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in euwer beschirmunge und schutczunge geruchet nemen. Gegeben an dem montage vor Laurentii martiris (1390).

Alte Abschrift im Hochmeister-Registrant Nro. I. p. 63.

Voigt B. V. G. 552.

LXXX.

Der Statthalter des Hochmeisters erstattet dem Röm. Könige Bericht von der Kriegsfahrt nach Litthauen und über die Zusendung eines Briefs des Róm. Königs an den König von Polen. - 1390.

Regi Romano.

Eynveldige befelunge und willigen dinst mit andachtigen gebete in gote czuvor Allirdurcht. fürste grosmechtiger allirgned, herre. yor czitunge und nüwe mere deser lande begere ich euwer grosmecht. gnade czu wissen das nach rate unsers homeisters seliges gedechtnis und syner mitgebitiger, der obirste marschalk und der Gebitiger von liefflande, mit etlichen andern gebitigern, gote unserm herren czu lobe, und syner werden muter marien czu dinste eyne löbeliche reise im lande czu littauwen han gethan, und sy mit hülffe unsers herren ane allen merklichen schaden sint weder czu lande komen, Als der marschalk mit syme heere obir die Nerige das flys förthe, do slug her herczoge Skirgaln abe als man versleet wol Ic. mann, und vyng III Russche herczogen und XI baioren, die uff deme selben förthe mit andern littawen lagen, und wolden den furth weren, und nam In IIC. gesatelte pferde, und czogen vorbas mit den heeren vor die Wille, das houpthous im lande czu littawen gelegen, als sie vor die Wille quamen, do lagen sy bis an den sechsten tag vor deme huse, das sy do störmeten, und mit deme ersten czulawffe und storme gewunnen sy des hülczene hus, darinne sy wol M. menschen haben dirslagen, und verbrant, guter Ryter und fusgenger mit etlichen Russchen herczogen und nemelich eynen des koniges von Polan bruder genant Karigal, Ouch haben sy uff deme selben huse gefangen wol IIM mensche, Jung und alt, also das sy vor der Wille vor und nach mitenander bleben legen V wochen ane II tage, und haben mit den II heeren do selbist im lande czu littawen so lange geheert und gebrant, und nach viel groser erbeit die sy hatten mit büchsen und werken vor den andern II husern, do schufen sie nicht, und kunden der hüser nicht gewynnen, und musten von dannen czien, dorumb das es spete was in das Jar und durch unstetigkeit des weters, musten sy ilende czu lande czien, dor umb das sie mochten öbir die wasser fürthen, want die wasser begunden sich sere czu dirgisen, und die wege böse czu werden, sy hetten anderswol lenger do vor bleben legen, Ouch haben viel littawen sich czu herczogen Witoldo

nue in der reise und ouch vor der reise geworffen, die mit Im ken Prussen in dus land
williglich sint komen, als man versleet nach dünken, so ist der selben littawen mit-
enander wol II, ane die die noch hernach czu Im werden komen als man versleet,
Sunderlich thun ich euwer grosmechtige gnaden czu wissen, als von deme brieve, den
ich nue eyn Jar gewest von euwern gnaden entpfing, an den konig von Polan geschriben,
den selben brieff unser homeister seliges gedechtnis deme egeschriben konige von Polan
by Graven Rudolph von kyburg und kompthur czur Golube sante, und lis In Im von
euwer gnade wegen antworten und In muchte keyne antwort uff den selben euwern
brieff von deme egeschriben konige von Polan weder werden, sunder also viel, das her
sprach, her hette ouch als wol boten an euwer gnade czu senden, als unser homeister,
als das euwern gnaden vor wol eigentlicher ist geschriben, Nue weis ich nicht, abe her
uff den selben brieff eyne antwort habe getan mit boten ader mit brieven an euwer gnade
ader nicht, sunder der Orden und dys arme land czu Prussen sitczet gar sörglich mit
deme selben konige von Polan, in eyme sulchen, want das land czu Prüsen mus grose
köste von des Riches wegen czu Polan tragen, und sich tegelich vor den Polan swerlich
besorgen, das sy icht dis land öbirryeten und beschedigen, Hirumb allirgnedigster herre,
bitte ich euwer grosmecht. gnade, das ir den Orden und dis arme land czu Prusen
nemet in euwern gnedigen beschirm schutcz und besorgunge, als euwer gnade bis her
hat gethan, dor umb der gancze Orden vor euwer gesunt und glükhafftiges leben schuldig
ist got unsern herrn czu dirmanen und czu bitten, Sunderlich bitte ich euwer grosmecht.
gnade, abe Imand an euwer gnade eyngerley rede uff den Orden welde brengen, das ir der
geruchet nicht gloyben bis das euwer gnade des Ordens antwort weder vorhöre.
Ohne Datum. (Septemb. 1390).

Alte Abschrift im Hochmeister - Registrant Nro. I. a p. 70.
Voigt B. V. S. 543.

M LXXXI.

