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Beschreibung und Cultur der neuesten Zierpflanzen.

(Fortsegung.)

Calandrinia umbellata, D. C. Doldige
Calandrinie. *)

(Portulaceae S Calandrinieae. Polyandria-Monogynia.) Es ist nicht zum ersten Mal, daß diese niedliche kleine Pflanze von den Felsen Chili's herabgestiegen, um unsere Blumenbeete im Sommer zu zieren. Jacques, Obers gärtner zu Neuilly bei Paris, hatte sie schon früher aus dem füdlichen Amerika erhalten und eine Beschreibung und Abbildung davon in den Annales de Flore et Pomone 1833 bekannt gemacht. Es scheint jedoch, als wenn die Es scheint jedoch, als wenn die einzige Pflanze, welche er davon besaß, feinen Samen gebracht habe, denn seit jener 3eit schien fie für unsere Gär ten verschwunden zu fein, als Lobb sie wieder auf den dürren Felfen von Conception fand und Samen davon nach England schickte.

Die Pflanze ist klein, mit strauchartiger Basis, sehr verástet und breitet sich auf den der Sonne ausgesetzten, trocknen und unfruchtbaren Stellen oder auf Steinen und Felsen aus. Die Weste sind gestreckt, mit der Spize aufSteigend und treiben überall zahlreiche Wurzelfasern, vers mittelst deren sie die, in den Spalten des Erdreichs oder der Felfen vorhandene wenige, der Pflanze nöthige Feuch, tigkeit auffaugen. Die Blätter sind zahlreich, an der Spitze der Zweige zusammengehäuft, linien, faft fpatel förmig, behaart, fpit oder stumpflich, 1-4 Centim. lang, 2-3 Millim. breit. Die Blüthenstengel fadenförmig, dünner als die Zweige, ungefähr 6" hoch, röthlich und mit kleinen entfernt stehenden Blättchen besetzt, die den Stengelblättern an Gestalt ähnlich sind. Die Blumen find lebhaft purpurscharlachroth, vertrocknend, zahlreich, groß (22 Centim.), geftielt-nebenblättrig, eine Art von Doldentraube oder kurzer kopfförmiger Traube bildend. Kelcheinschnitte fast zugerundet; Blumenblätter (5) kreis rund, ausgebreitet, fast genagelt. Staubgefäße 10-15; Staubgefäße 10-15; die goldfarbigen Staubbeutel bilden einen lebhaften Con traft auf dem purpurrothen Grunde der Kronenblätter. Träger und Stengel find purpurviolet.

*) Calandrini, ein italienischer Botaniker.

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Nrn. mit Beilagen XIX. Jahrgang.

Loftet 21/2 Rb.

Wie alle sogenannten meteorologischen Pflanzen, öff net diese ihre glänzenden Blüthen nur im hellsten Son. nenschein. Ihre Gestalt und schöne Farbe erinnern an Talinum crassifolium. Lem.

Cultur. Während der schönen Jahreszeit halte man fie im Garten an einem warmen, dem Sonnenlichte voll ständig ausgesetten Orte, wo sie hinreichend blühen wird. Man begieße sie häufig, besonders des Einflusses der Son, nenstrahlen wegen. Im Winter wird sie in die Drange= rie gebracht, oder besser noch unter Glasfenster. Man verliere nie aus den Augen, daß volles Licht nothwendig zu ihrer Existenz ist. Man vermehrt sie durch Stecklinge und Samen. Ersteres verlangt viele Sorgfalt; man mache sie unter Glocken auf lauem Beete und schüße sie gegen eine beständige Feuchtigkeit. Es ware gut die Glocken täglich einige Mal auszutrocknen. Die Samen werden im Frühlinge auf lauem Beete ausgefået, und erfordert diese Art der Vermehrung keine besondere Vorsicht. L. v. H. Gesneria Geroltiana, Gerolt'sche Gesnerie. *)

