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zu Kew und war in der Gartenbau-Gesellschaft ausgestellt. Die Blumen sind etwa von derselben Gestalt wie bei T. uniflora, nur stehen mehrere in einem dichten Blumentopfe beisammen, ein Umstand, der ihr den specifischen Namen verschafft hat. Die Blätter find breit und ei förmig, nach der Spitze zu schmäler werdend. Sie wächst schneller als die Andern und bildet leicht einen ziemlich starken Strauch. Da ihre Blumen sehr wohlriechend sind, so giebt sie, wenn sie sorgfältig als buschiger Strauch erzogen wird, eine Zierde für jedes Warmhaus ab.

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Gloxinia discolor.

Blüht ungemein reich. Die Blüthenstiele werden bis zu 8 Zoll hoch, an ihrer Spitze erscheint ein Büschel Blu men, die auf 4-5 Zoll tangen Blumenstielchen stehen und sich nach allen Seiten hin ausbreiten. Die Farbe der Blumen ist ein sehr weiches Lilablau, was im Schlunde der Blumenröhre allmählig blásser wird, und zwar bis zu Weiß. Eine blühende Pflanze, bei Herrn Henderson am Pine-apple Plag, hatte in einem Büschel zwischen 30 und 40 Blumen. Die Blätter haben ein sehr fonderbares Ansehen, sie sind sehr groß und haben dicke, gelblich grüne Adern, tas Uebrige der obern Fläche ist dunkelgrün, auf der untern blutroth. Man läßt die Pflanze bis zur Blüthe in einem recht warmen Mistbeete in einer etwas feuchten Temperatur und dann erst bringt man sie in ein gut ges schlossenes Glashaus. Im Winter stellt man sie auf einen trocknen Sims, damit sie luftig steht.

Einige Worte über die blumistischen Bemer kungen des Herrn Assessor Frerichs in Jever, in Nr. 50, 51 und 52 dieser Zeitschrift.

(Von H. Ohse in Charlottenburg.)

Wenn der Herr Verfasser in feinen sogenannten blumistischen Bemerkungen es sich zur Aufgabe machen will, die Preise in deutschen Georginen-Verzeichnissen einer Kritik zu unterwerfen, so kann und wird gewiß Niemand weiter dagegen einwenden können, als daß diese Arbeit eine zwecklose sei, da jeder Blumenliebhaber und Gärtner sich aus ben zu Händen kommenden Katalogen, selbst von den höher oder niedrig angesetzten Preisen überzeugen kann! Wenn aber der Herr Verfasser dieß zu Gunsten eines belgischen Handelsgartners, des Herrn Louis van Houtte, thut, uns deutschen Handelsgártnern aber dadurch den Stab bricht, und förmlich der Unbilligkeit zeihen will, diese An. gaben sich aber auf Irrthümer beruhen, so kann ich nicht umbin, im Interesse sämmtlicher deutscher Handelsgårtner diese Irrthümer hierdurch aufzuklären, da es doch vielleicht

möglich wäre, daß einem oder dem Andern Leser des quaest. Auffages die vollständigen Verzeichnisse des Herrn van Houtte nicht zur Hand lågen.

Der Herr Verfasser sagt in Nr. 51 v. Jahrg. d. Bl., daß er in den verschiedenen Verzeichnissen für 1844 mehrerer deutscher Handelsgärtner nachbenannte Georginen, als: Anacreon (Sarcone), Chateaubriand (Lenssons), Beauty of Birmingham (Harrissons), Emma (Bushels) und noch 27 andere Sorten, das Stück mit 3 Thlr. und darüber angefegt gefunden habe, und giebt darauf einen förmlichen Auszug aus Herrn van Houttes Ka talog, wonach diese bei demselben à 4 Frants pro Stúd zu beziehen wären.

