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warfen dessen Korps über die oben genannten Gewäffer und die Sambre zurück. Die drei legten Kolonnen hatten nur Scheinbewegungen zur Sicherheit der Flanken und des Rückens der Ersteren auszuführen. Sie trieben Eleinere feindliche Abtheilungen gegen Cambray und Bouchain. Landrech wurde noch am nämli chen Tage größten Theils eingeschlossen.

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Wir geben zu der Erzählung der Bewegungen jeder einzelnen KoIonne über.

Die erste Kolonne unter den Befehlen des holländischen Generallieutenants Prinzen von HessenDarmstadt bestand aus 9 Bataillons, 3 Eskadrons. Sie erzwang den Übergang der Sambre bei Ors und Chatillon. Der k. k. Oberst Gontroeul eroberte den legtern Ort mit ausgezeichneter Tapferkeit. Der Feind ließ mehrere Kanonen und Pulverkarren im Stiche, und flüchtete in Uuordnung nach der verschanzten Höhe von Loquignol. Auch hier warf ihn der Oberst Gontroeul bald herab. Die Kolonne stellte sich auf dieser Höhe auf, und detaschirte eine Abtheilung zu dem Meierhofe Grand Toillon in dem Bois l'Evesque vor.

Die zweite Kolonne, von 20 leichten Kompagnien, 9 Linienbataillons und 22 Eskadrons, führte der k. . F. M. L. Baron Alvinzy an. Sie hatte zu der Eroberung von Catillon mitzuwirken, und die Straße nach Guise bis über Etreur von Feinden zu reinigen. Ihre Avantgarde unter dem Generalmajor Kray brach um 10 Uhr Vormittags aus der Vertiefung von Bassuyau an den Meierhof Jonquiere vor. Ihr Geschüß brachte die feindlichen Batterte, von der fie aus Mazinquet beschossen wurde, zum Schweigen. Die feindlichen Truppen wurden in den Wald hinter

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Die Kolonne vertrieb

Mazinquet zurückgeworfen. im Vorrücken die französischen Blänkers aus den Hohlwegen bei dem Meierhofe Etonville, und beantwortete sodann mit Nachdruck das Feuer der feindlichen Batterien vor Catillon. Der Oberst Mihailovich zog sich jest mit 6 Kompagnien Eskadron links gegen den nach Guise führenden Steinweg, um der ersten Kolonne die Einnahme von Catillon zu erleichtern. — General Kray ließ die Vorderste der dortigen feindlichen Schanzen durch seine leichte Reiterei umgehen. Kaiser Husaren eroberten dabei 1 Haubige. Royal Allemand warf die feindliche Kavallerie, die ihrer weichenden Infan= terie zu Hilfe kam, zurück. Der Feind zog sich in die Verschanzungen zunächst vor Catillon, und vertheidigte sich entschlossen, bis der Oberst Mihailovich zugleich mit den Truppen der ersten Kolonne in dieses Dorf eins drang. Das blutige Handgemeng endete mit der ordnungslosen Flucht des Feindes über die Sambre, wobei er durch das Feuer unsers am dießseitigen Ufer sich aufstellenden Geschüßes begleitet wurde. Viele Feinde fanden in den Fluthen des Stromes ihr Grab. In Catillon wurden 10 Kanonen und 17 Munitionskarren erobert. Die Avantgarde verfolgte den Feind gegen Groizé. Der Oberst Mihailovich wirkte hiebei thätigst mit, vereinigte sich aber sodann wieder auf den Weg von Fémy mit der zweiten Kolonne. Dieser machte der Feind jeden Schritt des Bodens mit großer Hartnäckigkeit streitig. Doch muthvolle Angriffe vertrieben ihn aus dem Dorfe Fémy und von den Anhöhen von Dizy. Aus den Verschanzungen von Etreur, wo er sich zwei Stunden lang nachdrücklichst vertheidigte, wurde er endlich gegen Guise zurückgedrängt, wozu ein Theil

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der dritten Kolonne mitwirkte. Des Feindes Rückzugs weg war mit Leichen bedeckt. Die Haupttruppe dies fer Kolonne brachte die Nacht auf den Anhöhen hinter Dizy zu. Der General Kray stellte sich mit der Avantgarde auf die Anhöhen rückwärts Fémy, zwischen Sansfond und Groizé, unterhielt die Verbindung mit der ersten Kolonne, und beobachtete Landrecy und Mas roilles.

