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vision Riesch stand bereits auf der Straße von Neumarkt nach Eckelhofen.

Am 30. feßten diese drei Divisionen ihren Marsch nach Ampfing fort. Sie brachen um sechs Uhr früh in zwei Kolonnen auf: Die Division Baillet ging. auf der Landstraße über Lohkirchen und Zangberg. Riesch. umging Neumarkt über Erbaum und Hundsham, wo er auf die Straße gelangte, und der ersteren Division folgte (4 Stunden). Die Reserve nahm den Umweg über Erharding (8 Stunden). -Alle drei Divisionen hatten Befehl, ihre eingetheilten Zwölfpfünder auf der Straße nach Erharding zu schicken, von wo sie, wenn es die Wege nicht anders erlauben sollten, den Umweg über Alt-Ötting einzuschlagen hatten Die Division Kienmayer schickte von Vilsbiburg eine Abtheilung gegen Erding, um die Wege herstel. len zu lassen; wohin die ganze Division folgen sollte. i

Bei den grundlosen Wegen mußten mehrere Abtheilungen zwölf Stunden auf dem Marsche zubrin gen. Die Spiße der Kolonne traf aber in Ampfing ein, als Ney mit 7 Halbbrigaden und 3 Kavallerie-Regi mentern gerade im Anzuge dahin begriffen war. Auf die Wahrnehmung der Östreicher kehrte er jedoch vorsichtig um. Diese waren noch zu ermüdet, und noch zu wenig gesammelt, um ihm nachfolgen zu können.

Da der Erzherzog den Feind schon in dieser Ger gend fand, so beschloß er, ihn den folgenden Tag (1. Dezember) anzugreifen, um Haag zu gewin nen. Dazu gab er folgende Disposizion: „Die Divifion Baillet, 10 Bataillons, 24 Eskadrons, bricht um sechs Uhr früh auf, marschirt im IsenThale gegen Weidenbach, und greift des Feindes

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linken Flügel gegen Hof und Haun an. Eine Seitenkolonne von 1 Bataillon, 1. Kavallerie-Regiment hat im Isen-Thale nach Wasentegernbach zu rücken." „Die Division Riesch,-12 Bataillons, 12 Es

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kadrons, bricht um fünf Uhr früh auf, rückt auf der von Krayburg nach Haag führenden Straße über Aschau gegen den rechten Flügel des Feindes, drückt ihn über den Guggenberger Hof, sucht die Vers bindung mit Baillet, und verfolgt, in Übereinstim mung mit ihm, die Fliehenden lebhaft."

Gen. Löppert, 1 Bataillon, 8 Eskadrons, bricht um sieben Uhr früh auf der Hauptstraße von Ampfing gegen Haag vor, und beschäftigt den Feind in der Fronte, während die zwei Seitenkolonnen ihre Angriffe auf den Flügeln unternehmen.“

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„Das Korps der Reserve, 15 BatailIons, 30 Eskadrons, sammt der von Riesch abges gebenen Kavallerie-Brigade, marschirt in der Pläne von Ampfing auf, theils zur Unterstüßung, wo es nős thig seyn wird, theils zum Rückhalt für den Fall des Nichtgelingens."

FML. Kienmayer erhielt Befehl, den 1. Des zember in dem Vils-Thale so nahe als möglich gezen Erding vorzugehen, den 2. aber sich bei Hohenlinden mit dem Heere zu vereinigen. Gen. Mecsery sollte die Isar aufwärts rücken, und die Vbindung mit Klenau sichern, welche dieser durch ein schleuniges Vorgehen zwischen der Isar und den Lech zu erleichs tern hatte.

Der Endzweck des Manövers war, den Feind von Haag zu entfernen, und sich den ersten Schritt zur Vereinigung des Heeres bei Hohenlinden (was für

den 2. Dezember die Absicht des Erzherzogs war) zu bahnen.

Der Feind hatte folgende Aufstellung genommen: Ney stand mit seiner Division in der Pläne von Aschau, rechts bis an den Inn, links gegen Lauters bach durch den Wald sich ausdehnend, und in Verbins dung mit Gen. Hardy, der bei Haun eine offene Anhöhe mit seiner Division beseßt hatte. Gen. Le. grand war in Taufkirchen zur Sicherung der line ten Flanke Greniers. Die Division Grandjean war hinter Haag auf der Straße nach Mühldorf aufges stellt, rückte aber am Tage des Gefechts auf der Haupts straße in geschlossenen Abtheilungen vor. Le Cours be, nebst den Divisionen Decaen und Richepanse, waren Innaufwärts gegen Rosenheim, und nahmen, so wie die ganze Division St. Suzanne, am Gefechte vom 1. Dezember keinen Antheil. Bloß, die vier Divisionen: Grandjean, Ney, Legrand und Hardy waren gegenwärtig.