Wäre diese Angabe der Wahrheit treu, so könnte man die deutschen Handelsgårtner wirklich der Unbilligkeit bezuchtigen, doch ist das Sachverhältniß folgendes:

In dem Dahlienverzeichnisse des Herrn 2. van Houtte vom Frühjahr 1844 No. 15 sind die allegirten Georginen in Categorie F. zu folgenden Preisen offerirt, als: Anacreon 10 fres., Chateaubriand 12 fr., Beauty of Birmingham 12 fr., Emma (Bushel) 12 fr. und so fort jede zu 10 und 12 Francs, und nur 2-3 Stuck à 7-8 Fr., welches also auch bei der größern Mehrzahl den Preis von 3 Thlr. erreicht und übersteigt.

Dagegen gab Herr L. van Houtte Ende Septem ber 1844 ein zweites Verzeichniß No 18 heraus, worin unter andern Pflanzen auch Dahlien (Georginen) enthalten sind, und welches für Herbst 1844 und Frühjahr 1845 giltig ist, und in diesem Verzeichnisse sind die Preise aller dings so gestellt, wie sie der Herr Verfasser der blum is stischen Bemerkungen angiebt! Hatte der Herr Berfaller es nun abgewartet, bis auch die Georginenver zeichnisse der deutschen Handelsgartner für Frühjahr 1845 erschienen wären, so würde er sich überzeugt haben, daß die genannten Sorten_in_Deutschland weit billiger zu bes ziehen sind, da sie in den deutschen Verzeichnissen mit 15-20 Sgr., höchstens einzelne mit 1 Thlr. pro Stúd notit sind, wobei bei Bielen schon vorweg ein bedeutender Rabatt außerdem bewilligt wird, und wo dieß nicht der

Fall ist mit Worten, so ist es ja ziemlich allgemein be kannt, daß die deutschen Handelsgartner, mit weniger Ausnahme, einen solchen schon stillschweigend, besonders bei Georginen, bewilligen.

Ob nun aber derjenige Handelsgártner, welcher die billigsten Preise stellt, der am meisten zu Empfehlende sei, oder ein solcher, welcher zur rechten Zeit und reell bedient, selbst für den Fall vorzuziehen sei, wenn er eine oder die andere Sorte mit ein paar Groschen theurer berechnet, bedarf wohl weiter keiner Frage, da jedem Georginenzüchter gewiß daran liegt, feine bestellten Sorten schon im ersten Jahre blühend zu haben, welches bei zeitigen Bestellungen auch wohl mit wenigen Ausnahmen zu erzielen ist; aber leider denken manche Georginenzuchter erst dann daran, ihre Bestellungen bei einem ihnen als pünktlich und solide bekannten Hause zu machen, wenn sie vergebliche Versuche gemacht haben, recht billig offerirte Georginen zu erhalten, und die Zeit des Auspflanzens da ist, dann soll es aber mit umgehender Post geschehen, welches aber oft mit dem besten Willen nicht möglich ist, da jeder rechtliche Mann

doch das alte bekannte deutsche Sprichwort im Auge haben muß,,Wer zuerst kommt, mählt auch zuerst," -- und die früher eingegangenen Bestellungen mit den kräftigsten Eremplaren berücksichtiget werden.

Håtte der Herr Verfasser der blumistischen Bes merkungen es sich zur Aufgabe gestellt, solche Handelsgårtner namhaft zu machen, welche am reellsten und so. lidesten bedienen, so würde sich derselbe gewiß allen Georginenzüchtern einen großen Dank erworben haben, da fie immer die billigsten sind. Leider geht es aber jetzt schon so weit, daß einzelne Handelsgårtner anfangen, mit einer Arroganz aufzutreten, als seien sie nur allein in der Welt, andere aber ihrem Verzeichnisse besondere Schlußbemerkungen anhängen, worin sie jeder etwa auftauchenden derartigen Rüge schon im Voraus mit Grobheit und Gemeinheit zu begegnen suchen, und möchte es wohl an der Zeit sein, daß Biederman, ner kräftig dagegen auftreten und einem solchen Unwesen bei Zeiten gesteuert werde.

