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Die Knospen sind eirund-rundlich, festansigend und öffnen sich leicht. Kelchschuppen grün, an der Epiße bräunlich. Die Blumen 9 - 10 Centimeter breit und bestehen aus breiten, sehr regelmäßig dachziegeligen Blumenblättern, abnehmend an Größe, nach dem Mittelpunkte zu sind sie fast ebenso regelmäßig und ebenfo gedrängt stehend. Sie find alle feurig rosenroth, fehr fein geadert und gestreift. Zuweilen ist die Blume beim Deffnen blaßrosenroth, dunk ler gerändert, welche Farbe später herrschend wird. Eine folche Blume ist eine Vollkommenheit zu nennen und verdient mit Recht das ihr beigelegte Epithet perfecta. Lem.

Camellia (japonica) Vessilio di Flora. Camel Tie Fahne der Flora *).

Die hier beschriebene schöne Camellie ist, wie der Name schon andeutet, italienischen Ursprungs, und obgleich der felbe ein wenig anspruchsvoll ist, so ist er doch, wenn man die elegante Gestalt, die Größe und den reichen Farben: schmuck der Blumen, die zugleich sehr gefüllt und schön gewilbt find, betrachtet, eben nicht sehr übertrieben.

Die Blätter sind ziemlich breit, eirund-lanzettförmig, zugespist, kurz geftielt und von ungemeiner Schönheit. Die Zweige sind schlank und zugleich kräftig, die über 12 Centimeter haltenden Blumen bestehen aus breiten zuge rundeten, an der Spize ausgerandeten, leicht converen, et was unregelmäßig dachziegeligen Blumenblättern, was den Blumen in diesem Falle noch einen größern Werth verleiht. Im erhabenen Mittelpunkt befindet sich ein Bouquet aufgerichteter Blumenblätter, die sich durch bes fondere Größe auszeichnen. Sie sind alle blaß purpur: roth, mit dunkler purpur geadert und gestreift. Diese Comellie ist erft feit kurzem in den Handel gekommen und eine der schönsten, die man sehen kann.

Lem.

Erica Cavendishiana. Heide des Herzogs von Devonshire.

Ericaceae S Ericeae. Octandria-Monogynia. Es ist bekannt, wie sehr diese zierlichen Pflanzen in Gestalt und Farbe der Blumen variiren. Die hier beschriebene kommt noch hinzu, um diese Thatsache zu bestätigen.

Sie ist von Rolliffon und Sohn, Handelsgárt: ner zu Tooting (England) aus Samen gewonnen wor den, und eine der merkwürdigsten Acquisitionen, welche je aus künstlicher Befruchtung entstanden ist. Ihnen zu folge ftammt sie aus von E. depressa mit dem Staube von E. Patersonii befruchteten Samen. Man hat sie dem Herzog von Devonshire zugeeignet, dessen Ruf zu erhaben ist, als daß es überhaupt nöthig wäre, noch darüber etwas sagen zu wollen.

Diese neue Varietät, obfchon sie im Allgemeinen ihren Weltern gleicht, hat einen kräftigern Bau, einen uppigern Wuchs und glänzender gefärbte Blumen. AuBerdem, sagt Parton, aus welchem wir diese Details *) Im Auszuge aus: Flora der Gewächshäuser u. Går: ten Europa's. Redigirt von Brongniart, Decaisne, Lemaire, Miguel, Scheidweiler, und L. v. Houtte. Auguft-Heft. 1846.

entlehnen, zeichnet sie sich durch die kräftigern, fchlan. kern Hauptzweige aus, die überall mit kurzen, geraden, an der Spize 2-4blüthigen Nebenzweigen befeht find, und welche alle zusammengenommen eine vollständige blu hende Pyramide darstellen. Man weiß auch, daß bei E. depressa z. B. die Zweige abwärtsgebogen und viel lán. ger sind, ihre Blumen auf andere Weise tragen, und daß legtere weniger schön sind, c.

