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dickt in einen mit dem Stengel gliederartig verbundenen Blattstiel übergehend. Afterblätter sehr klein, pfriemlich, zuweilen an der Spitze zweispaltig, zu 2-4 zwischen den Blattftielen stehend. Blüthenstiele winkelständig, sehr lang, (7 Centimeter und darüber?) kahl, fast einblüthig, 2 Blumen, verhältnißmäßig groß, feurig-karminroth. Kelch enge, ungefähr 2 Centimeter lang, am Grunde mit zwei sehr kleinen, blattartigen an der Spite in fünf linien. förmige, anliegende, sehr kurze (2 Millimeter) Zipfel ges spaltene Nebenblättchen versehen. Kronenröhre fo lang, oder kaum etwas länger als der Kelch, purpurroth, unter dem Rande leicht bauchig-eirund und grünlich; dieser ist tellerförmig, flach, fast fleischig, in fünf eirunde, zugespiste Lappen getheilt. Schlund sehr enge; der bauchige Theil der Röhre inwendig behaart; Staubbeutel am untern verengerten Theil der Röhre ansihend, fast pfeilförmig, fest auf der Narbe anliegend. Die zwei kegelförmigen zufam mengeneigten Fruchtknoten sind länger als die Drüsen und gleich dem Stempel unbehaart; dieser ist dünn und endigt fich in eine kugelige, kaum zweitheilige, unterhalb glodenförmige, in fünf háutige Lappen getheilte Narbe; Awischen den Lappen befinden sich eben so viel kleine Ers habenheiten, auf welche sich die Staubbeutel anlegen. Um Grunde des Fruchtknotens und mit diesem abwechselnd, befinden sich zwei breite zweilappige kürzere Drüsen.

Diese Species steht der D. peduncularis und tenuifolia B. puberula A. DC. febr nahe, obschon sie hinläng lich davon verschieden zu sein scheint. Der Blüthenstiel winkelständig und nicht endständig, die Kelcheinschnitte find 5-6 Mal kürzer, als die Kronenröhre und bestimmt linienförmig. Die Blätter entferntstehend, schärflich und nicht glatt e. Da die Pflanze, welche wir untersuchten, im jugendlichen Zustande war, so konnte unsere Beschreibung nicht so vollständig sein, als wir es gewünscht hát ten. So z. B. befand sich in dem blüthentragenden ge= genüberstehenden Winkel ein rudimentares Knospchen, Blüthen oder Blattknöspchen? In den Winkeln der klei nen, am Kelche sizenden Nebenblättchen, befanden sich noch zwei andere Knöspchen, wahrscheinlich Blüthenknöspchen. Wir werden übrigens die Untersuchung dieser interessans ten Pflanze später nochmals vornehmen..

Lem.

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der Wurzeltheil denfelben vollkommen ausfüllt. Der Stempel tritt stets hinter dem Kopfe hervor, und wird 6-8 Zoll lang. Boll lang. Die Hälfte des lesteren ist unter der Erde, und die andere Hälfte, welche die Befruchtungsorgane trägt, gleicht einem Eierstocke.

Untersucht man das Gewächs unmittelbar, nachdem es ausgegraben ist, so ist die Substanz der Raupe noch weich, und schneidet man dasselbe der Lange nach durch, fo erkennt man deutlich den Darmkanal. Auch sind bei den meisten Eremplaren die Füße, der hornige Theil des Kopfes und die Mandibeln noch unversehrt.

Thompson glaubt nun, daß, wenn sich das Insekt in die Erde eingråbt, um sich zu verpuppen, oder noch früher, eine Spore der kryptogamischen Pflanze unter die Hautdecke eindringt, welche die Raupe am Berpuppen hindert und zuleht den Tod herbeiführt. Bei Lebzeiten beginnt nothwendig die Vegetation der Sphaeria, do die Gestalt der Raupe selbst dann noch unverändert fortbesteht, wenn sich die Pflanze vollständig entwickelt hat.

N.

Einwirkung der löslichen Eisenoxydutsalze auf die Vegetation.

Nach Geis bringen die löslichen Eisenoxydulsalze, wenn sie von den Wurzeln oder den Blättern der Pflanze absorbirt werden, eine Vermehrung des Chlorophylls (Blattgrün) hervor, besonders bei chlorotischen Exemplaren. Geis zieht daraus den Schluß, daß die Wirkung des Eisens im Pflanzenreiche, sowie im Thierreiche dieselbe sei, und daß die Bildung des Blattgruns nicht, wie man ges wohnlich annimmt, von der Einwirkung des Lichtes allein abhänge. Eben so sollen die löslichen Eisenorydulsalze nach ihm das Wachsthum überhaupt, besonders bei Topfgewachsen befördern. (Compt. rend. XXI.)

