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die sich aus dem Ausroden der Wälder fo wenig machen, indem sie mit den ungeheuern Steinkohlen- und Torf. lagern Trost den Bekümmerten spenden!

Um aber einen recht augenscheinlichen Beweis über die Ernährung der Pflanzen durch ihre oberirdischen Dr. gane zu geben, wollen wir eine hierauf bezügliche That, fache anführen.

Ein alter oder durch üble Behandlung beschädigter Baum wird immer siecher, kaum daß sich sein Laubwerk mehr, alle Zweige bedeckend, erneuert, an Frucht hervors zubringen, wagen wir nicht mehr zu hoffen. Wir beraus ben ihn nun durch Abwerfen seiner Krone feiner zur Er nährung unfähig gewordenen Drgone, und verleihen ihm besser beschaffene, indem wir von einem gefunden Individuum derselben Art oder Varietät einen oder mehrere Zweige auf seinen Etamm aufpfropfen, und wir sehen ihn nach ein paar Vegetationsperioden, auch oft früher, Früchte hervorbringen, die er mit seinen frühern, ihm ge raubten, zur Ernährung unfähigen Organen nicht hervor. zubringen im Stande war.

Diese Operation, die wir fälschlich Verjüngern nens nen, die aber, im Grunde genommen, nichts anderes ist, als ein Versehen mit besser beschaffenen oberirdischen Dr. ganen, als die früher vorhanden gewesenen, liefert uns den deutlichsten Beweis von dem Antheil, welchen die oberirdischen Organe an der Ernährung einer Pflanze nehmen.

Es dürfte die Aufmerksamkeit derjenigen, welche sich mit der Acclimatisation der Gewächse befassen, ganz be sonders dieses Ergebniß nach sich ziehen, wozu übrigens Beispiele anderer Art das Ihrige beitragen, und von wel chen wir eines blos hier erwähnen wollen.

Wenn wir nämlich die überraschenden, beispiellos gelingenden Acclimatisations. Verfuche in den Garten des hochwürdigen Herrn Abtes zu Lilienfeld in Desterreich betrachten, fo dringt sich uns für einen Augenblick die Frage auf, warum gelingt es hier, eine so bedeutende Merge von Pflanzen fremder Klimate zu durchwintern, wie sonst beinahe nirgends unter demselben Breitengrade, bei gleicher Erhöhung über der Meeresfläche. Die Wár. melinie allein ist nun einmal nicht die alleinige Beschüterin und Erhalterin! Es überzeugt uns aber bald der Zustand dieser Gewächse im Berein mit der Betrachtung des dort vorhandenen Mediums, daß die obers irdischen Theile der Pflanze im Berein mit den unters irdischen, eine solche Menge von Nahrung zu liefern im Stande sind, daß es den Gewächsen möglich wird, die erforderlichen Materien darzustellen, ohne welche sie nie und nimmer dem Einfluß der Kälte zu widerstehen ver: mögen, in foweit, als deren eigenthümlicher Organismus überhaupt Widerstand zu leisten befähigt oder berufen ist.

Wie gesunde und kraftige Naturen, besonders solche mit wohlbeschaffenen Respirations: Organen, bei geregelter normaler Lebensweise den Einwirkungen des Winters leichter widerstehen, so auch die Pflanze, die nur mit der lei gefunden Organen während der Vegetationsperiode dasjenige zu bereiten im Stande sein kann, was sie zum Widerstand während ihrer vermeintlichen Ruhezeit benöthigt. J. F.

Mosaik.

(Busammengesezt von Robert.)

(Pflanzen-Erhaltung.) Bei der Versammlung der britischen Naturforscher in Cambridge theilte Capi tain Ibbeston die Beschreibung seines Verfahrens mit, Pflanzen durch einen elektrotypischen Prozeß so aufzube. wahren, daß selbst die zartesten Blüthentheile ihre naturliche Gestalt beibehalten. Er zeigte eine auf diesem Wege angelegte Orchideen. Sammlung vor, die ihrer Schönheit und Sonderbarkeit wegen das allgemeine Interesse in Anspruch nahm. Ueber das Verfahren selbst wird in der mir zu Gesicht gekommenen Notiz leider nur im age. meinen gesagt, daß die Pflanze in eine Auflösung von Theer und Phosphor, wozu auch noch Kupfer und einige andere Gegenstände kommen, gethan und dann der gal. vanischen Batterie unterworfen wird.