Bei unserer Varietät ist der Stengel aufrecht und die Zweige aufsteigend. Die Blätter sind wirtelig zu vier stehend, glatt, linienförmig, die Ränder zurückgerout. Die Blumen find groß, überhängend oder fast horizontal, Röhre langlich, gerade, auswärts mit 8 vertieften Rinnen und von eigenthümlicher angenehm gelber Farbe. Die überzogen, nach oben mit vier zugerundeten zurückgekrümmten Einschniten versehen, als dieses bei den Stammpflanzen der Fall ist; der hervorstehende Griffel entigt sich in eine kopfformige Narbe.

Die Blüthezeit ist im Juni und Juli.

Lem. (Fortsetzung folgt.)

Neuer Dünger.

Wer Gelegenheit hat Urin zu sammeln, ganz gleich, ob von Thieren oder Menschen, kann sich daraus einen kräftigen Dünger bereiten. Man fegt námlich zu dem Urin so lange Kalkmilch hinzu, bis sich ein gelatinöfer Niederschlag bildet, das überschüssige Wasser wird dann abgegossen und der Niederschlag, der, außer Kalk, noch aus Magnesia, Phosphor: Saure, Schleim und Ammoniak besteht, zum Dungen verwendet.

Varietäten.

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F. N.

(Blumen Ausstellung des Gartenbau-Vereins in Magdeburg. (Beschluß). Von hier aus gelangten wir zur Gruppe des Herrn Kaufmann Hildebrandt (Werder, Gårtner Herr S ca. per) links an der Eingangsthür, in der wir Berbenen und Fuchsien reich vertreten fanden, Stiefmütterchen, ein Oxalis Boviei, Cyclamen europaeum, und vierzehn Sorten der neuesten Topfrosen, welche den zweiten Preis erhielten. Herr Schaper lieferte auch noch einen blühenden Mammillariensåmling, der bei den seltenen und sehr starken Exemplaren von Gacteen des Herrn Baldamus stand auf dem runden Tischchen vor den Georginen. Wenden wir uns nun zur rechten Seite und gehen dabei wieder von dem Stands orte der Georginen des Herrn Werker aus, so bemerkten wir dessen Georginenkasten umstellt mit Alosa, Gesneria, Marantha, zabl: reichen Topfen von Begonia discolor, Cauna discolor und einem Lysianthus Russelianus. Rechts davon in der Ecke befand sich die schöne Gruppe des Herrn Kaufmann Rumpff (Bleiche bei Samswegen, Gårtner Herr Fabel) mit 372 Töpfen. Vor Allem zu erwähnen sind zwei sehr schöne, hohe, breitblätterige und ftark belaubte Myrten, von hohem Werthe für die Dekoration, wofür dem Herrn Befizer der Dank des Vereines gebührt, da der Trans, port viel Mühe verursacht hat. Aus der übrigen Masse traten