Vertrag des Ritters Wisel Ezambor, feines Bruders Heinrich Ezambor und des Johann Czambor von Swirczow mit den Gebietigern des D. Ordens, worin sie versprechen, diesem ihren frühern Verträgen

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gemäß getreu zu bleiben und ihm im Fall eines Kriegs mit Polen einen Hülfshaufen zuzuführen.

1390.

Wir Wisel Czambor Ritter, Heinrich Czambor knecht gebruder, Johann Czambor von Swirczow knecht bekennen offentlich in desim kegenwertegen briefe, das wir nach rate unser frunde mit wolbedochten mute und willen durch redelicher sache und schelunge, und nemelich durch der unrechten gewald wille, di der kuning von Polan dem orden

czuczuet, weder recht, das her sich amb rechten nicht wil lasen genugen ken dem orden und dem orden wol dor ane genugte mochte is Im von dem kunige egeschreben geschen und wederfaren, uns haben vorpflichtt und vorbunden mit all unser erben czu den erbarn geistlichen herren herren Conrad von Walenrode Groskompthur an des homeisters stat dutsches ordens herren Engelhard Rabe obersten Marschalke, herren Siffrid Walpod von Bassenheim obirsten Spitaler und kompthur czum Elbinge herren Walrabe von Scharfenberg obersten trappier und kompthur czu Danczk herren Lodowic Wafeler Treseler, und czu dem ganczen orden mit dem huese Cruswicz czu helffen uf den kunig und uf das kunigrich czu Polan, und dor czu uff alle di Jene di Im wellen bielegen und helffen wedir den orden, Dese vorbindunge und vorpflichtunge solle wir Wisel, heinrich und Johan vorgeschreben den obengeschreben herren und dem orden mit dem huese Cruswicz noch halden von der gebunge desis briffs, anczuheben vort ober seben Jar czn weren, und das hues Cruswicz sal binnen der cziet des ordens offen hues sien, Were is ouch, das ein krig czwisschen dem orden und dem Rieche czu Polan binnen den e geschreben seben Jaren entstunde, so globe wir vorgeschreben, das die houbtlute, di das hues Cruswicz uff die cziet innehalden, czu den e geschreben herren und czu dem orden sollen komen und sollen In holden, globen und sweren, das si das hues denne nimande sollen ingeben und antwerten, is sie denne mit des ordens raete wissen und willen, und sal des ordens offen hues sien, als vor stet geschreben mit sulchen vorworten, ab unser und unser erben binnen der cziet, als der krig weret, czu korcz worden, des got nicht gebe were is ouch, das uns das hues Cruswicz binnen der e geschreben cziet worde abegewunnen, des got nicht enwelle und wir ander hueser in dem Rieche czu Polan wedir gewunnen, di selben huser sollen des ordens offen hueser sien geliecher wiese als In das hues Cruswicz solde sien gewest, Also verre ab der krig entsteet, were is ouch, das ein krig czwisschen dem orden und dem Rieche czu Polan entstunde binnen den e geschreben Jaren, und denne worde gefredt, berichtt, und gancz gesuenet, so solde wir denne der vorbindunge, und der globde quiet und ledig sien, Entstunde aber der krig dornach, binnen den seben Jaren wedir, so solle wir wedir pflichtig sien," dem orden czuhelffen und biesteen mit dem e geschreben huse als verre, ab wir is uf di selbe cziet noch haben, hette wir aber uf di cziet des selben hueses nicht, und hetten ander hueser in dem (Jare) in dem krige czu Polan gewunnen, di selben huser sollen des ordens offen huser sien, gliecher wiese, als Cruswicz solde sien gewest, als vor stet geschreben, durch des wille, das wir uns und unser erben uns also czu dem orden haben vorbunden, So hat uns der orden gegeben vumfhundert schok behmisscher groschen bereites geldes, Alle dese obengeschreben rede und artikel iclichs besundern und ein

Iclichs vor sich selben, globe wir, Wisel, Henrich und Johan vorgeschreben vor uns unser erben, den e geschreben herren, und dem ganczen orden stete und veste czu halden, bi unsern truwen und eren, ane gefeerde, und ane allerleie argelist, an eides stat, Czu merer sicherheit und bekentnisse desir dinge, so han wir vorgeschreben unser Ingesegil, mit unserm rechten wissen, do wir selben kenwertig woren, an desen brief lasen hengen, Gegeben uff dem huese Marienburg in den Jaren unsers herren Tusunt, drihundert, in Nuenczigsten Jare, an sente Elzebethen tage.

Original-Urkunde mit den drei sehr wohl erhaltenen Siegeln im geh. Archiv Schiebl. 62 Nro. 1.
Voigt B. V. S. 585.

No LXXXII.

Der Ritter Wifel Ezambor bezeugt, daß er den Ordensgebietigern mit 100 Glevenien Ritter und Knechte wider den König von Polen zu Hülfe ziehen wolle, mit nähern Bestimmungen über den zu leisten. den Kriegsdienst. 1390.

