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M. n. Chem. neuen Unfalls nach den Ponts de Cé zurück, so daß das ganze Bocage wieder völlig vom Feinde befreit war. Jubelnd zerstreuten sich die siegreichen Einwohner hierauf in die Heimath, und schon stand in ihren Anführern der Entschluß fest, den guten Willen der Bauern und die eroberten Kriegsmittel nächstens zu einem allgemeinen Einfalle in das Gebiet ihrer Feinde zu nußen.

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In der westlichen Vendée war Boulard schon am 7ten April mit dreitausendfiebenhundert Mann in zwei Colonnen von Sables d'Olonne aufgebrochen. Die Ubtheilung links stieß bei der verschanzten Brücke von la 11⁄2 M. n. Sabl. Greve auf die Insurgenten, welche sich in der Nacht zurückzogen, und erreichte am 8ten l'Aiguillon, folgenden 1 M. n.w.lig: Tages St. Gilles; hier erfolgte die Vereinigung mit der andern Colonne, die am 7ten den Feind aus seinen Ver1.M.n.8.Sabt. schanzungen bei der Brücke von la Graffiere vertrieben

14 M.n.w.laGr.

hatte, und darauf über La Motte Achard vorgerückt war. Nachdem am 10ten drei Fregatten und eben so viele Corvetten, welche die beabsichtigte Unternehmung gegen die Insel Noirmoutier unterstühen sollten, auf der Rhede von St. Gilles eingetroffen waren, setzte sich Boulard am 11ten in zwei Colonnen gegen Le Pas au Péton in Be1M.n.ö.S.Gill. wegung, von wo die Insurgenten mit Verlust von drei Geschüßen vertrieben wurden. Er besette folgenden Tags

2 M. n. I.P.a. P. Challans, wies hier am 13ten einen heftigen Angriff ab, und erreichte am 14ten Beauvoir; die Überzeugung, daß 2 M. n.w.Chau. die Expedition gegen Noirmoutier für jegt unausführbar

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sei, soll ihn bewogen haben, am 16ten nach Challans zu= rück zu gehen *).

Charette, seit der Eroberung von Pornic, um Machecoul eifrig beschäftigt, seine Bauern einigermaaßen zum Krieg zu üben, hatte sie auf die Nachricht so wichtiger Fortschritte der Republikaner eiligst gesammelt, und lie

ferte mit ihnen das eben erwähnte Gefecht bei Challans. 4 M. f. Mach. Anfangs schlug sich seine Avantgarde mit vieler Tapferkeit, als aber ein panischer Schreck die schlechter bewaffneten Bauern, welche als Reserve die vordersten Trupps unterstühen sollten, gänzlich zerstreute, ließen sich auch lettere nicht långer halten, und es fehlte wenig, daß Charette nicht bei dem vergeblichen Bemühen, sie wieder zum Stehen zu bringen, selbst gefangen worden wäre. Ein zweiter Versuch, den dieser unverdroffene General am 15ten in Verbindung mit Joly gegen St. Gervais un- 2M.s.w.Mach. ternahm, gelang nicht besser, und in keiner Art durfte er sich mehr auf seine erschrockenen Truppen verlassen, als eben jezt der lange schon drohende Sturm von Nantes her über ihn hereinbrach.

Nach Choudieu's Bericht eröffnete der Oberst Beysser am 19ten April von Nantes aus die Operationen gegen das Pays de Ret. Zweihundert Royalisten mit drei Kanonen unter Pajot vertheidigten sich lange gegen viertausend Mann größtentheils Linientruppen der Küsten

*) Guerres des Vendéens I. p. 134-143. Moniteur p.

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armee, mit welchen jener Offizier die Passage des Uchenau 24M.f.w.Nant. bei Port St. Pere erzwingen wollte. Erst nachdem Pajot schwer verwundet worden war, wichen die Insurgenten

aus dem Flecken, und Beysser benußte unverweilt den errungenen Übergang, um während der folgenden Nacht 24m.f.P.St.p. auf das schleunigste gegen Machecoul fortzurücken, wo er die Hauptmacht der Insurgenten vermuthen konnte.