(Daguerre's neueste Erfindung.) Wenn es wahr ist, was französische und nach diesen viele deutsche Blätter berichten, so hatte Daguerre in ncuester Zeit eine Erfindung gemacht, die an Wunderbarkeit seiner erstern, wodurch er sich den Sonnenstrahl zinsbar machte, gleichkame, an Nugbarkeit aber dieselbe weit überträfe. Er foll nicht mehr und nicht weniger erfunden haben, als Bäume innerhalb einigen Monaten zu derselben Größe zu bringen, die sie sonst erst in eben so vielen Jahren er. reichen würden. Die Art und Weise, dies zu bewerkstel ligen, ist natürlich noch ein Arcanum, wenn nicht etwa mehr!

Varietäten.

Der Königliche Garten zu Oliva bei Danzig, im August 1845. (Von A. K. in M-e.) Mag auch, liebe Schwe fter, das Laub verdorrt sein und die Blume abgefallen, wenn dein Auge diefe Zeilen sieht; mag die Pflanzenwelt mit ihren Sommer. vögeln sich rüsten zum Schlaf und zum Tode, und die Sonne traus ernd hinter den Schleier grauer Wolken sich verbergen, desto lebhafter wirst Du Dich erinnern der zaubernden Gewalt des Frühlings, der die Blumen zur Auferstehung aus den Gråbern ruft; der glühenden Bilder des Sommers, der mit Glanz der Morgenröthe und mit dem Blau des Himmels malt. Weiß ich doch, wie Du empfandest, - als von den Flügeln der Mailuft getragen, der Hauch schöpferischer Kraft, ein grüner Schatten, über die Felder flog; die Bäume wie. Auferstandene von den Todten ftanden, voll Blüthen, und ibre Arme jauchzend zum Himmel hoben; wie Du Dich freutest an Thal und Hügel, und, immer wieder dieselben Gånge suchend, neue Reize fans deft, wie sie der Himmel in seiner wechselnden Gestalt der Erde

spendet. Ich sehe Dich im Geist Dein Gartenbeet mit Mutterliebe pflegen, und jeden Morgen Deinen Gruß den Pflanzen bringen, die Du am Abend trånktest, und die vor Deinen Augen kefmten, Blätter und Blüthen entfalteten. Auch sie stehen ibres Schmuckes beraubt, wenn Du der einen oder der andern zur Zuflucht nicht das warme Zimmer aufgethan, daß die schöne Erinnerung fich an ihren Anblick knüpfe. So grade feiert die Seele, die mit liebevollen Armen die anmuthigen Gestalten der Vergangenheit umfaßt, eine immerwährende Jugend. Mögen die Stürme des Winters uns umweben, so foll im Herzen doch der Frühling blühen, und grade im tieften Dezember