Blumistische Mittheilungen.

(Vom Herrn Bat.-Arzt Neumann zu Erfurt.)
Guano oder Hua no.

Welchem Pflanzen-Liebhaber ist es noch nicht vorgekommen, daß besonders Orangen und Oleander aus ihren Blattspalten einen zuckerigen Saft ausschwißen, der, wenn die Pflanze nicht schnell versezt wird, den Tod derselben nach langem Kránkeln zur Folge hat. Zudem sehen folche Blätter immer wie berust aus, denn Staub und Mücken und der Unrath anderer Insekten, die nach der Süßigkeit gehen, bleiben auf dieser zähen Flüssigkeit kleben und kein Regen wäscht sie wieder rein.

Herr Apotheker Graf in Sachsenhagen hat nun den Guano für dieses Krankfein als Heilmittel vorgeschla gen, indem er an seinen eigenen Pflanzen den glänzend: sten Erfolg davon gesehen hat. Er bestreute die Erde auf den Töpfen folcher Pflanzen ganz dúnn mit Guano und gog mit Regenwasser. Schon nach 8 Tagen hatte die zuckerige Ausschwihung aufgehört und in weitern 8 Tagen prangten die im Vergelben begriffenen Blätter im dunkels sten Grün.

Die Ursache dieses Uebels glaubt er in einem Mangel von Stickstoff bei Ueberschuß an Kohlenstoff gefunden zu haben, wodurch Letterer bei Zutritt von Wasserstoff und Sauerstoff jene zuckerige Substanz in Menge bilde, die dann durch die Spaltöffnungen der Blätter ausschwist und verklebt, so daß die Ausdünstung und das Aufsaugen derselben verhindert wird.

Beobachtungen über Arachis hypogaea. (Leguminosae-Caesalpinieae.)

Diese Beobachtungen hat Herr Prof. Morren zu Lüttich, im botanischen Garten zu Rom im Jahre 1841 gemacht, und sie verdienen allgemein bekannt zu werden.

Die Arachis hypogaea bildet bekanntlich ihre Frucht unter der Erde aus, wie fchon ihr Name befagt; ist aber besonders noch durch die Art merkwürdig, wie die Befruchtung vor sich geht. Der Griffel ist lang, gekrümmt

und endigt sicht mit Papillen; weiter unten und seitwärts aber befinden sich die stigmatischen Haare. Die Papillen des Griffels sind nämlich nicht die wahre Narbe; denn Prof. Morren beobachtete, wie sich die Pollenschläuche in die seitlichen Haare eindrången und niemals an die Spiße des Griffels. Die Richtigkeit der Beobachtung wurde von Herrn R. Brown, den Hr. Prof. Morren in Florenz sprach, bestätigt. So lange die Blüthezeit dauert und der Griffel zugegen ist, wird das Oculum nicht befruchtet, weil die Pollenschläuche damit nicht in Berüh rung kommen.

Nach der Blüthenzeit verdickt sich der Blüthenstiel und scheint dann mit dem Fruchtknoten nur ein einziges Organ auszumachen, welches sich in die Erde senkt. Nur bei der Durchschneidung des Blumenstiels mit dem Frucht, knoten unterscheidet man Lestern an zwei grünen, mikros, copischen Punkten, die ganz am Ende dieses Pflanzenthei. les liegen. Diese zwei Punkte sind die beiden Eierchen. Der Griffel ist abgefallen und hat eine Bernarbung hin. terlassen, welche nach Morren ein Vertreter der Spongiola ist, die hier aus dem weiblichen Apparat ein Wurzelsystem bildet, das bei der Mehrzahl der Gewächse ein aufsteigendes ist. Dieser Punkt ist roth und an den jun gen Früchten der Arachis sehr deutlich ausgebildet.