Varietäten.

N.

(Bericht über die Pflanzens, Blumens, Frucht, und Gemüse ausstellung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlin's, vom 24. bis 28. September 1846). Bon Albert Dietrich. (Fortsegung). Auf der anderen Seite neben den Georginen befand sich zuerst eine Gruppe aus dem Garten des Herrn Assessor Dr. v. Mülmarn. Sie bestand aus einer großen Anzahl schon gezogener Zierpflanzen, und wenn auch eben keine große Seltenheiten darunter waren, so zeichneten st doch die schönen Exemplare in reichlicher Blüthenfülle vortheilhaft aus. Hinter dies ser Gruppe sah man ein mächtiges blühendes Exemplar von Leonitis Leonurus hervorragen, welches Herr Apotheker Döht aus Spandau eingesandt hatte. Hierauf folgte eine Gruppe aus dem Garten des Hrn. Geb. Ober-Hɔfbuchdrucker Decker, aufgeftellt durch den Kunstgårtner Hrn. Reinecke. Sie wurde allgemein für eine der fchönsten auf der ganzen Ausstellung gehalten und wir können dieses Urs theil nur bestätigen, da fie fich außer der gefchmackvollen Aufstellungs noch durch einen Reichthum vow seltenen und schönen Pflanzen auszeiche nete. Un der Spiße der Gruppe- ftand eine Cyean revoluta, gleiche fam als Pendant zu der des Herrn Allardt an der andern Seite, fie war eber so schon, eben fø` groß und die Wedel warfen sich mit derfelben Reichtigkeit bogenförmig, über die anderen Pflanzan hinüber,

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von denen wir nur anführen: zwei schöne Exemplare von Aechmea fulgens, ferner Tillandsia zonata und T. zon. viridis, Curculigo recurvata, Leianthus longifolius, Crowea saligna, Ophiopogon spicatus, Cuphea strigulosa, Gloxinia digitaliflora, speciosa, Richteri, Gesnera bulbosa splendens, Erica grandinosa, blanda, simpliciflora und gracilis autumnalis, Fuchsia Hartwegii, fulgens, obscura, Princesse Alice, Eppsii, Sidmouthii, prima Donna, Exoniensis, Achimenes argyrostigma, Oxalis Ottonis, Pentas carnea, Cunonia capensis, Acropera Loddigesii, Siphocampylus duploserratus, ein zehn Fuß hohes Exemplar von Amicia Zygomeres, Panicum plicatum u. m. a. Neben dieser Gruppe befand sich eine des Herrn Kunst- und Handelsgårtner Liebo, bestes bend aus sehr bübschen Zierpflanzen, besonders indischer Rosen und capischer Eriken, in einer großen Anzahl schönblühender Exemplare. Hinter der Gruppe 'sah man ein großes Exemplar eines Granat= baumes mit gelblich-weißen Blumen, vom Herrn Kunst- und Han: delsgärtner Jean Pierre Bouché' aufgestellt und von dessem Sohne Herrn Franz Bouché aus Nord-Amerika gebracht, ferner von demselben mehrere Exemplare von Phoenix dactylifera mit schönen Bedeln. Den Schluß auf dieser Seite bildete eine herrliche Gruppe Fuchsien vom Herrn Kunst- und Handelsgårtner Hennig, in welcher die neuesten Sorten in reichlicher Blüthenfülle zu sehen Als die ausgezeichnetsten führen wir an: Lady of the Lake, Gloriosa, Chandleri, Queen Victoria, prima Donna, Orestes, Lanceseur, globosa crassa, Carswelliana Josephus, Roderic, excelsa, defiance, Eclipse, Isabella, Rogersiana, ZeMadonna, nobia, Britania, Gem, Turban, Paragon, Goldfinsh, transparens, Clara, Uttoxeter Rival, Aeneas, Norfolk, Amulet, fulgens. Auch schöne Eriken in hübschen blühenden Exemplaren batre derselbe eingeliefert. Ein sonderbarer, in Schirmform vom Herrn Gelbgießermeister Schadow gezogener Myrtenbaum, nahm den übrigen Eingangsraum ein und cine mit 43 Trauben befeste Weinrebe vom Herrn Schrötter eingesandt, war ein Zeugniß von der diesjährigen ungemeinen Fruchtbarkeit des Weins. zehn Fuß hohes Exemplar von Aloë arborescens vom Herrn Dr. v. Múlmann stand noch neben diefen Pflanzen.

waren.

