gedrängt. In der Lausik hatten sie den Gen. Marschall mit 6 Infanterie- und ebenso „viel Kavallerie-Regimentern bei Lauban und ein Korps „leichter Truppen unter den Generalen Hadik und Morocz zwischen Stolpe und Dresden zurückgelassen. "Da diese die Straße nach der Mark völlig offen hat„ten, weil auf der rechten Seite der Elbe in Sachsen und in der Ober: und Nieder-Lausitz auch nicht ein einziger preußischer Husar zu sehen war; so wäre es ihnen gar nicht zu vergeben gewesen, wenn sie die gan„ze Zeit über in Unthätigkeit geblieben wären. Unge„achtet nun der König in einer beträchtlichen Entfer= „nung von ihnen stand, so war er doch in ihren Ge„danken immer gegenwärtig; daher getrauten sie sich „nicht, auf eine Unternehmung von Wichtigkeit zu den„ken. Alles was sie thaten, war, den Gen. Hadik nach „Berlin zu schicken, um diese Stadt etwas heimzusu= chen. Dieser kam auch daselbst den 16. Oktober an, feste ste in Schrecken, drang durch das schlesische Thor bis an die Vorstädte, ließ sich eine starke Kontribu „zion bezahlen, und marschirte den 17. wieder ab. Diese „Unternehmung ist ein Beweis, daß eine wohl überlegte Kühnheit im Kriege ges meiniglich von den besten Folgen beglei „tet wird."

Friedrich II. in den Oeuvres posthumes, Tom I. fagt Seite 177; „Le bruit se répandant d'ailleurs que „M. de Hadik traversait la Lusace pour pénétrer dans „le Brandebourg, le prince Maurice avait été obligé,

stellen, bei der ein ausgezeichneter Kavallerie. General mit einem kleinen Korps von weniger als 3,500 Mann

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de gagner Torgau à tire d'aile, il devait vraisem

corps

blablement pousser de là jusqu'à Berlin. Le roi se replia sur Ekartsberge; des couriers fré»quens y arrivèrent de Dresde; M. de Fink marquait le de Marchall était sur le point de quit» que „ter Bautzen, pour suivre celui de Hadik; il était „certain que le prince Maurice n'était pas assez fort »pour résister à ces deux généraux, cela fit résoudre ,,le Roi à lui mener un renfort. . . . . Le Roi passa l'Elbe à Torgau, et marcha sur Annaberg, où il ap„prit que la ville de Berlin en avoit, été quitte pour „une contribution de 200,000 écus, qu' elle avait „payée aux Autrichiens; que M. Hadik n'avait pas „attendu l'arrivée du prince Maurice pour se retirer, et que M. Marchall était demeuré immobile dans »son camp de Bautzen. La première idée qui lui vint „alors, fut de couper la retraite à M. de Hadik; il se rendit en conséquence à Herzberg. Le „prince Maurice était sur son retour, et le Roi voulut ,,l'attendre, parceque Hadik avait déjà repassé Kotbus.*

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Die Geschichte des dritten schlesischen Krieges, entworfen von F...., sagt darüber im 1. Theile, Seite 118, Folgendes: „Diesen Zeit „punkt machte sich der Gen. Hadik, welcher in der Laus „fik mit beinahe 10,000 Mann (?) stehen geblieben „war, zu Nußen, um in die Kurmark einzudringen. Er bewerkstelligte dies mit so vieler Einsicht in das Kriegs= „wesen, daß die Prahlereien (?) der Östreicher sich eins zig bei dieser Gelegenheit entschuldigen lassen. Er lang= „te in der größten Geschwindigkeit den 16. Weinmo. „nats vor Berlin an, besetzte zwei Thore, und ließ „die Stadt gegen Mittag auffordern. Die Garnison og ich größtentheilts heraus, um die königliche Fa

in das Herz des feindlichen Landes bis zur Hauptstadt desselben vorrückte, den Eintritt in selbe mit Gewalt

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milie nach Spandau in Sicherheit zu bringen (?). Nur „ein schwaches Bataillon blieb zurück, um die Östreicher „aufzuhalten. Es mußte sich aber nach einer tapfern „Gegenwehr mit einem Verluste von 80 Todten und „Verwundeten und 200 Gefangenen zurückziehen. Da ins „dessen die Brücken in der Stadt aufgezogen waren, dran„gen die Feinde nicht weiter als in die ehemalige Köpeniker „Vorstadt, um daselbst zu plündern. (?) Es wurden ih „nen, nachdem Kommissarien waren abgeschickt worden, »,200,000 Thaler Brandschaßung zugestanden, und da„für versprochen, daß diese Stadt in gegenwärtigem Kriege weiter auf keine Art etwas leiden sollte (?); „welches aber nun wohl ohnehin geschehen möchte. So„bald sie diese theils baar, theils in Wechselbriefen erz halten, zogen sie sich in größter Eile zurück; weil sie „Nachricht erhalten hatten, daß der Prinz Moriz von „Dessau im Anmarsche sey; der sie aber doch nicht mehr „einholen konnte. Indessen haben die Öftreicher bei die«fer Unternehmung ungleich mehr Todte gehabt (?), „worunter sich der Gen. Babocsay befand; es sind auch bei seinem geschwinden Marsche über 100 Gefangene gemacht, und ihm einige Wagen mit auf dem Lande „erpreßten Gelde wieder abgenommen worden (?). Die „Städte Köpenik und Potsdam wurden zu gleicher Zeit überfallen (?); aber die guten Anstalten der Besatzung in der ersten, und der Einwohner in der Lehteren, „ingleichen die Natur, die diese Städte befestiget, verhinderten bei der Eilfertigkeit der Östreicher die Be= „werkstelligung des Vorhabens."

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Archenholz in seiner Geschichte des sieben jährigen Krieges, Seite 47 in der französischen übersehung, stellt die Sache nicht viel anders dar. Nur fügt er noch hinzu: „Les habitans se montrérent dig

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