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Beschreibung ausgezeichnet schöner FuchsiaHybriden.

(Vom Großherzogl. Hofgårtner Herrn Bosse in Oldenburg.) (Beschluß.)

Fuchsia Stanwelliana.

Sehr schön und reich blühend, 2-3' hoch. Stengel und Aeste purpurröthlich. Blätter eirund, langgespist, gezähnt, gleich Blumenstielen, Fruchtknoten und Kelchen mit sehr feinem Flaumhaar bekleidet, ohne den purpur. röthlichen Stiel 21/2" und darüber lang, 1-1/2" breit. Fruchtknoten schmusig grün, eben, cylindrisch, 41/2" lang. Kelch karminroth; die Einschnitte lanzettförmig, horizontal ausgebreitet, 14" lang, 3"" breit, an der Spige etwas blasser und grünlich; die Kelchröhre fast birn, förmig, 6" lang, in der Mitte 3" weit. Kronblätter verkehrt eirund, gerundet, violet, am Grunde karmoisinscharlachroth, 10/2" lang, leicht übereinander liegend,

ziemlich abstehend. Staubgefäße mit den Kelcheinschnitten gleich. Griffel lang hervorragend.

Fuchsia Smith's Coronet.

Glatt, 2 und darüber hoch, vollblühend, großblumig. Aeste hellgrünlich. Blätter eirund, langgespigt, gezähnt, am Grunde stumpf, ohne den grünlichen Stiel bis 3" lang, 1" 9" breit. Fruchtknoten lebhaft grün, sehr glån zend, eben, abgestuft-eiförmig, 3" lang. Kelch rosa: fleischfarbig; die Einschnitte lanzettförmig, 11" lang, 4" breit, abstehend, nach der Spitze zu etwas dunkler gefärbt; die Röhre cylindrisch, 11" lang, 32" im Durchmesser. Kronblätter kreisrund, etwas übereinander liegend, carmin purpurroth, am Grunde in's Scharlachrothe vertuscht, 6" lang. Staubgefäße mit den Kelcheinschnitten gleich. Grif fel lang hervorragend.

Fuchsia exoniensis.

Sehr großblumig, 3' und darüber hoch. Reste horis zontal, schmugig dunkelpurpurroth, unbehaart. Blätter eirund, zugespist, gezähnt, glatt, ohne den schmutzig pur purrothen Stiel bis 3" lang, 2" breit. Blumen ziemlich zahlreich. Fruchtknoten braun, glänzend, eben, eiförmig cylindrisch, fast 4" lang. Kelch lebhaft karminroth; die

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Nrn. mit Beilagen Postet 21/2 Rb.

XVIII. Jahrgang

Einschnitte fast 15" lang, lanzettförmig, spit, 3" breit, horizontal abstehend; die Röhre cylindrisch, 9" lang, am Grunde etwas bauchig, in der Mitte 2 weit. Kron blätter schön dunkelviolet, am Grunde carminroth, verkehrt. eirund, fast kreisrund, locker umeinander gewickelt. Genis talien herausragend; Griffel und Staubgefäße rosenroth. Fuchsia tricolor.

Sehr zierlich und reichblühend, ganz unbehaart, von niedrigem Buchse. Blätter eirund, zugespigt, fein ge. zähnt, ohne den grünen Stiel 1" 8" lang, 9" breit. Fruchtknoten cylindrisch, lebhaft grün, eben, glänzend, fast 4"" lang. Kelch weißlich-rosenroth; die Einschnitte lanzett. förmig, abstehend, 9" lang, 2" breit, an der Spike hell. grün; die Röhre cylindrisch, 7 tang. Kronblätter lebhaft rosenroth, verkehrt eirund, 8" lang, sehr locker um= einander gerollt. Genitalien hervorragend.

