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noch ehender auszuführen, als der delabrirte Feind sich erhohlen kann, und ergänzet werden mag. Wozu noch kombt, daß, da einestheils das Land ob der Enns ohne seinem und der truppen ruin den derzeit obhabenden last ohnmöglich länger ertragen, Mein Ararium aber denen trouppen so vielen beytrag, als sie zu ihrer gänze. lichen erhohlung und auffmunterung vonnöthen haben dörfften, nicht zu reichen vermag, ebenermeldte vor: rückung und erweiterung das einzige Mittel ist, umb auch hierunter rath zu schaffen. Und gleichwie allhier nichts unterlassen wird, umb den transport derer Nas turalien, ohne welchem die vorrükung nicht beschehen mag, zu betreiben; also wird das nembliche auch von euch, auff gleiche Arth, wie es ehedeffen in Böhmen beschehen, zu besorgen seyn.

eit bin ich zwar entfernt, meine Länder zu be drucken, vielmehr insonderheit auff die erleichterung des Landes ob der Ennß, und meines Königreichs Böhment, als welche vom Freund und Feind viel gelitten, bedacht. Wann aber Länder, so von allem ungemach befreyet geblieben, sich saumseelig in beförderung einer so unent< behrlichen fach, als die subsistenz für die Armee ist, erfinden lassen sollten; So wäre sich in derlei umbstän den, als worinnen man dermahlen ist, an lere formalität nicht zu kehren, sondern die Vorsorgung der Armee und die beförderung der Vorrückung hätte all andern betrachtungen, durch ergreiffung derer geschwindester aushülffsmittlen, vorzudringen: wohlverstanden jedoch, daß, was also eingetrieben würde, hiernächst an der eye genen Verwilligung abzurechnen wäre. Weßfalls mich auf euren diensteyffer verlasse, daß ihr weder zu viel, noch auch zu wenig in sachen zu thun, ohnedas bedacht Öst. milit. Zeitschrift. 1818. Ik

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seyn werdet. Solchergestalten wird unter einstem die unentbehrliche absicht erleichtert, Meine Armee den Winter über in vollkommen guten stond herzustellen.

Was ihr nun zu solchem ende, es mag gleich dies fe oder jene rubric betreffen, für meinen Dienst nüzlich ermesset, das habt ihr je ehender je beffer specifice Mir anband zu geben. Und bin ingleichem von euch zu vers nehmen gewärtig, wie bald ihr vermöge obigen plans vortragend zu seyn glaubet, daß das in Siebenbürgen neu errichtete Hußarenregiment, item die Warasdiner, Carlstädter und andern gränizer bey euch eintreffen. Ihr habt euch hiernach zu achten. Und ich verbleibe euch mit König und Landsfürstl. Gnaden wohlgewogen.

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Datum Wienn am 18. Jänner 1743.

Maria Theresia m. p..

Beilage.

Schreiben des Marschalls Broglio an den Marschall Belleisle.

Dingelfingen, am 28. Dezember 1742 um 10 Uhr Morgens. (Aus dem französischen Original überfekt.)

In diesem Augenblick, mein Herr, erhalte ich den chiffrirten Brief, den sie unter dem 16. mir zu schreiben die Ehre erwiesen, durch einen Kurier, den Herr Desalleurs von Dresden an mich abfertigte. Mit gro= Bem Vergnügen vernehme ich Ihren Entschluß, Prag zu verlaßen. Ich bin überzeugt, daß sie bereits ohne Hinderniß in Eger eingetroffen seyn werden, und ich mache ihnen hiezu meinen Glückwunsch. Ich denke, daß sie bei diesem Plag für einige Zeit Lebensmittel und Fütterung finden werden. Nach dem, was men

mir, von den in dieser Stadt befindlich Vorräthen bes richtet, muß ich dieses wenigstens glauben. Es wäre zu wünschen, daß sie Ihnen die Zeit geben könnten, die Befehle des Hofes abzuwarten; denn Sie werden leicht einsehen, mein Herr! daß es mir unmöglich war, in der obern Pfalz Lebensmittel und Fütterung für Ihr Heer zu sammeln, erstlich weil es an einem und dem andern in einem Lande, das so sehr zu Grunde gerich tet worden ist, gänzlich mangelt; zweitens, weil ich durch solche Unordnungen gezwungen worden wäre, Mehreren ein Geheimniß zu eröffnen, das der Hof mir, wie Ihnen, unverbrüchlich zu bewahren geboth; was ich denn auch erfüllte.