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Dem erhaltenen Befehle gemäß rückten Riesch und Baillet auf die beiden Flügel des Feindes um die festgefeßte Stunde vor. Baillet fand anfänglich we nig Schwierigkeiten; er trieb den Feind bis Rate= kirch zurück, Seine Abtheilungen gewannen die Hös ben von Hohentann, und schnitten die Verbindung zwischen Hardy und Legrand mitten durch. Da aber weder Gen. Löppert auf der Hauptstraße, noch die Brigade des Gen. Roschovsky, welche als Seitens kolonne im Isen-Thale vorzugehen hatte, bei der verzweifelten Gegenwehr des Feindes, Terrän gewinnen konnten, so war Baillet gezwungen, seine Fortschritte einzuschränken, und dem Gen. Löppert das Regiment

Lascy, dem Gen. Roschovsky aber 2 Eskadrons zu Hilfe zu schicken. Angriff und Vertheidigung wechselten nuns mehr auf der offenen Platte, während die Kolonne Riesch um den Besiß von Aschau mit Ney rang. Dies fer General hatte im Vorrücken alle Beschwerlichkeiten einer durchschnittenen, mit keiner Kommunikazion versehenen Gegend zu überwältigen, bis er bei Asch au eintreffen konnte. Die grundlosen Wege erlaubten der Kolonne den Aufmarsch noch nicht. Aber Riesch, mit der Vorhut bei Aschau eingetroffen, warf sich kühn auf den daselbst aufgestellten Feind, und drückte ihn zus rück. Ney schickte Verstärkung vor. Es begann ein ers neuerter Streit um Aschau, den Hauptmann Koch von Erzherzog Karl dadurch für die Östreicher entschied, daß er, mit seinen 2 Kompagnien am Waldrande fortrückend, Ney in der Flanke glücklich angriff, und dadurch den Besitz von Aschau sicherte. Aber auf der Platte gegen Haun und Ratekirch währte der Kampf hartnäckig. Löppert, durch das Regiment Lasch unterstüßt, griff den Feind kräftig an, und trieb ihn nach Haun, wobei der Rittmeister Jünger 6 Kanonen eroberte. Hinter Haun sammelte sich Hardy noch einmal, und drückte die seit frühem Morgen (es war eben Mittag) kämpfende Brigade des Gen. Löppert zurück; als diese ganz zu rechter Zeit 2 Bataillons Benjovsky zur Unterstüßung erhielt, und damit die hartnäckig fechtenden Truppen Hardys Schritt vor Schritt zurückwies.

Die linke Kolonne, unter Riesch, die sich indeffen bei Aschau gesammelt, und zu ihrer Sicherung eine Abtheilung über Au und Gars an den Inn ges schickt hatte, griff nunmehr, unter dem Gen. Meer

veldt, die Guggenberger Höfe und die Almazinger Höben an. Der Feind wurde zwar geworfen; doch konnte er zum Rückzuge nicht gezwungen werden. Im Gegentheile stürzte er mit gesammelter Kraft nochmals auf Riesch, und warf ihn gegen Aschau. Da aber die linke Flanke Hardys, bei Ratekirch und Laufkirchen vom FML. Baillet heftig beschossen, zu wanken ́ani fing, und dem Gen. Roschovsky, nach langer anhaltender Gegenwehr, es endlich doch gelang, gegen Was fentegernbach vorzurücken, Löppert aber, durch 4 Gres nadier-Bataillons von der Reserve verstärkt, einen neuèn Angriff in der Mitte versuchte, so ́traten alle französ fischen Divisionen gegen Abend ihren Rückzug nach Haag an. Die im Rückhalte gestandene. Division Grandjean besetzte die Anhöhen von Rams au. Legrand ging nach Dorfen zurück. Die Öftreicher, durch die eingebrochene Nacht am Verfolgen gehindert, stellten sich der Division Grandjean gegenüber auf.

Le Courbe war an diesen Tag ganz unthätig, und begnügte sich bloß, mit geringen Kräften gegen Rosenheim vorzugehen, und die Condéischen Vorposten ganz auf das rechte Inn-Ufer zu beschränken. '— Kienmayer rückte bis Hubenstein, ohne auf Hindernisse gestoßen zu haben, vor. Gegen Dorfen unternahm er nichts, theils wegen der schlechten Wege, theils weil er den Feind daselbst für zu überlegen hielt.

Zehn Stunden hatte das mörderische Gefecht gedauert, während welchem die östreichischen Kolonnen kaum zwei Stunden Terrán gewannen. Es brachte kein anderes Resultat, als jenes, welches be: dem Vorsatze Moreaus: die Schlacht bei Hohenlinden anzunehmen, wahrscheinlich ohne Schlag erfolgt wäre. Der öste

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