G. Herbertiana Ch. L. in Cat. v. Houtte Nr. 22. 1845. G. Gerardiana Hort. et Msc. (Gesneriaceae S Episciae. Didynamia-Angiospermia.) Nach unserer Ansicht ist diese Species eine von der Natur selbst gebildete Bastardvarietät; ihre Blumen glei, then jenen der G. zebrina, den Blättern nach scheint fie aber einer andern Species anzugehören. Van Houtte hat dieselbe direct von einem seiner Sammler in Central Amerika erhalten, und Herbert, dem sie ebenfalls zuges schickt worden war, betrachtet sie als neu. Sie scheint etwas zierlicher zu fein, als G. zebrina; gleich dieser ist fie überall mit einem weichen, dichten, seidenartigen Flaum bekleidet. Die Stengel sind, da wo die Blätter sind, mit breiten purpurrothen Flecken geziert; die sehr großen Blatter sind herzförmig, eirund-rundlich, spit, doppeltfägezȧhnig, beascht grün, unterhalb weißlich; Blattstiele halb so lang oder länger als die Blätter, dick, rund, fast umfassend, oberhalb schwach gerinnt. Die rispenständigen Blüthen gleichen, ihrer Stellung, Färbung und Bildung nach, jenen

*) Conrad Gesner, ein Schweizer, Arzt und Botaniker im 16ten Jahrhundert.

Bei Herrn Kunstgårtner Lischinger blühten die Cals ceolarien in diesem Jahre in seltener Schönheit und Größe. Eine neue Sorte Zea Mais unter dem Namen:,,bunter Papagaien - Mais" steht jest schon in voller Blüthe und wird nur 2-22 Fuß hoch, deren Körner ein sehr schönes Farbenspiel haben sollen, wurde mir auch gezeigt.

Bei dem Herrn Levkojen Züchter Lorenz blühen jest die Nelken über und über und erfüllen die Luft mit ihrem Aroma. Die Nelkenkarten sind angefertigt und stehen den Liebhabern auf portofreie Briefe zu Gebote. Es ist auch Hoffnung vorhanden, daß die Samen: Ernte reichlich ausfallen werde. In diesem warmen Jahre haben auch die schottischen Nelken Samen angeseht, was sie seit 3 Jahren nicht gethan haben.

Aus Podolepis chrysantha ift durch Befruchtung mit P. gracilis eine recht hübsche Hybride entsprungen. Die Blumen sind schwefelgelb und die Randblümchen tief gezähnt; in der Regel hat ein Randlümchen drei Záhne. F. N.

Varietate n.

(Die Blumen - Ausstellung der k. k. Gartenbau- Gefells schaft in Wien, vom 25. bis 27. April.) (Fortsegung.)

Der II. Preis war für die schönste Sammlung aus der Familie der Orchideen bestimmt, deren Heimath außer Europa, von wenigs ftens 25 Stücken in zwölf Urten, worunter zwölf blühend, die in frübern Jahren noch keinen Preis erhalten hatten." Um diesen Preis baben sich Freiherr v. Hügel, Herr J. G. Be er und Herr Mủ h lbek und Abel beworben und dadurch der Ausstellung einen eigenen Reiz verlichen. Die sämmtlichen Bewerber wurden für die mühevolle und kostspielige Kultur dieser Pflanzenfamilie mit Preisen betheilt.

Unter den von Freiherrn v. Hügel eingesendeten 32 Urten bes wunderten wir die bizarren Blüthenformen der Brasia caudata, Burlingtonia venusta, Calanthe sp. nov. aus Japan; Cypripedium barbatum, Epidendrum sp. aus Mej., Leptotes bicolor, Oncidium phymatochilum, Peristeria sp. von La Guayra, Pholidota pallida, Pleurothallis luteola, Maxillaria aromatica, M. chlorantha, M. Harrisoniae, M. Harrisoniae var. ciliata.

Unter den vom Hrn. Beer übersendeten 40 Arten von Orchideen zeichneten sich in besonderer Blüthenpracht aus: Anaectochilus argenteus, Acanthophippium bicolor, die zierliche Bletia hyaciuthina, ein neu getiegertes Cyrtochilum, Cattleya Forbesii, Epidendrum aloaefolium, Lycaste Harrisonii, Oncidium umbellatum, Zygopetalum rostratum.

