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temberg batten im September im Breisgau ein Korps zusammengezogen. Dann aber hielten sie zwischen Breis sach und Ensisheim eine Unterredung mit dem Days. phin, und willigten ein, daß eine Konferenz, zur Ers haltung des Friedens und Ausgleichung der Gegenstände des Zwistes, in Molsheim eröffnet würde. Als diese vier Fürsten in Speier anlangten, stimmten sie mit jenen beiden Kurfürsten für eine friedliche Ausgleichung, und persuchten es, auch die von den Französen zunächst bes drohten Straßburger zur Geduld zu bereden, und auf den guten Erfolg der angeknüpften Unterhandlungen zu vertrösten. Der Kurfürst Ludwig aber wollte, daß die Deutschland zugefügte Schmach mit Blut gerächt, und der Dauphin mit seinem Raubgesindel durch Wafe fengewalt aus den deutschen Ländern verjagt würde. Doch er und die mit ihm gleichgesinnten Stände wyr den überstimmt, und die Mehrzahl, saumselig und un thätig wie immer, schien keines höheren Aufschwunges fähig. So wurde dann beschlossen, noch einmal die Güte zu versuchen; wenn aber auch dieses Mal die Franzosen nicht zur Versöhnung die Hände böten, am 6. Dezember die Operazionen zu beginnen. Es kam nun zwar zu keinen Feindseligkeiten des Reichsheeres gegen die Franzosen; aber das deutsche Volk schritt zur Selbsthilfe.

Wie schon erwähnt, hatte der Dauphin am 28. Dk tober zu Ensisheim den Friedensvertrag mit den Eide genossen abgeschlossen. Sobald der Winter mit Strenge eintrat, und die Gebirge am oberen Rhein mit Schnee bedeckte, zog sich der Dauphin mit einem Theile seis ner Truppen nach Lothringen, behielt aber das Land bis an den Jura befcßt. Er nahm sein Hauptquartier

in Nancy, wo schon früher auch die Könige Karl VII. und René eingetroffen waren.

Die Straßburger, deren Gebiet besonders durch die Raubhorden des Dauphins gelitten, achteten aüf den Beschluß der Speierer Versammlung nicht. Sie griffen zu den Waffen, durchzogen in starken Abtheis lungen die ihrer Stadt benachbarten elfäffischen Gegens den, und fügten den Franzosen in mehreren Gefechten bedeutende Nachtheile zu. Auf vielen anderen Punkten waren die Landleute. durch die schändlichen Ausschweis fungen jener ràchlofen Banden zur Verzweiflung ge bracht worden. Sie erhoben sich, und erschlugen eine Menge dieser Armagnaken. Indessen brachten es die Kurfürsten von Köln und Trier durch ihre eifrigsten Bemühungen doch dahin, daß am 21. Dezember franzö fische und deutsche Bevollmächtigte in Trier zusame mentrafen, und einen Präliminar:Vergleich entwarfen.

In den ersten Tagen des Jahres 1445 kam der von dem Reichstage zu Nürnberg an Karl VII. nach Nancy gesendete Bischof Peter von Augsburg nach Deutschland zurück, und brachte des Königs mündliche Erklärung mit, „daß er keineswegs gesonnen sey, das deutsche Reich zu bekriegen, sondern sich zur friedlichen Untersuchung der Ansprüche seines Schwagers René auf die drei lothringischen Städte erbiete." Mit einem Schreiben gleichen Inhalts schickte er seinen Kabinets, sekretär an den Kaiser. Dieser bestimmte Anfangs Maing zu dem Orte, wo die Unterhandlung gegen Ende Fe bruar beginnen sollte. Aber da die noch immer von den franzöfifchen Truppen belästigten Stände der Rheins provinzen mit jedem Tage ernstlicher auf schnelle Abhilfe drangen, so wurde schon Anfangs Februar in Trier

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der Kongreß der Kurfürsten mit den französischen Ber vollmächtigten eröffnet. Am 13. Februar wurde dort (der Friedenstraktat unterzeichnet, dem zu Folge die französischen Truppen bis zum 20. März das deutsche Reichsgebiet räumen müßten. Die Stände verzichteten auf die Entschädigung, welche sie Anfangs für den fo vielen deutschen Ländern: zugefügten Schaden von Kős nig Karl VII. und dem Dauphin, so wie vom König René, gefordert hatten. Die lothringischen Reichsstädte erfuhren noch ein härteres Schicksal, und mußten für ihre Rettung erst in besonderen Verträgen neue Opfer bringen. Met zahlte an Karl VII. 200,000 Thaler, und schenkte dem König René die 100,000 Gulden, welche dieser der Stadt schuldig war. Zu Nancy, am 27. Februar 1445, wurde der Friede jener Stadt mit den beiden Königen geschlossen, die derselben ihre Freundschaft versprachen. Auch Toul und Verdun erkauften für große Summen endlich die Ruhe.