Fuchsia Smith's Defiance.

jungen Weste, die Oberfläche und unten die Nerven und Großblumig und vollblühend, 11⁄2-2' hoch. Die

Stiele der Blätter, die Blumenstiele, Fruchtknoten und Kelche sind sehr fein flaumhaarig. Blätter eirund, zuges fpist, fein gezahnt, oft an der Basis fast herzförmig, ohne den Stiel 3-3" lang, 1" 9 bis 2" breit. Blumen ftiele etwa 1/2" lang. Fruchtknoten fast cylindrisch, glån. end, eben, 5 lang. Kelch lebhaft karminroth; die Ein. schnitte lanzett oder fast eirund-lanzettförmig, zugespigt, an der Spike grünlich, 10/2" lang, fast 4" breit, schräg abstehend; die Röhre cylindrisch, 1" lang, 3" im Durch. messer. Kronblätter kreisrund, 6" lang, umeinander ge rollt, aber etwas abstehend, hochkarminroth, etwas kürzer als die farminrothen Staubfäden. Griffel 6-7" lánger als die Staubgefäße.

Fuchsia Smith's gigantea.

Sehr großblumig, måßig vollblühend. Neste und Blattstiele grün mit röthlichem Anfluge, sehr fein flaum haarig. Blattflächen sehr fein flaumhaarig, eirund, zuges spist, grob und ungleich gezähnt, 3-4/2" lang, 1/2-21" breit, die Basis der Mittelrippe geröthet. Fruchtknoten abgeftust eiförmig, eben, glatt, glänzend, 31/2" lang. Kelch lebhaft karminroth; die Einschnitte abstehend, lanzettförmig,

1" 4"" lang, 5"" breit; die Röhre 1" lang, 41/2" im Durchmesser, cylindrisch, nach der Basis zu verdünnt, in der Mitte kaum merklich bauchig. Kronblätter hochkar moisinroth, verkehrt eirund, fast kreisrund, 9" lang, locker umeinander gewickelt, kürzer als die rosenrothen Staubfäden. Griffel 4-5"" långer als der Kelch, rosenroth.

Pyramiden-Astern.

besonders einen lodern, etwas fetten Boden. Lehm. boden, der durch Seifenfieberasche mürbe geworden ist, lies ben sie am meisten. Da die Pyramiden-Aster sich sehr ausbreitet, so hat man sich auch beim Auspflanzen danach zu richten, und die Pflanzen so weit von einander zu pflanzen, daß sie sich bei ihrer völligen Ausbildung nicht drücken. Ich pflanze fie fußweit von einander, und um das Beet nicht so lange ohne Blumen zu haben, pflanze ich im Quincunr Sommerlevkojen, die zur Blüthezeit der Aftern (Ende Juli und Anfang August) schon abgeblüht

Callistephus (Callistemma Cass. Aster Lin.) haben und dann ausgezogen werden können. chinensis pyramidalis.

(Vom Herrn Bat.-Arzt Neumann zu Erfurt.)

Die Pyramiden-Ustern werden mit jedem Tage in teressanter, indem sie immer mehr und mehr ihrer volls kommenen Füllung zugeführt werden. In dem Garten des Herrn Möhring in Arnstadt füllen sie sich nach der Mitte zu mehr röhrig, während sie hier bei Herrn Lorenz bis in die Mitte bandartig bleiben, überhaupt einen ganz eigenthümlichen Bau haben. Die meisten dieser 18 Sor ten von Pyramiden-Astern, besonders aber die Einfarbigen, bilden, wenn sie vollkommen aufgeblüht find, eine halbe Kugel, und erscheinen deshalb rund, weil die Spigen der fehr langen (einen Zoll) Zungenblümchen sich nach außen umrollen, ohngefähr auf diese Art, als wenn man ein ihnen ähnliches Streifchen Papier einige Mal zwischen Daumen und Messerrücken durchzieht. Von der Seite gesehen, bilden die Zungenblünchen lauter Löckchen, die alle schön regelmäßig in 7-8 Reihen stehen. Wird eine Blume davon in ein Ballbouquet mit dazu passendem Grün gebunden, so weiß man wirklich nicht, ob man eine wirkliche oder gemachte Blume vor sich hat Nimmt man nun noch dazu, daß an einer Pflanze 8-12, ja oft 14 Blumen erscheinen, so kann man sich nichts Lieblicheres denken, als ein solches Usterbeet in voller Blüthe. Herr Lorenz hat sie jest in folgenden Farben:

1) Dunkelviolet, die Farbe der Märzveilchen; große Blumen. 2) Dunkelblau, etwas ins Graue ftreifend, und nicht so dunkel als unser Soldatenblau; große Blume. 3) Hellblau, ins Lila spielend, etwas kleinere Blumen; noch heller ift 4) blaßblau, beim längern Blühen ins Graue spielend. 5) Hellviolet. 6) Blaßlila, etwas ins Graue fallend, besonders beim långern Blühen. 7) Reinweiß, große Blume. 8) Carmoisin mit etwas lila Duft. 9) hoch. rosa, eine der schönsten Blumen; die Farbe von der Ge, orgine Leonora. 10) Blaßrofa mit ganz blaßlila Hauch. 11) Dunkelroth, etwas blasfer als Carmoisin. Aus folgenden haben sich gestreifte Blumen gebildet: 12) Car. moisin mit Weiß, Carmoism vorherrschend. 13) Hochrosa mit Weiß, Rosa vorherrschend. 14) Blaßrosa mit Weiß, Weiß vorherrschend. 15) Dunkelblau mit Weiß. 16) Blaß blau mit Weiß, bei Beiden ist die blaue Farbe häufiger als die weiße. 17) Hellviolet mit Weiß, mit mehr Weiß, und 18) Hellblau mit Weiß, mit sehr feinen, weißen Strichen.

Kultur. Die Aftern gedeihen fast in jedem Gars tenboden, und brauchen viele Jahre, ehe fie wieder in ihre natürliche, einfache Form zurückgehen, doch lieben sie

Da das Vaterland des Callistephus China und Jas pan ist, so müssen wir am Fuße des Thüringer Waldes, wo wir schon zeitig Nachtfrößte zu erwarten haben, (in diesem Jahre schon den 6ten September), den Samen in kühlen Mistbeeten aussáen, damit die Pflanzen nach dem 13ten Mai schon ziemlich erstarkt sind, wenn sie ins freie Land gebracht werden. Sie kommen dadurch zeitiger in Blüthe, und man hat auch noch den Vortheil, den Samen sicher zur Reife zu bringen. Nur von den größten und am meisten gefülltblühenden Blumen nimmt man den Samen zur nächsten Aussaat, wenn man die Blumen sich immer schöner gestalten sehen will.

Ist,

wenn uns die Wahl bei der Anlage eines Gartens frei steht, ein ebenes oder unebenes Terrain zu benuhen? (Fortsehung.)

Nicht immer sind die Bäume so beschaffen, daß ihre Wurzeln nicht eine große Ausdehnung besigen, sie erreichen, wenn sie auch nicht in dem Moment, als wir in ihrer Nähe einen Boden für solche Günstlinge bereiten, denen wir Schuß gegen die Mittagssonne zu verleihen genöthigt find, doch in einiger Zeit den üppigeren Boden, und zeh ren selben, vermöge ihres größeren Bedürfnisses an Nahrung, nicht allein bald aus, sondern berauben diesen, und wie natürlich auch die darauf gepflanzten Gewächse, fort. während der zu ihrem Bestehen nöthigen Feuchtigkeit. Könnten wir auch hoffen, durch fleißiges und reichliches Begießen diesem Abhülfe zu gewähren, so würden wir uns sehr tåuschen, denn das Bedürfniß von derlei Wesen ift enorm. Ueberbies würden wir den armen Pflanzen, welchen wir wohlthätig zu sein glauben, im Gegentheile nachtheilig, da wir durch das so oft vorzunehmende Begießen die Temperatur des Bodens, die doch während der Wachsthums: Periode wenn auch nur um ein Geringes höher als jene der Luft sein sollte, stets jedesmal erniedri gen würden. Auch würden folche Pflanzen einer sehr schädlichen Abwechselung von Extremen unterliegen, nám. lich der zwischen Trockenheit und Nässe. Bei einer Aus. pflanzung der Art zwischen Bäumen würden wir auch ge. zwungen sein, so manchen eines Theils von Zweigen oder gar ganzer Wefte zu berauben, was nicht immer angeht, da oft die pittoreske oder gefällige Form dadurch leiden müßte, während diese so vielen Werth in einer Anlage, selbe mag noch so klein sein, besigt.