Unter den durch Herrn Mühlbek und Abel übersendeten 25 Arten fanden wir ausgezeichnet cine Calauthe veratrifolia, Leptotes bicolor, Chysis à fleur blanche, Oncidium obsoletum, MaxiIlaria Barringtoniae, Stanhopea tigrina, Laelia aurantica, Miltonia candida, Maxillaria rufescens.

Die Orchideen, welche ihres Standortes wegen als Schmarogerpflanzen eine eigene Kultur crheischen, ziehen aber auch ihrer höchst verschiedenartigen und wunderbaren Blüthenform wegen unsere be= sondere Aufmerksamkeit auf sich. Sie erscheinen ung bald als bunter Schmetterling, bald in der Form eines Segelschiffes, bald im Maskens Costume, kurz in den verschiebensten Formen. Die Schönheit in Form und Zeichnung reihet diesen Proteus unter den Blumen,

diese Blüthenideale, die wie Wesen aus höheren Sphären sich zu uns herablassen, unter die schönsten Kultur Pflanzen. Der Upfang ist gemacht, während vor einigen Jahren diese Familie noch wenige Verehrer zählte, hat uns die heurige Ausstellung schon gegen 100 verschiedene Arten zur Unschauung gebracht, und die Ueberzeugung verschafft, daß ihre Kultur bereits auch von Privaten betrieben wird; ein Erfolg, den wir wohl größten Theils der Aufmunterung durch die k. k. Gartenbau - Gesellschaft und der Th¿tigkeit ihrer Mitglieder zu danken haben. Wenn wir gleich noch weit von dem Vorbilde der Orchideen Kultur stehen, welches uns in dem Flottbecker Etablisse= ment bei Altona vorschwebt, so ist doch die Vervollkommnung, welche diese Kultur binnen wenigen Jahren bei uns erreichte, nicht zu ver: kennen. Der Eifer und die Liebe, womit nun schon von mehreren Seiten sich dafür verwendet wird, sowie die dadurch erregte gegen: feitige Aufmunterung berechtigt uns zu noch schöneren Erwartungen für die nächste Zukunft.

Einen höchft überraschenden Anblick gewähren ferner die Massen neuer Blendlingsbildungen. Wir haben bereits erwähnt, daß die aus Samen erzeugte Amarylis Ferdinand I. einen Glanzpunkt der Ausstellung bildete, einen nicht minderen Triumph feierte die Blumenzucht in den ausgestellten Calceolarien: Samlingen, die in einer feltenen Größe in schönen Schattirungen und neuen Formen allge: meine Bewunderung erregten. Die Calceolarien-Sammlungen aus dem Garten Sr. Durchlaucht des Herrn Fürsten zu Lichtenstein in Eisgrub (Gärtner Pohle), erhielten den IV. Preis und jene des Herrn St. Nirschy, Handelsgårtner in Preßburg Nr. 1293, wel: cher eine Sammlung von 200 Sorten Calceolarien - Såmlingen befigt, den XII. Preis. Einer besonderen Erwähnung verdienen ferner die Calceolarien - Hybriden Sr. Exc. des Herrn Grafen von Guylay in Hacking. Einen schönen Unblick gewährten ebenso die SåmlingsGruppe von 100 Stůct Viola tricolor grandiflora in wahrhaft riefigen Blumen und allen Farben - Schattirungen von Herrn F. Frübauf jun. bürgerl. Handelsgårtner, welche gleichfalls mit einem Preise betheilt wurde. Eine ebrende Anerkennung fanden die aus Săm. lingen gezogenen Einerarien der Herren Joh. Mayer (Stameß) in Penzing (Gårtner Syrb), des Freiherrn v. Hügel und Freis herrn v. Pereira zu Hiezing, des Herrn Savonith in Wien und Herrn Nirschy aus Preßburg.

(Beschluß folgt.)