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Sein Schluß war richtig, und treffend seine Eile. So eifrig auch Charette die Versammlung der ganzen westlichen Vendée zur Vertheidigung dieses wichtigen Orts getrieben hatte, so waren doch erst die nächsten Gemeinden eingetroffen, und alle entfernten Führer fehlten noch, als die unerwartete Erscheinung des Feindes am Morgen nach dem Gefecht bei Port St. Pere auch die wenigen versammelten Insurgenten augenblicklich wieder zerstreute. Nach unbedeutendem Kampfe gegen Charette's treueste Begleiter rückten die Republikaner in die Stadt und nahmen blutige Rache an Allen, welche der Theilnahme an den dort begangenen Grausamkeiten beschuldigt werden konnten. Selbst Sauchy fiel in ihre Hände, Beysser ließ ihm ohne weitern Prozeß durch einen Feldzimmermann auf dem ersten besten Blocke den Kopf abhauen; so war auch Beysser der erste, welcher schon auf diesem

Zuge in der Vendée als Strafe der Insurgenten die

Verbrennung ihrer Ortschaften einführte *).

*) Nach Guerres des Vendéens I. p. 172. 173. ist Beysser am 20ften mit zweitausendzweihundert Mann von Nantes, und

Als Charette in eiligem Rückzuge kurz nach seinen fliehenden Bauern in Legé eintraf, fand er auch diesen 3 M. s. 8. Mach. Ort schon wieder von ihnen verlassen, und es blieb ihm

́nichts übrig, als sich nach Viellevigne zu Vrignaur zu2 M. n. 5. Leg. begeben, wohin sich die wenigen Bauern, welche nicht nach Hause gelaufen waren, geflüchtet haben sollten. Beysser eilte vor allen Dingen sich der Küste wieder zu bemächtigen, und in den letzten Tagen des April waren Bourgneuf, Pornic, die Insel Bouin und selbst die Insel Noirmoutier wieder in seiner Gewalt; am 30sten ent sendete er den Generaladjutanten Boisguyon mit sechs=' hundert Mann gegen Legé, um durch Eroberung dieses Ortes in unmittelbare Verbindung mit Boulard zu treten, welcher an diesem Tage nach Palluau vorrückte.

Mit unermüdeter Thätigkeit hatte Charette die Zwischenzeit zu einer neuen Versammlung benußt, und Legé wieder besest. Er erwartete jezt den Angriff Boisguyon's in der vortheilhaften Stellung an der steilen Höhe, wor= auf der Ort erbaut ist, den eben angeschwollenen Bach Logne vor der Front; allein so wie früher wichen seine Truppen dem ersten Unfalle, sobalb der Feind Mittel gefunden hatte, über den Bach zu kommen. In Verzweif= lung über diesen neuen Beweis schändlicher Feigheit will er durch seinen Tod mitten unter den Gegnern den Schimpf so vieler Niederlagen wenigstens von sich ab

erst am 22sten wieder von Port Saint Pere gegen Machecoul
aufgebrochen.

8 M.n. LaMotte Uch.14M.f.Leg.

waschen; er stürzt auf die Republikaner ein, einige Getreue folgen ihm, und betroffen stukt der Feind vor dem unerwarteten wüthenden Anfalle. Als die fliehenden Royalisten sich nicht mehr verfolgt sahen, faßten Einige wieder Muth, und schlichen hinter den Hecken so nah an das Gefecht, daß sie Charette's leßte Anstrengungen durch ein wirksames Flintenfeuer unterstüßen konnten. Die Republikaner geriethen nun ihrerseits in Unordnung, und stürzten bald in wilder Flucht den Berg hinab der schmalen Brücke zu; kaum hundert Mann entkamen über die selbe, alle übrigen ertranken, oder fielen mit ihren beiden Kanonen und aller Munition in die Gewalt der Sieger.

Charette wollte schon am folgenden Tage Machecoul angreifen, allein eine Meuterei seiner Truppen, angefacht, wie es scheint, durch die Eifersucht Brignaur's und anderer Offiziere, welche wohl in der Noth seinen überlegenen Talenten durch Gehorsam huldigten, aber noch keineswegs ihm für immer unterworfen bleiben wollten, vereitelte diese Unternehmung. Ein bald darauf unternommener Versuch mißlang ebenfalls, weil Brignaur mit dem Hauptcorps zu weit zurückblieb, so daß Charette, obgleich schon nahe an der Stadt, allein mit der Avantgarde den Angriff nicht zu unternehmen wagte. Er mußte sogar in der Nacht zum 5ten Mai Legé räumen, da so= wohl von Machecoul als von Palluau aus starke Colonnen dagegen heranrückten; so daß die westliche Vendée bis an die Ufer des Yon und der Boulogne völlig unterworfen schien. Ohne die voreilige Eröffnung des Feld

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