Würden wir aber dies unterlassen müssen, so würden alle die Folgen bei unsern Günftlingen zum Vorschein kommen, die Mangel an Thau und Mangel an Licht bei vielen Vegetabilien verursachen, und einen Zustand von Schwächlichkeit und Hinfälligkeit auf den ersten Blick uns gewabren lassen.

Man könnte uns zwar einwenden, daß man Mittel besitze, die, seine Lieblinge so geschüßt auszupflanzen, nicht nöthig machen. Man wird uns anweisen, die Strahlen der Mittagssonne durch Schirme der mannigfaltigsten Art, die wir wohl auch kennen, abzuhalten. Allein warum Kosten der Art sich aufbürden? zu welchem Endzwecke auf Gefahr der Unverläßlichkeit desjenigen, welchem die Beschirmung obliegt? Uns gewährt der nördliche Theil eines Hügels, dessen Plateau zweckgemäße Bepflanzung von Bäumen erhält, wenn auch nur zum Theil, ja ich behaupte auch ohne diese, mehr Vortheil in dieser Beziehung, als die beiden erwähnten Auskunftsmittel.

Wie die Südseite eines Hügels mehr Wärme genießt, so erhält die nördliche weniger, denn die Brechung der Sonnenstrahlen, welche im südlichen Theile sich mehrt, mindert sich hier. Man wird uns zwar sagen, aber die kalten Nordwinde, die ihr nicht gar lange her noch ge. fürchtet, diesen gebt ihr eure Lieblinge hier Preis! Hier. auf entgegnen wir dir, aufmerksamer Leser, hier handelt es sich nicht um frühere Blüthen, nicht um ein früheres Reifen der Früchte oder Samen, sondern um den bessern Zustand der Gewächse, welche, den Mittags-Sonnenstrah len ausgefeht, weder blühen, noch fructificiren würden, sondern ein Raub des Todes werden müßten. Es ist uns im Gegentheile erwünscht, einen solchen Ort der Blü. then-Verspätung zu befißen. Wir pflanzen deshalb sogar mitunter solche Gewächse, die unsern füdlichen Theil des Hügels zieren, auch auf den nördlichen, damit uns dieselben Blüthen vierzehn Tage später und in lángerer Dauer bes willkommnen. Auch ersuchen wir nicht zu vergessen, daß viele Pflanzen in der nördlich gelegenen Auspflanzung un fere Winter leichter überstehen, als in der ebenen südlichen. Hier ist der Wechsel im Aufthauen und Gefrieren des Bodens viel geringer, und endlich sind wir im Stande, durch Auspflanzung von Baumen gegen Norden, ohne daß deren Wurzeln unserer Günstlinge Nahrung verzehren, den Einfluß der daher wehenden Stürme zu máßigen. (Beschluß folgt.)

Schönblühende Pflanzen.

(Fortsegung.)

Andromeda buxifolia Smith. Buchsbaum. blättrige Andromeda.

Familie. Ericaceen. Kennz. der Gattung. Kelch fünftheilig. Blume eiförmig; Mündung fünfspaltig. Kapsel fünffächerig. Klappen den Scheidewänden entgegen.

Kennz der Art. Blätter bleibend, herzförmig. eirund, ganzrandig, etwas dornspißig. Blüthentrauben endständig, nackt. Blumen fast kugelig.

Ein kleiner Strauch von etwa 2-3 Fuß Höhe, in

este ausgebreitet, welche roth und in der Jugend filzig sind; die Blätter sind unten weißlich, fast wollig und glänzend.