hervor kräftige und gut gezogene Eriken (E. cubica major, E. cupressina, E. gracilis autumnalis), Myrten, Celofien und Goms phrenen. Auf die Rofen fiel der erste Preis. Zwar war das Ros senlaub schlecht durch das ungünstige Wetter, doch hatte Herr Favel, um die Sorten zu zeigen, eine Rosette, zierlich aus Moos geformt, mit einem großen Sortiment verschiedener Rosen versehen. Durch ein Fenster hiervon geschieden trat uns auf einem besondern Tische die an Topfzahl zwar nicht sehr reiche, aber durch neue Sachen sehr interessante Gruppe des Handelsgårtners Herrn Maak (Schonebeck) entgegen, bekannt als sehr guter und consequenter Cultivas teur. Auf seine Eucnide bartonoïdes fiel als auf etwas ganz Neues der Preis, ebenso erbielt die Gruppe den ersten Preis. In ihr befand sich: Hydrolea spicosa, Erinus Lychnidea, Brugmansia floribunda, Cassia alata, Siphocampylos coccineus, ausges zeichnete und sehr gut gezogene Fuchsien, zwei Samlinge krautartis ger Calceolarien, mehrere sehr gut gezogene Farren und als ganz neu eine schön sħillernde Selaginella caesia. Hieran schlossen sich, durch die Flügelthüren des Balkons davon getrennt, gemischte Grup; pen: von Herrn Kaufmann Schmidt (Neue Neustadt, Gärtner Herr Barmann) mit dem größten Exemplar von Erica color ans und andern kurzen vollblüthigen Eriken: von Herrn Kaufmann Dee necc (Buckau, Gårtner Herr Ulbrecht), dessen durch gute Cultur ausgezeichnete Petunien den Preis erhielten; von Herrn Kaufmann Müller (Sudenburg, Gårtner Herr Michaelis) mit mehrern Myrten und andern Dekorationspflanzen, nebst einer blühenden Polygala grandis, und von Herrn Oikonom Müller (Sudenburg, Gärtner Herr Dother) mit einer großen Anzahl sehr schöner und kräftiger Myrten zur Dekoration. In der Mitte der beiden Hauptseiten traten einander gegenüber sehr vortheilhaft hervor zwei große schon blühende Exemplare von Datura arborea, vom Han= delsgårtner Herrn Zens (Ute Neustadt), der auch einige Orangen und eine blühende Passiflora lieferte. Außer mehreren kleinen Pflanzen sandte noch zwei Paulownien Herr Calculator Dreyer, deffen sonstige Bemühungen um die Ausstellung selbst von dem Vers eine gewiß mit großem Danke anerkannt werden. Herr Amtmann Brandes (Pótben) lieferte einen neuen blauen Verbenenfamling mit besonders kräftigem Laube,,,Brandesblau" benannt. Endlich wurde die Ausstellung noch aus Erfurt befchickt mit einer Kiste ab geschnittener Blümen von Petunien, Stiefmütterchen, Fuchsien, Strohblumen u. f. w., die aber leider nicht gehörig gewürdigt werden Lonnten, weil sie auf dem Transport zu sehr gelitten hatten.

Wenn nun auch diese zweite Ausstellung des Magdeburger Gars tenbau Vereins nicht hervorragt durch eine Masse ganz neuer Sa chen, und hierin noch zurücksteht gegen manche andere Stadt, fo müssen wir dagegen bedenken, daß der Verein erst seit einem Jahre besteht, und daß uns so manche günstigen Verhältnisse abgehen, die andern Residenz und großen See Städten fo vielfache Vortheile gewähren. Daher wollen wir doch das Geleistete und den uns das durch gewordenen Genuß dankbar anerkennen, und sehen bei der Sachkenntniß und Rührigkeit unserer hiesigen Herrn Gårtner, so wie bei dem Interesse, das schon viele der geehrten Herren Besiger von Privatgårten an der Sache nehmen, (ein Beispiel, dem viele der bisher weniger dabei betheiligten Herren gewiß nachfolgen wer

den) mit Zuversicht erhöheten Leistungen entgegen, denen es dann auch nicht an gebührender Anerkennung von Seiten des theilnehs menden Publikums fehlen wird. K.

(Großartiger Eigenfinn). Der große Blumist v. d. Dahlen fand in einem fremden Garten eine Tulpe, welche er allein zu besigen glaubte. Sogleich kaufte er den Garten, riß die Zwiebel aus, zertrat sie und gab darauf noch am nåmlichen Tage den Gars ten mit 20,000 Gulden Verlust an den ersten Besiger zurück.

Bibliographische Notizen.