Die dritte Kolonne bestand aus 3 leichten Kompagnien, 19 Bataillons, 30 Eskadrons. Sie war in eine Avantgarde von 3 Kompagnien, 3 Bataillons 6 Eskadrons, welche der General Graf Bellegarde an führte, und in zwei Treffen getheilt. Seine Majestät der Kaiser und der Prinz von Koburg leiteten selbst die Bewegungen dieser Kolonne. Diese waren von glänzenden Erfolgen begleitet. Die Avantgarde warf den ersten französischen Posten aus L'Arbre de Guise. Der Feind zog sich in eine Flesche vor dem Dorfe Ribouville zurück, und widerstand hartnäckig. Unser Kas valleriegeschüß hatte die französische Artillerie in dieser Schanze bereits zum Schweigen gebracht, als die In= fanterie sich noch in den das Dorf umgebenden Gräben nachdrücklichst vertheidigte. Der F. M. L. Kinsky stellte sich nun mit den beiden Treffen auf den Anhöhen rechts von Ribouville auf. General Heister umging mit 3 Bataillons 4 Eskadrons den Ort links durch den Wald von Arrouaize. Der General Graf Bellegarde führte. 1 Bataillon Karl Schröder gerade gegen das Dorf. - Diese Anstalten, und ein gleichzeitiger entschlosse= ner Angriff, von einer Abtheilung des zweiten Kara= binierregimentes muthvoll ausgeführt, bewogen den Feind zur Räumung jenes Postens.

Indeß die beiden Treffen ein Lager zwischen Ribouville und Arbre de Guise bezogen, ertheilten Seine Majestät dem General Graf Bellegarde mit der Avantgarde, dem General Graf Heister mit seinem erwähn ten Detaschement, und dem General Fink mit 1 Bas taillon 6 Eskadrons den Befehl, den Feind zu verfol gen, Dieser hatte sich von allen Seiten in seinen verschanzten Posten Wassyny zusammengezogen. Das Geschüß der Avantgardé konnte nur durch ungeheure Unstrengungen die Höhen von Ribouville hinan gebracht` werden, beschoß aber fodann die feindlichen Verschanzungen mit großer Wirkung. Der General Heister brach immer weiter in dem Walde d'Arrouaize vor, bedrohs te des Feindes rechten Flügel, und beschoß endlich mit einigen Zwölfpfündern dessen Verschanzungen im Rüken. Der Feind räumte nun Wassigny. Ein Theil der leichten Infanterie, 1 Kompagnie Karl Schröder, und das Grenadierbataillon Maloweg drangen ungeach tet des mörderischen Kanonenfeuers und des entschlossen= sten Widerstandes des Feindes in den an Wigny stoßenden Wald von Andigny. Mit größter Tapferkeit wurde der Feind aus dieser Stellung geworfen, obwohl das Terrain seine Vertheidigung so sehr begünstig te. Er zog sich hinter den Wald, auf die Höhen von Grand Blocus. Diese Position beherrschte die ganze umliegende Gegend, so wie auch die französischen Vers sanzungen jenseits des Noirieubaches. Die Erhaltung derselben war für den Feind von der entscheidendsten Wichtigkeit, und er bot hiezu alle seine Kräfte auf. Aber auch die Kaiserlichen waren entsclossen, diese Höz hen zu erobern, da durch ihre Besißnahme auch das

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Dorf Etreur fallen mußte, und so nur der Plan der Ope ration völlig erreicht werden konnte.

Das k. E. Kavalleriegeschüß ging jetzt mit einer Kühnheit vor, die das Vorrücken der Truppen und schweren Kanonen aus den gegen die Anhöhen führenden Defileen begünstigte. Kaum war der General Graf Bellegarde mit der Avantgarde über den Wald von Andigny hinaus, so entsendete er Bataillon 6 Eskadrons links zur Wegnahme des Dorfes Erreur. Der Feind wurde über das Ravin zurückgeworfen, und verlor zwei Kanonen. Rechts drang das Grenadierbataillon Maloweß, und mit ihm das Kavalleriegeschüß, von einigen schweren Kanonen unterstügt, entschlossen vor. Der Feind sah sich genöthigt, den Schlüfsel seiner Stellung zu verlassen. Ein naher Ravin und die hinter demselben angelegten Verschanzungen deckten seinen Rückzug. Jedoch wurde er bei Henappe noch durch einen Angriff der österreichischen Kavallerie beunruhigt, und konnte kaum mehr sein Gestüt retten.Henappe und Vénnérolles wurden beseßt. General Bellegarde stellte die Avantgarde auf die Höhen von Grand Blocus; rechts von ihr stand der General Fink; links bei Etreur der General Graf Heister.

Die vierte Kolonne befehligte der Herzog von York. Der k. k. F. M. L. Baron Otto war dem Herzog Kaiserlicher Seits beigegeben. Unter diesem standen die E. E. Brigaden Montfrault und Petrasch, und das Hus farenregiment E. H. Ferdinand, wozu einige Tage spä ter noch das Kürassierregiment Zeschwiß kam. Die kais serlichen und englischen Truppen waren übrigens in der Schlachtordnung vermischt. Die ganze Stärke dieser Kolonne bestand in 15 Bataillons, 18 Eskadrons. Sie

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