Baterland und Kultur. Während wir mehrere Urten dieser niedlichen Gattung aus Nordamerika besigen und in unserm Glashause überwintern können, so ist die gegenwärtige als ein Sprößling der Insel Mauritius, wo fie Commerson entdeckt hat, nur im warmen Hause zu erhalten. Sie war früher nur durch ein getrocknetes Eremplar von daher bekannt; allein im Jahre 1822 kam durch R. Barclay auch Samen nach England und von da an verbreitete sie sich durch die botanischen Gärten. Sie wächst in Haideerde, mit Holzerde zu gleichen Theis len gemischt, und wird durch Samen und Schößlinge, auch durch Schnittlinge fortgepflanzt. Sie blüht im Frühling. Beaumontia grandiflora Wallich. Großblus thige Beaumontie.

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Carisseen.

Familie. Drehblüthler Kennz. der Gattung. Kelch fünfblättrig, blattartig, aufrecht. Blume glockig, fünffpaltig. Staubgefäße auf der Röhre. Staubbeutel pfeilförmig, bartlos, um die Narbe zusammenhängend. Schlund schuppenlos. Frucht. knoten rundlich, niedergedrückt. Narbe spindelförmig. Kennz. der Art. Strauchartig. Zweige feinbehaart. Blåtter kahl, unten ein wenig feinbehaart. Blüthen weiß, sehr groß. Staubfäden fadenförmig, nach der Spize keulenförmig; Beutel kegelartig zusammengewachsen.

Der holzige Stengel ist kletternd. Früher hatte schon, Roxburgh diese Pflanze unter dem Namen Echites grandiflora aufgeführt; allein Roth hat eine andere unter demselben Namen beschrieben.

Vaterland und Kultur. Diese großblüthige Beaumontie ist in Chittagong einheimisch, und wurde von von dem, durch sein herrliches Werk über neue afiatische Pflanzen berühmten Dr. Wallich im Jahre 1818 nach London an Mrs. Whitleys gesendet und war von ihm nach der Gemahlin des Colonel Beaumont zu Bretton= Hall in Yorkshire so genannt worden. In Whitley's Gewächshäusern zu Fulham kam sie zur Blüthe. Die Blüthezeit begann im Anfang November und dauerte fort bis zu Ende Juni.

Pentstemon diffusum Lindl. Weitåftiges
Pentstemon.

Familie. Larvenblüthler oder Personaten.

Kennz. der Gattung. Kelch fünftheilig. Blume bauchig, zweilippig. Staubgefäße zweimächtig, mit fünf. ten fadenförmigen, gebarteten. Kapsel eiförmig, zweifächs rig, zweiklappig, vielfamig.

Kennz. der Art. Stengel äftig. Blätter eirund> langlich, kahl, ungleich gefägt. Blüthenstiele achselständig, vielblüthig. Kelche kreifelförmig; Abschnitte zerschligt, sta. chelspitzig.

Während man früher nur ein paar Arten dieser Gat tung als Bierpflanzen in den Gärten cultivirte, hat fich deren Anzahl in neuerer Zeit bedeutend vermehrt. Vorzüglich war der englische Gärtner Douglas so glücklich, deren mehrere, zum Theil sehr schöne Arten, an den Flüssen

von Columbien aufzufinden. Die gegenwärtige Art pe rennirt so wie die übrigen und wird anderthalb bis zwei Fuß hoch.

Baterland und Kultur. Auch diese Art wurde von dem oben genannten Reisenden in Columbien im J. 1826 entdeckt und blühte ein Jahr später schon im Gar ten der Horticultural Society in London. Man pflanzt fie am sichersten in Töpfe und hält sie im Orangenhause, da man noch nicht hoffen darf, daß sie unsere ungünstigen Winter im freien Lande erträgt. Sie vervielfältigt sich durch Samen und Wurzeltheilung und blüht im Sommer. (Fortsetzung folgt.)

Varietäten.

