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Varietäten. Arnstadt. (Liste der im Mai d. I. blühenden Pflanzen in den Gärten des Herrn Möhring in Arnstadt. Warms haus: Abutilon striatum, A. venosum, Achyranthes porrigens, Aeschynanthus ramosissimus, Begonia Dregii, B. Fischeri, B. hydrocotylifolia, B. manicata, B. Meyeri, Canna discolor, prachtvoll, C. procera, Chamaedorea Schiediana, Columnea Schiediana, Dracaena reflexa, Echites grandiflora, Euphorbia fulgens, E. pulcherrima, E. splendens, Gesneria Bethmanni, G. Tweediana, Lantana mixta, L. multiflora, Manettia bicolor, Oxalis Bowii, Pothos viridis, Ruellia azurea, R. formosa, Strelitzia reginae, Vinca rosea, V. alba intus lutea, V. alba intus rubra.

Kalthaus: Acacia dealbata, A. decipiens, A. diffusa, A. longia, A. lophanta, A. Neumanni, beide mit vielen Samenschoten, A. undulata, A. verticillata, Banksia ericaefolia, Beaufortia decussata, Chorozema illicifolium, Ch. Manglesii, Ch. macrophyllum, Ch. ovatum, Ch. rhombeum, Ch. varium, Ch. varium elegans, Clianthus puniceus, Convolvulus Cneorum, Coronilla glauca, Correa bicolor, C. cordata, C. Grewillii, C. Lindleyana, C. pulchella, C. speciosa, C. Stockwelliana, Diosma capitata vera, Elichrysum humile, E. proliferum, E. ramoides, Epacris ceraeBora, E. elegantissima, E. grandiflora, E. impressa, E. Mühlbecki, E. Reginae, E. Venus Victrix, Fabiana imbricata, Gamolepis euriopoides, Genista intermedia, G. Rhodaphne, Goodia latifolia, Grewillea Drummondi, G. rosmarinifolia, G. sulphurea, G. tomentosa, Hardenbergia bimaculata, H. ovata, H. purpurea, Kennedia nigricans, K. prostrata, Lechnaultia biloba, L. formosa, L. oblata, Leucopogon Cunninghami, L. longifolius, Linum arboreum, Loddigesia oxalitifolia, Melaleuca thymifol. elegans, Othonna pectinata, Pimelea decussata, P. spectabilis, Platy lobium triangulare, Podolobium scandens, Polygala grandis, P. Chamaebuxus, P. mixta, P. speciosa, P. tubifolia, P. venulosa, Pultenaea linifolia, P. rosmarinifolia, P. tenuifolia, Ribes speciosum, Selago Ohlendorfii, Spartium multiflorum, S. pinifolium, Templetonia glauca, T. retusa, Tropaeolum Jarotti, mit Hunderten von Blumen, Azalea alba, A. alba latifolia, A. coccinea, A. grandiflora, A. Georgiana, A. Goliath, A. Lady Auguste, A. large bright, A. large purple, A. lilacea superba, A. ind. phoenicea, A. purp. grandifl., A. surpasse phoenicea, A. superba venusta, A. violacea superba, Cinerarien in wenigs stens 50 der prachtvollsten Varietaten, Erica barbata, E. cerinthoides major, E. colorans vera, E. discolor. E. grandiflora, E. Linneana superba, E. longiflora, E. persoluta, E. persoluta rubra, E. petiolata, E. pubescens, E. speciosa, E. tubiflora, E. tubiflora purpurea, Fuchsien in den neuesten Varietäten, Petunia Casimir Delavigne, P. coerulea striata, P. membranacea, P. Nixeri, P. nonpareil, P. Perfection, Calceolarien in vielen schönen Samlingen, Rhododendron arbor. elegantissimum, R. ponticum new white de Cunningham.

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Bericht über die Pflanzen-, Blumen, Frucht und Gemüse Ausstellung der Gesellschaft der 2 Gartens freunde Berlin's, vom 20. bis 23. März 1846. (Von Hrn. Albert Dietrich.) (Fortschung.)

