nadier-Korps, baldigst diese Straße erreichen werdez in welchem Falle er also wirklich von Pizzighettone abs geschnitten gewesen wäre. Es durfte daher, um diesen Punkt zu erreichen, der Abmarsch keinen Augenblick mehr verschoben werden. Was von den feindlichen Truppen sich dem Korps in den Weg stellte, wurde über den Haufen geworfen, und die Straße nach Walleo geöffnet. D'Allemagne, mit der dritten Kolonne, zog nun in Eile rechts neben dem östreichischen Korps hinab, und suchte, früher als dieses bei der Festung anzukommen, Doch gewann Liptay demselben, durch die größte An strengung, den Weg ab, und traf gegen Abend in Pizzighettone ein. Die Reiterei ging über die Ads da. Die Wälle der am rechten Ufer liegenden Vorstodt Ghera d'Adda wurden sogleich mit der Infanterie und dem Geschüße befeßt. Die Franzosen nahten nun in dichten Massen auf der Straße, und wurden mit Kar tätschenschüssen empfangen. Nachdem sie viele Leute vers loren, zogen sie sich hinter Malleo zurück. Das Gres nadier Korps stellte sich bei diesem Orte auf. Von des Generals Liptay Truppen waren 3 Basaillons (1 Thurn, 1 Nadasdy, 1 Alvinky) abge. schnitten worden, welche sich nunmehr auf Lodi zos gen. Den Oberst Graf Sola ließ General Liptay noch an demselben Abend, mit 3 Bataillons, 5 Eskadrons, den Marsch auf Casal maggiore fortseßen. 2 Bataillons, 3 Eskadrons blieben in Pizzighets tone, welchen, einst sehr festen, damals aber zur Vertheidigung nicht eingerichteten Plaß, der General Liptay so gut als möglich gegen einen Anlauf zu sichern suchte. Die sämmtlichen Truppen, aus welchen das Korpe vor den Gefechten dieser beiden Tage bestanden, hatten in denselben, an, Todten, Verwundeten und Vermißten, 10 Offiziere, 558 Mann, und 79 Pferde,dann einen Munitionskarren, verloren *). Der französische Feldherr sperrte nun die von Cafale Pusterlengo nach Pizzighettone führende Straße, auf welcher der FZM. Beaulieu vordringen mußte, wenn er dem General Liptay und dieser Festung Hilfe bringen wollte, indem er den General la Harpe mit seiner Division in und bei Codogno aufstellte. Benavarte selbst kehrte nach Piacenza zurück. In dieser Nacht vollendete die Division Massena ihren Übergang, und stellte sich vor dem Brückenkopfe, zur Unterstügung der Division la Harpe, auf **). Der FZM. Baron Beaulieu hatte am Morgen dieses Tages (des 8. Mai) seine Truppen im Lager bei *) In dem Berichte Bonapartes an das Direktorium vom 9. Mai 1796, wird gesagt: „Liptay's Korps vers lor einen Theil seiner Bagagen, 300 Pferde, 500 Todte und Verwundete, worunter mehrere Offiziere." (Oeuvres complètes Tome I. pag. 37). In den Mémoires Tome III. pag. 207 heißt es: „In einer Stunde wurde die zu Fombio stehende östreichische Division geworfen. Sie verlor ihre Kanonen, zweitausend fünfhundert Gefangene, drei Fahnen." **) „Wenn die Armee einen Pontonstrain gehabt hätte, würde sie die Adda am Tage des Gefechtes bei Fombio, bei einbrechender Nacht überseht haben. Napoleon selbst nahte der Festung Pizzighettone bis auf Flintenschußweite. Er ließ die Adda hinauf und hinab nach Schiffen suchen. Hätte man nur acht bis zehn Fahrzeuge aufbringen können, so würde er noch in der Nacht die Adda überschritten, und sich à cheval dieses Flusses gesezt haben." (Mémoires Tome I. pag. 5.) Belgiojoso abkochen lassen. Gegen Mittag wollte er über die Olona, in eine Stellung bei Santa Christina, marschiren, um vón dort, als aus einem Central: punkte, sowohl den FML. Sebottendorf am Ticino, als den General Liptay am Po, zu unterstügen, wenn Einer von Beiden angegriffen würde. Auf welcher Seite auch die Franzosen mit ihrer Hauptmacht einen übers gang ausführen würden, hoffte der FZM. Beaulieu, dieselben durch einen kreftvollen Angriff, wo nicht zus rückzuwerfen, doch aufzuhalten. Als er im Laufe des Vormittags Meldung von dem am vergangenen Abend bei Piacenza vorgefallenen Gefechte, und von dem wirklichen Übergange eines Theiles der französischen Hauptmacht, erhielt, brach er mit 9 