war es, als Du im Geist mit mir durch einen Garten wandelteft, in welchem Du betrachtend vor mancher Blume stillatstanden. Da nannte ich Dir die Schazkammer, aus welcher mir so mancher Edelstein zu Theil wurde, und wir Beide hatten denselben Gedanken: Welche Herrlichkeit muß da erscheinen, wo tausend Schwestern jener Blumen uns entgegentreten. Jezt aber habe ich den Garten von Olira gesehen; ein Bild davon, wie es grade der Nahmen eines Briefes faßt, möchte ich Dir geben; nur ein paar Minuten eines schönen Sommers über Deine Secle bringen, während herbstliche Nebel auf der Erde lagern. Die Gegend um Danzig, die Du einmal im Panorama gesehen, von der Du Reisende mit Ents zücken sprechen gehört, ist reich an Reizen der Natur, die der Beschauer von den Spigen der Berge vor sich ausgegossen sieht, und die hier in der hohen Majestät, dort in der lieblichen Anmuth ihrer Gebilde sich zeigt. Der Karlsberg, 272 Fuß über dem Oftsees Spiegel, gewährt eine paradiesisch schöne Aussicht über die See, in welcher sich der Himmel badet und seine mannigfachen Farben malt; die Danziger Rbede mit ihrem Wald von Masten; Schwabenthal mit reizenden Landhäusern und Hammerwerken, den Pulsen des gewerblichen Lebens, und darüber hin die Spigen der Danziger Thürme. Dieser Berg, früher Privateigenthum des Fürstbischofs, ist von der Regierung angekauft, und gehört so recht eigentlich zu dem Königlichen Garten, der an seinem Fuß sich lagert. Hier im Thal liegt das Kloster Oliva, eine Zisterzienser-Abtei, durch den Herzog Subislav I. im Jahre 1170 gestiftet, oft zerstört von kries gerischen Horden, und eben so oft durch frommen Sinn aufs Neue erbaut. Ein Kloster in der Abgeschiedenheit von der Welt, aber im Reichthum, den die Fluren bieten, der Gottheit defto nåher, hat doch immer etwas Anziehendes, wenn Du Dir die frommen Mönche denkst, deren Sorge es ist, ihren Gelübden zu leben, deren Erquickung, den Garten zu pflegen, worin der beschauliche Sinn den Blumen die Sprache der Erbauung ablauscht, und der strengste Mönch tritt hier wenigstens in einen friedlichen Bund mit Gottes schöner Welt. Aber die Erde in Oliva bewahrt dort nur noch den Staub jener weißgekleideten Mönche, die ausdrücklich nur in Wäldern und Wüsten wohnen sollten. Auch der lehte Abt des Klosters, Joseph von Hohenzollern, ist versammelt zu seinen Våtern. Aber den Wald und die Wüste, die den Klosterbrüdern ursprünglich überwiesen waren, hat Fleiß und Kunst zu einem Paradies geschaffen. Kein Monch durchwandelt jegt finnend den Garten, und wenn die Menge der Wallfahrer, denen Du im festlichen Schmucke begegnest, auch kommt, um blos zu schauen, so verlassen sie doch, im Herzen hoch erbaut, den einmal geweihten Boden. Ja, Gott felber hat ihm die Weihe geges ben, und aus dem Becken des nahen Meeres steigen die Wolken auf, mit ihrem Thau das schöne Thal zn trånken.

Es war der siebzehnte August, ein schöner Sonntagmorgen, als ich den Garten betrat. Feierliche Stille herrschte, und von der Dr. gel der naheliegenden Klosterkirche flossen die Loneswellen an mei nem Ohr vorüber, und es malte sich mir die Pracht des schönsten Domes. Rein feine Decke in unermeßlicher Wölbung, und die Sonne warf, einer ewigen Lampe gleich, ihre Strahlen zur Erde. Die Berge im Westen und Süden standen wie geschmückte Altåre, and ein Wolkengewebe in weit'ster Ferne bildete mit seinem goldenen Saum das Throngebånge des Königs aller Könige, der fich den Himmel baute zu seiner Kanzel, in deffen Sternen, wie in der Erde Blumen er selbst die erste Bibel für uns Menschen geschrieben hat. Wirklich, ich stand in tem ehrwürdigsten Kloster, das nur gefunden werden kann; ich befand mich vor dem großen,

reichen Blumenorden, der sich vor der Flora als seiner heiligen Jungfrau neigt, und empfand dem Dichter nach, der freudig fang:

An Blumen freut sich mein Gemüthe, Und ihrem Räthsel lausch' ich gern, Die uns so nah mit Duft und Blüthe, Und durch ihr Schweigen doch so fern.

Wenn ich durch ihre schmucken Reihen
In Abendkühle einsam geh',
Und oft in füßen Träumereien
An einer Gruppe sinnend steh',

So ist mir schon zu Sinn geworden,
Es lagre unterm Himmelszelt
Der große, reiche Blumenorden,
Ein weites Kloster durch die Welt.