(Ankündigung). Indem ich hiermit das Beginnen meiner Georginenflor anzeige, lade ich zugleich zur vollständigen Flor meiner neuen Pracht - Gladiolen (Ullermannsharnisch) ergebenst ein, einer Modeblume, die durch ihre auffallende und verschiedene Farben: pracht 2c. die Aufmerksamkeit und Bewunderung jedes Blumenfreundes auf sich zieht, und wodurch dem blumistischen Publikum wieder ein neues Feld eröffnet wird, was wohl, sowohl in Folge des angeneh. men Effects, den ihre so verschiedene Farben und Blumenformen her. vorbringen, als ihrer leichten Kultur, wodurch sie überall Eingang finden wird, nicht leicht erschöpft werden dürfte. Ich gewann die Barictåten durch Befruchtung aus Samen von meinen schon früher crzeugten und bereits bekannten Gladiolus fulgens und splendens, und werde das Vergnügen haben, für nächstes Jahr ein Sortiment von circa 24 30 Sorten, in ebensoviel auffallend verschiedenen prächtigen Fårbungen 2c. in den Handel zu bringen. Köstriz, im Fürstenthume Reuß.

Gedruckt bei Adam Henke in Cölleda.

J. Siedmann.

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Neue und seltene Pflanzen

aus englischen Journalen.

.

(Vom Herrn Bataill.:Arzt Neumann zu Erfurt.) Anona palustris. Anonaceae. Polyandria Monogynia (Bot. Mag. t. 4226.)

Obgleich diese Pflanze schon seit längerer Zeit in Eng land aus Westindien eingeführt worden ist, so ist sie doch noch sehr selten. Dieser immergrüne Baum wird in seis nem Vaterlande zehn Fuß hoch. Die einen Zoll im Durch messer haltenden Blumen stehen einzeln. Die dicken und fleischigen Blumenblätter sind von blaßgrüner Farbe unt haben inwendig einen rothen Fleck. Die Frucht hat die Form einer größern Apricose und eine gelbbräunliche AuBenfeite, inwendig ift fie dunkelorangengelb. In der jung: ften Zeit hat eine Pflanze im Warmhause bei Mr. Sher borne Früchte getragen.

Aristolochia gigantea. Aristolochiaeae. Gynandria Hexandria (Bot Mag. t. 4221).

Aus Brasilien. Die ungemein starke windende Pflanze hat in dem Warmhause der Herren Lucombe, Pine & Comp. in der Exeter Gärtnerei geblüht. Die Blumen sind 10 Zoll lang, wie ein Heber gestaltet, von milchweiBer Farbe und grún gefleckt. Wenn sich der Saum aus: gebreitet hat, sieht er einer großen Schnecke sehr ähnlich. Bouvardia longiflora. Rupiaceae. Tetrandria Monogynia (Bot. Mag. 4223). Aus Merico. Ist in Deutschland schon länger bekannt,

Eranthemum albiflorum. Acanthaceae.

Dian

dria Monogynia (Bot. Mag. t. 4225). Die eben genannte Gärtnerei erhielt den Samen dies fer prächtigen Pflanze aus Bahia. Die Blätter sind groß und lebhaft grün. Die rein weißen, 3" im Durchmess fer haltenden Blumen stehen in langen äftigen Lehren. Die Pflanze ist strauchartig und wird 2/ Fuß hoch, und will im Warmhause gezogen sein. Sie contrastirt mit der niedlichen blaublühenden E. pulchellum und wird deshalb allgemein geschäßt.

Gesneria Gerardiana. (Bekannt.) Herbert erhielt sie aus Süd-Amerika, ihrem Vater Sie gleicht der G. zebrina sehr. Die Blumen sind sehr groß, zwei Zoll lang, nach oben scharlachroth, nach unten gelb und recht hübsch mit Roth gefleckt.

lande.

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Der Jahrg. 52 Nrn. mit Beilagen toftet 21/2 Rb.

XIX. Jahrgang

Indigofera decora. Fabaceae. DiadelphiaDecandria (Bot. Reg. t. 22).