Ich Wyesel tschambor Ritter bekenne offenlich in desim kegenwartigen brieve, das ich

mich noch Rate miner frunde habe vorpflichtet und vorbunden czu den Erbarn geistlichin herren, heren Conrad von Walrode Groskompthure an des homeisters stat dütsches Ordens, heren Engelhart raben Obirsten Marschalk, hern Siffrid Walpod von Bassenheim Obirsten Spitaler und kompthur zcum Elbinge hern Walrabe vom Scharfenberg Obirsten Trappier und kompthur czu danezk, her lodewig wafeler Treseler, und czu dem ganczen Orden In czu helfen uff den koning und uff das koningrich czu Polan, und uff alle die Jene die Im wellen helfen widder den Orden, mit hundirt glefenien guter Rittere und knechte wol gewapent, die selbin sullin haben ir gantzen harnasch von deme houpte bis czu fus, und dorczu mit hundirt schuttzin, die sullen haben Pantzer, ysenhüte hundeskogeln und iclichir sin Armbrost, die selbin hundirt glefenien sullen habin vierhundirt pferde, und wen ich von dem Orden werde geheischen, so wil ich und sal dem orden czu hulfe komen mit den Egeschrebin hundirt glefenien, und volgen uff minen eigenen fromen, schaden, czerunge und koste, von der cziet als sich der krig anhebet bie dem Orden also czu blieben seben Jar, Weres ouch das ich die egeschrebin hundirt glefenien czum ersten ane arg nicht brechte und darnach die andern firczen tage adir drie wochen adir vier wochen hindenach qwemen so sal is glieche gut sien, doch also bescheidinlich, wen sie komen czu mir in das land czu Pruszen dem Orden czu hulfe, so sal denne ouch ir solt anheben also als her noch steht geschrebin, Ist aber das mir der Orden schriebt das ich mee wenne hundirt glefenyen sulle brengen, als viel als der luyte mee werden, also viel sal des soldes ouch mee werden

noch manczal, Durch des willen das ich dem Orden die egeschrebnen hundirt glefenien
sal füren und dem Orden do mite czu hulfe komen. So sal mir der Orden uff die hun-
dirt glefenyen yo den Manden geben Sebenundtzwencig hundirt guldyn, den gulden czu
losen vor eine halbe mare prüsch, Ouch wenn mir der Orden schriebet und mich hei-
schet, so sal ich deme Orden mit den hundirt glefenien gereit sien und sal Im do mite
czu hulfe komen, und als balde als ich in das land czu Pruszen mit den glefenien kome
und eine nacht do mite bie dem orden lege so sal mynes soldes vorrucket sien eine
woche, Gescheges ouch also düs got nicht enwelle, das ich gebrechin hette an den hun-
dirt glefenien, also das mir etzliche wurden abegeslagen, adir sust stürben, die czal wil
ich binnen virczehn tagen wedir dirfullen, und wo mirs denne gebreche an den luyten,
do sal mirs ouch gebrechen an dem solde noch manczal, Sunderlich wil ich mit miner
geselleschaft als balde als ich deme Orden czuhulfe kome undirlegen des Obirsten Mar-
schalks gerichte, adir des heren der sine Stat helt, durch des willen, das her uns ouch
neme in sinen beschirm, und wellen vor Im recht geben und nemen also, als das Rei-
segerichte uswieset und czusaget, und weres, das mir adir den minen got hulffe, das
wir vingen Grafen, frien heren, Rittere knechte Burgere adir gebuwer, die sullen myn
sin, Vinge ich aber adir die myne den koning, herczogen, is sie, welchirley herczogen is sie,
ader des koninges bradere einen, die adir den sal ich antwurten und ouch die minen dem Orden
und sullen ir sien und nicht mien, Mit sulchir undirscheit, wenn ich adir die myne den
koning gefangen antwurte, so sal mir der Orden geben tusent mark pruschir muntze, gewön-
licher czal, und vor itzlichin herczogen den ich adir die minen gefangen antwurten, sal
mir der Orden geben tzweihundirt marc pruscher muntze gewönlicher bewerunge, und
die willekür sal an dem Orden legen, welchen herczogen sie umb das obgeschreben gelt
wellen nemen adir mir adir miner geselleschaft lasen. Ouch so sal der Orden macht
baben, das her sich mag freden und tagen mit deme koninge und koningriche czu Po-
lan, wenn her wil, und das sal widder mich nicht sien in keinerleye wies, Doch also
bescheidenlich, das her mich und die mynen sal mite nemen in den frede und tage,
und sal uns dar us nicht lasen, Alle dese obegeschrebnen Rede und Artikel Iczlichs be-
sundern und ein Iczlichs vör sich selben gelobe ich dem Orden bey eren und bey tru-
wen stete und veste czu halden ane geverde und ane allirley argelist an eydes stat,
Des czu
merer sicherheit und bekentnis so han ich Wiesel vorgeschreben von mynes
wissen myn Ingesigel do ich selbin kegenwartig was an desen brieff lasen hengen, Ge-
geben uff dem huse Marienburg in den Jaren cristi Tusent driehundirt und in dem
Nuncigesten Jare, in Sente Elyczabet tage.

Original-Urkunde mit dem wohlerhaltenen Siegel im geheim. Archiv Schiebl. XII. Nro. 3.
Voigt B. V. S. 540.

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