Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

No LV.

Der Hochmeister rechtfertigt sich gegen den Herzog von Stolpe über sein bisheriges Verfahren und Benehmen gegen ihn,

13$9.

Duci de Stolpen.

Irluchter furst etc. uwern briff uns nülich gesandt habe wir wol vornomen und liplich entphangen. in dem ir uns schribet wy das wir uwir burgen manen und gemant haben czu Marienburg In uff ein unrecht. doran wir uch zeu korcz thun als uch dunket und brengen uch in arbeit und in schaden, do antwurte wir uch also uff. und thun uwir herlichkeit zeu wissen, Is ist war das wir uwir burgen gemant haben mit sulchin wortin, das sie uns halden alz viel als sie von rechts wegen pflichtig sin zu halden, und alz der vorsegilte briff der vorbindunge czwisschen uch und uns uswiset und czusaget, dorane ire Ingesigel hengen, also sint sie ken Marienburg komen, Sunder uns dunket des wir redeliche manunge czu yn haben, sind der czit, das der irluchte furste herczoge von Gelren ist in uwerm lande dirnedir gewurfin von den uwern, Ouch so vorneme wir in uwerm briffe, wy das ir mit uns sitezit in ganezer fruntschaft, als unser brive uswisen, das wir uch ny gekundiget haben krig ader orley, das wir haben mit dem konig von Polan adir mit andern eristen herren, und das ir ouch ny kegen uwern briff gethan habt, das danke wir uch alz unserm besundern herren und frunde, und horen es gerne, Sunder uwir grosmechtikeit mag das wol dirkennen und bysen, das is uns hat gegangen uff gros gut, das wir eyn heer haben usgesand, und der furste von Gelren noch gefangen ist, und wir hus und stat falkenburg halden mit groser koste, des wir gerne vortrag hettin, mocht is gesyn, Ouch vorneme wir in uwerm brive, wi das ir uns gebotin hettet, das ir mit uns komen wellet vor fursten und herren, dy uns von beidirsyt gesessin weren, das wir uch des geweigert haben und das wir uch brengen in eyn geruchte, dor uff antwurte wir also, das wir mit uch eynen tag haben gehalden czur langenbose, wy und in welcher wyse wir mit enander gescheiden sin uff dem tage, das weis uwir herlichkeit wol also das wir uch des nicht dorfen schriben, wand wir czu der czit nicht andirs geton ken uch dan rechts, und uns alle wege wol am rechte genugen sal, also das wir hoffen das der broch an uns nicht en ist, und sundirlich alz ir schribet das wir uch brengen in eyn geruchte, do wisse wir nicht von, und welden das ungerne thun, Sunder wir vormuten uns wol, das uch vaste rede werden gesagt der wir unschuldig sin, und bitten uch alz unsern besundern herren und frund, das ir sulchin reden nicht gelobet, Ist abir, das ymand sulche rede uch von unser wegen vorbrenget, das laset uns wissen das wirs mogen verantwurten. Ouch vorneme wir in uwerm brive,

wy das ir gerne by unser fruntschaft blyben wellet, und suldt ir uch von uns scheiden in unfruntschaft das dy scholt unser sin solde und nicht uwer, do antwurte wir also uff und danken uch alz unserm besundern herren und frunde, das ir by unser fruntschafft bliben wellet, alz unser brive von beidirsyt uswisen, doran wir keinen czivel han und getruwin wol, das ir andir nicht entuet, wan alz uwir briff us wiset and czusaget, Ouch so vinde wir in uwerm brive geschriben, wi das ir unser burgen manen wellet, das sie uch halden, alz viel alz unser brive von beidirsyt uswisen wy ungerne ir das thut, sunder uch not dor czu brenget, das irs thun muset, hier uff antwurte wir uch also, Grosmechtiger liber herre, ir durfet unser burgen nicht manen, als ferre ab irs lasen wellet, wand worumme wir byten uch das recht alz wir ouch vor gethan haben, und ist is uwir herlichkeit beheglich und ab is uch gut dunket, so moget ir uwern rat adir wem irs getruwet senden ken Marienburg czu uwerm burgen und czu uns, do kegen welle wir unser burgen und unsern rat ouch do selbest haben und uwern burgen lasen dy brive vor sich nemen und uwern rat, und noch der brive lute dirkennen, sint uns uwir burgen etwas pflichtig, das sie uns das halden, sint sie uns nicht pflichtig, wir wellen sie der manunge gerne ledig lasen, und bitten dis brives von uch ein gutliche briffliche antwurt und schribet uns yo eigentlich, uff welchin ir uwern rat czu uns wellet senden, das wir unser burgen und unsern rat ouch uff dy selbe czit czu uns mogen vorbottin. Gegeben czum Elwinge am fritag noch Corporis cristi. (1389).

