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ihnen erkaufen mußte, stellte sich nicht auf den Sammelplähen ein, und was gesammelt war, konnte unmöglich durch das Chaos der allgemeinen Flucht nach irgend ei=1 nem entfernten Bestimmungsorte gebracht werden. Vers mochte man daher den Feind nicht wenigstens von einer? Seite aufzuhalten, den Fliehenden nicht wenigstens von einer Seite Ruhe zu sichern, so wie sie ihnen bei allen frühern feindlichen Invasionen geworden war, so verschwandjede Hoffnung, ein Heer zu sammeln, jede Möglichkeit, es concentrirt zu gebrauchen. Es sind hauptsächlich diese. Gründe, welche die sonst unsinnige Kühnheit entschuldigen müssen, womit Talmont, welcher die Division la Roche Jaquelein's während der Verwundung ihres Führers best fehligte, und Lescure isolirt den vielfach überlegenen feinda lichen Colonnen unter Santerre und Rey bis Doué unde Thouars entgegen gingen. Am 14ten, noch ehe beide Republikanerabtheilungen aufgebrochen waren, erfolgte auf fie der wüthendste Angriff...

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Santerre war in der Nacht zuvor von dem Anmarsch der Insurgenten benachrichtigt worden, seine Trup='1 pen standen daher vor Doué in Schlachtordnung, als der Feind von der Seite von Martigné Briant her gegen sie anrückte. Obgleich anfangs das heftige und wirksame Tirailleurfeuer der Royalisten den linken Flügel zum Weichen brachte, so stellte doch ein gelungener Cavaleriean= { griff gegen die rechte Flanke der Insurgenten in dem hier meist freien Terrain das Gefecht bald wieder her, und da gleichzeitig Turreau mit dem rechten Flügel der Re

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publikaner den schwächern Feind, der ihm gegenüber stand, felbst entschlossen angriff, so gerieth nach kurzem Kampfe das ganze Insurgentencorps in Unordnung und mußte mit bedeutendem Verlust und lebhaft verfolgt das Schlachtme to feld räumen. Lescure, anfangs glücklicher als Talmont, überfiel mit zweitausend Mann die Nationalgarden in Thouars so unvermuthet, daß sie, fast ohne Widerstand zu leisten, nach allen Seiten auseinander liefen. Er würde den Fliehenden bedeutenden Schaden zugefügt haben, wäre 24 M. f. Thou nicht Rey mit den Linientruppen schleunig von Airvault herbeigeeilt, so daß sich Lescure nun seinerseits zum Rückzuge genöthigt sah. Die Insurgenten zeigten dabei ungewöhnliche Ruhe und Ordnung; mehrmals wurden die verfolgenden Republikaner von der Arriergarde zurückgewiesen, und da Rey nur wenig Linientruppen hatte, hielt er bei der Unmöglichkeit, die meist nach Hause gelaufene Mannschaft des Aufgebots schnell wieder zu sammeln, die ihm übertragene Offensivbewegung für unausführbar, und beschloße vor der Hand blos die Gegend von Thouars und Airvault zu decken. Die gänzliche Unthätigkeit dieser Colonne, und daß Santerre's Vorrücken um zwei Tage verzögert wurde, waren die Vortheile, welche der kühn zuvorkommende Angriff den Royalisten brachte; Lescure

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7M.n.w.Thou. benugte sie, um ohne Verzug Mortagne zuzueilen, was der Armee von Anjou zum Hauptsammelplak angewiesen

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war. La Roche Jaquelein, obgleich noch außer Stand

selbst zu fechten, suchte seine geschlagene Division bei les Aubiers wieder zu sammeln, und vereinigte sie mit eini

gen Truppen, welche Herr von Piron (derselbe, welcher am 18ten Juli bei Vihlers gesiegt) in der Gegend von Chollet zusammenbrachte; diese vereinte Masse zählte balb gegen zwölftausend Streiter, und da Santerre am 17ten in Bihiers eingerückt war, und unverweilt weiter über 24 M. w. Doué. Coron gegen Vezins vordrang, so beschloß - Piron,TM sich

vor Allem ihm entgegen zu werfen. Am 18ten September stieß er zwischen Coron und Vezins® auf die Uvartgarde der vorrückenden feindlichen Colonne *),zadsitA nad

Der Leser wird bemerken, daß durch den Stillstandda ↑ A fe mehrerer Colonnen ein Abweichen von dem verabredeten Operationsplane veranlaßt worden war, dessen Ursachen wir anzugeben versuchen müssen, wenn es auch unmöglich ist, sie mit historischer Gewißheit festzustellen. Roffignot, unzufrieden mit jenem Entwurfe, der ihm das Commando über die Mainzer entzog, hielt am T11ten September zu Saumur einen Kriegsrath, dessen Verhandlungen zwar nicht auf uns gekommen find, in welchem aber wenige manufa ftens bedingungsweise der Rückzug mehrerer Colonnen ber

Armee von la Rochelle beschlossen worden sein muß **).