In allen Buchhandlungen ist zu haben:
M. Audot, (Mitglied mehrerer Agriculturgesellschaften)
Das Thermosyphon
oder der Wasserofen zur Heizung

aller Arten von Gewächshäusern, Kirchen, Theatern, Sålen und andern großen Räumen, sowie auch von Wohngebäuden. Nebst einem Anhange über Luftheizung und mit physikalischen Undeutungen über die Wirkungen der Wärme, deren Benugung und die Ursachen der Bewegung des Wassers, die Verschiedenheit der Formen, der Apparate von Glasbäusern und Wohnungen, ihrem wesentlichen Einfluß auf die Gesundheit der Menschen und der Pflanzen. Mit 117 lithograph. Abbildungen auf 21 Quarttafeln. Deutsch von Fird. Freiherrn von Biedenfeld. Theilweise aus Neumann's Werk über Glashäuser wörtlich entlehnt. Gr. 4. In elegantem Umschlag cartonnirt. Preis 1 Thlr. øder 1 fl. 48 kr.

Die Kunst der anerkannt trefflichen und gesündesten Heizart, welche, die erste Einrichtung abgerechnet, auch zu den wohlfeilften gehört und für manche Zwecke eine der bequemsten, in Deutsche land aber noch wenig bekannt ist, hat sich bei uns in ¿ffentlichen Gebäuden, Wohnungen und Gewächshäusern noch wenig verbreitet. Da sie besonders in Gewächshäusern eine wesentliche Reform in den wichtigsten Zweigen der Kunstgärtnerei herbeiführen muß, und die mehr überband nehmende Heizung durch Steins, Braun und andere Kohlen täglich mehr erleichtert, so dürfte diese deutsche Bearbeitung des Werkes eines anerkannten Meisters für Alle, welche bauen wol len und sollen und dabei gern die wesentlichsten Verbesserungen une ferer Zeit beachten, eine angenehme Erscheinung sein.

Im Verlage von Duncker und Humblot in Berlin ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Kunth, K. Sig., (Professor, Vicedirector des botanischen Gartens und Director der Gårtnerlehranstalt zu Schöneberg) Lehrbuch der Botanik. Erster Theil. Algemeine Botanik: Organo. graphie, Physiologie, Systemkunde, Pflanzengeographie. 8. geb. Preis 3 Re.

Gedruckt bei Adam Henke in Cölleda.

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Blumistische Bemerkungen.

(Vom Herrn Bataill..Arzt Neumann zu Erfurt.) Pleroma petiolata. (Melastomaceae. Decandria

Monogynia.)

Aus Brafilien; folglich eine Warmhaus-Pflanze, wels che jest in dem Garten der Herren Moschko wis & Siegling sehr reich blüht. Die ganze Pflanze, außer die Blumenblätter, ift mit starken weißen Haaren befest. Die eiförmigen, lanzettförmig zugefpisten Blätter, werden an 22 Boll lang, und in der Mitte 1 3oll breit, mit fünf, der Länge nach verlaufenden Blattnerven; die Blattftiele 1/2 Boll lang, einander gegenüberstehend. Die Stel len zwischen den Blattftielen mit 5-7, 1, 30ll langen, weißen Borsten ausgefüllt. Aus den Winkeln treten Zweige hervor, an deren Spizen die Blumenrispen erscheinen. Wird eine Spige als Ereckling behandelt, blüht fie schon bei 4 3oll Höhe. Die Blumen find blau lila: farbig und haben 1/2 30lt Durchmesser. Sie war durch die Monate August und September keiner Tag ohne Blu men und blüht jegt noch immer fort. Sie steht in einer fandigen Haideerde.

In dem in diesem Jahre neu angelegten Kunst- und Handelsgarten des Herrn Kuchenbuch in Hochheim bei Erfurt, fand ich 3 bemerkenswerthe Hybriden, die einer Erwähnung in diesen Blättern wohl werth find. Zwei Petunien, welche an Größe und Kraftigkeit des Habitus, der Zeichnung, welche Herr Hofgártner Mook in Weimar von feiner Petunia hybr. Carl August Prinz von Weimar (siehe Jahrg. 1845 Nr. 49 nebst Abbildung) nicht nur nichts nachgeben, sondern beim Darüberlegen fogar noch überragen, also noch mehr als 4 Zoll Durchmesser haben. Die Eine hat krapprothe Blumen mit dunkelvioleter Zeichnung im Schlunde; die Undere ist blaß, blau-lila mit weißer Schattirung und nur weniger net förmiger dunkler Zeichnung im Schlunde. Die dritte Hybride ist ein gefülltblühender Convolvulus tricolor, der fich allerliebst ausnimmt; leider aber so stark gefüllt ist, indem alle Geschlechtstheile zu Blumenblättern zurück gebildet sind, daß er gar keinen Samen ansett, und daher nur durch Stecklinge fortgepflanzt werden kann. Wie fich Die einjährige Pflanze wird durch den Winter halten, muß man erwarten, vielleicht hat sie aber mit der Füllung auch