Ein dunkelgrüner, hübscher, buschiger Strauch, dem die Londoner Gartenbau-Gesellschaft durch Mr. Fortune aus dem Handelsgarten zu Shanghi erhielt. Die Blumen brechen aus den Blattachseln hervor, und stehen in horizontalen Trauben, sie sind von einer sehr angenehmen, hellrosenrothen Farbe. Man glaubt, daß fie im freien Lande fortkommen werde; doch hält man sie jezt noch in einem luftigen Grünhause.

Schubertiana_graveolens. Asclepiadeae.

Pentandria Digynia (Bot. Reg. t. 21.)

Sie ist eben so eine zierliche Schlingpflanze, wie Stephanotus floribundus, und die Blumen stehen eben. falls in folchen umbellenförmigen Köpfchen, nur sind die Blumen etwas größer, von weißer Farbe und sehr wohl. riechend, dabei erscheinen sie in Menge und durch viele Monate. Ihr Vaterland ist Brasilien.

Silene Schafta.

In Deutschland schon länger gekannt. Sedum Kamtschaticum. Corniculatae - Crassulaceae. Decandria Tetragynia.

Eine hübsche krautartige Pflanze mit gelben Blumen, ähnlich dem S. Aizoon, dem es auch im habitus áhn

lich ist. Sie verlangt einen leichten Boden und will trok Een gehalten sein. Die Blüthe dauert von Juni bis in den August. Es eignet sich besonders für Felsengruppen. (Journal Hort. Soc.)

Rhynchospermum jasminoides.

Eine dem Epheu ähnlich kletternde Pflanze für das Grünhaus. Die weißen Blumen riechen sehr angenehm und entwickeln sich in kleinen unregelmäßigen Büscheln an den Enden der Zweige. Ihr Kelch besteht aus fünf schmalen, glatten, converen Blättchen, die sich zurückrollen, und viel kürzer als die Röhre der Corolle sind, ein schwachs gezähnter drüsiger Ring umgiebt die lettere. Die Corolle ist, 30ll lang, rein weiß, untertaffenförmig, in der Mitte der Röhre zusammengezogen, mit einem theilweise ausge breiteten Rande, der in fünf feilförmige Einschnitte ge theilt ist. (Journ. Hort. Soc.)

Calystegia pubescens. Convolvulaceae. Pen

tandria Monogynia.

Bårwinde, aus dem nördlichen China. Sie hat viel Aehnlichkeit mit unserer europäischen Zaunwinde (C. sepium), nur hat sie festere, aber kleinere Blätter, viel breis tere Bracteen und alle Theile sind mit feinen Haaren befeht. Es ist die erste Pflanze in diesem Geschlechte, die mit gefüllten Blumen blüht. Die Blumen haben die Größe einer gefüllten Anemone, nur sind die Blätter irregulár gestellt; sie sind blaßroth und bleiben einige Tage geöffnet. Sie blüht im Juli und August im Freien. (Journ. Hort. Soc.)

Paxton's Mag. of Bot. bringt zwei neue Orchen: Saccolabium ampullaceum. "Synonym. Aërides ampullacea

aus den Wäldern von Sylhet mit rosenfarbigen Blumen; Sarcochilus calceolus,

und

aus Manilla, mit weißen Blumen und einer gelben Kronenlippe.

Ueber Pelargonien-Cultur.

(Vom Herrn J. de Jongbe zu Brüffel.)