Ob sie nicht in Gelübden leben?
Sind nicht die Blumen keusch und rein?
Der Armuth hold und treu ergeben,
Vergnügt bei Thau und Sonnenschein?

Gehorsam springen sie vom Bette, Wenn sie die Frühlingshora ruft, Und eilen in die große Mette,

Zu bringen ihren Opferduft.

Wie aber jene Klosterbrüder sich rühmten, daß aus dem Orden der Zisterzienser 6 heilige Våter, 400 Kardinale, 800 Erzbischöfe und noch viel mehr Bischöfe und Träger der Märtyrerkrone hervorgegan gen seien, so mag die Brüderschaft der Blumen im Garten zu Oliva auch darauf stolz sein, unter den Widersprüchen und Ans fechtungen des prcußischen Klimas, nahe den Meereswellen, Kronen der Påbste und Hüte der Kardinåle an ihren Genossen zu zeigen.

Ein Baumgang führt Dich durch das Gitterthor in den Garten, wo rechte Dir gegenüber eine Veranda die ehemalige Abtei bezeiche net, jezt die Wohnung des Garten-Inspectors, unter dessen Regeln der ganze Blumenorden sich gebeugt, und eben darum auf bewun dernswerthe Weise sich gehoben hat. Bis auf das Dach sendet der Angurienkürbis seine Ranken, und feine Säulen tragen als Kapitåler die ftattlichen Früchte, so daß der Gedanke jenes Tadlers, der die Eiche damit schmücken wollte, sich verwirklicht. Seiner Strafe aber entgehst Du, denn die vorsichtige Hand des Gårtners giebt den Sties len der schwebenden Kürbisse noch Bånder zu Hilfe, und verdirbt dadurch den åolischen Kräften ihr Spiel. Zwischen hin strebt Calystegia davurica in die Höhe, und aus ihrem dicken Laube bliden lachend die trichterförmigen Blüthen hervor; daneben Tropaeolum canariense, das Du als Topfpflanze gefehen, und dort zu 10 Fus Höhe aus freier Erde sich zum Dach binaufschlingt, während zwischen diesen Säulen die Petunien in immerwährender Blüthenpracht ein reizendes Geländer bilden. Gradeüber der Veranda die hohe Mauer des Klosterkirchhofs, an der mit Blåttern, düfter wie Epheu, der wilde Wein und die Waldrebe hinaufkriecht, während das Menispermum canadense mit freudigem Grün, wie Lebensabern, in den dunkeln laubigen Körper sich verzweigt, und die überraschendsten Kontrake bildet. Um Fuß der Mauer zieht sich eine Reihe Georginen his, wie sie auch das Bowlengreen vor der Rückseite des Schlosses rings umgeben, das der Fürstbischof von Ermeland bewohnte. (Fortsegung folgt.)

Gedruckt bei Adam Heuge in Cölleda.

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Englische Journal-Schau.

(Vom Herrn Bataill.: Arzt Neumann zu Erfurt.) (Fortsehung.) Eremostachys laciniata. (Lamiaceae. Didynamia Gymnospermia Bot. Reg. t. 50.) Eine harte, perennirende, krautartige Pflanze von der öftlichen Seite des Kaukasus. Sie wächst aufrecht, wird 3-4 Fuß hoch, und blüht vom Mai bis August. Die Blumen erscheinen in Quirlen, sind von schwefelgelber Farbe, und haben eine dunkelgelbe, mit Karmoifinroth gezeichnete Lippe. Sie blühte in dem Garten der Londoner Gartens bau Gesellschaft.

Gompholobium versicolor var. caulibus purpureis. Leguminosae. Decandria Monogynia. (Bot. Mag. t. 4179.)