Wenn der Blumenstiel beträchtlich sich vergrößerte und vermöge der Spongiola des Fruchtknotens in die Erde gedrungen ist, so sind an diesen Theilen, durch das Mikroskop, folgende Veränderungen wahrzunehmen. Die Haut, welche, nach dem Abfallen des Griffels, die Vernarbung bildete, hat sich abgelöst, und jetzt erst erfolgt die Befruchtung der Eierchen; das Keimloch (Micropyle) tritt deutlich hervor und kommt mit dem Pollenschlauche in Berührung, die Bildung der Hüllen der Eierchen, so wie der Raphe, lassen sich deutlich erkennen. Diese Befruch. tung erfolgt ohngefähr 10-15 Tage nach der Blüthe. Nun erst vergrößern sich die Eierchen und bilden sich unter verschiedenen Metamorphosen zu jenen Früchten aus, die man unter den Namen: „Erdeicheln" kennt. Bei diesen Gewächsen ist die Blume in der Luft, die Frucht in der Erde; sie befruchten sich wie die Stengel und gebåren wie die Maulwürfe, was eine seltsame Verbindung von Eigenheiten ist. (Bulletins de l'académie royale des Sciences et des belles lettres à Bruxelles Vol. 8. P. II. p. 332.)

Varietäten.

(Programm der Pråmien für das 23ste Jahresfeft des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preußischen Staaten im Juni 1845. A. Beste eigene Kulturen: kräftig ausgebildete starke Pflanzen. a. Hauspflanzen: reine Arten, mindestens ein Jahr im Besige des Bewerbers.

1. Für 6 Stück Ranker oder auch Hangepflanzen, in eben so vielen Arten, in Blüthe, 10 Thlr.

2. Für 6 Stück schönblühende Hauspflanzen, in eben so vielen Arten, in Blüthe, 15 Thlr.

b. Sortimentspflanzen: Spielarten und Hybriden
mindestens 3 Monate im Besige des Bewerbers,
alle in vollkommener Blüthe.

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5. Für die 12 schönsten Sorten aus den Gattungen, entweder Anemone, Calceolaria, Georgina, Pelargonium, Gloxinia oder Ranunculus, 15 Thlr.

6. Für die 12 schönsten Sorten aus den Gattungen, entweder Antirrhinum, Fuchsia, Petunia, Verbena oder Viola, 10 Thlr. B. Neue Einführungen: gut kultivirt: Exemplare. a. Hauspflanzen: reine Arten, mindestens ein Jahr im Besit des Bewerbers.

7. Für 6 der neuesten Hauspflanzen, die nach dem Urtheile der Preisrichter eine allgemeine Verbreitung verdienen, blühend oder nicht blühend, 20 Thir.

8. Für eine neue schönblühende Hauspflanze, zum ersten Male auf der Ausstellung in Blüthe, 10 Thlr.

Sortiments pflanzen: Spielarten oder Hybriden: min,
destens drei Monate im Besige des Bewerbers, alle
in vollkommener Blüthe.

9. Für 6 neue Sorten einer Gattung. (Jeder Bewerber darf eine beliebige Zahl von Gattungen aufstellen.) 15 Thlr.

C. Gruppirungen.

10. Für die gelungenste Zusammenstellung nur blühender Pflanzen, von mindestens 50, böchftens 80 Stück, in nicht unter 40 Species. Mehrere Sorten einer Art rechnen nur für 1 Species. 20 Thlr. 11. Für die gelungenste Zusammenstellung blühender und nicht blúhender Pflanzen, von mindestens 80, höchstens 130 Stück, nicht unter 40 Species (wie ad 10. 15 Thlr. D. Früchte.