Wien. (Achtzehnte Blumen-, Pflanzen- und Fruchts Ausstellung der k. f. Gartenbau-Gesellschaft in ihrem Locale vom 7. bis 9. Juni 1845.) Die t. t. Gartenbau, Gefellschaft veranstaltete an obigen Tagen diese Blumen - Ausstellung aus Veranlassung der großen Gewerbe Ausstellung dahier, um auch den anwesenden Fremben die vegetabilischen Schäße Wien's in ihren mit kaiserlicher Munificenz erbauten Lokalitåten in einem großartigen Bilde zeigen zu können, und lud hierzu die Gartenbesiger und Gårt. ner in Wien und dessen Umgebung ein, sie in ihrem Unternehmen zu unterstügen. Und in der That hat sich nie deutlicher bewiesen, als bei dieser Ausstellung, welchen Reichthum von seltenen und schönen Pflanzen Wien besigt.

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War nun bei dieser Ausstellung nicht jener Blumenreichthum sichtbar wie uns die Frühjahr - Ausstellung in Azaleen und Rhodo= dendren darbietet, so übertraf sie dieselbe durch die große Menge der feltenen Pflanzen, und zeigte uns vorzüglich in einzelnen Pflanzenfamilien das Ausgezeichnete für den Kenner. Besonders reich war die Familie der Coniferen (Zapfenbäume). Herr I. Mayr (Stas meş) ließ aus seinem Garten einen Tisch mit Coniferen in 30 Species durch dessen Gårtner Herrn Syrb in geschmackvoller Aufstellung befehen. Der bürgerliche Handelsgårtner Herr Franz Sas vonith beschte einen Tisch mit 27 Species und erhielt hierfür den für die Kategorie der Handelsgårtner ausgefesten eilften Preis: eine große filberne Medaille. Aus dem bürgerlichen Handelsgarten der Herren Mühlbeck und Abel waren 67 Species dieser Familie ein. gesendet. Aus dem Garten des Herrn Baron von Hügel, welcher nach der Zurückkunft von seinen berühmten Reisen, der Horticultur eine neue Vera in Defterreich eröffnete und den gegenwärtigen hohen Standpunkt derselben in Wien hervorrief, erschien eine Sammlung von 72 Coniferen, welche mit dem eilften Preise, einer großen fils bernen Medaille gekrönt wurden.

Die Familie der Cacteen war in zwei Sammlungen repråsens tirt, nämlich aus dem Garten des Herrn J. G. Beer und des Herrn Johann Savonith, bürgerlicher Handelsgårtner, und diesen beiden Sammlungen wurde der vierzehnte Preis, bestehend in zwei groBen silbernen Medaillen zuerkannt. Herr. Beer hat durch diese erste Aufstellung seiner Cacteen den Beweis geliefert, mit welcher Vorliebe er diese Pflanzengattung kultivirt.

Herr Gärtner Kober (Garten Nr. 82, Wieden, Wohllebengasse) besehte einen Tisch mit Pelargonien, einer Pflanzengattung, die schon mehrere Jahre bei den Ausstellungen nicht erschienen war, in schönen

Farben, ebenso Calceolarien, welche mit einer silbernen Medaille be: theilt wurden.

Die Joseph Held'schen Erben beseşten einen Tisch mit Pflangen, wovon die Pontischen Azaleen mit einer silbernen Medaille anerkannt wurden.

Aus dem Fürstlich Metternich'schen Garten wurde ein Tisch mit Pflanzen durch den Obergärtner Herrn Christian Riegler, besegt. Die ausgezeichneten Kenntnisse in der Pflanzen-Kultur des Herrn Riegler haben sich schon öfters bewährt, und erhielt derselbe als Anerkennung der vieljährigen vortrefflichen Kultur von Pflanzen, wovon bei dieser Ausstellung Banksia Cunninghami, Grevillea Caleyi und Sipane carnea neuerdings einen Beweis liefer: ten, die kleine goldene Medaille.

Der Tisch Nr. 13. war mit Pelargonien aus bem Garten des Herrn Mayr (Gårtner Syrb) beseht, in deren Mitte ein sehr hübsch gearbeiteter Tisch mit Achimenes geschmückt stand. Dieser Tisch mit besonderer Berücksichtigung der Achimenes erhielt eine große filberne Medaille.

