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I.

Der Feldzug 1809 in Italien.

Nach östreichischen Originalquellen.

Von Joh. Bapt. Schels, E. E. Oberstlieutenant.

3weiter Abschnitt.

(Fortsehung.)

Gefechte bei Castelfranco und Postuma, am 5. Mai.

Am 5. Mai um zwei Uhr Morgens brach die

bstreichische Armee aus den Lagern bei Rossano und Galliera auf. Das IX. Armeekorps nahm den Weg über Poggiano, Riese, nach Caerano, gegen Bidor, das VIII. über San Floriano, Fanzolo, Trivignano, Falze di campagna, bis Volpago, gen gen Narvese. Hier und bei Vidor wurden Brücken geschlagen, auf deren jeder eines der beiden Korps die Piave überschreiten sollte.

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Eine Stunde später als die beiden Korps abmar: shirt waren, also um drei Uhr Morgens, — verließ die östreichische Nach hut das linke Ufer der Brenta, und zog sich auf der Strada postuma zurück. Das Dragoner-Regiment Hohenlohe wurde zu ihrer

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Unterstüßung beordert. Die Infanterie der Nachhut jog voraus. Die Reiterei folgte, und erreichte noch am frühen Morgen die Gegend zwischen Castelfranco links und San Floriano rechts. Auf dem äußersten rechten Flügel räumte Gen. Schmidt die Stadt Bassano, und marschirte nach Crespignaga; mit der Bestimmung, dort einstweilen stehen zu bleiben, und Asolo zu beseßen. Auf dem linken Flüs gel zog sich Oberstlieutenant Hirsch mit seinem Deta= schement hinter den Sil nach Quinto. Dort erhielt er den Befehl, nach Treviso zu gehen, und sich in dieser Stadt den Tag über zu behaupten.

Die französische Avantgarde hatte bei la Friola, um fünf Uhr Morgens, den linken Arm der Brenta überschritten, folgte der östreichischen Nachhut, und holte dieselbe um acht Uhr Vormits tags ein. Die Brücke bei Fontaniva war in der Nacht hergestellt worden. Nach Tagesanbruch ging die Dragoner - Division Pully dort über den Fluß, und marscirte gegen Castelfranco, um die Avantgarde zu unterstüßen. Durch die Furt von Le Nove waren 2 Eskadrons und eine Infanterie Abtheilung über den Fluß geschickt worden, um sowohl die rechte Flanke der öftreichischen Nachhut, als die linke der bei Bassano gestandenen Brigade Schmidt zu bedrohen.

Vor Castelfranco stand eine Eskadron Erzherz zog Joseph Husaren auf Vorposten. Diese wurde plößlich von zahlreicher feindlicher Reiterei angefallen, ge= worfen, und bis zur Nachhut verfolgt, welche bei an Floriano Halt gemacht hatte. Einige andere Eskadrons dieses Regiments eilten ihren Kameraden zu Hilfe, und jagten die feindliche Reiterei zurück. Diese verlor

über hundert Gefangene, und stellte sich dann bei Sal• varosa und Salvatronda auf.

Um zehn Uhr seßte FML. Frimont den Marsch von San Floriano fert. Der Feind folgte sogleich mit Macht. Frimont stellte sich nochmals bei Fossalunga auf, hielt den Feind geraume Zeit zurück, marschirte dann weiter, und erreichte unter fortwährendem Gefechte um sechs Uhr Abends Postuma, wo er seine Infanterie und das Dragoner - Regiment Hohenlohe aufmarschiren ließ. Von dem Regimente Erzherzog Jos seph Husaren waren zwei Eskadrons links nach Treviso entsendet worden. Die übrigen Eskadrons stellten sich vorwärts zwischen Trivignano rechts und Sala di campagna links. Kaum hatten diese Husaren sich auf die verschiedenen Posten der Linie vertheilt, so kam auch schon General Pully mit seinen 12 Eskadrons Dragoner heran, durchbrach die Mitte dieser Linie, und verfolgte das geworfene Zentrum bis in die Nähe von Postuma. Aber mit schneller Entschlossenheit wars fen sich die beiden Flügel der Husaren-Linie zugleich in die beiden Flanken der französischen Reiterkolonne, und das Regiment Hohenlohe Dragoner eilte der Mitte zu Hilfe. Die Franzosen wurden mit großem Verluste zurückgeworfen. Die Husaren verfolgten nun selbst die Fliehenden, und nahmen bei 200 Reiter und Pferde gefangen. Über 300 feindliche Todte und Verwundete bedeckten die Felder. Der Verlust der östreichischen Reiterei betrug 50 Mann.

Die französische Avantgarde und die Reiter - Divis sionen Sahuc und Pully blieben die Nacht über vor Postuma aufgestellt. Der Vizekönig kam nach Castelfranco, vor welcher Stadt die italienische

Garde bei Salvatronda, und rings um Castelfranco die Divisionen Broussier, Lamarque, Pacthod und Fonta= nelli lagerten. Die Dragoner Division Grouchy stand Links zu Poggiana am Musoncello, noch weiter links die Division Serras, welche von Bassano der Bris gade Schmidt nachgezogen war, gegen Asolo.

Gefecht bei Treviso, am 5. Mai.

General Gyurkovics hatte wegen Erkrankung das Kommando feines Detaschements dem Oberstlieutenant Collenbach, vom Infanterie-Regimente Erzherzog Franz Karl, übergeben. Dieser kam von Mestre am Vormittag des 5. Mai zu Treviso an. Er hatte hier 10 Kompagnien feines Regiments und 10 Kompagnien Landwehre, dann die schon erwähnten 2 Eskadrons Erzherzog Joseph Husaren, 1⁄4 Eskadron Frimont Husaren und 8 dreipfündige Kanonen beisammen. Es war ihm der Befehl gegeben, nach eingebrochener Nacht Treviso zu räumen und bei Lovadina hinter die Piave zu gehen. Um vier Uhr Nachmittags wurde dem. Oberflieutenant gemeldet: „daß die feindliche Kolonne, welche Tags zuvor Mestre, Mirano und Mira beseßte, sich mit der Besakung von Malghera vereinigt habe, und gegen Treviso anrücke; - daß dieselbe aus 3 Regimentern leichter Infanterie und 2 Reiter - Regimen= tern, mit 11 Geschüßen, bestehe." Diese feindliche Kolonne bestand aber in der Wirklichkeit nur aus der Division Durutte von 9 Bataillons und der von Barbou aus Venedig nach Malghera gesendeten 1 Eskadron. Sie konnte entweder Treviso selbst angreifen, oder den Sile unterhalb der Stadt überschreiten, und der Besatzung den Rückzugsweg abschneiden. Kaum

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