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Am 29. April nahm der FZM. Beaulieu sein Hauptquartier hinter Alessandria, in dem Dorfe Ma= rengo. Die Hauptmacht, welche nur mehr aus 9 taillons, 10 Eskadrons, unter dem FM. Baron Sebottendorf bestand, bezog dort ein Lager. Zwei Bataillons besetzten die Stadt Tortona. Oberst Bukassevich mit der Nachhut stellte sich bei Oviglio auf. General Schubirz, mit dem AuxiliarKorps und 4 Eskadrons Uhlanen, kam nach Felliz zano. General Liptay führte sein Korps noch Cassine.

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Am 30. April blieben der FZM. Baron Beaulieu und der FML. Sebottendorf zu Marengo ste hen. Gen. Lipta y marschirte in ein Lager zwischen G amalero und Frascaro. Er deraschirte 1 Bataillon, 2 Eskadrons, zur Verstärkung der Besatzung von Al e fsandria. Gen. Roselmini brach mit seinem Korvs aus dem Lager bei Bosco auf, und marschirte nach Rivalta di Scrivia. Gen. Schubir - z traf bei San Salvadore und auf dem Montevi castello ein.-Oberst Bukassevich ging mit der bisherigen Nachhut bei Massio und Fellizzano über den Tanaro, und stellte sich am Morgen des 1. Mai bei Golerio auf. Die Brücke aus Landesschiffen über den Po bei Valenza, wurde an diesem Tage vollendet. — Die piemontesischen Gouverneure von Alessandria und Tortona hatten, den von ihrem Könige erhal tenen Befehlen gemäß, bei Annäherung der kaiserlichen Armee beide Städte geräumt, und sich mit der Besa= gungen in die Citadellen gezogen. Auf die Einladung, diese Castelle den östreichischen Truppen zu übergeben, erfolgte abschlägige Antwort. Da der Rückzug hin

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ter den Po ohnehin beschlossen war, so hätte der Besitz dieser Castelle, wenn sich der FZM. Beaulieu auch mit Gewalt denselben verschafft hätte, der E. E. Armee doch keinen Nutzen gebracht. Im Gegentheile blieben die fünf bis sechs tausend Mann, welche zur Besehung beider Plä ße erforderlich gewesen wären, dann ihrem Schicksale überlassen, und waren, da man keine Hoffnung, sie bald zu entsegen, nähren durfte, wahrscheinlich aufgeopfert.

Der F3M. Baron Beaulieu verlegte am 1. Mai sein Hauptquartier nach Valenza, wo das Korps des FML. Sebottendorf das Lager bezog. Gen. Rofel mini ging mit seiner Infanterie über die Scrivia, und stellte sich bei Tortona auf. Seine 6 Eskadrons ließ er noch jenseits des Flusses, ein Bataillon Kroaten bei Bosco, zurück, um die Orba zu beobachten. Gen. Liptay nahm am Morgen ein Lager bei Cantalupo. Gegen Mittag zog er sich durch Messandria über den Tanaro, und stellte sich, in der Entfernung eines Kanonenschusses, v or Valenza auf. Zu gleicher Zeit räumte die kaiserliche Besaßung die Stadt Alessandria, und vereinigte sich mit dem Korps des Gen. Lipian. Der Gen. Schubirz blieb zu San Salvadore stehen, wohin sich auch Oberst VuEassevich von Solerio zog. - Schon am 30. April Nachmittags waren einige Franzosen in Aqui ange= kommen. Am 1. Mai rückte ihre Reiterei zwischen der Bormida, Orba und Scrivia hinab, und zog am Nachmittage in Alessandria ein. Nun erhielt auch Gen. RoFelmini Befehl, Tortona zu räumen, und über Ponte curone und Voghera, an den Po zu ziehen.

Um 2. Mai ging die kaiserliche Hauptmacht über den Po, bei Valenza. Den Marsch eröffnete das Korps des FML. Sebottendorf. Es bezog ein Lager hinter der Arbogna, zwischen Valleggio und Ottabiano, wohin das Hauptquartier des Oberbefehlshabers kam. Dann folgte der Gen. Liptay mit seinem Korps. Er nahm sein Lager an der Agogna, bei Lumello. Eben dahin zog dann der Gen. Schubirz mit seinen Truppen. - Oberst Buka ssevich mit der Nachhut ging erst Nachmittags über die Brücke, ließ dieselbe sodann abbrechen, und bes seßte das linke Ufer des Flusses mit einer Postenkette, von Torre de beretti und Frascarolo an, bis hinab an den Einfluß der Agogna in den Po. Gen. Roselmini sette seinen Marsch über Casteggio, hinter dem Coppo, bis Casă Tisma fort.