Obschon Sie mir bekannt machen, daß Sie feit 24. verflossenen Monats keine Nachricht von mir erhals ten, so habe ich doch weder unterlassen, Sie von Allem, was vorging, zu unterrichten, noch Ihnen mehre mahl durch Herrn Deseurs zu schreiben, dem ich nach ihrem Wunsche empfahl, Dupplikate und Triplikate zu senden. Ich glaube, Sie werden gestehen, daß ich viel gethan habe, indem ich den Feind nöthigte, die Belagerung von Braunau aufzuheben, und ihn zwang, seine Truppen am Inn versammelt zu halten, wodurch ich ihn verhinderte, einen Theil derselben zur Verstärkung der Truppen des Fürsten Lobkowiß abzu« senden.

Ich hätte sehr gewünscht, mehr thun zu können; indeß hat die Aufhebung der Belagerung Braunau's, die keinen Blutstropfen kostete, so viel als eine gewone nene Schlacht bewirkt. Wenn es Ihnen in Prag an Lebensmitteln fehlte, so kann ich Sie versichern, daß ich in noch größerer Bedürfniß durch den Zustand war, in

dem ich hier Alles bei meiner Ankunft fand: es wäre jes doch unnüß, mehr von dem Vergangenen zu sprechen.

Gehen wir von dem Punkte aus, auf dem wir dere mahlen stehen. Es ist sehr zu wünschen, daß wir bald Nachrichten vom Hofe bekommen, um zu erfahren, was wir nun thun sollen. Wir wollen hoffen, daß sie bald anlangen; es ist auch wirklich sehr nothwendig.

Unsere Lage hat sich nicht verändert. Der rechte Flügel unserer Infanterie steht in der Gegend von Braunau am Inn; sie dehnt sich bis an die Iser, und wird mit ihrem linken långs dieses Flusses bald die Donau erreichen. Ich habe diese Stellung gewählt, um den Feind in den Posten von Scharding und Passau fest zu halten, und ihn dadurch zu hindern, Truppen nach Böhmen zu schicken, die Sie auf Ihrem Zus ge belästigen könnten. Die Reiterei kantonirt in zweis ter Linie hinter dem Fußvolk. Ich habe die Ehre zu seyn 20.

der Marschall Broglio.

VI.

Literatur.

1. Geschichte des herzoglich-braunschweig i fen Armeekorps in dem Feldzuge der alLiirten Mächte gegen Napoleon Buonaparte im Jahre 1815. Von einem Offizier des Generalstabs. Mit zwei Plänen. Braunschweig bei Vieweg.

1816.

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Das unter dem eigenen Oberkommando des Herzogs

von Braunschweig stehende Armeekorps bestand aus

1 Bataillon Avantgarde, halb mit Büchsen bewaff net und größtentheils aus gelernten Jägern zusammens gelegt..

1 Regiment Husaren.

1 Eskadron Uhlanen.

672 Mann

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232

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Zujammen aus 6758 Mann.

Der Brigadier, Oberst Olfermann befehligte unter dem Herzog das Korps, welches sich am 17. April 1815 in Marsch seßte, um seiner Bestimmung gemäß zur Armee des Herzogs von Wellington zu stoßen. Es traf am 13. Mai dort ein, und bezog in den Umgebungen Brüssel's Kantonirungsquartiere. Das Hauptquartier des Herzogs selbst war in Laken, Stund von Brüssel.

Am 12. Juni ging die französische Armee unter Napo= leon über die belgische Gränze, und warf die an der Sambre bei Charleroi stehenden preußischen Vorposten und das Armeekorps des General Ziethen über Fleurus zurück. Napoleon wendete sich sodann mit dem größten Theil seiner Armee gegen das preußische Heer bei Sombref, und detaschirte den Marschall Neu zur Beobachtung der englis fchen Armee gegen Frasnes. Dieser Marshall stieß dort

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