Gegen das Ende Februar, wenn die starken Fröste vorüber sind, verseht man die Pelargonien-Pflanze. Man geht damit folgender Gestalt zu Werke: Man nimmt die Wurzeln aus der Erde, worin sie sich befinden, und sorge dafür, daß sie unberührt bleiben, mit Ausnahme der Fas sern, die man abschneidet. Hierauf pflanzt man die Sub. jecte von Neuem in Löpfe, deren Größe in Verhältniß stehet mit der Ausdehnung der Wurzeln. Die Erde, worin man sie überpflanzt, sei zusammengefeßt: erstens, zur Hälfte aus Düngererde von reiner Gattung (die beste ist dieje nige, welche von völlig zerschtem Pferdemist herkommt, und schon gedient hat zur Cultur der in den Mistbeeten erhaltenen Erftlinge; wohl zu verstehen, daß dieser Mist mit Dammerde vermischt worden); zweitens 1/ Blát tererde; drittens aus, weißem Sande und viertens aus 1. Rasenerde. Die solchergestalt verfehten Subjecte wer. den in einem mäßig erhißten Treibhause, den Fensterscheis ben zunächst, hingefegt. Man begießt die Erde, wenn sie trocken wird, und die Blätter der Pflanze, wenn die Sonnenstrahlen zu stark darauf fallen. In diesem Zustande láßt man die Gewächse im Treibhause bis zur Mitte Upril, jedoch indem man dafür sorgt, daß Luft bei ihnen zuge: Lassen werde, und zwar gegen die Mitte des Tages, sobald das Reaumur'sche Thermometer mehr als 8 Grad Wärme andeutet. Diejenigen Pflanzen, welche um diese Jahres. zeit die stärksten Sprößlinge getrieben, bringt man in die freie Luft und setzt sie den Sonnenstrahlen aus, was mit den übrigen allmählig geschieht. Vorzüglich lasse man diese Aussehung zum ersten Male bei nassem Wetter statt finden. Dies ist das wirksamste Mittel, den Wachsthum der Pflanzen zu kennen, damit die Schößlinge desto står ker und dicker werden, und durch lettere ganze Blumen büschel oder Strauße zu erhalten. Sobald fich diese Blu. menbüschel in bedeutender Menge an den Spigen der Schößlinge zeigen, was gewöhnlich in der ersten Hälfte

bes Mai stattfindet, bringt man die Pelargonien in ein zur Hälfte der Sonne ausgesettes Treibhaus, und dieses muß so viel wie möglich, sowohl des Nachts als bei Lage, zumal wenn der Wind aus dem Süden weht, gelüftet werden. Sobald die Gewächse größtentheils wieder ins Haus gebracht sind, sorge man dafür, Taback zu brennen, um die Blattläufe zu vernichten. Von nun an entfalten sich die Blumensträuße schnell hinter einander, und die Blumen kommen in ihrer voligen Pracht zum Vorschein. Will man den frischen Glanz des Farbenspiels be wahren, dann wird schlechterdings erfordert, daß man die Glasscheiben von oben, innerhalb des Glashauses mit einer dünnen Lage in Regenwasser aufgelöster Kreide überziehe. Man fahre immer fort, den während der Monate Juni und Juli blühenden Pflanzen viel Luft zuzuführen. Nach der Blüthezeit sammle man den Samen ein und beschneide die Pflanzen. Sobald neue Schößlinge sich zeigen, seht man sie abermals in die freie Luft, wo man sie bis zur Mitte Oktober stehen läßt. Sollte im Frühling oder im Spátjahr ein kleiner Nachtfrost eintreten, der die Blätter der Gewächse angreifen könnte, so gießt man, um dessen Wirkung zu zerstören, des Morgens mit der Brause der Gießkanne Wasser darüber. Wenn sie wiederum in das Treibhaus gebracht sind, müssen die Gewächse mög. lichst nahe an die Scheiben geseht werden. Während der Winterzeit begieße man sie nur mit der größten Behut. samkeit, wenn die Erde in den Töpfen gänzlich ausge, trocknet ist; so fährt man fort, bis es Zeit wird, die Um segung besagtermaßen zu verrichten.

Beschreibung und Cultur der neuesten Zierpflanzen.

(Fortfcgung.)

Achimenes argyrostigma Hook. Bot. Mag. t. 4175. Silbergeflecte Achimenes.

