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Select. Declamatt. IIII pp. 142 sqq.

C. R. XI pp. 1016 sqq.

Obwohl der Name Schürpfs nicht genannt ist, so geht doch aus dem Inhalt zweifellos hervor, daß er Verfasser der Rede sei.

c) Wahrscheinlich gehören Schürpf auch noch andere Reden an, doch läßt sich bei ihnen der Beweis nicht so stringent erbringen, wie bei den oben erwähnten. Ich hebe hervor die

Oratio de ordine politico; item de periculis et officio eorum, qui adhibentur publicis consiliis. Wohl aus dem Jahr 1549 oder 1550. Selectae Declamatt. IIII pp. 133 sqq.

C. R. XI pp. 1011 sqq.

3) Briefe. Gedruckt sind mehrere in Luthers Werken hrsg. von Walch. S. z. B. oben S. 200 Note 58. Einige noch ungedruckte, lasse ich unten folgen.

Anmerkung. Von anderen Druckschriften Schürpfs ist mir nichts zu Gesicht gekommen. Doch unterliegt es keinem Zweifel, daß er auch akademische Gelegenheitsschriften 2c verabfaßt hat. So werden erwähnt,,Positiones und Schlußreden vom Wucher" welche ,,praesidente Hieronymo Schurff von Ulrich Mordeisen bei seiner Promotion (1539) vertheidigt wurden (Tisch= reden I p. 276). Luther sagt, er habe Schürpf oft gebeten, ein Buch wider den Wucher zu schreiben, derselbe sei es auch Willens gewesen, habe aber den Plan nicht ausgeführt (Ebendas.). Noch im Juli 1543 erinnert sich Luther der,,Disputation Hieronymi" vom Wucher (Luthers Briefe [de Wette] VI. 346). Uebri gens hat Schürpf dieses Thema vom kanonistischen

Standpunkte aus in mehreren Consilien ausführlich behandelt (Consil. I. 52 n. 19. II. 50. III. 83).

Ueber die wahrscheinlich Schürpf (oder einem seiner Schüler) angehörigen Conclusiones contra Digamiam s. oben S. 224 Note 72.

II. Aufzeichnungen von Zeitgenossen.

1) Hauptquelle für Schürpfs Biographie ist die ORATIO DE VITA | CLARISSIMI VIRI | HIERONYMI Schurffii, | i. v. doctoris | recitata

a d. michaele tevbero, | doctore, cvm decerneretvr gradvs doctoris, docto viro | m. georgio cracovio, | pomerano, | additis quibvsdam ritibus in illo actv observatis. | die septimo mensis avgusti | anno 1554. | witebergae | in officina haeredum petri seitz 8o.

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Vgl. Literar. Bα. 1803 (3. Bd.) S. 386. Die Rede ist wiederabgedruckt in: Selectarum declamationum Philippi Melanthonis, quas conscripsit, et partim ipse in Schola Vitebergensi recitavit, partim aliis recitandas exhibuit T. III (Argentorati 1567) pp. 324 sqq.; Hallische Beiträge zu der jurist. gelehrten Historie 2. Bd. pp. 95-140; C. R. XII pp. 86 sqq. (s. daselbst weitere Nachweisungen). Der Herausgeber, Michael Teuber, sagt in der Widmung an Martinus, Bischof zu Camin:

orationem de vita.... Hieronymi Schurffii..... conscriptam, a me uero in Gymnasio Vitebergensi publice habitam, tum quod ab authore luculenter eloquenterque contexta est, tum uero etiam, quod eius Viri memoriam ad omnem posteritatem durare, Reipublicae interest, in publicum prodire etc.

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Hiernach ist Teuber nicht Verfasser der Rede. Zweifellos ist die Autorschaft derselben Philipp Melanthon zuzuschreiben, dem langjährigen Freunde und Verehrer Schürpfs, dessen Stiel auch nicht zu verkennen ist. Dennoch habe ich die Rede unter dem Namen des Herausgebers citirt.

2) Luthers und Melanthons Schriften, be= sonders die Briefe, sowie reformationsgeschichtliche Quellenwerke überhaupt. Hervorzuheben sind die Wittenberger akademische Urkunden enthaltenden Publikationen, namentlich: Album academiae Vitebergensis ab a Ch. MDII usque ad a. MDLX. Ed. C. E. Foerstemann. Lips. 1841. 4. Scriptorum publice propositorum a professoribus in academia Witebergensi etc. T. I et II (beginnen mit dem Jahr 1540). Urkunden bei den Geschichtsschreibern der Universität Wittenberg: Sennert, Sueuus, Grohmann (Annalen der Universität Wittenberg [1801] 3 Bde.).