Von Kunstsachen waren an den verschiedenen Orten folgende aufgestellt. Vom Herrn Hofmechanikus Amuel, zwei große, glås ferne Gartenkugeln mit Stativ; mehrere Pflanzenbohrer neuer Art, um die Trockenheit der Erde in großen Pflanzentopfen auszumitteln, cinige Sie Maschinen, um leicht und schnell zu såen, zwei Rettig= Schneidemesser und zwei Sonnenuhren, um sie an jeden beliebigen Ort im Garten aufzustellen. Vom akademischen Künstler Herrn March in Charlottenburg, zahlreiche Blumenompeln zum Unhängen

mit darin befindlichen Löpfen zur Kultur der Pflanzen. Vom Herrn Ehrhardt, verschiedene Glassachen, Porzellan - Gefäße, Obftteller, Blumentöpfe, Blumen und Fruchtkörbe, Blumenbecher, Fruchtschalen 2c., welche theils zur nachherigen Verloosung von der Gesellschaft angekauft wurden. Vom Herrn Nadlermeister Salbach, zwei Schirme gestelle von Draht in lakirtem Topf mit Epheu garnirt, ein größerer åhnlicher ohne Epheu, einen Blumentisch, eine große Etagere zu Blumentöpfen und einige kleinere. Vom Herrn Klempner Meister Zobel mehrere Kunstsachen für Blumen und Früchte von durchbrochenem Blech, welche auch größtentheils von der Gesellschaft zur Verloosung angekauft waren. — Noch verdient hier ein großer schöner Blumenkorb erwähnt zu werden, welcher ein Hauptgewinn bei der Verloosung war; derselbe ruhete auf einem zierlichen Fuß, und war mit den schönsten Blumen geschmückt, aus deren Mitte sich ein prächti ges Rhododendron arboreum erhob.

Obgleich wir eine Uebersicht der vorzüglichsten Pflanzen und Gegenstände der Gärtnerei, welche sich auf der Ausstellung befanden, gegeben haben, so ist die Aufzählung derselben damit noch keineswe ges erschöpft. Fast sämmtliche Königl. Hofgårtner aus Berlin, Potsdam und ́ Charlottenburg haben von ihren Pflanzenschäßen alles hergegeben, was sich nur fortbringen ließ und was aus ihren Gärten für den Augenblick zu entbehren war. Hierdurch haben sie sich der Gesellschaft zu großem Dank verpflichtet, da gerade das, was in diesen Gärten reichlich vorhanden ist, nämlich Dekorationspflanzen, bei den Ausstellungen immer mangelt, indem, um die schönblühenden Sachen in ihrer rechten Gestalt hervortreten zu lassen, eine Dekoration von schon belaubten Pflanzen durchaus nöthig ist. Auch waren naments lich in dem jegigen Lokal viele Räume mit grünen Pflanzen auszus schmücken, so daß die Gesellschaft sehr auf die Hülfe der Königlichen Garten rechnen mußte. Am reichlichsten bat Herr Hofgårtner Fine telmann in Charlottenburg beigesteuert, indem derselbe an 200 Pflanzen eingesandt hatte, von denen ein großer Theil sogar in Blüthe war. Akazien, Azaleen, Camellien, Eriken und viele andere herrlich blühende Pflanzen waren sɔ schön, daß sie für sich allein eine Gruppe håtten bilden können, wenn Herr Fintelmann dies aus zu großer Bescheidenheit nicht verbeten hätte. Jegt bildeten diese schdnen großen Exemplare einen herrlichen und belebten Hintergrund, vor welchem die kleineren blühenden Pflanzen standen und wurden fo von unschågbarem Werth. Mit gleicher Bereitwilligkeit hatten auch die Herrn Hofgårtner Sello in Sanssouci, Fintelmann auf der Pfaueninsel und Morsch in Charlottenhof große Sendungen von Dekorationspflanzen gemacht, was um 'so dankbarer anzuerkennen ist, als der weite Transport mit lebenden Pflanzen schwierig ist und namentlich die von Potsdam dreimal umgeladen werden müssen, ebe fie den Ort ihrer Bestimmung erreichen. Alle aus den genannten Gårten übersandten Exemplare waren von großer Schönheit und wurden zur Ausschmückung verschiedener Lokalitåten mit Erfolg ber nugt. Von den Königl. Gårten in Berlin hatte Herr Hofgärtner Mayer aus dem Garten von Monbijou die Gesellschaft mit febr schågbaren Dekorationspflanzen erfreut; diese Gefälligkeit des Hrn. Mayer muß um so boher aufgenommen werden, als derfelbe im Garten zu Monbijou selbst eine Ausstellung beabsichtigte.