Diese Pflanze empfiehlt sich weder durch die Größe ihrer Blumen, noch durch ein großartiges Aeußere; allein ihre zierlichen, weißgefleckten Blätter, ihre zahlreichen, mit sehr viel kleinen, weiß und roth gefärbten Blüthen beset. ten Stengel, bringen einen reizenden Effect hervor und machen sie zum würdigen Gegenstande einer gewählten Sammlung. Hooker drückt sich über selbige folgenders maßen aus: Unter einer großen Anzahl neuer Pflanzen, welche der königl. botanische Garten zu Kew durch unsere Sammler in der Sierra Nevada und Neu-Granada er halten hat, befand sich diese höchst interessante Pflanze. Die Blätter derselben sind besonders schön, gesättigt dun. kelgrün, feidenartig, mit purpurrothem Schimmer und übers all mit weißen Flecken geziert, wie bei Begonia argyrostigma. Da wir die Pflanze als eine ächte Achimenes betrachteten, fo láugnen wir nicht, daß wir auf große und schöne Blumen rechneten. Bei ihrem Erscheinen sahen wir uns gewissermaßen getäuscht; da indessen die Stengel sich verlängerten und sehr viele Blumen hervorbrachten, so ward die Pflanze der Liebling eines Jeden und wird es wahrscheinlich noch lange bleiben, denn die Blüthezeit scheint sich den ganzen Sommer hindurch verlängern zu

wollen. Die Blumen find. rahmweiß, mit röthlichem Scheine. Sie verlangt gleiche Behandlung wie die übris gen Arten derselben Gattung, und wir befinden uns gut dabei, sie nach beendigter Blüthe aus dem feuchten Warmhause in's kältere Glashaus zu stellen. Unter dem Einflusse dieser Behandlung erhalten sich die Blumen und Blätter länger in ihrer Schönheit. Sie vermehrt sich ohne Zweifel leicht vermittelst ihrer raupenähnlichen, beschuppten Wurzeln, ahnlich der A. coccinea, mit welcher sie nahe verwandt ist.

Der Wurzelstock ist verástet, faserig, mit langen schup: pigen Knollen versehen, vermittelst deren sie sich leicht ver mehrt. Stengel krautartig, kurz, wenig áftig, grún, bes baart; Blattstiele dick, behaart. Blätter gegenüberstehend, elliptisch, stumpf, gekerbt gezähnt, weichhaarig, gefättigt dunkelgrün, sammetartig, mit weißen Flecken geziert. Blu: thentrauben aufrecht, entspringen aus den Winkeln der obern Blätter, sind länger als diefe, mit drüsigen Haaren bekleidet und von der Basis an mit Blumen besett. Bluthenstiele 2-1" lang, an der Basis mit einem kleinen, linienförmigen, zuweilen gespaltenen Nebenblättchen ver feben. Kelch gleich den Nebenblättchen drüsenkaarig; Robre mit dem behaarten Fruchtknoten verwachsen; Ein schnitte linienförmig, fast ausgesperrt; Corolle weiß mit rothem Scheine; Kronenröhre behaart, ziemlich kurz, nach hinten an der Basis höckeria; Saum schief, zweilips pig; Oberlippe kurz, zweilappig, Lappen beinahe ganzran dig; Unterlippe aus 3 zugerundeten gefranzten Lappen bestehend; 4 didynamische Staubgefäße; Antheren weiß, zusammenhängend, an der Basis der Röhre sigt ein fünf, ter fehlschlagender: Fruchtknoten von einer napffórmigen Scheibe umgeben. Griffel eingeschlossen, gekrümmt. Narbe kopfformig, zweilappig. Die Frucht enthält 2 wandstándige, gegen die Mitte der Kapsel sich nähernde Samentráger, die vorzüglich gegen den untern Theil mit Samen befegt sind. Lem.

Die Cultur ist die der Achimenes multiflora. 2. v. H. Ipomoea tyrianthina Lindl. Bot. Reg. 1834. misc. 162. Dunkelpurpurrothe Trichterwinde. (Convolvulaceae S Convolvuleae Pentandria-Monogynia ) Wir verdanken G. F. Didson diese schöne Convol vulacee, deren Farbennüance bis jest ohne Gleichen ist. Er entdeckte sie in Mejiko und schickte Samen davon an die königl. Gartenbaugesellschaft nach London. Hooker giebt eine schöne, gut gelungene Figur davon und sagt, daß von allen edeln Arten dieser Gattung, welche während den letzten Jahren in Europa eingeführt wurden, keine ihren Farbenreichthum übertrifft, dessen eigenthümlicher Lon nur dem dunkelsten Purpurroth gewisser Varietäten der Petunia violacea gleichzustellen sei. Zu diesem kommt noch, daß die Blumen außerordentlich groß, (21⁄2 3. lang und 4 3. Durchmesser), doß sie zahlreich sind (3-4 auf jedem Blüthenstengel), und daß der geübteste Pinsel nicht im Stande ist, die Farbe naturgetreu wieder zu geben.