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Nrn. mit Beilagen XIX. Jahrgang,

tostet 21/2 Rb.

ihren einjährigen Charakter abgestreift. Ihr Habitus ift ein ganz anderer geworden; die Stiele sind kräftiger, die Die Pflanze mehr einer Staude. Blätter sind näher an einander, und im Ganzen gleicht

Bei den Herren Gebr. Plat in Erfurt blühte und wird noch lange fortblühen, denn sie ist in jedem Blatt. winkel mit einer Blüthentraube befest: Daubentonia longifolia (Leguminosae - Papilionaceae. XVII. 6) mit ibren orangefarbigen Schmetterlingsblumen zum ersten Male als zweijährige Samenpflanze bei 32 Fuß Höhe. Wegen ihres Blüthen Reichthums wird sie wohl nun mehr in den Garten gezogen werden. Obgleich Neufpanien ihr Vaterland ist, wurde sie doch als Caphauspflanze behandelt, und blüht jest im Freien stehend.

Für die Cucurbitaceen war dieses Jahr ungemein günftig; in diesem Garten findet man allein eine Mandel Reulenkürbisse von 3-4 Fuß Lange, und sehr schön aus, gebildete Cucumis anguinus (Syn. Trichosanthes anguina, Schlangengurte) im freien Felde gezogen. Bei den Herren Moschkowitz & Siegling in Erfurt trägt ein Schirmkurbis Früchte im Freien aus Samen von Süd-Carolina. Auch die Momordica haben in die sem Garten reichlich Früchte angefeht.

Beschreibung und Cultur der neuesten Zierpflanzen.

(Fortschung.)

Stanhopea graveoleus Lindl. Starkriechende Stanhopea *).

(Orchidaceae Vandeae. Gynandria-Monogynia.) Sie stammt aus Peru und Guatimala. Dem äußern Habitus nach gleicht fie der Stanhopea saccata, allein sie ist schöner als diese. Die Blätter, in Hinsicht der Gestalt, der Steifigkeit und den Falten jenen ihrer Gat tungsverwandten ähnlich, sind jedoch größer. Der Blu thenstengel trágt an der Spize 2-6 sehr große Blumen, welche einen außerordentlich durchdringenden Geruch, der jedoch nichts Unangenehmes hat, verbreiten und der selbst an den Fingern, womit man sie berührt, haften bleibt.

*) Graf Stanhope, Prås. d. med. bot. Gesellschaft zu London.

Die äußern Hüllblätter find fleischig, eirundlänglich, spit, vertieft, abstehend; die innern noch mehr ausgebrei tet, eirund lanzettförmig, schmal, zurückgebogen, nach an. Ben gerollt, am Rande wellenförmig. Sie find fámmt: lich mit kleinen rauben, braunen Erhabenheiten bedeckt, desgleichen der Blüthenftengel, die ihn bedeckenden Schup pen und die langen Blüthenstiele. Die anfangs zartgrünen Hüllblätter gehen darauf in zart strohgelb und endlich in braun über. Die eigenthümlich gebildete Lippe ist an ihrem untern Theile orangen - aprikosenfarbig; die beiden großen Hörner elfenbeinweiß; der eirund lanzett förmige Endlappen fein betropfelt. Die fast ebenso lange, am untern Theile eingeschnürte Stempelsäule, verbreitert fich nach oben zu einem zweiflügeligen spigigen Rande. Lem.