Nachdem wir nun dankend anerkannt haben, wie viel Rühme liches geleistet worden ist, schmerzt es uns, auch berühren zu müssen, daß viele unserer namhaftesten Gårten diesmal keine Einsendungen zu Aufstellungen gemacht haben. Wir wissen keinen anderen Grund dieser Zurückhaltung anzugeben, als den, daß die verehrten Pflanzens besiger fürchteten, ihre Sachen würden mit denen anderer Einsender keine Konkurrenz aushalten können, einige vielleicht auch, weil sie vermuthen konnten, keinen Preis oder Pråmic zu erlangen. Auc der Königl. botanische Garten hat diesmal keine Pflanzen eingeliefert. (Beschluß folgt.)

Gedruckt bei Adam Henge in Golleda.

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Neue und seltene Pflanzen

aus englischen Journalen.

(Bom Herrn Bataill.-Arzt Reumann zu Erfurt.)

(Fortschung.)

Oxalis sensitiva. Oxalideae. Decandria Pentagynia (Bot. Reg. t. 68.)

Eine sehr niedliche, einjährige Pflanze aus Ostindien und kömmt im ganzen tropischen Asien vor. Die Blätter glei den der Mimosa pudica und fie foll fo empfindlich sein, daß fie in ihrem Vaterlande durch den leisesten Windhauch zufammengefaltet werden. *) Die gelben Blumen haben 23oll im Durchmesser.

Reevesia thyrsoidea. Sterculiaceae. Monandria Polyandria (Bot. Mag. t. 4199.)

Eine interessante Warmhaus-Pflanze aus China, von der Höhe einer Elle, mit mehreren Zweigen. Die Blumen stehen in endständigen Doldentrauben, sind röhrenförmig, ohngefähr 1 Boll lang, mit einem fünfgetheilten Saum von 1/2" Durchmesser, von weißer Farbe und fahnefarbig getuscht.

Rhynchoglossum zeylanicum. (Bot. Mg. t. 4198.)

Eine niedliche Pflanze von einem Fuß Höhe, welche ein oder zweijährig ist. Die kleinen röhrenförmigen, halb. zollangen, oben blauen, unten weißen Blumen stehen in langen Trauben.

Ruellia lilacina. Synonym. Justitia glabrata. Acanthaceae. Didynamia Angiospermia (Paxt. Mag. Bot.)

Ein immergrüner Strauch fürs Warmhaus von 2 F. Höhe, der während des Winters blüht. Die Blumen fint größer als die der wohlbekannten R. formosa, fast wie die der Azalea phoenicea.

Stanhopea inodora. Orch. Gyn. Mon. (Bot. Reg. t. 65.)

Aus Meriko. Die Blüthenhüllenblätter strohgelb. Die Kronenlippe hat an der Basis eine prächtige, aprico fenrothe Farbe, der untere Theil ist blaßgelb. Jede Blume hat 4 3. Durchmesser. Sie blühte bei den Herren Lods diges.

*) Alle Oralis-Arten, selbst unsere einheimischen, find, besonders bei Sonnenschein, mehr oder weniger empfindlich und falten fich leicht zusammen. Der Uebers.

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Nrn. mit Beilagen toftet 21/2 Rb.

XIX. Jahrgang.

Veronica Lindleyana.

Erhielt der Edinburger botanische Garten, wo sie im Grünhause blühte, aus Neu-Seeland. Die weißen Blu men erscheinen an 4-6" langen Lehren.

Adenocalymna comosum. Syn. Bignonia comosa. Bignoniaceae. Didynamia Angiospermia (Bot. Mag. t. 4210.)

Guiana, die sich mit ihren zahlreichen Seitentrieben und Eine kletternde Warmhaus Pflanze aus Brasilien und dunkelgelben, trompetenförmigen Blumen sehr niedlich aus. nimmt. Der Schlund jeder Blume hat 2 3oll Durch. messer.

Abelia rupestris. Caprifoliaceae. Pentandria Monogynia (Bot. Reg. t. 8.)

Diese Pflanze fand Mr. Fortune an den Chamoo. Hügeln in China und schickte sie der Londoner Gartenbau Gesellschaft. Sie ist nur klein und ihre Blumen stehen in Quirlen wie bei dem gewöhnlichen Caprifolium. Die Corolle ist weiß und der Kelch rosenfarbig. Franciscea hydrangeaeformis. Scrophular. Didynamia Angiospermia (Bot. Mag. t. 4209.)

Mr. Gardner fand sie an den Orgon Gebirgen in Indien. Es ist ein kräftiger Strauch von 4 Höhe, der in seinem Vaterlande an feuchten Pläßen in Wäldern vorkommt. Die Blätter werden an 8 300l lang und an 3 30ll breit. Die Blumen stehen in gedrängten rugs dolden, find anfänglich bläulich purpurfarbig, werden aber zuleht fast weiß. Gedeiht am besten im Warmhause. Gloxinia pallidiflora. Gesneriaceae. Didyn. Gymnosp. (Bot. Mag. t. 4213.)

