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ein ihm bereits bekanntes Gebirge, einem feindlichen Fiket in den Rücken, welches in Folge seiner Anlei tung ganz gefangen wurde. Er erhielt die filberne Denkmünze.

Der Dragoner August Merkurt machte an dems selben Tage bei Amberieu mit einer Patrulle von we nigen Mann einen Überfall auf ein feindliches Piket, brachte drei Gefangene ein, und erhielt die silberne Medaille.

Der Korporal Minuth; Kommandant des PiEets, zu dem obige heide Dragoner gehörten, wurde in der nämlichen Nacht selbst vom Feinde überfallen. Er war aber in so guter Verfassung, und hielt sich so brav, daß er nicht nur den Feind zurückroies, sondern selbst noch vier Gefangene machte. Er wurde mit einem Geldgeschenk belohnt.

.... Der Korporal Anton Ehm zeichnete sich an diefenr Tage bei dem Sturm einer E. E. Infanterieabtheilung auf eine vom Feinde aus zusammengerollten Ereinen aufgeworfene Verschanzung aus. Er sprang unaufgefordert vom Pferde, half im stärksten kleinen Gewehrfeuer die Steine auseinander rollen, so daß der Weg auch für Kavallerie brauchbar wurde, und verfolgte dann mit seinen beihabenden, wieder aufgeseffenen Dragonern den Feind. Er wurde, da er die filberne Medaille schon hatte, mit 8 Ducaten beschenkt.

Der Rittmeister Hoffmeister wurde am 31. März, als er die Sicherheitsposten vorwärts La Charbonière ausstellte, von mehreren im Versteck gewesenen feindlichen Jägern zu Pferde umrungen. Dieses sah der auf Bes dette stehende Gemeine Joseph Starroch. Er stürzte sich augenblicklich auf den Feind, und rettete durch den

tapfersten Angriff seinen Eskadronskommandanten. Die filberne Medaille war sein Lohn.

Indessen zu Paris der Friede unterhandelt wurde, blieben die Alliirten in Frankreich. Das Regiment Eantonirte bis 26. April bei Clermont, und erhielt so dann ausgedehntere und bequemere Quartiere in La Clayette und dessen Umgegend. - Das Regiment marschirte am 17. Mai durch Deutschland in das Baterland. zurück, und erhielt zu Moor in Ungarn, wo es am 13. August 1814 eintraf, seine Standquartiere.

V.

Schreiben weiland Ihrer Majestät der Kaiserinn Maria Theresia an den Feldmarschall Andreas Grafen von Khevenhüller

f

zu Anfang des Feldzugs 1743.

Borwort.

Obschon Karl VI. mit schweren Opfern von den europäischen Mächten die Gewährleistung der pragmatischen Sanktion erkaufte, so erhoben sich doch gleich nach seinem Ableben, uneingedenk heiliger Versicherungen und geschlossener Verträge, Frankreich, Spanien, Baiern, Preußen und Sachsen, um seine erhabene Tochter ihres angestammten Erbes zu berauben, und das gewaltige Erzhaus aus der Reihe der ersten Mächte zu tilgen. Die Gelegenheit war so lockend; der Erfolg schien so leicht, so gewiß. Der kaum beendete Türkenkrieg hatte das Heer mehr durch Seuchen als durch Feindes Schwert zu Grunde gerichtet. Alle Kaffen was ren leer. Der Staat war zerrüttet; der Staatsrath uneins, und den schwankenden Thron hatte eine junge Fürstinn bestiegen, von deren zartem Alter und schwa= chem Geschlecht die habsüchtigen Feinde um so mehr eine willige Ergebung in die beabsichtigte Zerstückelung erwarteten, als Widerstand gegen das vereinte Europa mit einer gebrochenen Macht ohnehin kaum denkbar fchien. Aber Maria Theresia verband mit aller Anmuth ihtes Geschlechtes eine männliche Seele. Nicht mit einem Theile dessen wollte sie sich begnügen, was ihr