Cultur. Die Stanhopeen unterscheiden sich von den andern Orchideen durch die Größe ihrer Blumen, de ren schöne Fárbung, und den angenehmien Geruch, den die meisten unter ihnen ausbauchen. Dieser Geruch gleicht demjenigen verschiedener reifen Früchte unter sich vermengt. Sie find sehr gesucht für unsere Warmhauser, die sie herr lich zieren und in denen sie mit Leichtigkeit cultivirt werden, in Vasen oder auf Stückchen Holz befestigt, hangend angebracht. Ich füge nur noch hinzu, daß viele Stan. hopeen sich sehr wohl im Kalthause gefallen.

L. v. H.

Scilla bifolia, var. purpureo-coerulea. (Liliaceae S Hyacintheae. Hexandria-Monogynia,) Die weiblättrige Meerzwiebel, feit langer Beit schon in unsere Gärten eingeführt, hat durch die Cultur beträchtlich an Größe zugenommen und ihre Blumen find zahlreicher geworden; auch erhielt man Spielarten mit fleischfarbigen, weißen, rothen und blaßblauen Blumen davon, welche in Gefellfchaft der ursprünglichen blauen mit zu unsern ersten Frühlingsblumen gehören. Neuerlich hat Rodigas eine fünfte Barietát aus Samen gewonnen, welche die andern an Echönheit übertrifft, es ist diejenige, wovon hier die Rede ist, und deren Zunamen eine Anfpie lung auf die herrliche doppelte Farbe ist, womit sie die Natur begabt hat. Die Grundfarbe der Hüllblätter ist zart rofenroth, azurblau überlaufen, und diese lehtere Farbe, lebhafter am Rande hin, wird nach der Spise zu viel dunkeler und in der That viel feuriger als selbst Ul tramarinblau. Außerdem sind die Blumen zahlreicher und größer als jene der ursprünglichen Pflanze und selbst der übrigen Varietäten.

Wir glauben nicht zu übertreiben, wenn wir diese neue Spielart als eine scházenswerthe Acquisition für den Frühlingsflor unferer Rabatte empfehlen.

Eine botanische Beschreibung diefer Pflanze würde hier überflüssig fein; wir begnügen uns daher kürzlich zu wiederholen, daß bei Scilla bifolia und folglich auch bei den Varietaten, aus der kleinen eirunden, häutigen Zwie bel zwei, seltener drei aufrechte, lanzettförmige stumpfe, an der Spise etwas vertiefte, rinnenförmige, auswärts geZielte, schön grüne, an beiden Enden manchmal blaßroth überlaufene Blätter hervorkommen, zwischen welchen sich ein Blüthenstengel erhebt, an dessen Spize sich 10-15 (4-10 an der wildwachsenden Pflanze) ziemlich langge Hielte, doldentraubige, fast überhängende, am Grunde mit

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Didynamia-Angiospermia. Wir verdanken diefe neue aus Brasilien stammende Pflanze Pinel, welcher Samen davon an seinen Correspon denten Morel, Handelsgärtner in Paris schickte, von wels chem wir ein getrocknetes Exemplar zur nähern Bestim. mung erhielten.

