Wer ist's, wer ist der brave Mann? ,,Hier," rief der Graf,,,mein wackrer Freund! „Mein Leben ist für Gold nicht feil, Hoch klingst du, Lied vom braven Mann, 37. Lob des Bachus. Musik von J. A. P. Schulz. Herr Bachus ist ein braver Mann, Das kann ich euch versichern; Mehr als Apoll, der Leiermann, Mit seinen Notenbüchern. Des Armen ganzer Reichthum ist Der Klingklang seiner Leier, Bon der er prahlet, wie ihr wißt, Sie sey entsehlich theuer. Doch borgt ihn auf sein Instrument Kein Kluger einen Heller, Denn frohere Musik ertönt Aus Bater Evans Keller. Obgleich Apoll sich stets voran Mit seiner Dichtkunst blåhet; So ist doch Bacchus auch ein Mann, Der seinen Vers verstehet. Wie mag am waldigen Parnaß Wohl sein Diskant gefallen? Auf, laßt uns ihn für den Apoll Zum Dichtergott erbitten! Denn er ist gar vortrefflich wohl Bei großen Herrn gelitten. Upoll muß tiefgebückt und krumm, In Fürstensåle schleichen; Allein mit Bacchus gehn sie um, Dann wollen wir auf den Parnaß, Vor allen andern Dingen, Das große Heidelberger Faß Voll Nierensteiner bringen. Statt Lorbeerbåume wollen wir Dort Rebenstöcke pflanzen, Und rings um volle Tonnen schier Man lebte so nach altem Brauch Bisher noch allzu nüchtern; Drum blieben die neun Jungfern auch Von je und je so schüchtern. Ha! zapften sie sich ihren Trank Fürwahr, sie ließen nicht mit Müh Zur kleinsten Gunst sich zwingen, Und ungerufen würden sie Uns in die Arme springen. 38. Molly's Werth. Musik von F. H. Himmel. Uch, könnt' ich Molly kaufen Für sie wie Kiesel seyn. Man rühmt wohl viel vom Golde, Was ich nicht läugnen kann, Doch ohne sie, die Holde, Wie hått' ich Lust daran? Ja, wenn ich Algebieter Von ganz Europa wår', Ich gåb' Europens Güter Für sie mit Freuden her, Bedingte nur dies Eine, Für sie und mich noch aus: Im kleinsten Fruchtbaumhaine Mein liebes Leben enden 39. Lenore. In Musik gesezt von Kapellm. André, von Zumsteg und von W. Tomascheck. Lenore fuhr um's Morgenroth ,,Bist untreu, Wilhelm, oder todt? Der König und die Kaiserin, Und jedes Heer mit Sing und Sang Zog heim zu seinen Håusern. Und überall, all überall, Auf Wegen und auf Stegen, Zog Alt und Jung dem Jubelschall " Gottlob!" rief Kind und Gattin laut, ,,Willkommen!" manche frohe Braut. Ach! aber für Lenoren War Gruß und Kuß verloren. Sie frug den Zug wohl auf und ab, Als nun das Heer vorüber war, Und warf sich hin zur Erde Die Mutter lief wohl hin zu ihr: ,,Uch, daß sich Gott erbarme! Du trautes Kind, was ist mit dir ?" ,,,, Mutter, Mutter! hin ist hin! weh, o weh mir Armen!" „Hilf, Gott, hilf! Sieh uns gnådig an! Kind, bet ein Vaterunser! Was Gott thut, das ist wohlgethan. ,,,, Mutter, Mutter! eitler Wahn! " Gott hat an mir nicht wohl gethan! „Hilf, Gott, hilf! Wer den Vater kennt, Der weiß, er hilft den Kindern. Das hochgelobte Sakrament Wird deinen Jammer lindern." |