Ein

Die Stellagen an den Seiten der Eingangsråume, die sich in breiten tafelförmigen Estraden in den Hauptfaal bineinzogen, waren ebenfalls mit verschiedenartigen Pflanzengruppen geschmückt. Die erfte Stellage am Eingange rechts war mit einer Gruppe vom Kunft und Handelsgårtner Herrn Limprecht (Stralauer Plog Nr. 17.) beseßt. Sie bestand aus vielen schönen Zierpflanzen, nas mentlich Fuchsien, in großer Auswahl, nebenbei aber auch noch aus verschiedenen anderen Pflanzen, als: Caiophora contorta, Martynia Craniolaria, Portulaca grandiflora, Punica Granatum nana, Lantana Camara, Paffifloren, Begonien u. a., alle schön und reichlich blühend. Auf der ersten Estrade sab man außer verschies denem Obst, Georginen, Kunftsachen, Zierkürb:ssen und dergleichen, die wir unten erwähnen werden, noch viele schöne imposante Pflanz zen zur Dekoration aufgestellt und vor diesen einige seltene Pflan, zen des Herrn Kunst. und Handelsgårtner Deppe zu Wigleben bei Charlottenburg, darunter Cuphea miniata, Veronica salicifolia (Liudleyana), Siphocampylus coccineus und abgeschnittene Aquilegia glandulosa, Tamarix gallica var. libanotica und einen Zweig mit Früchten von der Vitis Isabella; ferner von demselben ein Sortiment abgeschnittener Rosen, als: (Isle Bourbon - Rosen) Souvenir de la Malmaison, Comice de Seine et Marne, Ninon de l'Enclos, Pierre de St. Cyr, Edouard Defossés (Theerosen), Belle Emilie, Princesse Heléne modeste, Duchesse de Kent

(Bengalische Rofen), Marjolin Désprez, camelliflora purpurea (hybrid. remontante), Melanie Cornu, Prince Albert und ein Kasten mit Blumen von Viola tricolor maxima aus selbst gezoges nen Samen, in sehr schönen und merkwürdigen Farben. Von den Seiten des mittleren Eingangsraums war die eine mit einer aus sehr ausgezeichneten Pflanzen bestehenden Gruppe des Herrn Hans delsgårtner Krohn befeht, darunter zwei prächtige Eremplare von Hedychium Gardnerium, viele blühende Camellien, Rosen, Lantanen, Fuchsien, Cyclamen, Phylica, Begonia, Jasminum, Plumbago, Magnolia, Serissa myrtifolia und zahlreiche andere beliebte Ziers pflanzen. Ihr gegenüber auf der andern Seite stand eine ziemliche analoge des Herrn Hofgårtner Crawack aus dem Königl. Schloß. garten von Bellevue, auch sie bestand aus schön, gezogenen Schmuckpflanzen in vorzüglichen Exemplaren, darunter ebenfalls ein Hedychium Gardnerianum, Rosen, Dracaenen, Verbenen, Farrn u. dgl. Beide Gruppen zierten den Haupteingang ungemein und erhielten den verdienten Beifall. Eine prächtig blühende Yucca Gloriosa vom Herrn Zimmermeister Fleischinger eingesandt, stand neben der legten Gruppe und gewährte ein majestätisches Bild. Auf der zweiten Estrade sah man wiederum herrliche Fruchtsortimente u. dgl. und außer einigen imponirenden Decorationspflanzen im Hintergrunde, mehrere vom Herrn Kunst, und Handelsgårtner A1= lardt gezogene Eriten in großen Töpfen nach der Wood' schen Methode. Dieselben verdienten alle Aufmerksamkeit, da jede von ihnen einen herrlichen dichten Busch bildete; leider standen die schön. ften nicht in Blüthe, sonst hätten sie gewiß ein allgemeines Aufses hen erregt. Der Hauptgegenstand auf dieser Estrade war eine sehr schöne Pflanzengruppe des Herrn Hofgårtner Nietner in Schöns hausen. Sie war von allen unstreitig die reichste an neuen und seltenen Pflanzen, hatte aber eine so unglückliche Stellung, daß sie gar nicht recht zur Geltung kam und die Exemplare sich nicht, wie sie es verdienten, in ihrem eigentlichen Glanze und Lichte zeigen konnten. Ueber der Gruppe war ein üppig blühendes Exemplar einer sehr schönen neuen Schlingpflanze, Mandevillea suaveolens lang gezogen, welche allgemein bewundert wurde, daneben standen zwei berrliche Kulturpflanzen, eine Veronica salicifolia (Lindleyana), welche einen großen dichten blühenden Busch bildete und Cestrum aurantiacum, leider nicht blühend, aber von ungemeiner Uep. pigkeit. In der Gruppe sah man Pitcairnia punicea, Gardoquia Hookeri, Siphocampylus coccineus und duploserratus, Chirita zeylanica, Philibertia grandifora, Manettia cordata, Acacia oleifolia, Diplacus puniceus, Penta■ carnea, Statice mucronata und Pseudo-Armeria var., Chironia floribunda und linoides, Dianthus Napoleonis, Monnina polygaloides, Chaenostoma diversifolia, Cuphea strigulosa, Eurya multiflora, Amphicome orguta, Boronia viminea, Borbonia lanceolata, Liperia microphylla, Ruellia ciliata, Trachymene lanceolata, Nuttallia grandifora, Achimenes argyrostigma, longiflora, Libmanni und grandiflora, Fuchsia Pillar of Beauty, Nymph, Sir Henri Pottinger, Eminent, Candidat und Venus Victrix; Petunia Severyns, Frieden, Colonel Brice und Schiller. Neben dieser Gruppe und die eine Seite des dritten Eingangsraums einnehmend, stand ein Sortiment schöner Fuchsien, aus dem Garten des Herrn Hofagenten Bloc, vom Herrn Kunftgårtner Herrmann aufgestellt, dieselbe bestand in 57 Sorten in 60 Exemplaren, alle kräftig und buschig gezogen und in voller Blüthe. Die andere Seite war mir den hübschesten Zierkürbissen, Wein, Melonen, Kunftsachen belegt und der Eingang mit einem Tisch beseht, auf welchem Glassachen, Blechgefäße u. dgl (Fortsegung folgt.) lagerten.

