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gen genommen, und der Feind gegen Courtray zurückgetrieben. Der Verlust der Alliirten in den leßten drei Tagen betrug in Allem bei 1500 Mann. Der verdienstvolle kaiserliche F. M. L. Baron Wenkheim war am 11. an der Spiße der Avantgarde gefallen. Des Feindes Verlust belief sich auf mehr als 3000 Mann.

Zu gleicher Zeit, als der Kampf auf dem linken Flügel bei Ingelmünster am higigsten war, rückte auch eine starke feindliche Kolonne gegen den rechten Flügel des Clerfaitischen Korps vor. Die nachdrucksvollen Bes* wegungen des Feindes schienen den Plan zu verrathen, das alliirte Korps von der Brüggerstraße hinwegzudrücken, und demselben die Verbindung mit der Lys, so wie mit Brugges und Ostende abzuschneiden. Der F. 3. M. Clerfait feßte also in der Nacht vom 12. auf den 13. mit den kaiserlichen Truppen den Marsch über Ardoye nach Thielt fort, um sich der Lys zu versichern. In dieser neuen Stellung, wo auch das Detaschement des Obersten Gontroeul einrückte, wollte er, wenn der Feind sich gegen Thorout wendete, in dessen Flante und Rücken operiren. Die Engländer und Hanno veraner marschirten gleich nach Thorout. Dort sollten fie sich aufstellen, um Brügges und Ostende zu decken. Wenn der Feind mit zu großer Übermacht vordränge, so sollte auf den äußersten Fall der General White nach Ostende, der General Hammerstein nach Brugges res tiriren. Ingelmünster blieb mit 50 Pferden besett; die Vorpostenkette hielt in einiger Entfernung hinter dem Mandelbach. - Das Lager von Thielt reichte mit dem rechten Flügel über die Chauffee von Courtray bis an den Deevenbeke, der von den Anhöhen von Thielt herabkömmt, und in den Mandelbecke fällt. Der linke

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Flügel erstreckte sich bis zu dem nach Wacken führenden Feldweg, und das ganze Lager bildete einen helben Zirkel um die Stadt.

Noch am 13. erhielten der Herzog von York und der F. 3. M. Clerfait aus dem großen Hauptquartier den Befehl, die in Flandern stehende feindliche Macht von zwei Seiten durch gleichzeite und kraftvolle Operationen anzugreifen. Am 14. theilte der Herzog von Vork dem Feldzeugmeister den für diesen Fall entworfes nen Angriffsplan mit. Der Herzog wollte am 15. gez gen Courtray vormarschiren. Clerfait sollte ebenfalls so nahe als möglich gegen diese Stadt vorrücken, und in ihrer Nähe über die Lys Brücken schlagen, um sich nach Umständen mit dem Herzog von Vork zu vereinigen, oder doch die Verbindung zu eröffnen. Diesem Plane zufolge rückte der Feldzeugmeister am 15. in zwei Kolonnen, die eine über Meulebeke, die zweite über Roosbeke gegen Courtray vor. Er bezog ein Lager vor Onghem, mit dem rechten Flügel an der Mandelbeke vor Roosebeke und mit der linken an der Lys vor Onghem. Die leichten Truppen beseßten Bavichoven, Hulste und den Steinweg bis Lendelede. Hart unter dem Schloß von Oyghem wurde eine Pontonsbrücke über die Lys geschlagen; 1 Bat. 1 Esk. wurden zu ih rer Deckung in Desselghem aufgestellt. Die Brigade des Generals Hammerstein rückte zur Sicherheit des linken Flügels von Thorout bis Ingelmünster vor.

Die Vortheile, welche Pichegrü seit 25. April in Westflandern erfochten, waren ihm nicht ohne bedeu tende Opfer geworden. Aber die ununterbrochen ein treffenden Verstärkungen erseßten jeden Verlust an Mannschaft sehr schnell, und machten, daß die fran=

zösische Armee in Flandern an Zahl und Kraft unges schwächt blieb, indeß die Alliirten wohl ihre Truppen durch geänderte Vertheilung an einem Punkte vermeh ren, aber die durch die Kriegsereignisse im Allgemeinen fich ergebenen Verluste wegen der weiten Entfernung ihrer Hülfsquellen kaum zum Theil zu ersehen vermochs. ten. Die Umstände an der Sambre waren unters dessen immer drohender geworden. Der General Werneck wurde von der Hauptarmee mit 6 Bat. 8 Est. nach Bettignie entsendet. Er sollte diese Stellung bes ziehen; die bisher alldort gestandenen Truppen aber sollten zum F. 3. M. Kaunis stoßen, und dieser mit feiner ganzen Macht den Feind bei Solre le Chateau angreifen. Werneck traf am 10. Mai bei Bettignie ein, und löste die Truppen ab, welche sich mit dem F. 3. M. Kauniß zu vereinigen bestimmt waren.