Sie wächst gleich ihren Gattungsverwandten auf Bäumen. Die Stengel find fast strauchartig, verlängert, gegliedert, kurz flaumhaarig, wenig àftig, aus den Knoten einige Luftwurzeln hervortreibend. Die Blätter sind groß (10 Centimeter lang und 32-4 breit) lanzettförmig elleptisch, an beiden Enden verschmålert, fast fleischig, ganzrandig, wimperig, oberhalb glänzend und ganz kahl, unter. halb blaßgrün, zwischen den Blattnerven mit kleinen, vers tieften, gedrängt stehenden Haaren besett; Mittelrippe stark, dunkelroth; Seitennerven hervorstehend, behaart blaßroth. Blattstiele roth und behaart, cylindrisch; ober. halb kaum gerinnt, am Grunde vereinigt, den Stengel ringförmig umfassend; sie sind 22-3 Centimeter lang; Blansubstanz herablaufend, die oben bemeldete Rinne bildend. Am Grunde derselben bemerkt man an jeder Seite einen kleinen Flecken, Drüse oder fehlgefchlagene Blüthe. Die Blüthenstiele stehen einzeln, find sehr kurz, überge bogen, behaart und gleich dem Kelch schmußig roth; diefer ift kahl, bauchig, mit erhabenen, lánglichen, weißen Punk, ten befået. Die Einschnitte find breit, gleich, gefaltet, am Grunde zusammengeneigt und kammförmig, in der Mitte vertieft, fodann an ihrem freien Ende eirund- rundlich, unregelmäßig gezähnt, inwendig, behaart. Kronenróbre aufsteigend, über der Mitte nach oben bauchig-hökerig, mit feurig mennigrothem Grunde, auf welchem die langen weißen, fehr dichtstehenden Haare auf's Angenehmste abstes chen. Der etwas schiefe Rand ist ebenfalls roth, kahl, inwendig, in der Nähe des Schlundes, etwas gelb. Rand lappen gerundet, gleich, fast ausgebreitet. Die Oeffnung des Schlundes ist mit zahlreichen durchsichtigen, treisstän digen, an der Spise mit einem durchsichtigen Knöpfchen versehenen Haaren verschloffen. Träger am Grunde ver breitert. Fruchtknoten kegelförmig, behaart; Drüse groß, zweilappig; ein kürzerer rutimentärer Staubfaden. Narbe verdict stumpf, papillós.

Mit der vorstehenden Beschreibung beschäftigt, erhal ten wir von Galeotti eine auf den ersten Anblick mit der unserigen fast gleiche, aus derfelben Gegend stammende Pflanze. Wir sehen dieselbe als eine einfache, durch ihre doppelte Färbung bemerkenswerthe Varietät an. Sie unters

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Beim Einpflanzen der Camellien in das offene Beet hat man hauptsächlich auf einen guten Wasserabzug zu sehen, denn obgleich diese Pflanzen viel Feuchtigkeit lieben, so werden doch die Wurzeln keiner andern Pflanze eben fo bald durch Stagnation angegriffen. Viel Erdboden ist nicht erforderlich, um die Pflanzen zur Blüthe zu brin gen; wenn man gutes Erdreich wählt, genügt vielmehr ein verhältnismäßig geringes Quantum. Eine lodere, ves. getabilische, fettige und lehmartige Erde nebst einem Theil verfaultem Stallmift, oder Torf und Rafenerde, die auf Wiesen gefunden wird, ist den Pflanzen angemessen. Für alte Exemplare kann der Boden mittelst Mistjauche u. s. w. leicht gekräftigt werden.

Von der größten Wichtigkeit für die Camellienzucht ist ein theilweise beschattetes Gebäude, da das Laub der. felben, dem hellen Lichte ausgefeht, jederzeit beschädigt wird, daher die Pflanzen nie schönere Blüthen tragen, als im Schatten. Während der Zeit, wo die Camellien ihren jährigen Wuchs bilden, ist aber das Beschatten uns bedingt nothwendig.

Zum Schluß wollen wir noch einige Worte darüber binzufügen, wie man eine Camellien Flor sechs bis acht Monate hindurch erhalten kann. Hiezu ist es nothwen Dig, daß die Anzucht in Topfen geschieht. Man wählt nur ganz gesunde Pflanzen dazu aus und bietet Alles auf, um sie in diesem Zustande zu erhalten. Das frühe Blühen wird durch ein forgfältiges, d. h. ftufenweises gelindes Treiben erzielt. Der Hauptpunkt bleibt, nachdem die Blüthe beendet ist, die Entwickelung und Reise des jährigen Wuchses, was, wie man sich leicht denken kann, im Dezember und Januar einige Echwierigkeiten hat. Es giebt indessen keine Schwierigkeiten, welche eine ausdauernde Beharrlichkeit nicht besiegen könnte, die in unserm Falle sich reichlich lohnt. Die Blüthe bleibt im Winter långer in Vollkommenheit, als in mehr vorgeschrittener Jahres eit.