Gedruckt bei Adam Henze in Cölleda.

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(Fortsegung.)

Nemophila discoidalis (hybrida?) Schwarz. Scheibiger Triftenfreund. (Hydrophyllaceae.

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Pentandria-Monogynia.) Diese kleine Pflanze soll ein englischer Gärtner aus Samen von N. atomaria erhalten haben; wir wissen nicht ob durch Zufall oder durch künstliche Befruchtung. Sie ist einjährig wie die Mutterpflanze, oder zweijährig, wenn sie im Herbst gefäet wird. In diesem Falle beginnt fie schon in den Frühlingstagen ihre langen Zweige zu treiben, welche sich in kurzer Zeit mit fammetschwarzen oder schwari purpurfarbigen, rein weiß, wellenförmig geränderten Blumen schmücken. Obschon die Zweige aus. gebreitet und fast niederliegend find, ist die Pflanze doch kraftig, sehr verzweigt, blüht reichlich und bringt ihren Samen bald zur Reife. Die Blumen haben ungefähr 1 Zoll Durchmesser und bringen wegen ihrer merkwürdigen seltenen Farbe einen schönen Effekt hervor.

Die Pflanze ist durchaus mit kurzen, entferntstehen. den, ausgesperrten Haaren bekleidet; die auf der obern Blattfläche sißenden stehen auf einem kleinen Höcker. Sten. gel cylindrisch, ausgebreitet, gestreckt, saftig, etwas behaart. Blätter gegenüberstehend, fast fleischig, entferntstehend, fies Derförmig gelappt (auf jeder Seite drei Lappen und ein Endlappen; alle schief abwärts gerichtet; eirund, ganz rancig ober faft gelappt, an der Spike weich stachelspigig, röthlich und wimperig, nicht bis zum Mittelnero gefpals ten.) Blattrand an der Achse herablaufend; Blattftiel umfassend. Blüthenstiele einzeln, einblüthig, behaart, scharf, an der Spige verdünnt, schwarz purpurfarbig, zur Halfte länger als die Blätter. Kelch fünfspaltig, fehr klein, kreifelförmig; Einschnitte länglich, feinftachelspizig; 5. Linienförmige, zurückgebogene Zwischenzähne. Korolle tellerförmig, mit fünf ausgebreiteten, zugerundeten, wellen förmig wimperigen, aus und inwendig unbehaarten Laps pen. An der Deffnung des Schlundes stehen mehrere aufrechte, ausgesperrte äftige Haare; ein vertiefter Punkt (Nectarium) zwischen jedem Einschnitt. Träger aufrecht, ausgebreitet, weiß, glatt; Staubbeutel pfeilförmig, schwarz;

Verleger: 6. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Nrn. mit Beilagen toftet 21/2 Rb.