Aus der v. Seidli g'schen Stiftung, zur Verfügung der Preisrichter. 12. Für ganz vorzügliche Früchte folgender Arten, entweder: Anas nas mindestens 3 Stück, Aprikosen mindestens 6 Stück, Pfirsichen mindestens 6 Stück, Pflaumen mindestens 12 Stück, Weins trauben mindestens 3 Stück, Feigen mindestens 6 Stück, oder Melonen mindestens 1 Stück, nur bei gleicher Qualität der Stücke entscheidet die Ueberzahl. 3 oder 4 Pråmien, zusammen 40 Thlr.

13. Für die in Sorten zahlreichste Aufstellung der schönsten Erds beeren, in mindestens 10 Sorten, von jeder nicht unter 6 Stück, 10 Thlr.

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durch ein dem General-Sekretair einzureichendes Verzeichniß anger meldet werden.

3. Alle zur Pråmien-Bewerbung beizubringenden Gegenstände müssen benannt sein.

4. Die Früchte und Gemüse der Preisbewerber bleiben, gleich den Pflanzen, abgeschnittenen Blumen 2c., bis zum Schlusse der Ausstellung am zweiten Tage, ausgestellt.

5. Die eingelieferten Gegenstånde erhalten nach erfolgter Aufs stellung eine laufende Nummer.

6. Nächst der Zuerkennung der Pråmien erkennen die Preisrich, ter über ehrenvolle Erwähnungen der dazu geeigneten Gegenstände. 7. Für diejenigen Gegenstände der Bewerbung, die nicht preiss würdig erachtet werden, fallen die Pråmien aus.

8. Zu Preisrichtern werden 7 Mitglieder ernannt, wovon mins destens 5 Gärtner, und außerdem noch, 3 Stellvertreter. Concurrirt einer der Preis-Richter bei einer Pråmien-Bewerbung, so stimmt er bei dieser nicht mit, fondern ein Stellvertreter tritt für ihn ein. Berlin, im Oktober 1844.

Der Direktor des Vereins zur Bee derung des Gartenbaues in den Königl. Pr. Staaten.

(Unzeige.) In Erwiederung auf mehrere seit Jahresfrist an mich ergangenen Anfragen bemerke ich hiermit, daß ich im vorigen Herbst einen ziemlich reichen Vorrath von gut bewurzelten, kräftigen Nelkensenkern in circa 400 mit möglichster Strenge ausgewäh!s ten Sorten eingewintert habe, und daher im Frühjahr wiederum im Stande zu sein hoffe, von meinen Ueberschüssen Mittheilung machen zu können. Ich erlasse 12 Sorten mit Namen und Beschreibung für 1 Tir., 25 Sorten für 2 Thlr. 10 Sgr., 50 Sorten für 5 Thlr. Im Rummel das Dugend 15 Sgr. Von meinem besten Samen gebe ich hundert Korn in Mischung vieler Farben für 7 Sgr. 6 Pf., 500 Korn für 1 Thlr. · Ein Sortiment von 20 besonders schönen Sorten à 10 Korn mit Farbenbeschreibung für 1 Thlr. Auch offerire hierbei ein Sortiment sehr dicht gefüllter 3 wergritters porn von feltener Schönheit in 24 Sorten und Prisen für 18. Sgr. Sonntag, Pfarrer in Kottwig bei Sagan in Schlesien.

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(Anzeige.) sterns, Levkojen, und Rettensamen, 44 Sorten Uftern 20 Sgr., melirt das Loth 5 Sgr., das Pfund 2 Thlr.; 25 Sorten Sommerlevkojen à 50 Korn 15 Sgr., à 100 Korn 1 Thlr. 32 Sorten Sommerlevkojen-Topffamen 1 13 Thlr; ges füllte Gartennelken das Pfd. 5 Thlr., das Loth 12 Sgr., 1000 Korn 6 Sgr., von bunten Nummer-Nelken das Lth. 1 Thlr., 100 Korn 4 Sgr.; 100 Sorten Sommerblumen 1 Thlr.; 100 Sorten perens nirende 1 Thlr.; 50 Sorten Sommer:Topfgewächse 1 Thlr. Preis Courrante von Samen und Pflanzen sind gratis zu haben bei August Vogel in Dresden.