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Am 3. und 4. Mai blieben das Hauptquartier und die Stellungen der Korps des FML. Sebottendorf, und der Generale Liptay und Schubirz, so wie der Nachhut, unverändert. Französische Husaren zeigten sich gegenüber von Cambio, auf dem rechten Ufer des Po, und seßten auch in die mit Gebüsch bewachsenen Inseln des Flusses über. Das Korps des Gen. Roselmini nahte am 3. auf seinem Marsche bereits dem Po. Dieser General führte am 4. Maiseinen Übergang bei M e z z ano corte aus, und bezog das Lager bei Sommo. Seine Vorposten dehnten sich vom Einfluß der Agogna bis zu jenem des Ticino. Zur Unterstüßung derselben wurde von der Division Sebottendorf der Oberst Wegel, mit 2 Bataillons und 2 Eskadrons, in Nazzaro dei Borgondi aufgestellt. Von dem Korps des Gen. Noselmini wurde der Oberst Adorian

mit 1 Bataillon, 1 Eskadron entsendet, um den Fo vom Einflusse des Ticino bis zum Einflusse der Olona, nämlich von Vacarizza bis San Zenone, zu besegen. Der Oberst nahm sein Quartier in Belvedere.

Der Po bildete jeßt die natürliche Linie zur Vertheidigung der Lombardie. Die Bewegungen des franzö sischen Heeres, zum Angriff des mailändischen Gebietes, hatten noch keine entschiedene Richtung genommen. Bonaparte konnte entweder längs dem rechten Ufer des Po hinabziehen, oder oberhalb der östreichischen Stellungen über den Fluß gehen, und auf dem linken Ufer vordringen. So lange es noch in Zweifel war, welche Art der Vorrückung der französische Feldherr wählen würde, dehnten sich die kaiserlichen Vortruppen auf der langen Strecke des Flusses, von der Sessia bis an die Olona aus; besonders um die linke Flanke gegen Umgehung und Überraschung zu schüßen. Die Hauptmacht aber stand, auf den Punkten Lumello, Ottabiano und'Sommo vertheilt, zur Unterstützung des Kordons in Bereitschaft.

Der Po entspringt in den Gebirgen von Viso, oberhalb Saluzzo. Er durchschneidet das nördliche Italien, von Valenza angefangen, beinahe senkrecht, bis er sich in das adriatische Meer stürzt. Er scheidet die Lombardie von einem Theile Piemonts, und von den Herzogthümern Piacenza, Parma und Guastalla, läuft dann durch das Herzogthum Mantua, und trennt das Herzogthum Venedig vom Kirchenstaate. Von Casale` abwärts, vergrößert sich dieser Strom durch die Gewäs ser des Tanaro, der Scrivia, des Tidone, der Trebbia, der Nura, des Taro, der Enza, des Crostolo, des Panaro, der Secchia, des Reno, u. m. a., welche von Sü

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den, der Sessia, der Agogna, des Terdoppio, des, Ticino, der Olona, des Lambro, der Adda, des Oglio, des Mincio, u. m. a., die vom Norden her, sich mit ihm vereinigen. Unterhalb Pavia wird der Po breit, tief, und schwer zu übersehen. Bei Piacenza ist der Fluß reißend, und hat über zweihundert, bei Borgoforte dreihundert Klafter Breite. -Wäre Bonaparte bei, oder oberhalb Valenza über den Po gegangen, so würde er bei seiner Vorrückung auf jene von Norden herkommende Ströme gestoßen seyn, welche die Marschstrasse nach Mailand senkrecht durchschneiden. Jeder ders selben, besonders aber der Ticino, hätte den Ostreis chern eine neue Vertheidigungs-Linie geboten. Die Übersehung dieser Flüsse, schon wegen ihrer reißenden Nas tur, und der Beschaffenheit des Bodens jèner Gegens den, schwierig, konnte noch durch Verschanzungen bes deutend erschwert werden. Bonaparte wählte jenen Weg, auf dem ihm diese Hindernisse nicht entgegen standen. Er beschloß nämlich, am rechten Ufer hinabzuzie hen, die linke Flanke der kaiserlichen Armee zu umges hen, und den Po tiefer unten, entweder bei Piacens za, oder gar bei Cremona, zu überfeßen.

Den Tag nach Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Cheresco, am 29. April, seßte Bonaparte sein Heer gegen die Lombardie in Marsch. Die Dis vision la Harpe, bekanntlich der östreichischen Armee am nächsten, um dieselbe zu beobachten, stand an diesem Tage in Crevenzano. Am 30. April kamen la Harpe nach Aqui, - Massena nach Nizza della paglia,-Augereau nach SanStepho no di Belbo. In den folgenden Tagen seßten diese Divisionen ihre Bewegungen fort. Die Division Ser

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