Unter allen Umständen thut den Camellien während

der Zeit ihres Wuchses eine durch Heizung erzeugte Wärme sehr wohl und ist dieselbe derjenigen weit vorzuziehen, die man durch Verschlossenhalten des Gebäudes erhält, welche lettere, statt den jungen Wuchs zu kräftigen, die jungen Zweige schlaff, spillig und dünn empor wachsen läßt. Ein großer Fehler ist es, wenn man die Blüthenknospen (wo deren zu viel zusammen fißen und vereinigt find), nicht ausschneidet; dies muß vielmehr in ausgedehntem Maße ausgeführt und mehrmals wiederholt werden, bevor sie zur völligen Entwickelung übergehen. Die großen Vortheile, welche dieses Verfahren mit sich bringt, werden leider noch lange nicht in gebührender Weise anerkannt.

Harte amerikanische Sträucher im Allgemeinen.

(Aus Gard. Chronicle.)

des Inhalts des frühen Treibhaufes bilden, wo man_im Diese Sträucher, welche eine wichtige Vermehrung großen Maaßstabe und kontinuirlich Blumen verlangt, konnen in eine Klasse zusammengefaßt werden. Die Gat tungen Rhododendron, Azalea, Ledum, Daphne, Andromeda, Gaultheria verdienen in dieser Beziehung den Vorzug vor den anderen, jedoch muß man sich buten, ber dem Uebersiedeln aus dem freien Beete in das Treibhaus ihre Wurzeln zu beschädigen. Ein altes abgetriebenes Ananas-Beet ist ein sehr passender Ort, ihre Anzucht zu beginnen. Die Pflanzen verlangen eine Bodenwärme von 75° F. und eine atmosphärische Temperatur von circa 65° F., dabei muß die Luft beständig mit Feuchtigkeit ge= schwängert werden. Wo eine strenge Dekonomie nicht vorzuwalten braucht und man im Frühling einen tüchtigen Borrath diefer prachtvollen Sträucher verlangt, da thut zu besuchen, wo man unter Laufenden die buschigsten und man am besten, gegen Ende September die Handelsgårten nospenreichsten aussuchen kann. Nach dem Treiben wer den die Pflanzen während der Kälte leicht bedeckt; sobald den Töpfen genommen und in Beete von Corferde gesetzt, die strenge Witterung jedoch vorüber ist, werden sie aus die für die amerikanischen Pflanzen bestimmt sind. Unter diesen Pflanzen ist die Daphne Cneorum eine der práchtigsten Gewächse, die man sich denken kann. Vor ungefähr 30 Jahren war es in der Umgegend London's fast allgemeiner Gebrauch, sie zu treiben und in einem Handelsgarten, in welchem ich zu Anfang meiner Laufbahn einige Zeit zubrachte, pfropften wir fie auf die gewöhnliche Daphne, auf Stämme von 12 bis 15 Zoll Höhe. Auf diese Weise behandelt, erhielten sie zur rechten Zeit etwas hangende schirmartige Kronen und verdienten sich getrieben procumbens war gleichfalls ein Liebling jener Zeit und die gerechte Bewunderung Aller. Die kleine Gaultheria ihre großen Büschel zahlreicher Blüthen nahmen sich in ihren niedrigen, weiten Töpfen sehr gut aus.

Ba rietäten.

(Bericht über die Pflanzens, Blumen-, Frucht- und Gemüse ausstellung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlin's, vom 24. bis 28. September 1846 *). Vom Albert Dietrich. Dbgleich die Witterungs-Verhältnisse des ures *)) Aus der Rügemeinen. Gartengritung.

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