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*) Moniteur p. 1108. Madame la Roche Jaq. I.
p. 214. 216. 221. 222. 224. Turreau p. 111. 112. ve 3
Beauchamp I. p. 316–318. Berthre p. 102. 103.
Choudieu und Richard II. p. 259. Guerres des
Vendéens II. p. 129. 130.

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**) Dieß geht deutlich aus einem offiziellen Schreiben hervor,

Guerres des Vendéens II. p. 157, vergl. p. 126. Diduk

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Auch unterliegt es keinem Zweifel, daß er gleichzeitig Canclaur von dem Stillstande seiner Truppen in Kenntniß seßte, und diesen dadurch zu langsamerem Vorrücken und dem Aufenthalte in Elisson veranlaßte *). Eben so gewiß ist, daß Rossignol am 16ten den Generalen Chalbos und Befroi den Befehl zum Rückzuge ertheilte, welcher den ersteren am 17ten, lehteren am Morgent des » 18ten erreichte, und von beiden an diesem Tage ausge führt ward; Chalbos theilte ihn auch Mieszkowski mit, der die Depesche erst am 20sten erhielt, darüber bei Canclaur anfragen zu müssen glaubte, und deshalb in St. Fulgent stehen blieb **). Unbegreiflich erscheint es, daß man unter diesen Umständen allein Santerre die früher angeordnete Bewegung ausführen ließ.

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Dieser General hatte sich mit vierzigtausend Mann, worunter jedoch nur achttausend Mann Linientruppen waren, am 16ten in zwei Colonnen in Marsch gefeht; 2 M. n.w. Doué. die Colonne zur Rechten kam an diesem Tage nach Chavaignes, die zur Linken blieb auf der geraden Straße von

Doué nach Vihiers. Am 17ten vereinigten sich beide 2 M. f. Chav. Colonnen bei der lettern Stadt, und am folgenden Tage

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*) Canclaur schreibt am 14ten an General Grouchy: car je doute, d'après la stagnation de l'armée de Rossignol, dont il me donne lui-même avis, que nous puissions nous porter de cette course jusqu'à Mortagne. Guerres des Vendéens II. p. 144, vergl. mit p. 152. 153.

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**) Guerres des Vendéens II. p. 157. 158. 187. 188.

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hatte die Avantgarde eben einen schwachen Insurgentenposten aus Coron vertrieben, und stand im Begriff, auf 14 M. f. w. BiH. den Höhen jenseits dieses Ortes weiter gegen Bezins

vorzubringen, als sie auf das Corps unter Piron stieß,

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was jenseit des Baches bei la Roche des Aubiers den dicht w. Coron. Weg versperrte. Da Santerre zu derselben Beit mit dem

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Gros der Division auf den Höhen des Gehölzes la Grille

au Fer, welche Coron auf der Seite gegen Vihiers umgeben, eintraf, so befahl er Halt zu machen und Position zu nehmen; Coron und der flache Grund, worin der Ort liegt, trennten diese Stellung von der Avantgarde..

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Bald ward das Geschüßfeuer auf der Landstraße nach Vezins und das Tirailleurfeuer zwischen den Heckens und Aufwürfen zu beiden Seiten derselben sehr lebhaft, und Turreau, welcher die Avantgarde der Republikaner befehligte, fah sich genöthigt von Santerre Verstärkung an reitender Artillerie zu fordern. Auf den Befehl dazu, welchen letterer General sogleich ertheilte, sezte sich aus Mißverständniß der ganze Artilleriepark der Division vorwarts durch Coron in Bewegung, und ehe man den Irr thum wahrnahm, war schon alles Geschüß die Höhe hinab gezogen, und befand sich eben in Coron zusammenge drångt, als ein ernstlicher Anfall der Insurgenten die Avantgarde auf das verfahrene Defilee im Dorfe zurückwarf und bei dem Mangel eines andern Ausweges in die größte Unordnung brachte. Vergeblich suchte man das Geschüß aus dem Defilee zu ziehen; der blißschnell nachdringende Feind ließ keine Zeit, es zu wenden, und indem

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