Mr. James Drummond schickte Samen von die ser sehr schönen halbftrauchartigen Grünhauspflanze an die Herren Lacombe und Pince (Exeter Gärtnerei) von der Schwanenfluß-Colonie. Es ist ein aufrechter, àftiger klei. ner Strauch, mit dunkelpurpurfarbigen Zweigen. Die Blumen erscheinen in großer Menge. Vor dem Eröffnen der Blumen sind sie ganz dunkelscharlachroth und beim

Die

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Nrn. mit Beilagen toftet 21/2 Rb.

XVIII. Jahrgang

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weitern Wachsen werden fie orangenfarbig mit rothem Auszug aus einem Schreiben an die Redaction

Rande. Jede Blume hat 1% 300 Durchmesser. Echinocactus multiflorus. (Bot. Mag. t. 4181.)

Diese einzige Species ift in der ansehnlichen Cacteen. Sammlung des Herrn Pallmer in Stockwell bei London. Es ift ein Cactus von der tugelförmigen Gattung, mit 5 langen Stacheln in der Areola. Die Blumen erscheinen zahlreich und kronenartig, sind von weißer Farbe und auf jedem Blumenblatt ist ein grüner Punkt; im Ganzen betrachtet haben sie einen leichten rosa Schimmer. Jede Blume hat 3 3oll Durchmesser.

Habrothamnus fasciculatus. Solanaceae. Pentandria Monogynia. (Bot. Mag. t. 4183.)

Eine sehr hübsche strauchartige Grünhauspflanze, deren Vaterland Mecico ist, mit vielen geschlossenen, endständis gen Blumenköpfchen von glanzend rothen, röhrenförmigen Blumen. Jede Blume ist ohngefähr 1 3oll lang.

der Blumenzeitung.

Viele Cacteensammlungen, die ich bis jest fab, zeich. neten sich zwar durch viele schöne und große Original. pflanzen aus, nicht aber durch in Deutschland groß ge. gene, tráftige Eremplare in einer solchen Gestalt, wie sie ihnen sonst nur in ihrem Vater, lande zu Theil wird.

Herr Sente in Leipzig, ein thätiger und erfab. rener Gartner, zugleich auch Liebhaber der Cacteen, kann durch seine richtige Kultur eine große Menge folcher Prachtpflanzen aufweisen, und es wird daher den Liebhabern und Sammlern nicht unlieb sein, wenn sie auf die noch zu wenig bekannte Sammlung dieses Mannes und zugleich auf dessen Kulturmethode aufmerksam gemacht werden, da es gewiß Vielen fo gegangen ist und noch so geht, wie Befiber einer kleinen Sammlung, standen meine

mir.

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(Von W. St.....)

Die geehrten Freunde dieser merkwürdigen Pflanzen gattung erlaube ich mir auf die sehr schöne, das Neueste enthaltende Cacteensammlung des Hrn. Senke" hiermit aufmerksam zu machen, nicht aber wegen der ungeheuren Anzahl von Exemplaren, sondern hauptsächlich wegen den aus Samen und Sprößlingen selbst gezogenen großen kräftigen, mit zahlreichen langen und starken Stacheln be setten Pflanzen. Diese Sammlung enthält eine große Menge von sehr schönen, zum Theil sehr großen Erempla: ren, z. B. Mamm. acanthoplegma, acanthostephes, arietina, caput Medusae, cephalophora, chrysacantha, crucigera, crocidata, deflexispina, Dyckiana, elegans, elephantidens, gladiata, Galeotti, Haageana, hystrix, Ludwigii, magnimamma, Neumanniana, nobilis, pyrrhocephala, pycnacantha, recurva, sulphurea spinosissima, xanthotricha. Echin. aulacogonus, anfractuosus, cornigerus, crispatus, erinaceus, electracanthus, gladiatus, hyptiacanthus, hexaëdrophorus, lanicifer, mammulosus, myriostigma, Mirbelii niger, platyacanthus, Pfeifferi, rhodacanthus, Sellowianus, xiphacanthus. Gymnocalicium denudatum, gibbosum, reductum. Pilocereus senilis, und sehr kräftige und große Echinopsis- und Cereus-Arten. Ein gedrucktes Verzeichniß, das durch jede Buchhandlung zu beziehen ist, giebt eine Uebers sicht von der Reichhaltigkeit dieser Sammlung und zugleich von den billigen Verkaufspreisen.