Wurde dem Königlichen Garten zu Kew von Santa Martha geschickt. Sie gleicht sehr der alten Gl. maculata, nur sind die Blumen kleiner und blåsser in der Farbe. Hibiscus Jerroldianus. Malvaceae. Monadelphia Polyandria (Paxt. Mag. Bot.)

Den Samen von dieser krautartigen Pflanze schickte Dr. Lippold von Brasilien. Sie erreicht eine Höhe von 9 Fuß und bringt eine Menge glänzend carminrothe Blus men während des Sommers und Herbstes, jede zu 5 Zoll Durchmesser. Sie will warm gezogen werden. (Fortfehung folgt.)

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Die Engländer haben immer die ihrem Geschmade mehr zusagende, verhältnißmäßig gegen die bei uns gebräuchliche, breitere Form der Blumentöpfe vergezogen, und daher kommt es, daß ihre Vollwechseltöpfe auch oben breiter als hoch sind. Die Form, wo Tiefe und Weite beinahe gleich, erlaubt bei gleicher Weite eine höhere Schichtung des Abzuges bei gleicher Quantität des zur Ernährung der Pflanze bestimmten Gemenges, und umgekehrt können wir bei gleicher Menge des Abzugs Materials, ohne viel an dessen Höhe zu verlieren, mehr Maße an Gemenge gewähren. Wir dürfen also, ohne einen Fehler zu begeben, unsere schlankere Topfform beis behalten. So viel über die Gestalt der Töpfe, der man in Deutschland eine größere Bedeutung zugeschrieben, als sie haben kann. Die Abzugslöcher sind in unseren Töpfen immer zu klein; sie sollten 1/2" im Durchmesser haben, und zu 4, 3 und 1, nach der Größe des Gefäßes, angebracht werden. Der Boden muß in der Mitte vertieft, und das her unten mit einem dreimal ausgekerbten, vorstehenden Rande versehen sein; wodurch auch noch dem namentlich im Winter sehr großen Uebelstande vorgebeugt wird, daß, durch das auf den Brettern der Stellage beim Gießen hinziehende Wasser, der Abfluß aus den Töpfen gesperrt werden kann. Der obere Rand kann mit 3, 6, 8 Löchern versehen werden, um das Durchziehen von Drähten oder Schnüren für die Gestaltung der Pflanze, oder die Befestigung von Reifen, flachen oder hohlen Gestellen, die bekleidet werden, oder der Pflanze als Stüße dienen fol. len, zu gestatten. Die Gestaltung der Pflanze, d. h. die Erziehung bestimmter Formen, gehört nämlich mit zu den Aufgaben der Maßtkulturen. Schon von klein auf wird der geschulte 3ögling durch Ausbrechen und Stußen zur Verzweigung, durch Binden zur Ausbreitung feiner Zwei ge gezwungen, und so zu einer buschigen Pflanze, die auf hundert Trieben ihre tausend Blüthen hält. Oder die gewaltsam viel verástelten Ranken beziehen leichte, von Draht gefertigte Formen der manigfachsten Art. Dies Ausbrechen erfordert eine unausgefeßte Aufmerksamkeit und die Anwendung aller Grundregeln des Baumschnittes. Der Büchter muß wissen, ob der Pflegling auf dies- oder vor jährigen Schoffen, oder ob er auf Spornen (mehrjährigen Verzweigungen, wie die Fruchtspieße der Birnen, oder einfachen Stielen, wie der Hoya u. f. w.), und wann bluhe, fich auch wohl ein, zwei Jahre die Flor verkümmern, um im darauf folgenden mit einem um so größeren Reich thume, Erfolge feiner Bemühungen und Pflege, auftreten zu können. Hier kommt also Alles auf Beschleunigung an, und diese kann auch durch Zurückschneiden herbeige führt werden. Hierzu wählt man die Zeit, wo die Pflan. ze nach der Ruhe, oder nach einer Erholung zu treiben beginnt, und man hat entweder schon früher verfest, oder verfest erst einige Zeit nach dem Stußen, wenn die hervorgelockte Zahl der Knospen in gewünschter, oder doch genügender Menge sichtbar, fchon in der Entwicklung. Gleichzeitig Stugen und Versegen bringt durch die dop:

pelte Störung den Nachtheil, daß weniger schlafende, oder verborgene Knospen geweckt und hervorgetrieben werden. Ein Exemplar, das in diesem Jahre schon stattlich war, soll im nächsten sich noch uppiger und reicher entwickeln: es wird von neuem zusammengeschnitten; das den Wurzeln dadurch zugesicherte Uebergewicht in Verbindung mit einer neuen Gabe von Nahrung, in der Gestalt, wie die Luft fie am schnellsten assimilirbar macht, bringt die gewünschte Wirkung hervor.