XIX. Jahrgang.

Fruchtknoten lánglich zottig; Griffel behaart, an der Spitze zweilappig, vertrocknend, so lang als die Staubfäden. Narben kopfformig. Kapfel eirund kopfförmig, zottig.

Lem.

Cultur. Im März fået man den Samen auf lauem Beete, verpflanzt im April und erbált so die Blüthen im Sommer. Man kann auch im September auf faltem Beete unter Glasfenster sáen und dann ebenfalls im Frühling verpflanzen. Es ist überhaupt, wie man sieht, Die gewöhnliche Cultur der einjährigen Pflanzen. L. v. H. Franciscea acuminata, Pohl. Spigblättrige Franciscea *). Franc. Pohliana, Hort. Besleria bonodera Velloz. Scrophulariaceae S Salpiglossideae. Didynamia-Angiospermia. Die Natur ist sehr freigebig gegen diese Pflanze ge wefen. Sie hat ihr nicht allein einen zierlichen Habitus, sondern auch große, zahlreiche sehr wohlriechende Blumen und drei verschiedene Farben gegeben, die bestandig in folcher Frische abwechseln, daß man glauben sollte, dieselbe Pflanze bringe dreierlei verschiedene Blunien hervor, eine Eigenthümlichkeit, welche man auch bei mehreren andern Urten diefer Gattung bemerkt.

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Die Franciscea acuminata (ober Pohliana) ist noch ziemlich felten in den Sammlungen, obschon sie einen der ersten Pläge in denselben verdient. Wir kennen die Geschichte ihrer Einführung in Europa nicht, fie scheint in dessen zuerst in den Garten des Continents erschienen und von daher nach England gewandert zu sein. Jedenfalls verdanken wir dessen Entdeckung Pohl; er fand sie im Distrikt von Rio Janeiro in der Umgend von Mendioca, wo sie an schattigen Orten wächft, und gab eine Abbildung und Beschreibung davon in seinem schönen Werke über die brasilianischen Pflanzen.

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Sie ist ein wohlverzweigter und ausgebreiteter, 3-4 Fuß hoher, mit grün-brauner Rinde bekleideter Strauch, und langlichen, zugespizten, am. Grunde etwas verschmá lerten, fehr glatten, am Rande sehr fein wimperigen, obers halb weißgrünlichen (unterhalb mit kleinen kaum merkli *) Franz I., Kaiser von Defterreidy, großmüthigem Beschüßer der Botanit gewidmet.

chen Rauhigkeiten bedeckten), flachen, häutigen, sehr kurz. geftielten 2-3 30oll langen, 1 3oll breiten Blättern. Die wenigen Blumen entspringen an der Spige der Zweige und bilden eine Art von kurzer, gedrängter, von den Blåt. tern überragter Traube. Blüthenstiele sehr kurz, gekniet, mit gegenüberstehenden, lanzettförmigen, zugespisten, sehr glatten, abfallenden Nebenbláttchen versehen. Kelch bleis bend, bauchig, aderig, sehr glatt, gelbbraun; Kronenröhre enge, fast cylindrisch oder vielmehr etwas zusammengedrückt; Rand tellerförmig ausgebreitet, aus fünf zugerundeten, wellenförmigen, fast gleichen, anfangs schon violeten, dann veilchenblauen, zulegt fast rein weißen Lappen befte bend. Röhrenöffnung sehr enge, schief, mit kaum hervors stehendem verschiedenfarbigem Rande.

Lem.