Diese gefunden, kräftigen Pflanzen geben den Beweis, daß es auch in unserm deutschen Vaterlande möglich ist, junge Pflanzen in derselben Gestalt, welche sie im Vater lande haben, groß zu ziehen, und daß Herr Senke eine sehr zweckmäßige Kulturmethode hat. Daher erlaube ich mir, mit Genehmigung des genannten Herrn, dieselbe hier mitzutheilen, in der Hoffnung, daß sie wenigstens für angehende Sammler von Nußen fein wird.

Herr Sente verfeht seine Cacteen nur dann, wenn fie die Töpfe vollgewurzelt haben, oder wenn eine bisher gefunde Pflanze längere Zeit nicht fortwächst, was von versauerter Erde herrührt; er nimmt lockere, nahrhafte, mit etwas Sand vermischte Erde, mehr weite, als tiefe, fchwach ges brannte, nicht zu kleine Töpfe, legt auf den Boden derfelben nach Verhältniß ihrer Größe eine Lage Scherben oder Steinchen, und läßt von Zeit zu Zeit, wenn die obere Erde zu feft geworden ist, oder sich mit Moos bedeckt hat, dieselbe etwas auflockern. So wie im Mai die Fröste aufhören, steet er seine Pflanzen ins Freie an einen luf, tigen, sonnigen Drt, ausgenommen die Melocacteen und

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die ganz kleinen Eremplare, die unter Glas kommen, aber auch reichlich Luft erhalten. Im Freien werden sie wie die übrigen Topfgewachse behandelt, bei trodnem Wetter reichlich begossen und an warmen Abenden übersprißt. Im October, wenn kalte Nächte eintreten, bringt er die Cacteen in ein blos dazu bestimmtes Gewächshaus, das von zwei Seiten durch schrag aufliegende Fenster Licht erhält, ftellt aber in dasselbe keine andern Warmhauspflanzen, weil, nach kommen. In diesem Haufe giebt er im Herbst und Früh, seiner Erfahrung, die Cacteen dadurch leicht Ungeziefer be jahr, so lange es die milde Witterung noch erlaubt, um die Mittagszeit einige Stunden Luft und heizt nur dann erst, wenn das Thermometer unter 10° R. finkt, unterhalt dann aber eine Wärme von 10-14° R., und begießt, so oft die Erde trocken ist, unterläßt aber das Uebersprißen. Dabei bleiben seine Pflanzen sehr gesund und schön, und er hat auch wenig Verlust; so verlor er im Winter 1844/45 von mehreren tausend Eremplaren nur zwei Stúd. Herr Senke hat die Erfahrung gemacht, daß, wenn die Cacteen im Winter kein Wasser erhalten, die Wurzeln vertrocknen und absterben, dadurch aber nicht nur die Pflan zen sehr einschrumpfen, was denselben kein schönes Ansehn giebt, fondern auch die Wurzeln, wenn die Cacteen zum Frühjahr wieder begossen werden, sehr leicht in Fäulnis übergehen und, wird dies nicht zeitig bemerkt, die Pflan zen in Gefahr kommen, ganz zu verfaulen; ist dies aber auch nicht der Fall, so trauern folche wurzelkranke Pflan zen zum Frühjahr lange, ehe fie anfangen zu wachsen, denn sie müssen erst neue Wurzeln treiben.

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Familie. Kronlilien.

Kenn der Gattung. Blüthe glockig, sechs. blättrig oder fechstheilig, äußere Abschnitte kürzer, kelch. artig, innere lánger, corollinisch. Staubgefäße sechs, der Basis der Blüthenabschnitte anhängend. pfriemenspisig, Staubbeutel länglich. Kapsel dreifachrig, Staubfäden vielfamig. Samen ugelig.