Wenn es schon zweckmäßiger und vortheilhafter sein wird, für die Zucht durch Zuwechsel die kräftigsten Pflan. zen, und von jungen Anzuchten die stärksten und am be ften treibenden Eremplare zu wählen, so ist dies für die Zucht mit Vollwechsel, wenn dieselbe überhaupt ein befries digendes Resultat liefern soll, unerläßlich nothwendig, und und dann eine Vorbereitung durch Zuwechsel anzurathen. -Bei einer so reichhaltigen, vielstoffigen, oder gar fetten und reizenden Nahrung muß der Pflanze auch eine ver hältnißmäßig erhöhte Temperatur, möglichst viel Licht, das vornehmste Agens, und viel Luftwechsel gewährt, auch eine mit Wasserdunst geschwängerte Atmosphäre bereitet werden. wozu das Befpriten allein nicht hinreicht, sondern ange messene Heiz-Apparate, oder sonstige Einrichtungen erfor derlich sind. Während des stärksten Treibens, oder auch kurz vor dem wirklichen Eintreten dieses Zeitpunktes hilft man mit Düngerguß nach, den man sich mit Guano, Vo. gelmist und Kuhmist, denen man gekochte Hornspåhne und Ruß zuseßt, bereitet, und, um das nachtheilige Verschlám, men zu verhüten, klar abfüllt und so anwendet. J. Bar, nes sprigt sogar seine Unanas - Pflanzen nach dem Ab: blühen damit. Auf ein Eimer Kuhmift gieße ich fünf Eimer Wasser, und, wenn die Flüssigkeit verbraucht ist, noch einmal, rühre dann die gekochten, auch wohl schon angerotteten Hornspåne, etwa eine etwas einge, drückte Meze, hinzu, und lasse den öfter umgerührten Aufguß wenigstens 8 Tage stehen, ehe ich die Flüssig, keit benuße. Guano, oder anderer Vogelmift wird im Verhältnisse von 1 Pfund zu 40 Quart Wasser zugefeßt wenn der zweite Aufguß gemacht wird, da ich die das erste Mal vom Kuhmist abgefüllte Flüssigkeit ohne weite ren Beifah verwende. Je nachdem nun die Pflanze im Triebe ist, wird der Guß entweder mehr, weniger, oder gar nicht durch Zusah reinen Wassers verschwächt. Er ist aber bei jeder Pflanzenart ohne eine Ausnahme, wenn nur zur rechten Zeit, und das ist während des Treibens und vor Beendigung des Wachsthums, gegossen wird, mit großem Nutzen anzuwenden. Beim Gießen ist hier vorzüglich da: hin zu streben, daß der jedesmalige Guß reichlich, und der ganze Ballen durchgefeuchtet werde; sonst entstehen oben, oder auch unten, trockene Schichten oder Stellen darin, die je trockener, desto schwerer wieder Wasser aufnehmen. Also: wenn gegossen wird, reichlich! Lieber verschiebe man einen vollen Guß noch einen Tag, oder einige Stunden, als daß man eine Viertel- oder Achtel Portion gebe. Soll endlich die Pflanze wieder zur Rube femmen, der Trich sich sehen, das junge Holz reifen, die Blüthenknospen sich bilden, oder vervollkommnen, so erniedrigt man die Tem peratur, vermindert die Luftfeuchtigkeit, mißt den Wurzeln das Wasser knopper zu, (ein Dungguß ist schon längere

Zeit nicht mehr angewendet) und bringt überhaupt Alles in ein gewöhnlicheres Geleise, wie der sorgsame Gärtner es der Pflanzenart angemessen finden wird.

Die Kultur der Yucca. *)

Die Yucca ist eine Pflanzenart, welche bei einem tro pischen Habitus eine besondere Zierde unserer Gärten ist. Da jedoch die selbst hart sein sollenden Arten nur zu oft im Winter erfrieren, so findet man fie felten angepflanzt. Nach den mehrjährigen Erfahrungen ist man dahin ges langt, die meisten Arten und Varietäten mit gutem Erfolg im Freien zu kultiviren.