Der Wurzelstock ist knollig, rundlich, unregelmäßig; aus demselben erheben sich ein oder mehrere an der Basis balb strauchartige, windende, kräftige, mit kleinen Barzen befehte Stengel, welche, so wie die Blattstiele, Blätter, Blüthenstiele, Blüthenßtielchen und Kelche mit abstehenden

Haaren bekleidet find. Die Blätter sind groß, herzförmig zugerundet, zugespißt, weichhaarig; der herförmige Einschnitt ist ziemlich enge. Der Blattstiel ift 1/2 3. lang; der Blüthenstiel viel långer, theilt sich an der Spize in 3-4 ungefähr 1" lange Nebenblüthenstielchen, deren jedes an der Basis mit einem linienförmigen, angedrückten Nebenblättchen versehen ist. Der Kelch besteht aus 5 dach. ziegeligen, elliptisch-lanzettförmigen, am Rande häutigen, weißen, graugrünen Einschnitten. weißen, graugrünen Einschnitten. Blumenröhre trichter förmig; Saum breit, gefaltet, mit 5 weißen Stachelspihen versehen; der Raum zwischen denselben ist zweilappig. Lem.

Cultur. Im Algemeinen müssen die Ipomoea, Convolvulus, Pharbitis etc. im Warmhause, oder besser noch am wärmsten Drte des Kalthauses und dem vollen Lichte ausgefeßt, cultivirt werden. Eine humusreiche Erde ist nöthig. Man kann auch die Mehrzahl der Species wäh rend der schönen Jahreszeit im vollen Grunde halten, muß fie jedoch beim Herannahen der Frößte zurückschnei. den und in's Haus bringen, wo man dann mit dem Be gießen, der Begetation der Pflanze gemäß, einhält. Die Vermehrung geschieht sehr leicht durch Stecklige, aus den Blattwinkeln auf verholzten Zweigen genommen und un ter Glocken auf lauem Beete behandelt. Die Feuchtigkeit muß forgfältig abgehalten werden; da der Stedling an feiner Basis ein junges Knollchen entwickeln soll, welches die neue Pflanze bildet, so würde eine anhaltende Nässe ihm tödtlich sein. ihm tödtlich sein. Man fået auch den Samen in kleine Näpfe auf lauem Beete. Sie geben sehr gut auf und bilden, mit einiger Sorgfalt behandelt, bald schöne und kräftige Pflanzen. 2. v. H.

(Fortsetzung folgt.)

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die in den Programmen festgesetten Preise zuerkannt, wie folgt: a) Der von den Mainzer Frauen gegründete Preis. Dieses Mal in einer großen Pendul-Uhr bestehend.

Für die schönste Sammlung Rosen laut Programm, der Rosengruppe Nr. 21, aufgestellt von den Herren Gebr. Mardner, Kunst- und Handelsgårtner im Mainz.

Das Acceffit zu diesem Preise, bestehend in einem Etui mit 12 silbernen vergoldeten Kaffee-Löffeln, erhielt die Rosengruppe Nr. 22, aufgestellt von Herrn Ferdinand Fischer, Kunst- und Handelsgårtner in Wisbaden.

Der von dem Verein noch besonders zur Aufmunterung der Ros fen-Kultur für Blumenliebhaber ausgefeßte Preis, bestehend in einer Ileinen goldenen Medaille, wurde der Rosengruppe Nr. 6, aufgestellt von Herrn Louis Rau in Mainz zu Theil.

b) Die nach dem allgemeinen Programm ausgefeßten Preise, wurden folgendermaßen zugesprochen:

Der erste Preis, eine große goldene Medaille, für diejenigen.

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