Cultur. Die Erhaltung dieses schönen Strauches ist nicht schwierig. Ein schattiger Ort im Warmhause, ein gemischter, ziemlich humusreicher Boden, gemäßigtes Wassergeben, dies ist beinahe alle die zu beobachtende Vorsicht. Man halte ihn in ziemlich engen Vasen und schüße gegen Feuchtigkeit. Seine Vermehrung durch Steds linge (er hat noch keine Samen bei uns gegeben) erfor. dert einige Aufmerksamkeit, der trockenen Natur feiner Zweige wegen. Man nimmt daher halbverholzte Triebe des Jahres, pflanzt fie in reinen Sand, deckt dann mit Glocken, und setzt sie so ins Warmbeet. Man trocknet jeden Tag die Glocken aus und feuchtet den Sand, nur wenn es Noth hut. L. v. H.

(Fortfehung folgt).

Zwei verschiedene Cultur-Methoden von Thunbergia chrysops.

(Xus Gard. Chronicle.)

So vortrefflich auch die meisten Thunbergia-Urten Arten sind, so werden sie doch sämmtlich durch diese Art wegen der Berschiedenheit der prachtvollen Farben in ih. ren großen Blumen übertroffen und stellen sich an die Spite ihrer Gattung.

Im Mai vorigen Jahres erhielt ich einige Stedlinge, die bei einer máßigen Wärme sich schnell bewurzelten und bald darauf in dreizöllige weite Töpfe mit guter Unter Lage und fetter Erde versehen gepflanzt, in ein Erdbeet, welches vermittelst heißen Wassers erwärmt war, gestellt wurden. Die jungen Pflanzen wuchsen sehr schnell heran, fo daß sie im August in 5zóllige weite Töpfe umgepflanzt werden konnten. In der Mitte des Dezember - Monats erfchien die erste Blüthe und zeigten sich deren täglich 4-9 bis in den April. Aus Mangel an hinlänglichem Raum wurden die übrigen Pflanzen in einen gewöhnlis chem when Mistbertkasten gestellt, wo sie indessen nicht außeror dentlich gedeihen wollten. Hält man die Pflanzen in ei. ner warmen und feuchten Atmosphäre und giebt ihnen nicht zu große Löpfe, fo treiben fie auch nicht so stark und lassen sich leichter zugeln. Die Triebe werden nie zurück geschnitten, die Pflanze nur zwei Fuß hoch gezogen, die Seitenzw ige jedoch niederwärts gebogen, wedurd dem Wachsthum einigermaßen Einhalt geschicht. Hierin dürfte

das ganze Geheimniß liegen, die Pflanze leichter zum Blühen zu bringen. Es ist ein großer Irrthum, wenn man glaubt, das Blüben durch oftmaliges Verpflanzen befördern zu wollen. Auch reife Samen wurden gewen. nen. Nachdem die Blüthezeit vorüber war, wurde fie in einen sechszóllig weiten Topf umgefeßt und während des ganzen Sommers in ein Mistbeet, worin sich verfchiedene Orchideen befanden, gestellt und gebe ich der Hoffnung Raum, daß sie auch in diefem Winter zeitig blühen wird. Da die Pflanzen sehr schnell die Töpfe mit ihren Bur. zeln füllen, so ist es sehr vortheilhaft, fie während der Blüthezeit ein Mal in 14 Tagen mit Guano.Wasser zu begießen; man nimmt hierzu ein Pfund Guano auf 32 Quart Basser.

Bei Anwendung folgender, hier näher angegebenen Behandlung erzeugte Thunbergia chrysops táglich 2060 ihrer herrlichen Blumen. Im April vorigen Jahres wurde eine Pflanze aus einem fünf Zoll weiten Topf in einen zwölfzölligen, in eine Erdmischung, bestehend aus vegetabilischer Moor, lockerer, reichhaltiger Rasenerde und Sand gepflanzt und in das Barmhaus gestellt, wo sie bald darauf einen starken Wuchs entwickelte. Sie wurde daher häufig eingeftust, um dadurch das Blüben zu be fördern, jedoch ohne Erfolg. Diese Behandlung hatte jedoch den Erfolg, daß die Triebe etwas kurzgliederig und holziger sich bildeten, was zu der Vermuthung Unlaß gab, daß Neigung zur Blüthenbildung vorhanden sei. Beim Herannahen des Winters jedoch, war noch kein Zeichen des Blühens bemerkbar; Waffer wurde nur sparsam ge geben, eben genug, daß die Blätter nicht welkten, und wurde die Pflanze an den kältesten Ort im Hause gestellt, wo fie bis zum Frühling verblieb. Jest kam fie an eis nen fonnigen Ort und erhielt so reichlich als möglich Waf. fer. Mit Anfang des Mai. Monats zeigten sich fast in jedem Blattwinkel Blüthenknospen, und von nun an wurde häufig flüssiger klarer Dünger angewendet, was zum Glanze der Blumen viel beitrug. Diese Behandlung beweis't, daß, wenn auch die Pflanzen nicht im ersten Jahre blühen, man doch nicht an dem Erfolg zweifeln muß, denn bei einer Behandlung im Winter, wie die hier angegebene, wird die Mühe und Arbeit im nächsten Früh, fommer reichlich belohnt.