Die fich als hart bewährten und sich daher fürs freie Land am besten eigenden Arten find: Yucca gloriosa, Y. filamentosa, Y. filamentosa var. latifolia, Y flaccida, Y. Draconis, Y. angustifolia, Y. hybrida var., Y. recurva, Y. aloifolia und die gelbstgestreifte Varietát. Nach dem Blühen stirbt der Hauptstamm ab, und dann behandelt mån die Pflanzen folgendermaßen.

Der Ballen wird ausgehoben und derselbe in Töpfe in eine Mischung von Lehm und Lauberde eingesetzt, und dann in ein maßig warmes Haus oder Beet gestellt. Die Wurzeln find mit einer Menge Knöllchen beseßt, die im Warmhause oder Beete schnell austreiben. Im nächsten Frühjahre entsprießen eine Menge junger Schößlinge aus dem Wurzelstocke hervor. Sobald die Schößlinge erschei= nen, werden die Knöllchen mit einem scharfen Messer von der Wurzel getrennt, da das Knöllchen, sobald der Schöß. ling über der Erde ist, seine eigene Wurzeln gemacht hat. Auf diese Weise lassen sich eine Menge junger Pflanzen ziehen, die Anfangs Juni ins Freie gepflanzt werden kön

nen.

Laßt man die alte Mutterpflanze im Freien stehen, so stirbt diese nur zu häufig durch Nässe und Kälte des Winters ab. Durch das Nichtabnehmen der jungen Schoß linge würde sich keine Pflanze vollkommen ausbilden, und nur ein schlecht gewachsenes Individuum bilden. Durch Durch diese Behandlung kann man sich in kurzer Zeit eine große Anzahl junger Pflanzen verschaffen, und die durch den Abgang entstandenen Lücken ausfüllen. Auch ist es interes fant, das Entwickeln der Knöllchen von der Zeit, wo sie ingepflanzt sind, bis sie sich ausgebildet haben, zu beob: achten.

It in Folge eines harten Winters eine Pflanze bis auf die Wurzel abgestorben, so pflanze man fie fogleich im Frühjahre ein, und sie wird auf einem warmen Beete nicht verfehlen junge Schößlinge zu treiben.

Ein kleines Strohdach oder dergleichen ist oft eine hinreichende Bedeckung für die Pflanzen während des Wins ters, und dient hauptsächlich sie vor Schnee und Nässe zu schußen. Die Blätter müssen jedoch zusammengebunden Hat das Herz der Pflanze gelitten, fo entferne man die außeren Blätter bis auf die schadhafte Stelle; auch ist es gut, die Pflanze einzupflanzen und eine kurze Beit warm zu stellen, wo sie mit erneuerter Kraft ihren Trieb entwickelt.

Yucca filamentosa scheint eine der zartesten Arten *) Xus Gardeners Gazette.

zu sein; fie verlangt selbst einen etwas besseren Boden, als die übrigen, der in Heideerde best. hin muß.

Bei Befolgung dieser Behandlung dürften die YuccaUrten bald keine seltene Erscheinung in den Gärten mehr sein.

Beiträge zur Kultur einiger schönblühenden Pflanzen.

Alströmeriae chilenses.