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Am nämlichen Tage griff der Feind mit 25,000 Mann die Übergangsposten Thuin, Lobbes und die Ab= tei d'Alnes an der Sambre an, und bemächtigte sich ihrer nach achtstündigen Gefechten. Der F. 3. M. Kaunis ließ einen Theil seines Korps in eine Stellung zwischen Merbes le Chateau und Sart la Buissiere vors rücken. Den Oberst Rainac mit 2 Bat. 1 Est. schickte er in die Gegend von Fontaine l'Evecque, um sich mit den bei Mont sur Marchienne stehenden Truppen des Oberst Fresnel zu verbinden, und Charleroi zu decken.

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Der Feind hatte bei der Meierei Peaumereuille eis ne Brücke geschlagen, und eine starke Abtheilung rück wärts Bienne le Happart aufgestellt. Er wurde anges griffen, und aller Vortheile seiner Stellung ungeach= tet aus dem links gelegenen Walde vertrieben. Doch das einfallende heftige Regenwetter schwächte das Klein

gewehrfeuer, und erschwerte in den grundlosen We= gen die Zufuhr der Munition. Der Feind hatte sich bedeutend verstärkt. Er bemeisterte sich des Waldes noch mals. Die Kolonne des Gen. Degenschild, welcher mit 4 Bat. und dem Regiment Lobkowik Chevaurlegers den Feind links gegen Mont Saint Genevieve hätte umgehen sollen, und auch wirklich zwei Mal die sich ihm entgegenstellenden feindlichen Truppen zurückgedrückt hatte, fah sich endlich gezwungen bis Bind zurückzuweichen. Fontaine l'Eveque, und noch um 8 Uhr Abends das Dorf Wespe (bei Landely) griff der Feind vergeblich an. Er blieb die Nacht über in den Waldungen stehen. Durch das Gehölz von Bienne le Happart hatte er die Stellung von Sart la Buiffies re bereits umgangen. Den Aussagen der Gefangenen zu Folge stand er von Dansonspenne bis Fontaine l'Eveque in einer Stärke von 45,000 Mann. Diese Umstände machten die Verlassung der Stellung von Sart la Buissiere zur unausweichlichen Nothwendigkeit.

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Um 12. Morgens brachen zwei französische Kolonnen über Bienne le Happart und die Meierei Dansonspenne vor. Der allgemeine Angrif war vorauszusehen. Der Rückzug geschah in drei Kolonnen gegen Merbes St. Marie, Pechant, und Rouveroy. Der Oberst Baron Kienmaier mit drei Grenadierbataillons und 7 Est. Barko Husaren blieb als Arriergarde auf den Anhö hen bei Sart la Buissiere stehen. Der Feind verfolgte mit seinen beiden Kolonnen, die eine durch den Wald von Fan die andere über Buiffierre an der Sambre, gegen Merbes le Chateau. Die östreichische Arriergarde zog sich mit der rühmlichsten Fassung unter beständigem Feuern bis gegen den Wald von Sallieremont, wo die

Nacht dem Gefechte ein Ende machte.

- Der Feldzeugmeister hatte mit dem Korps die Hauptstellung erreicht.

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Jene feindliche Kolonne, welche am 11. Fontaine l'Eveque vergeblich angegriffen, bivacquirte die Nacht über in den dortigen Wäldern. Der Oberst Fresnel mit 1 Bataillon 2 Eskadrons stieß zu dem Deta schement des Oberst Rainac.

Am 12. bei Tagesanbruch griff der Feind mit 15,000 Mann Fontaine l'Eveque an. Bu gleicher Zeit marschirte eine seiner Kolonnen über Binch, ein ne andere von Nalinnes gegen Marchienne au pont. Das unbedeutende Korps des Oberst Rainac, welches feit der Vereinigung mit Fresnel 2 Bat. 4 Esk. be= trug, war also in Gefahr von dem F. 3. M Kaunis sowohl als von Charleroi abgeschnitten zu werden. Es zog sich daher ohne bedeutenden Verlust gleich nach Charleroi zurück. Der Feind nahm am Abend des 12. bei Erquelinne eine Stellung in einer Stärke von 30 bis 40,000 Mann.

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Am 13. wurden von der Hauptarmee bei Landrech aufs neue Verstärkungen gegen die Sambre abgeschickt. Sie bestanden in 6 Bat. 8 Esk. unter dem F. M. L. Graf Latour und dem General Graf Baillet. Diese marschirten an jenem Tage über Englefontaine bis Bets tignie, und lösten am 14. die Truppen des General Wernek ab, der am nämlichen Tage zum Kaunißischen Korps stieß. Uber schon am 13., hatte das vorauszuse hende Gefecht, und zwar siegreich für die Alliirten Statt gefunden.

Das Korps, mit welchem der F. 3. M. Kaunit den Feind in der Stellung von Rouveroy erwartete,

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