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Das siegreiche Heer ist heimgekehrt, die lorberumkränzten Fahnen und

Standarten sind mit ehrenden Vändern geschmückt, die gefangenen Feinde in ihre Heimath zurückgeführt, die Verwundeten, mit zärtlicher Sorgfalt behandelt, geheilt ihren Familien oder ihren Truppentheilen wiedergegeben.

Der auf fremdem Boden Gefallenen und Gestorbenen liebend zu gedenken, ihre Begräbnißstätten mit äußeren Zeichen der Liebe und Sympathie zu schmücken, diese wehmüthig süße Pflicht bleibt der Sorge der Waffengefährten und Familienangehörigen vorbehalten. Denkmal auf Denkmal entsteht, freundlicher und gegnerischer Seits. Ehrende Bereitwilligkeit der fremden Regierungen gestattet, daß die Stätten, in schwerem Kampfe mit dem Herzblute der Kinder unsres Vaterlandes errungen, fortan als sichtbare Erinnerungen jener schweren Stunden ungestört und geehrt von Freund und Feind erhalten werden. Und noch lange, wenn die Spuren der großen Ereignisse des Jahres 1866 nicht mehr deutlich reden, werden diese Denksteine, als stumme Zeugen einer großen Vergangenheit, Wallfahrtsorte sein, an denen Vaterlandsliebe und Heldensinn neuen Aufschwung gewinnen können.

Der Zeichner der Jllustrationen dieses Buches hat versucht, in nachfolgender Reihe, so weit als erreichbar, die hervorragendsten Grabmäler, preußische sowohl als die ehemaliger Waffengegner, sofern sie Gefallenen einzelner Truppentheile oder ausgezeichneten Führern gelten, vorzuführen. Größtentheils sind diese Monumente an Ort und Stelle nach der Natur gezeichnet, andere nach Photographieen. Für die Denkmäler am Main, namentlich derer bei Noßbrunn und auf dem Kirchhofe von Uettingen, sind die ausgezeichneten Photographicen von C. Hoffmann, Großherzoglich sächsischem Hof- Photographen in Erfurt, maßgebende Originale gewesen. Bei den östreichischen Denkmälern in Böhmen herrscht die Obeliskenform sehr vor, so daß aus diesem Grunde, um Monotonie zu vermeiden, von der Abbildung vieler derselben, z. B. des Denkmals des K. K. 29. Feldjäger. Bataillons auf dem Muskyberge bei Münchengräß, des auf der Höhe von Horenowes errichteten und anderer, Abstand genommen werden mußte.

Den auf den Schlachtfeldern aufgeführten Monumenten sind die bedeutenderen, in Garnisonorten errichteten oder in Errichtung begriffenen, abbildlich angereiht.

Denkmal des 6. Ostpreußischen Infanterie-Regiments Nr. 43

auf dem Kapellenberge bei Trautenau, dicht bei der St. Johanniskapelle, eingeweiht am 22. Oktober 1868.

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Obelisk von Bunzlauer Sandstein, 8' hoch, auf je l' hohen Granitstufen, bekrönt mit metallenem Adler, im Ganzen 13' hoch.

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Die rechte Seite den auf den Denkmälern noch oft wiederkehrenden Spruch:

Sei getreu bis in den Tod, so will ich Dir die Krone des ewigen Lebens geben.

Denkmal des Königlichen 8. Ostpreußischen Infanterie-Regiments Nr. 45

auf der halben Höhe des Kapellenberges bei Trautenau, von der Aupaseite her.
Grauer Sandstein Obelisk auf 2 Stufen. Errichtet im August 1867.

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Sandstein Obelisk, weithin sichtbar, mit reichen Waffengruppen, circa 50' hoch.

Denkmal für Oestreicher und Preußen,

errichtet von den Gebrüdern Walzel, Fabrikbesizern in Parschnig bei Trautenau, in deren Fabrik 411 verwundete Preußen und Destreicher aus den Schlachten bei Trautenau, Skaliz und Königgrät lagen, von welchen 48 starben. Es steht nahe dem sogenannten Krähenberg und der Aupa, unweit Parschniß.

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Der metallene Sockel auf steinernem Untersage trägt den schlafenden Löwen von Rauch, vom Denkmal Scharnhorsts auf dem Invalidenkirchhofe in Berlin, in Metallguß und an Vorder- und Hinterseite die Namen und Heimath der Gefallenen. Das Gitter, womit das Denkmal umgeben, ist aus Lanzen gebildet. Jede fünfte Lanze ist in einer nach dem Treffen aufgefundenen, nicht explodirten Granate befestigt.

Bronzene Gedenktafel an dem steinernen Kreuz bei Rudersdorf, an der Stelle, wo Oberstlieutenant v. Gaudy fiel und mit anderen Gefallenen begraben wurde. Von den vielen Tapferen, welche am 29. Juni 1866 hier den Heldentod starben, erinnern die Kameraden des K. Preuss. Franz - Grenadier- Rgts. No. 2 sich mit Liebe und Anerkennung der Namen des Oberstlieut. Baron v. Gaudy, Hauptm. v. Witzleben, Premierlieut. v. Reitzenstein, Secondelieut. v. Weiher. Ehre ihrem Andenken, sie starben den Tod für König und Vaterland.

Die Abbildung dieses Kreuzes befindet sich auf Seite 415 des ersten Theiles bei der Scene: Begräbniß Gaudys und anderer bei Rudersdorf Gefallenen. v. Gaudys Leiche ist später ausgegraben, nach Berlin übergeführt und auf dem dortigen Invalidenkirchhofe wieder begraben worden.

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