Kennz. der Art. Blüthenabschnitte schlaff. Blüthe kürzer als ihr Stiel, krugförmig-glodig, äußerste Abschnitte verschmälert, innere breiter werdend, ein Abschnitt zusam mengerollt, kleiner. Die Befruchtungstbeile ziemlich ein geschlossen, etwas aufsteigend. Das einzelne Blatt duten. förmig in eine Spite auslaufend, welche länger ist als der Schaft.

Die Pflanze ist eine der niedlichsten Arten dieser hübschen Gattung.

Vaterland und Kultur.

auch diese Lachenalia am Vorgebirge der guten Hoffnung Maffon entbedte im Jahre 1795. Man behandelt fie so wie die schon früher von uns beschriebenen Arten, oder wie die Hyacin then, und hat nur darauf zu sehen, daß sie im Winter nicht zu viel Basset erhalten. Sie zieren unsere Häuser im ersten Frühlinge.

Cyanella odoratissima Lindl. Wohlriechende tig 2 Exemplare der sogenannten Riefen.Aloë (Agave

Chanella.

Familie. Wie vorige.

Kenn der Gattung. Blüthe sechstheilig, aus. I gebreitet, äußere_Blüthenabschnitte etwas kürzer, innere 1 lánger, fpitig. Staubgefäße unter dem Fruchtknoten in einem fleischigen Ringe. Beutel aufrecht, deren fünf gleichförmig, mit verticalem Svalt aufføringend, der sechste noch einmal so groß. Griffel abwärtsgebogen. Kapsel dreifachrig, dreiklappig, vielsamig.

Kenn der Art. Blätter schwertförmig. Eraube vielblüthig, schlaff. Abschnitte der Blüthe fast gleichartig. Der Knolle hat zwei bis drei Einschnürungen, und treibt einen Stengel von anderthalb bis zwei Fuß Höhe, welcher, etwas åstig und bogig, mit immer schmaler wer. denden Blättern besett ift.

Vaterland und Kultur. Die Gattung gehört dem südlichen Afrika. Die gegenwärtige Art erhielt M. Tate vom Vorgebirge der guten Hoffnung, und fahe sie im Jahre 1828 zum ersten Male blühen. Die Blüthen verdienten der Pflanze den Beinamen, denn sie duften vortrefflich in ihrer Umgebung. Bei dem Abblühen zieht sich das schöne Roth in eine mattblaue Färbung, die Vere wandtschaft mit blaublühenden Arten andeutend. Man hält diese Pflanze wie die Irien, Morden, Gladiolen und andere Gattungen, welche das Vaterland mit ihr theilen, im Drangenhause, wo sie dann im Frühling mit jenen blüht. Anthericum Liliastrum Linn. Lilienblüthige Baunlilie.

Familie. Wie vorige.

Kennz. der Gattung. Blüthe sechstheilig, offen. stehend, gleichartig, abfallend. Staubfäden bärtig. Staub. beutel schwankend. Griffel fadenförmig. Griffel fadenförmig. Narbe etwas drusig. Kapsel fast kugelig, dreifächrig, dreiklappig. Fächer wenigfamig. Samen eckig, am Nabel nackt. Kennz. der Art. Blätter flach. Schaft einfach. Blüthe trichterförmig-glodig. Staubfäden abwärtsgebogen, aufsteigend. Czackia Liliastrum Andrz.

Von den eigentlichen, auch auf unsern niedern Berg. und Hügelgegenden wildwachsenden, Zaunlilien unterschei det sich diefe, der Alpenflora gehörige, Art so sehr, daß man mit Andrzeiowsky wohl mit Recht eine eigene Gattung, der um die Pflan,enkultur fo hochverdienten Gráfin Czacka zu Ehren benannt, daraus bilden kann, welche sich näher zu Hemerocallis hinneigt, als zu ihren áltern Schwestern.

Vaterland und Kultur. Sie liebt die hohen Alpenwiesen des füdlichen Gebietes von Mitteleuropa, fo findet sie sich auch in Piemont und Oberitalien, im süd. lichen Tyrol, in Friaul, Krain, Kárnthen. Sie blüht im Juli und August; man hält sie im freien Lande. Sie liebt einen leichten Boden und warme, sonnige Lage. Die Fortpflanzung geschieht durch Samen und Wurzelsprößlinge.