Peru und Chili begränzen, gewahrt man an erhöhten und In jenen hoben Gebirgszügen, welche die Küsten von unbedeckten Orten zwischen Felsen eine Menge von gefall. süchtigen Pflanzen mit buntfchedigem, immer frischem und lieblichem Colorit; es sind dies die Alstromerien, wel. che in unglaublicher Zahl den Boden und die Felsen schmücken. Unter dieser Menge von Blumen sucht man vergebens den Typus einer Art auszumitteln, zu welcher alle die herrlichen Pflanzen hinzuzahlen sein möchten, die Insekten tragen den Pollen der einen auf das Pistil der fich dem Auge von allen Seiten darbieten. Luftzüge und ten, welche sowohl der einen als der anderen Art beizu andern, und dadurch entstehen eine Menge von Varietas zählen sind. Dasselbe geschieht auch in unseren Gärten, und wir kultiviren eine Menge von Formen, welche sich alle auf drei oder vier Arten reduciren lassen. Aber es giebt nichts schöneres, als die prächtigen und zahlreichen Blüthen dieser herrlichen Pflanzen, auch ist nichts leichter pfen würde ihnen ihrer dicken und zahlreichen Faserwurals deren Vermehrung und Kultur. Die Kultur in Tozeln wegen nicht zusagen, es ist daber besser, sie im freien Grunde zu pflanzen, wo sie alle Jahreszeiten über bleiben können, wenn man nur einige Vorsichtsmaßregeln anwens ebenes Beet, von ungefähr 15 Zoll Tiefe, und einer Breite den will, die wir hier angeben werden. Man macht ein und Lange, welche sich nach der Zahl der Individuen richtet, welche man pflanzen will, und die ungefähr 12 300 von einander entfernt sein müssen. Der Grund dieser Tiefe wird mit Kiesel, Topfscherben u. f. w. bedeckt, um so ein schnelles Abfließen des Waffers zu befördern, man füllt sie dann mit einer humusreichen Erde, bestehend aus gleichen Theilen Lehmerde, sandige Heideerde und gute wird. Im Monat Oktober pflanzt man und muß ja dar. Lauberde, welcher ungefähr 130 Theil Guano zugefügt auf bedacht sein, daß jede Rhizome mindestens zehn 300 unter der Oberfläche des Bodens gelegt werde. Beim Eintritt des Frostes deckt man mit Glasfenster und erwärmt mit Mist. So lange das Thermometer nicht unter dem Gefrierpunkte steht, gestatte man der Luft freien Zutritt. Wir haben gesehen, daß eine Kälte von 4o R. den Wurzeln keinen Schaden gethan hat. Während der gro Ben Kälte jedoch bedeckt man die Glasfenster mit Strob scheint. Wenn der Frost nicht mehr zu fürchten ist, wenmatten, die man jedesmal wegniment, sobald die Sonne det man keine Vorsichtsmaßregeln mehr an und überläßt flüssen der Atmosphäre. Während die Samen reifen, giebt die Pflanzen, die bereits ihre Triebe zeigen, allen Ein. man nur wenig Wasser, und wenn nach der Ernte große

Regen eintreten sollten, so bedeckt man sie wieder mit Glasfenstern um das Verfaulen des Rhizoms zu verhüten. Dieses wird, im Juli herausgenommen, gereinigt und an einem luftigen, trockenen Drt bis zur Zeit des Wieders pflanzens aufgehoben.

Aphelandra aurantiaca Lindl.

Wie die meisten Strauchpflanzen des Warmhauses, so bietet auch ihre Kultur sehr wenig Schwierigkeiten dar. Die Pflanze gefällt sich in einem zwar leichten, aber humusreichen Compost; während der schönen Jahreszeit liebt sie das Begießen, will sich jedoch beinahe vollkommen während des Winters ausruhen. Ihr schönes Laubwerk und ihre merkwürdigen Blumenröhren bringen eine herrs liche Wirkung hervor. Auch blüht sie schon sehr jung, ein Verdienst, was ihrer Eigenschaft noch hinzuzufügen ist. Man vermehrt sie durch Stecklinge auf Warmbeeten unter Glocken. Die Stecklinge im Juni oder Juli gemacht und zweckmäßig behandelt, blühen schon im folgenden Jahre.

Barietäten.

Bericht über die Pflanzen-, Blumen», Frucht- und Gemüse Ausstellung der Gesellschaft der Gartens freunde Berlin's, vom 20. bis 23. März 1846. (Von Hrn. Albert Dietrich.) (Beschluß.)

Ungeachtet nun auch mancher zurückgeblieben ist, dessen Theilnahme man wohl håtte erwarten können, so ist die Ausstellung doch, wie schon erwähnt, im böchsten Grade brillant gewesen. Die große Zahl der Besuchenden, namentlich aus den höheren Ständen, hat dies durch wiederholte Aeußerungen der Zufriedenheit auch vollkommen anerkannt. Der Gesellschaft wurde auch diesmal die hobe Ehre zu Theil, daß die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften die Ausstel= lung mit Ihrem Besuche erfreuten. Sr. Majestät der König und Ihre Majestät die Königin geruhten dieselbe mit vielem Wohlgefallen in Augenschein zu nehmen, und mehrfach ihre Zufrie denheit zu bezeugen. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin von Preußen, der Prinz Karl und die Frau Prinzessin Karl, der Prinz Albrecht, der Pring Friedrich (Sohn des Prinzen Karl), und ihre Durchlaucht, die Frau Fürstin von Liegnig geruhten sämmtlich die Ausstellung zu besuchen, und vielfache Beweise Ihres Beifalls zu erkennen zu geben. Auch von den hier anwesenden fremden Fürstlichen Herrs schaften geruhten mehrere, die Ausstellung mit Ihrer hohen Gegens wart zu beehren. Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin von Baiern, erfreuten sich sichtlich an der Schönheit der aufgestellten Pflanzen, ja Ihr Königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin geruhte zum zweiten Male wieder zu kommen, um sich einiges, was Ihnen besonders gefallen hatte, quse zuwählen. Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Karl mit Sr. Hoheit dem Prinzen Carl von Hessen und bei Rhein, Ihre Hoheit die Frau Großherzogin von Mečlenburg-Streliş sowie Ihre Hoheit die Prinzessin Karoline von Hessen bes trachteten gleichfalls mit Wohlgefallen die Ausstellung und geruhten auch, sich Zeichen der Erinnerung aus derselben mitzunehmen.