ganz gehörte, nicht ohne Kampf hingeben, was noch mit den Waffen zu erhalten war, und was trohige Übermacht mit den Waffen forderte. Sie wollte lieber in den Trümmern untergehen, als in den Trümmern des herrlichen Gebäudes hausen, das ihre erhabene Ahnen in einem halben Jahrtausend, begünstigt vom Glück, durch Kampf, Mühe und Tugend errichtet. Auf Gottes waltende Gerechtigkeit und die Liebe ih= rer Völker vertrauend, trat sie in den Kampf. Oft stand sie am Rande des Abgrundes; aber sie schwankte nicht. Nach acht blutigen schmerzlichen Jahren ging fie, die befestigte Krone Böhmens und den Erzhut auf dem Haupte, als Siegerinn aus dem rühmlichen Streite und hinterließ Ostreich mächtiger und herrlicher, als fie es empfangen.

Von ihren Feinden trat Friedrich II. zuerst in die Schranken. Seinem aufgehenden Sterne unterlagen bei Mollwig Oftreichs Schaaren (am 10. April 1741); Schlesien war bis auf Neisse erobert, und auf das An= dringen Englands, damals ihres einzigen Verbündeten, entschloß sich Maria Theresia, in dem Vertrag von Klein Schnellendorf (am 9. November 1741) Schlesien bis an die Neisse an Preußen abzutreten. Mit tiefem Schmerz wich sie dem Willen ihres mächtigen Freundes und dem Drange unwiderstehlicher Nothwendigkeit. Das vereinte französisch, bairisch, sächsische Heer hatte Prag erstürmt (26. November 1741). Die Stånde Oberöstreich's mußten zu Linz dem Kurfürsten von Baiern (Mitte September) huldigen; die bairischen Schaaren streiften in der Gegend von Wien. Es that Noth sich eines Feindes zu entledigen, um den andern Widerstand Leisten zu können. Der Großherzog jos mit Neus

perg gegen Prag. Khevenhüller fiel in Baiern ein, und eroberte bald das ganze Land. Der erste Schimmer des Glücks erhellte Marien Theresiens Herrschertage. Doch Friedrich, der durch den Vertrag von Klein Schnels lendorf Neisse ohne Kampfe erworben, ergriff, in Hoffnung mehr zu erlangen, einen Vorwand, den Vertrag von Schnellendorf als gebrochen zu betrachten, und setzte seine Schaaren gegen Mähren in Bewegung. Olmüß fiel in seine Hände. Brünn wurde hart bedrängt. Das preußische, durch Franzosen und Sachsen vers stärkte Heer bedrohte Wien. Über Znaim hinaus, bis über Nikolsburg streiften die Preußen; doch Mangel an Lebensmitteln, Uneinigkeit der Verbündeten, und die Annäherung des östreichischen Heeres befreiten die bedrohte Hauptstadt. Friedrich, von seinen Bundesgenossen verlassen, zog sich nach Böhmen. Der Winter endete die kriegerischen Ereignisser

Die Rüstungen zum künftigen Feldzug wurden thätigt betrieben. Maria Theresia, nicht mehr an den Vertrag von Schnellendorf gebunden, wollte Salesien wieder erringen. Ihr Heer unter dem Herzog Karl von Lothringen und Königsegg sollte Friedrich schlagen, bann Prag erobern. Bei Czaslau trafen die Östreicher und Preußen zum zweiten Male in offener Feldschlacht auf einander (17. März 1742). Erstere hatten die Niederlage von Mollwiß auszutilgen, Lestere eine wichtige Eroberung, den Siegesruhm eines jungen Königs zu behaupten. Das östreichische Fußvolk tilgte durch hohe Tapferkeit das Andenken an den Tag von Molls wiß; aber Friedrichs sich entwickelndes Feldherrntalent überwog. Die Schlacht ging verloren. Der Friede wur

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