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americana.) Ist es einerseits die Großartigkeit dieser Pflanzengebilde an sich, die in Erstaunen seht, und eine bedeutende Anziehungskraft ausüben muß, so kommt auch noch in Anbetracht zu ziehen, daß 2 Eremplare zu gleicher Zeit nebeneinander blühten, eine Seltenheit, die in Deutschland noch nicht vorgekommen sein dürfte. Die in Rede stehenden Exemplare follen bereits ein Alter von 50 bis 60 Jahren erreicht haben. Eines besonders ist von feltener Vollendung. Die Blätter haben eine Länge von 8-9 Fuß und find so stark, daß ein ausgewachsener Mann sich daran hangen kann. Die Höhe des Blüthenstengels betrug 10 bis 12 Fuß. Der Schaft der im Sommer 1842 im Kloster zu Wilhering in D.-Desterreich zur Blüthe gekommenen Agave war 22 Wiener Fuß hoch. Die Pflanze starb nach der Blüthe ab.

(Einfluß des Lichts auf die Pflanzen.) Der englische Naturforscher F. Hunt hat seit mehreren Jahren Versuche über den Einfluß des Lichts auf das Keimen des Pflanzenfamens und das Wachsthum der Pflanzen angestellt, und ist zu sehr merkwürdigen Ergebnissen ge langt. langt. Unter andern soll sich herausgestellt haben, daß das Licht dem Reimen und dem Wachsthum der jungen Pflanzen hinderlich sei. Ebenfo will er in einer Broschüre nachweisen, welchen Einfluß die ifolirten Lichtstrahlen auf junge Pflanzen üben. Unter gelben starben fie in wenigen Lagen; bei grünem Lichte starben fie langfam; nur unter dem Einflusse der rothen und blauen Strahlen zeigte sich die Vegetation kräftig.

Varietäten.

Der Königliche Garten zu Oliva bei Danzig, im August 1845. (Von U. K. in M—e.) (Fortseßung.) Beim Auss tritt aus dem Schloß erfreut Dich ein großes Beet mit Alpenrosen, dabei ein Moorbeet, bepflanzt mit Uzaleen, Kalmien, und auch die fcbone Rosmarinhaide ift hier gaftlich aufgenommen, die in unsern Brüchen wächst, und die der alte Vater Linné, nachdem er sie in Lappland gefunden, Andromeda nonnte, und ihr statt der Beschreis bung eine schöne Dichtung weihte. Ihre Schwefter calyculata ums giebt mit Clethra alnifolia das Beet, zu dessen beiden Seiten die Menge der Noisetterosen blübt, mit Heliotrop umschloffen, das Dir den Duft peruanischen Balsams entgegenhaucht. Mitten auf dem Plage findest Du die zahlreichste Gesellschaft von Iheerosen schwesterlich vereint; links zeigt die Jalappe roth und gelb ihre Blüthen; rechts prahlt in der üppigsten Kraft das Pelargonium zonale im freien Boden, mit seinen brennend scharlachrothen Dolden, in reichster Fülle. Die Nordseite des Rasenplages schmückt Canna discolor mit måcha tigen, braun getuschten Blättern, über die hinweg das hobe Pfefferm rohr schwankend sich bewegt, so daß ich Dich zum erftenmal dorthin wünsche, wo der Pfeffer wächft. In seinem Schatten erfreut sich Acanthus mollis, ein Bote der pontinischen Sümpfe, ein Zwerg unter dem Robr, aber ein nerviger Riese unter seines Gleichen, so daß man von seinen Blättern das Muster nahm zur Verzierung des Knaufs an der korinthischen Säule. Folge mir durch den Baume gang von Kaftanien, die 60 Fuß hoch in die Höhe streben; sie waren reich an Früchten, aber fie blühen sehen, das muß herrlich seins

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