Alte Abschrift im Hochmeister-Registrant Nr. 1.a. p. 34.

Voigt B. V. S. 513.

N LVI.

Notariats Instrument über die Aussage des Gesandten des Schwedischen Reichsraths Klaus Plate in Betreff seiner Gefangennehmung durch den Herzog von Stolpe auf einer Gesandtschaftsreise zum Hochmeister. 1389.

Wissenlich sy allen. die desen brieff sehen hören ader lesen das in der Jarczal christi tu

sunt CCC in dem nüen und achczigsten Jare, ez geschach, das ich Claus Plate gesant wart von den Edeln... des Richs Rate czu Sweden', czu deme Grosmechtigen geistlichen herren herren Conrad Czolner vom Rotinstein, Homeister dütsch Ordens ken Prusen mit brieven und botschafften, also das ich ken Prüsen quam do vant ich den herren homeister uff dem huse Marienburg und antwarte die brieve Im von mir und warb myne botschafft, also das mich der herre homeister gütlich vorhorte und entrichte, und wisete mich von Im mit brieven und antwarten so her gutlichst muchte, also das ich

Orlop von dem herren Homeister nam und dankte Im und czog ken den landen von dannen ich bürtig was, do ich quam in das Dorff Collen gelegen under des egenanten herren homeisters herschafft, do vornam ich wy das der Irluchte fürste herre Wartslaw der Junger herczoge czu Stetin czu Pomeren etc. wolde halden eynen tag mit dem herren homeister czu Danczk, Do ich das vornam, do blieb ich legen czwene tage in deme egeschreben dorffe Cöllen, und beite des egeschreben herren herczogen alz her quam ken Collen; do wolde ich czu Im geen, alz ich nue uff dem wege was czu dem herczogen czu geen, do quamen des herczogen dyner und vyngen mich dem herczogen czur hant, do sy mich gefangen hatten, do wolde der herczog mich also gefangen czu rücke han gesant in syn land czur Stolpe, des woren by dem herczogen des egeschreben herren homeisters kumpan und der Waltmeister czu Danczk, die deme selben herczogen woren enken gesant ken der lewenburg von dem herren homeister Im czu eren, ouch durch des wille, das sy geleiten sulden uff dem wege, und darczu sehen, das her hette czur notdorfft, wes her bedurffte, do dy czwene herren des egeschreben Ordens czu dem herczogen gesand, saghen das der herczog mich also gefangen wolde weg senden, des wolden sy nicht gestaten, und boten den herczogen, das her des nicht tete, also das ich mit dem herczogen muste wedir czu rücke ken Danczk ryten, do der herczog ken Danczk quam czu dem herren homeister, do sagtem Im die czene herren des Ordens die geschichten die geschen woren czwisschen dem herren herczogen und mir, und wy her mich gefangen hatte also das ich quam vor den herren homeister, und clagte Im wy das ich gefangen were czu unrechte und unvorscholdt in syme lande do ich leibes und gutes sicher was und bat In durch got und durch eren wille und durch des Richs Rats czu Sweden wille, des ich des gefengnis ledig und los müchte werden, do wart der herre homeister czu rate, und redte mit dem herczogen, das her mich des gefengniss ledig und los lyse, want mir unrecht geschege, und sunderlich her hette mich gefangen in syme lande, das vor ny mee geschen were und bot Im das recht, Do antwarte Im der herczog und sprach, mir sal am rechte wol genügen, und gab mir schult, Ich were syn rechter vorrether und syn erbman, und bat den herren Homeister, das her In do by lise, alz die vorsigelten brieve us wiseten, die sy von beidersyt enander gegeben hetten und vorsigelt, also das nach viel reden, die sich dar under vorlyfen, das eyn tag uffgenomen wart von In beidirsyt und gelegt ken Mariemburg, do sulden vyr mann von des herren herczogen wegen hinkomen und vyr mann von des herren homeisters wegen, und do sulde ich ouch kenwartig syn und czuhören, was die achte sprechen vor eyn recht nach des herczogen czusprache und noch syner bewysunge und noch myner antwart und nach myner bewisunge, do sulde wir uns von beidirsyt lasen