Gedruckt bei Adam Heuße in Cölleda.

Hierbei zwei Beilagen: 1) Prospect der Flora der Gewächshäuser und Garten Europa's 2c. der Herren Gyselynk in Bent (in Belgien). 2) Verzeichniß für 1845 der fdjönsten Georginen des Herrn Ed. Richter in Luifium bei Deffau.

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Redacteur: Friedrich Häßler.

Weißensee, den 22. Februar 1845.

Englische Journal-Schau.

(Vom Herrn Bataill.-Arzt Neumann zu Erfurt.)

(Fortsegung.)

Hindsia violacea.

Die Herren Beitch & Söhne hatten diese sehr schöne Pflanze bei der lehten Blumenausstellung in Chiswick 1 und Regents-Park aufgeftelt; sie hatten sie erst kürzlich 1 aus Brasilien erhalten. Sie ähnelt etwas der vor einiger Beit beschriebenen Rondeletia longiflora (die jest eben falls Hindsia longiflora genannt wird); doch übertrifft fie felbige an Schönheit. Die Zweige find stärker und mit breitern Blättern befeßt, so daß sie fast einer Melastoma gleicht. Auch die Blumen sind verhältnißmäßig größer und von fleischigem Gewebe, sanft und weich wie - der feinste Sammt und von dunkelvioleter Farbe. Es ist eine Warmhaus Pflanze.

Lycaste n. sp.

Eine neue Species, welche die Herren Loddiges durch Mr. Linden von Marachaito erhielten, blühte in der reichen Sammlung der Hadney'schen Gärtnerei. Die Blüthenhüllenblätter sind matt olivengelb, und die Eleinere, aber breitere Kronenlippe ist von reinerer Farbe und auf der einen Seite fonderbar am Rande gefranzt. Sie hat große Scheinzwiebeln und Blåtter wie L cruenta. Oncidium concolor.

Diese Species, obgleich eine der hübschesten Oncidien, fieht man sehr selten und noch feltener sieht man sie blus hen, bis W. C. Alston Esq. auf Elmsden Hall eine blühende Pflanze der Gartenbau Gesellschaft vorstellte. Wenn die Blumen noch geschlossen sind, nehmen sie sich prächtig aus. Die mehr lange Kronenlippe ist von dem reinsten und prächtigsten Gelb. Sie wächst am freudigsten in einem, mit leichter Korferde und klein geschlagenen Kopf. scherben angefüllten Körbchen. Während des Winters will fie luftig stehen und volles Licht haben. Sie gehört mit zu den Oncidien, deren Blätter so leicht anfaulen; so wie man es bemerkt, hat man sogleich feingeschabten, ungelösch. ten Kalk auf die Stelle zu streuen, der das Fortschreiten der Krankheit aufhalten wird, ohne daß er der Pflanze in anderer Hinsicht schadet.

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Pleurothallis recurva.

Obgleich die Pflanzen dieses Genus nur unbedeutend genannt werden müssen, so haben sie doch für denjenigen Interesse, der die Natur in allen ihren Formen studiren will.

Die Blätter von P. recurva find breit und dick und aus ihrer Basis entwickeln sich die Blüthentrauben, die die Blumen nicht tragen können und deshalb liegen. Die außern Blüthenhüllenblätter sind zu den kleinen Blumen verhältnißmäßig breit und groß; das obere ist bis zur Hälfte seiner Lange farblos und der andere Theil purpurviolet; die beiden untern sind ganz gefärbt. Die innern Blätter haben nur wenig weiß und die kleine Kronenlippe ist leuchtend violet.

Thunbergia chrysops.