Ueber künstliche Baumfiguren. *)

(Mitgetheilt vom Herrn Forstrath Wachter, aus Penny Magaz. Aug. 1844.)

Eine der hervorstechendsten Eigenthümlichkeiten des alten Styls in der Gärtnerei war bei uns zu Lande die Art, wie man Bäumen und Strauchern eine gewiffe Webn. lichkeit mit verfchiedenen Gegenständen der Natur oder Kunft zu geben pflegte. Dieses nannte man Topiary work" von dem lateinischen Worte topia, welcher Name eine jede Figur bezeichnete, die durch Beschneiden oder Anordnen der Blätter oder Zweige eines Baumes oder Strauches hervorgebracht war. Die Römer scheinen wirt. 6) Aus der Zeirfchrift des Gartenbau-Vorcing für das Königreið Sensoper. Mai 1846.

lich dieser Art, ihre Gärten zu verzieren, sehr ergeben ge. Wohlgefallen die herrlichen Gånge und Heckenwerke an, wesen zu sein, und da die Aehnlichkeiten oft dadurch hers die sich damals in den Garten jenes Landes befanden. vorgebracht wurden, daß man die Zweige vermittelst In dem Garten zu Brerewood steht ein Eibenbaum Stricken und Schnüren flocht und band, so werden sie (Larus), der aus verschiedenen Zweigen, die ungefähr 3 wohl aus diesem Grunde das griechische Wort Tomia das Fuß über dem Boden von ihm ausgehen, eine schöne ges für angenommen haben, das einen Strick bedeutet. Ja räumige Laube von viereckiger Gestalt bildet, deren Sei so sehr scheinen die Römer diese geschmacklofen Garten. ten nach Außen eine jede ungefähr funfzehn Fuß messen, verzierungen geliebt zu haben, daß sie einen eigenen Na- aber nach Innen nicht über zehn Fuß haben; an der men,,topiarius" für den Gartner hatten, der sie her Spiße ist er zu Schießscharten und Büschen geschnitten, vorbrachte, den Namen „topiaria" für die Kunst, und wie die Vertheidigungswerke eines Thurms, und an je ein anderes Wort „,topiarium" für die fertige Arbeit, der Ecke mit einer Zinne verziert, über denen aus den mochte sie nun ein Baum, ein Klumpen Bäume oder fonft mittlern Zweigen ein Thronhimmel gearbeitet ist von un, etwas Anderes sein. Es ist wahrscheinlich, daß die Mode gefähr sechs Fuß im Durchmesser, welcher wiederum zu in England, Frankreich und andern Ländern des Conti- einer kleinern Abstufung in die Höhe gezogen ist, und oben nents dadurch angenommen wurde, daß man die römischen in einer kleinen Zinne endet. Ferner befindet sich nahe Autoren las, die oft von diesen Werken mit Ausdrucken an dem Zaune, der den Baumgarten umschließt, ein schi der Bewunderung sprachen, und mit der Mode nahm ner Eibenbaum, der nach und nach von größern zu klei man auch den Namen an. Plinius erwähnt bei Beschrei nern Kreifen geschnitten ist, und deren zwanzig zählt, an bung feiner toskanischen Villa dieser Thiergestalten, in welcher Art Verzierung die Bewohner dieser Provinz vie welche seine Buchsbaumhecken gezogen waren, und Frau len Gefallen zu finden scheinen, indem man noch andere von Staël führt an, daß die Bewohner des jeßigen Roms Baume findet von ein, zwei oder dreiundzwanzig Stocknoch immer ihre Bäume in ähnliche künstliche Formen werk Höhe." Der gelehrte Doctor befchreibt ebenfalls schneiden. Unsere Vorfahren hatten die Autoritát des class einen Eibenbaum, der zur Gestalt eines Zaunkönig Nestes fischen Roms für die steife Art, ihre Gärten zu verzieren; gezogen, und groß genug war, um einen Mann aufzu aber die phantastischen und ungefälligen Moden des Puges nehmen, der auf einem darin angebrachten Siß sich nie. ihrer eigenen Personen verdankten fie unfern Nachbarn, derlaffen konnte, und spricht dann mit dem gehörigen Beis den Franzosen, und ihrem eigenen verdrehten Geschmack- fall von den hohen beschnittenen Hecken zu Paresbull, Reifröcke, Stülphite, gestickte Röcke und Westen, Schuhe,,der vollendetsten und herrlichsten Wohnftätte in der gans mit hohen Absagen, große Perrücken und andere geschmacks lose Arten des Anzugs, können gewißlich in keinem Sinne des Wortes classisch genannt werden.