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3) Aus ungedruckten Visitationsacten der Universität Wittenberg entnommen und daher einen selbständigen Werth wahrend, ist die kurze Biographie Schürpfs bei L. a Seckendorff, Commentar. histor. et apologet. de Lutheranismo etc. Francof. et Lips. 1692. Lib. I Sect. 42 §. XCVI Addit. I i. f. p. 157. Die Urkunden des Großherzogl. und Herzogl. Sächsischen gemeinschaftlichen Archivs in Weimar, welche Seckendorff benußte, haben mir auch vorgelegen und theile ich unten daraus Einiges mit, was um so nöthiger ist, als bei v. Seckendorff Irrthümer mit unterlaufen.

III. Spätere Biographien Schürpfs.

Der Werth derselben als Quellen für Schürpfs Leben ist sehr gering, da sie sammt und sonders

der obenerwähnten Oratio de vita H. Schurffii und der Darstellung Seckendorffs blindlings folgen (Vgl. Hallische Beiträge a. a. D. S. 93 Note). Ich hebe her vor: Melch. Adami, Vitae Germanorum ICtorum et Politicor. Heidelb. 1620. pp. 96 sqq. Freher, Theatrum uirorum eruditor. p. 831. Becmann, Notitia Academ. Francofurt. c. 7 p. 180 (hier einige Berichtigungen Teubers). Ioh. Henric. a Seelen, ICtorum, qui Lutheranismo insigniter profuerunt TETPAZ. Lub. 1730. N. 3 (wieder abgedruckt in Seelens Stromat. Lutheran. p. 447 und in den Hallisch. Beiträgen II pp. 154 sqq.). I. A. Wimmer, Vita Gregorii Pontani. Altenb. 1730. pp. 47 sqq. G. G. Küster in seiner Ausgabe von M. F. Sei dels Bildersammlung (Icones). Berl. 1751 (einiges Neue). (Nettelbladt) Hallische Beiträge zur Juristischen Gelehrten-Historie 2. Bd. pp. 93 ff. (nicht ohne Kritik). Ch. F. Schnurreri Oratt. acad. . . . delectus posthumus ed. C. E. G. Paulus. Tub. 1828. 8. pp. 68 sqq. Vgl. auch Foerstemann im C. R. I col. 280 not. 280. Das daselbst citirte Programm: 1. G. Lehmus, Progr. de Hieronymo Schurfio, Evangelicae ueritatis adsertore cum primis strenuo. Roteb. ad Tubar. 1776. 4o habe ich noch nicht zu Ge sicht bekommen.

In den Literarischen Blättern 2. Bd. Col. 149 findet sich die Anfrage, ob „G. F. Deinlini ICti Altorf. oratio inaugural. de Hieronymo Schurfio, D. Lutheri comite atque advocato" gedruckt sei? Ich er: neuere hiermit diese ihrer Zeit unbeantwortet gebliebene Anfrage.

Zum Schluß noch eine Vermuthung. In der sog.

Mader'schen Centurie, oder besser: Wimpinae Centur. ist unter No. LXXXVI (ed Merzdorf. p. 84) ein Wittenberger Philosoph und Jurist unter dem Namen Hieronymus Schent de Summaw aufgeführt. Als gedruckte Schrift desselben erwähnt Wimpina:

Ad Fridericum Ducem Saxoniae de vera nobilitate 1. I.

Sollte nicht anstatt Hieron. Schent de Summaw zu lesen sein: Hieronymus Schurpf de S. gallo?

Auch Christoph Scheurl in seiner 1507 gehaltenen Rectoratsrede nennt Hieronymus Schürpf: „,philosophus sine aemulo acutus" (Cyprian, Nüßt. Urfund. I. p. 476). Vgl. auch Melanthons Aeußerungen oben S. 228 Not. 119.

B. Einige Urkunden.

1) Die Bestallung der ersten juristischen Lehrer in Wittenberg.

A. 1502.

Aus R. O. pag. 160 LLL. Nr. 5 des Großherzogl. u. Herzogt. Sächsischen Hauptarchivs zu

Weimar.

Wir friderich 2c. Bekennen fur Vns vnd vner erbenn gen allermeniglichen, Nachdem Wir Vnnserm Churfurstenthum zu Sachssen vnd anndern vnern Landen vnd also gemeynen nuß zu furdorung, ein vniuersitet, vnd hoheschule zu Wittemberg vermittelst gotlicher hilff angefangen vnd aufgerichtet, Als haben Wir zu enthaldung der

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