Eine schönere Warmhauspflanze, als diese, ist wahrs scheinlich dieses Jahr nicht bekannt geworden, fo viel auch von diesem Genus in England bekannt geworden ist. Die Blumen erscheinen einzeln in den Blattwinkeln, die eine lange Röhre haben, die sehr eng an der Basis ist, aber nach dem Schlunde zu anschwillt und sich dann in einen großen Saum ausbreitet. Das Innere der Röhre ist rein gelb, bis auf einen halben Zoll am Schlunde, was rein weißgefärbt ist, so weit man hineinsehen kann. Dieses Weiße ist mit einem blauen Ringe umgeben, welches der Farbe von Th. Hawtagneana gleicht, und dies ist wieder mit einer dunkelvioleten Farbe umfáumt, die sich auf den die Blumen sich entwickeln, sind die Knospen zugespigt, größten Theil des ausgebreiteten Saumes verbreitet. Ehe glänzend, fast schwarz und als ob fie in Gummi-Wasser getaucht wären. Die Blätter sind herzförmig, langstielig. unregelmäßig an den Rändern wie die von Th. alata.

The Florist's Journal and Gardeners Record.

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hervor an kurzen Seitenzweigen. Sie hat weniger den herumschweifenden Habitus, der diesem Geschechte eigen ist, sondern ist mehr gedrungen wachsend, klein; aber doch zu groß für ein tragbares Gitter, eignete sie sich doch sehr in die Töpfe auf die Vortreppen oder die Fronte des Haus ses. Denn obgleich sie jest im Warmhause erzogen wor den ist, so scheint sie doch auch in einer kältern Temperatur zu gedeihen und so hart zu sein wie B. capreolata. Die Blumenröhre ist an der Basis weiß, der Saum und Schlund ist lila und dunkelviolet geadert.

Camellia japonica var. Halleyï.

Ein Samling von Mr. Halley, Gärtner in Blackheath, erzogen, der die Aufmerksamkeit aller Liebhaber auf fich zieht, und zwar durch die Regelmäßigkeit seiner For: men, sowohl der Blätter als auch der Blumen mit 11 Reihen ganz dunkelcarminrother Blumenblätter, die sich vollkommen entfalten und von völlig runder Form sind. Die Liste der neuen Pflanzen enthält nur die schon oben Genannten. (Fortfehung folgt.)

Blumistische Bemerkungen.

(Vom Herrn Affeffor Frerichs in Jever.)

(Beschluß.)

Ameisen und Shrwürmer.

Das von dem Herrn Rath v. Gemünden dagegen angegebene Mittel heißes Wasser wirkt allerdings radical, ist aber in Mist und Lobbeeten selten anzuwenden. Große Dienste hat mir das von dem Herrn Hofgärtner Bosse (ich erinnere mich nicht augenblicklich wo?) angegebene Mittel geleistet.

Wenn ich in einem Warmbeete Ameisen bemerke, fo bedecke ich die Stellen, wo sie am häufigsten zu sein scheinen mit Blumentöpfen, in denen das Abzugsloch ver. stopft ift. In der Erde unter diesen Blumentöpfen ver. fammeln sich die Ameisen ausschließlich, und legen dort ihre Kolonien an, und hier kann man sie nun mit heißem Wasser vertilgen. Auch ist es mir oft geglückt, sie dadurch zu vertreiben, daß ich die Erde oder Lohe in den Warmbeeten, da wo die Ameisen sich zu zeigen anfangen, häufig mit der Hand umwühlte. Diese häufigen Std. rungen schienen ihnen nicht zu gefallen, fie verschwanden gewöhnlich nach einigen Tagen spurlos. Doch hilft dieses Mittel nur dann, wenn man es anwendet, sobald sie sich zu zeigen anfangen, nicht aber wenn sie schon stark über. hand genommen haben. Durch stark und übelriechende Sachen habe ich sie nicht vertreiben können. Uebrigens bin ich von diesen Gästen nicht stark belästiget, einen viel größeren und wahrhaft furchtbaren Schaden thun mir aber die Ohrwürmer oder Dehrlinge, Forficula auricularis, welche alljährlich an meinen Georginen die schreck. lichsten Verwüstungen anrichten.