Bataillons', 12 Eskadrons auf, und erreichte um fünf Uhr Nachmittags Chignolo. Von dort marschirte FAM. Beaulieu über Orie nach Ospedaletto. Doch brachte er bis dahin, außer seiner Reiterei, nur 3 Bataillons mit sich. Denn während dieses Matsches hatte er, um die Flanke rechts gegen den Po zu sichern, und den allgemeinen Angriff, welchen gegen den Feind ausführen zu lassen, er im Sinne hatte, vorzubereiten, 1 Bataillon nach Senna, a Bataillon nach Som, maglia, 2 Bataillons gegen Fombio,-2 Bataillons endlich gegen Codogno, detaschirt Diese Ba= taillons sollten das Korps dés General Liptay unterstügen und verstärken, wo immer sie dasselbe finden. würden. Nähere Weisungen konnten denselben nicht ertheilt werden, da dem FZM. Beaulieu damals noch nicht bekannt war, welche Schicksale im Laufe des Tages (des 8. Mai) jenem Korps begegnet seyn konnten. - Am Abend in Ospedaletto, erhielt der F3M. Beaulieu endlich eine, jedoch verspätete Mels dung des General Liptay, des Inhalts, „daß dieser Ges neral noch in Fombio stehe, und des Feindes Angriffe zurückgeschlagen habe." Beaulieu schickte den Überbringer dieser mündlichen Botschaft sogleich wieder zus rück, und zwar ebenfalls nach Fombio, mit der Antwort: ,,daß die Unterstügung für den Gen. Livtan schon auf dem Wege sey."-Aber die auf Fombio detascirten Ba taillons trafen natürlich den General Liptay nicht mehr, Eonnten sich auch jenem Dorfe nicht nahen; sondern sties ßen überall auf eine Menge von Feinden. Endlich brachten spät Abends die ausgeschickten Patrullen doch die Nachricht: „General Liptan sey von der Übers macht des Feindes geschlagen worden; Fombio, und auch Codogno, seyen in den Händen des Feindes." So fand sich also FZM. Beaulieu von Pizzighettone, und von dem General Liptay, deffen Ankunft in jener Festung er zwar vermuthete, aber nicht mit Sicherheit wußte, abgeschnitten. Der Feldherr faßte nun den Entschluß, sich mit dem Korps des Ges neral Liptay, welches er in Pizzighettone zu finden. hoffte, zu vereinigen, und sich den Weg dahin, mit Tagesanbruch durch Eroberung Codognos zu öffnen. Eine unbefohlene Unternehmung schien dieses Vorhaben zu begünstigen. Der General chubirz stand mit 2 BatailIons des Infanterie-Regiments Reisky (1000 Mann) und 4 Eskadrons Uhlanen (580 Mann), ganz in der Nähe des Marktfleckens Cocogno, welcher bekanntlich von einem Theile der Division la Harpe beseßt war. Aus eigener Bewegung entschloß sich dieser General, den Ort durch überfall zu nehmen. Um zehn Uhe Nachts ließ General Schubirz den Angriff rasch beginnen. Die französische Besatzung Cocognos, ermüdet durch die Gewaltmärsche und Gefechte der vergan genen Tage, hatte sich einer sorglosen Rube überlassen, nachdem sie nur die Eingänge des Marktfleckens mit umgeworfenen und in einander geschobenen Bagage. wagen verrammelt. Der Hauptmann Graf Czernin, mit seiner Kompagnie von Reisky, drang der Erste in den Ort ein. Sobald er die Straße gereinigt hatte, folgten ihm noch zwei Kompagnien von Reisky und eine Abtheilung Uhlanen. Die Franzosen wurden überrascht, viele derselben niedergemacht; 30 Grena diere und vier Dragoner gefangen, 6 Kanonen und 3 Pulverkarren erobert. Ein großer Theil des Fleckens wurde von den Streichern befeßt. Der General la Harpe, welcher seine aus der Fassung gebrachten Truppen aufhalten und ordnen wollte, fiel durch eine Ku gel seiner eigenen Leute. Einige hundert Franzosen hatten sich jedoch auf dem Hauptplaße gesammelt, und sich auf diesem, so wie in der Kirche, und auf dem Kirchhofe, mit Wagen und Holzwerk verbarrikadirt. Sie erhielten sich dort, weil General Schubirz im Dunkel der Nacht den Angriff nicht fortseßen wollte. Das Regiment Reisky blieb in dem eroberten Theile von Codogno stehen, bis es am nächsten Morgen den allgemeinen Befehl zum Rückzuge über Casale nach Lodi erhielt *). – *) Dieses Ereigniß, welches wir hier genau nach den Akten dargestellt haben, erzählen die Franzosen auf eine sehr verschiedene Art. Jomini gesteht, daß der |