In den beiden ersten Wochen des März jog nun das französische Heer aus den Rheinländern nach Hause, und ließ in allen deutschen Gegenden, die dasselbe auf seis nem Zuge berührt hatte, die traurigsten Spuren uns menschlicher Verheerung zurück. Der Adel und das Lands volk des Elsaß vermochten es nicht, die erfahrenen Unbilden ungerächt zu ertragen. Sie griffen zu, den Wafs fen, überfielen die einzelnen Raubscharen, und erschlugen viele Hunderte dieser Frebler auf ihrem Rückmarsch über die Vogesen. Des Dauphins Heer soll in diesem Felds guge, mit Einschluß der in der Schlacht an der Birs ges gen die Schweizer Gefallenen, bei 10,000 Krieger, GU= ßer den Grafen, Herren und Rittern, verloren haben.

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Der Feldzug. 1795 in Italien.

Nach östreichischen Originalquellen “deschrieben

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von Major Aulich

des F. F. Generalquartiermeisterskabes.

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Dritter Abschnitt. 5 mi

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Schlacht bel Loano. - Gefechte bei Dego, und am Monte San Bernardo. — Die Winterquartiere.

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Um bas Gemälde der mit dem hier beschriebenen Gefech te bei Bardinetto gleichzeitig vorgefallenen Schlacht bei Loano zu entwerfen, ist es nothwendig, früber auf die nähere Terränbeschaffenheit des Schlachtfeldes, - als Stellung der lombardischen Armee, einen kurzen Blick zu thun. sis G

con Der vom Monte Calpo zwischen den Torrenten von Loan o und Toirano herabziehende Gebirgss zweig zertheilet sich füdlich von San Pietro del monte in piele, anfänglich steil abfallende Bergfüße, die aber füdlich von Boissano längs ihrer Verbindung sanfter werden, und mit ihren legten, ziemlich markir ten Abfällen dergestalt enden, daß zwischen selben und dem Meeresufer von Borghetto bis Loano eine mit Olivenbäumen dicht bepflanzte Ebene sich hinzieht, die am linken Ufer des Toirano-Torrente eine Viertels

ftunde in der Breite beträgt, bis an den Loano-Torrente sich aber auf das Doppelte erweitert, und nur von eini gen Graben durchschnitten ist. Die zwischen den ers wähnten Bergfüßen befindlichen Thäler sind meistens tief eingeschnitten und schluchtenartig, und erschweren sehr das Fortkommen und die Verbindung quer über die Füße, welche außerdem ebenfalls mit Olivenbaum, Pflanzungen bedeckt, oder sonst nach italienischer Weise kultivirt sind. Tausend Schritte von Toirano nördlich, bis nahe an den Hauptrücken der Appenninen, sind die untersten Abfälle des Gebirgszweiges aus kahlen Felsen gebildet, welchen an der Westseite des Lois rano-Thales ähnliche Abfälle, mit einer kurzen Unterbrechung bei Carpi, -gegenüber stehen, und als gänzlich ungongbar erachtet wurden, obwohl schon manHer Deserteur durch die vorfindlichen Felsenschluchten entkommen wußte. — An der Ostfeite des bespros zu' denen Gebirgszweiges ist die Abdachung, vom Kamme angefangen, bis südlich von San Pietro del monte ganz felsig und ungangbar.

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Die erwähnte Ebene wird am rechten Ufer des Toirano-Torrente durch die bis an das Meer reichenden fteilen Abfälle des Monté Spirito einerseits, und andererseits durch die am linken Ufer des Loano-Tor vente vom Monte Argea, beinahe in gleicher Höhe mit Verzi, ebenfalls bis an das Meer her. abziehenden Bergfüße eingeschlossen. Der am letteren Torrente zunächst liegende Fuß des erwähnten Höhen. punktes ist an seiner westlichen Abdachung steil und felfig, und gewährt, in Verbindung mit Loano und dem nahe anliegenden Klostergebäude Monte Carmello, eine ziemlich gedrängte, feste Siellung.

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