Alle dagegen angewendeten Mittel helfen wenig

oder nichts.

Was der Herr Pfarrer Magerstedt über diese Un, holde in seiner Abhandlung über Geschichte und Kultur der Georginen fagt, ift ganz richtig und wahr und trifft bei mir zu, nur im Superlativo.

Was versteht Herr Magerstedt aber unter Bie nenkappen?

Ich habe auch Bienen, aber den Ausdrud kenne ich nicht. Sind es vielleicht leere Strohkörbe? Ich vermuthe es, und das Mittel scheint mir gut zu sein, und ich werde es gewiß im nächsten Sommer anwenden.

Das sicherste Mittel würde gewiß sein, wenn man sie schon in den Eiern vertilgte. Nach Okens Naturge. schichte 5. B. 3. Abth. S. 1503 foll man im April unter Steinen die Weibchen auf ihren Eierhaufen figend finden. Ich habe niemals welche finden können.

Auch an den Nelkenblumen thun die Ohrwürmer gro. ßen Schaden. Um diesen zu verhüthen, that vor einigen Jahren Jemand den anscheinend finnreichen Vorschlag, die Säulen der Nelkenstellagen in Gefäße mit Wasser zu stellen. Der gute Mann hatte nicht bedacht, daß die Ohr, würmer fliegen können. Vergl. Oken a. a. D.

Sollte Jemand noch ein Mittel wissen, so würde er mich durch Mittheilung desselben unendlich verpflichten.

In der Beilage zu Nr. 8 der Blumenzeitung 1844, führt Herr Niemand eine neue aus England erhaltene Georgine auf unter dem Namen: La jeune Parisienne (Union), lila mit Silberfarbe gespißt, mit dem Zusage: Eine sehr schöne Fantasie. Dahlie.

Was mogen Fantasie-Dahlien sein?

Beschreibung neuer Cacteen. *)

(Vom Herrn Karl Ehrenberg.)

Mammillaria Beneckei. (Herrn Etienne

Benede in Mejico zu Ehren.)

Stamm cylindrisch, meistentheils aber schief abgeftumpft, nabelförmig eingedrückt, einzeln und aussproffend; Uchseln anfangs wollig; Warzen dunkelgrün, hellgrün, gelbgrün, auch grún, gelb und roth, faulenförmig, unten vierseitig, oben schief abgeftumpft; Scheibe anfangs meistens kurz wollig; Stacheln zweierlei: außere 12-15, horizontal an. liegend, von fast gleicher Länge, weißlich, gelblich oder an der Spige braun. Mittlere stärker, 2-6, braun ober an der Spike schwarz, wovon 1 oder 2 nach unten, das dop, pelte långer, nach der Spise zu sich verdicken und haken. förmig gekrümmt sind. Stamm 2-3 3oll hoch, 2-2, 300 Durchmesser. Warzen 4-6 Linien lang, 12-2 Linien dick. Aeußere Stacheln 3-4 Linien lang. Mitt lere Stacheln 3-6 Linien lang. (Mejico.) Mammillaria Haynii. (Herrn Hayn in Walden.

burg in Schlesien zu Ehren benannt.)

Stamm cylindrisch, aussprossend, Scheitel kaum etwas eingedrückt; Achseln anfangs etwas wollig; Warzen grün, dicht, vierfeitig, stumpf, nach oben abgerundet und schief abgestumpft; Scheibe länglich, anfangs etwas wollig; Stacheln zweierlei: äußere, borstenartig, 20, strohgelb durchsichtig, die obern horizontal, die untern abstehend und allmählich an Länge zunehmend. Mittlere 2-4, etwas stärker, steif, spit, rothbraun, wovon oft einer nach unten viel länger und vorn an der Spige hakenförmig gekrümmt

*) Aus der botanischen Zeitung.

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