Die Mühe, die man darauf verwandte, geschnittene Heckenwerke zu erdenken und auszuführen, wird man heut zu Tage kaum für glaublich halten, noch ist die Boll kommenheit, zu welcher man gelangt war, leicht zu bes greifen. Casaubon erzählt, das er sich erinnere, in feiner Jugend in der Nähe von Paris ein Stück diefer Art Hedenwerk gefehen zu haben, welches so verwickelt war, daß dadurch die Belagerung von Troja dargestellt wurde, mit den streitenden Armeen und ihren Generalen. In einem merkwürdigen Werke, daß von einem Deutschen ge. schrieben ist, der sich auf dem Titel feiner Abhandlung über Gartenkunst Laurembergius nennt, findet man die Beschreibung eines Gartens bei Chartres, wo die sieben Weisen Griechenlands und die Arbeiten des Hercules sehr elegant dargestellt, und mit lateinischen Versen, aus fri fchem Grün gebildet, versehen waren. Und dies war noch nicht Alles, denn an demselben Orte befanden sich auch die drei Grazier, mit einem gegenüber stehenden Motto: ,,Gratia gratiam parit," (Anmuth gebührt Anmuth), und eine Darstellung der heidnischen Gottheiten, die an einem Eische tafelten, und die römischen an einem an dern. „Als ich diese Dinge fah," sagt dieser deutsche Bes wunderer der Heckenschneidekunft in einem Anfall von Entzüden, erstaunte ich über den Geist und Fleiß des Mannes, dem Richts ein unüberwindliches Hinderniß fein konnte!!

Dr. Plott führt in feiner „Naturgeschichtlichen Ber Richreibung von Staffordshire (1686)" mit nicht geringem

zen Provinz." Wenn diese Hecken nur im Geringsten de-
nen zu Sayes-Court ähnlich waren, über deren Zerstörung
John Evelyn seine Webklagen ausgießt, müssen sie wirk
lich einen auffallenden Anblick gewährt haben. Dem Le-
ser ist es vielleicht erinnerlich, daß Buttler in seiner Bes
schreibung der Fransen und Quaste" am Kinne seines
Helden Sir Hudibras," worauf er so vielen Wig vers
wendet hat, erklärt, daß:

,,Kein Zaun voll Kunst, durch starken Wuchs gehoben,
War je so hübsch beschnitten und geschoben,
Daß mehr Erstaunen dem Betrachter er gebracht,
Als ein Gefäß aus Porcellan von Draht gemacht."
(Fortsegung folgt.)

Ba rietäten.

(Bericht über die Pflanzen., Blumen,, Frucht, und Gemüseaus ffellung der Gefellschaft der Gartenfreunde Berlin's, vom 24. bis 28. September 1846). Von' Albert Dietrich. (Fortsegung). Der kleine Nebensaal, in wels chem im Frühjahr die Hyacinthen aufgestellt waren, enthielt diess mal das Gemüse, die übrigen Früchte und Georginen, einen großen Theil der von der Gesellschaft zur Verloosung an die Mitglieder angekauften Gewinne, beftebend in Ananas, Melonen, Fruchtkörben, Ampeln, hübschen Kulturpflanzen u. dgl. In der Mitte war eine Tafel errichtet, auf welcher die ausgezeichneten Thonwaaren aus der Fabrik des akademischen Künstlers Herrn March, sich defans ben. Der gegenüberliegende Saal, eigentlich zum Verkaufslokal bestimmt, um die augenblicklichen Wünsche der Besuchenden nach hübschen Pflanzen, Früchten u. bgl. zu befriedigen, enthielt außer den verkäuflichen Gegenständen noch diejenigen Georginen, Früchts und andere klinigkeiten, welche in den übrigen Räumen feinen Plag gefunden hatten und welche wis nam odber betragten wollen.

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