ane genügen, und wir ouch von beidyrsyt voryoworten, und sunderlich was mir lybe dorczu, den selben vorgenant gestunt ich und die vyr mann von des herren homeisters wegen, abir von des herren herczogen wegen quam nymand do, und do ez quam öbir die twere nacht nach deme tage, do nam ich Orlop von deme herren homeister und wolde weg syn gerythen, und mich gestalt alz ich globt hatte, Do ich quam czu mynen pferden, do sante der herre homeister synen kumpan mit synen dynern noch mir und lys mich vahen, und lys mich legen in eynen thorm, darin ich gefangen lag czwene tage, am dritten tage lys her mich us deme thorme nemen und lys mich spannen in eyne kethe, dar in ich gegangen und gefangeu byn gewest wol anderhalb Jar, Noch viel botschaffte und brieve dy der herre homeister dor umb gehabt hat durch mynen willen, das her mich yo ledig wolde haben, Do quam ez also verre, das die egenante herre herczog und der herre homeister eynen tag mit enander hilden umb der landscheidunge by der lewenburg, also das der herre homeister sante czu dem herren herczogen und lys In bitten, das her mich ledig und los des gefengnis mit hand und mit munde schulde, als her mich gefangen hette, das der herczog ouch durch des herren homeisters wille tate, Durch der grosen truwe und ere wille, die der herre homeister und der Orden by mir Claus Plate egenant getan hat, so habe ich deme herren homeister und deme ganczen Orden gesworen eynen eyt mit czwen gerakten vyngern ken der Sunne und Orfey getan, also das ich noch alle die Jene die durch mynen willen thun und lasen wellen, vorbas nach desem tage mee nymmer in keynerley wys, wedir den herren homeister, den ganczen Orden, dy Personen des Ordens noch wedir die undersassen des Ordens durch der sache wille welle wedir sy thun, sy czu betrüben czu beschedigen, czu hindern, anczusprechen ader sust in keynerley wys iren schaden wissen, by guten truwen ane geverde und ane allerley argelist, Des czu sicherheit und meren bekentnis das dese geschichte also geschen sint alz oben steet geschreben, so habe ich Claus Plate dickegenant von mynen rechten wissen do ich selben kenwartig was myn Ingesigel, das ich pflege czu bruchen, an desen brieff lasen hengen, Gegeben in dem hove Buthow in der Jar czal christi tusunt CCC in dem Nuen und achczigsten Jare am obende unsers herren uffvart.

[ocr errors]

Notariatsinstrument vom 6. Mai 1389 im geheim. Archiv Schiebl. 79 Nro. I.
Voigt B. V. S. 516.

LVII.

Der Pabst Urban VI. genehmigt, daß die Reliquien in der Ordensburg Marienburg von fünf zu fünf Jahren nur einmal gezeigt werden.

1389.

Urbanus papa Sextus indulget ostensionem reliquiarum in Castro Marienburg fieri de quinquennio in quinquennium duntaxat semel in festo Philippi et Jacobi indulgencias duorum annorum et totidem Quadragenarum contritis et confessis visitantibus assignando. Datum apud sanctum Petrum Anno XImo.

Aus einem Auszuge päbstlicher Bullen im Fot. Privilegia T. O. p. 181.

Vgl. Voigt Geschichte Marienburg S. 173 und Lindenblatt Jahrbücher S. 46.

M LVIII.

Der Hochmeister Konrad Zölner von Rotenstein erklärt, daß er niemals weder am Könige von Polen, noch an Eckard von dem Walde und dessen Freunden wegen der am Herzog Wilhelm von Geldern verübten Unbill irgend welche Rache üben wolle. 1389.

Wir bruedir Conrad czolner von Rotenstein Homeistir des Ordens der Bruder des Spitals senthe Marien des deutschen hueses czu Jerusalem thun kunt und offinbar allen, die desin brieff sehen horin adir lesen, das wir durch bete des Irluchten Fursten und herren hern Wilhelms berczogen czu gelren und grafen czu Sutpfen und synes gefencknis wille bekennen vor uns vor unsern nachkomlingen alle gebietiger und brueder unsers Ordens. die nue syn und noch czukomen moegen, und vor alle die Jene. die umb unsern willen thun und lasen wellen, das wir umb der geschieht wille, das Echardt von Walde mit synen frunden den Irluchten Fursten Herczog Wilhelm egeschreben, dirnedir geczogen beschedigt und gefangen und Im die synen abegeslagen hat umb des konigis wille von Polan, den selbin konig von Polan syne erbin und alle die syne und ouch Eckhardt von Walde und syne frundt die do mitt Im der vorbenumetten geschicht uff dem felde waren ire erbin, adir die do mete vordacht und beruchtigt sein, adir nach vordacht und beruchtigt mochten werdin, ewiclich nymmer geistlich noch wertlich anteidingen wellin, umb der vorbenumpten geschicht wille des egenanten herczogen von gelren, und umb synes gefencknis wille und sie sullin um der selbin geschicht und sachen unser lande in keynerleie weise myden, sunder dor in und dodurch lang und breit umbeschedigt und ungehindert czien, wenne und wie dicke sie wellen, und dese geschicht und allis das das do von enstanden ist, sal wol berichtet syn genczlich czu eyme ende, dis geloben wir vorbenumpter Homeister vor uns unser nachkomeling alle gebietiger

« ZurückWeiter »