Preisertheilung.

Für die beste Sammlung der neuesten und cusgezeichneteken blühenden Camellien, Rhododendren und indischen Azaleen, von jeder

Gattung wenigstens drei Sorten, erhielt den Preis von 13 Thalern Herr Kunstgårtner Ritter bei Herrn Bluth.

Für die schönste Gruppe Kalthauspflanzen, wovon wenigftens 20 Stück blühend, in 15 Species, erhielt den Preis von 10 Thalern Herr Kunstgårtner Reinecke bei Herrn Decker.

Für eine neue schöne erotische Zierpflanze, die in Berlin zum ersten Male blühend ist, erhielt den Preis von 10 Thalern für Lechenaultia biloba und Tropaeolum Lobbianum Herr Kunßit, gårtner Reinecke.

Für vier Sorten des besten und vollkommensten Gemüses, aus: schließlich der Kartoffeln, erhielt den Preis von 5 Thalern Herr Kunst und Handelsgårtner F. M. Schulze von der Besigung „Neue Belt" genannt.

Die übrigen ausgeseßten Preise wurden nicht vertheilt, weil ents weder keine Gegenstånde zur Konkurrenz eingegangen, oder dieselben nicht preiswürdig erschienen. Dagegen wurden für andere vorzüge liche Leistungen folgende Ehrenpråmien bewilligt:

Herrn Kunst- und Handelsgårtner Allard für die besonders schöne und reichhaltige Aufstellung von Kalt und Warmhaus÷Yflanzen, 10 Thaler.

Herrn Kunstgärtner Herrmann bei Herrn Hof-Agenten Bloch, für schöne Camellien, Azaleen und andere Kalthaus - Pflanzen.

Herrn Kunst- und Handelsgårtner Bergemann für eine schöne Gruppe Kalt- und Warmhaus - Pflanzen.

Herrn Kunst und Handelsgårtner Deppe für ein schönes Sortiment blübender Camellien.

Herrn Kunst und Handelsgårtner Jaenile für eine schöne Sammlung blühender Epakris, Eriken und anderen Pflanzen.

Herrn Kunst und Handelsgårtner Limprecht I. für eine schöne Gruppe befonders gut kultivirter, meist blühender Pflanzen,

Herrn Kunst- und Handelsgårtner Ebers für schön kultiviæte immerblühende Rosen.

Herrn Kunst, und Handelsgårtner Krag für eine Gruppe schön kultivirter blühender Katthauspflangen.

Den Herren Kunst- und Handelsgårtnern Fauft und F. W: Schulge für ein gemeinschaftlich aufgefteltes Sortiment blühender Hyacinthen.

Herrn Kunft und Handelsgårtner A. Mewes für ein Sortis ment blühender Hyacinthen und Tulpen.

Herrn Universitätsgårtner Sauer für eine schöne Gruppe meis ftentheils blübender Barmhaus - Pflanzen.

Herrn Kunst- und Handelsgårtner F. B. Schulge für zwei Exemplare reich mit jedoch noch unreifen Früchten besegten Faßtolffs HimbeersStrauchern; jedem derselben 5 Thaler.

Eine besondere rühmliche Erwähnung erhielten :

Die vom Herrn Deppe aufgestellte, hier noch neue Andromeda floribunda.

Die vom Herrn Kommerzien - Rath Westphal aufgeftellten Amaryllis Varietäten.

Herrn Dr. Klotsch für drei blühende Exemplare von Orchis mascula, als Stuben - Kultur - Pflanze.

Gedruckt bei Adam Henke in Cólleda.

Hierbei als Beilage: Preis - Verzeichniß für 1846. einer Auswahl von Harlemer Blumenzwiebeln von R. C. Affourtit in Lissa bei Harlem, welche zu haben sind, bei Chr. G. Möhring in Arnstadt.

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