Der Garten Nr. 92. unter den Weißgårbern lieferte eine Samm. lung von Pelargonien Deutschen Ursprungs. Die Preisrichter er: kannten dieser Sammlung den von Herrn Baron v. Hügel ausge segten Preis von 20 Ducaten in Gold zu. Der Herr Einsender nahm diesen Preis nicht an, und daher wurden 10 Ducaten dem Herrn Joseph Savonith, bürgerlicher Handelsgårtner, für einen Lisch mit Pelargonien, 5 Ducaten Herrn Kober und 5 Ducaten Herrn Syrb, Gårtner des Herrn Mayr, für Pelargonien zuerkannt. (Beschluß folgt.)

(Neue Alstromerien bei Herrn L. van Houtte zu Gent.) Herr W. Herbert besuchte vor Kurzem Gent, und theilt über die Schönheit zweier sehr großer Beete, welche mit hybriden Alstromerien in dem Garten - Etablissement des Herrn Louis van Houtte bepflanzt waren, Folgendes mit:

Die Blumen derselben hatten eine Schattirung von Scharlachroth bis zur Citronenfarbe, und von Carmin bis zum blassen Roth, untermischt mit Weiß. Es dürfte schwer halten, zwei in Blüthe stehende Pflanzen unter der großen Menge der Exemplare zu finden, deren Blumen sich genau gleichen. Ein zweites Beet jüngerer, vor: jähriger Pflanzen waren von üppigem Wuchse und zeigten bereits Knospen. Hinsichts der Kultur blieben sie sich ziemlich gleich; die durchschnittliche Höhe des Blüthenschaftes differirte zwischen 12-18 Zoll. Herr van Houtte versicherte, daß er die Pflanzen von Jes mand erkaufte, der sie aus Samen gezogen habe, und daß sie dem Unscheine nach Bastarde von Alstroemeria Hookeriana und haemantha fein dürften. Nach Herrn Herbert's Meinung bleibt es dahin gestellt, ob nicht auch A. pulchella und aurantiaca zu ihrer Erzeuz gung etwas beigetragen haben, doch schien es ihm, daß sie mehr dit A. haemantha als der A. Barcklayana angehörten. Die Pflanzen standen in einer Mischung von guter Garten-, Lauberde und Sand. Herr Herbert sagt, daß er sich nie zu erinnern wiffe, je ein Blumenbeet von so einer Pracht und Schönheit gesehen zu haben, als von diesen Alstromerien, und Herr van Houtte wohl in Hins sicht der Vermehrung Sorge tragen müsse, um alle Bestellungen zu genügen, wenn erst der Werth dieser Pflanzen anerkannt sein würde.

Herr Herbert sah auch in diesem Garten - Etablissement eine orangefarbene Lilie, welche von Lilium atropunctatum (atrosanguineum?) befruchtet mit L. croceum erzeugt wurde.

Gedruckt bei Adam Heuße in Cölleda.

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Neue Georginen.

(Vom Herrn Bataill.-Arzt Neumann zu Erfurt.) Unter den zweijährigen Georginen. Samlingen, also von denen, die ihrer Beständigkeit halber noch ein Jahr ge. probt wurden, hat Herr Möhring in Arnstadt zwei, die Beachtung verdienen. Wenn man neue Georginen beurs theilen will, muß man erst eine große Menge schon vorr handener durchsehen, um entscheiden zu können, inwiefern die neuen sich von den alten unterscheiden. Dies ist denn mit diesen beiden geschehen, und war hier besonders nöthig; weil ihre Farben nicht besonders grell hervortreten.

Mädchen von Arnstadt (Möhring.)

Die Staude wird an 5 Fuß hoch und ist schlank gewachsen. Die Blumen stehen aufrecht über den Blát tern, sind von rosalila Farbe, haben 14-15 Reihen ges drängt stehender Zungenblümchen, welche am Rande eng gemuschelt find, nach der Mitte zu röhrig und im erhabe nen Centrum geschleift werden; die Blumen sind zirkelrund und haben 4 Zoll Durchmesser. In der Farbe gleicht sie unter den zahlreichen lilafarbigen Hon. Miss Abbot von Smith; allein diese ist weitgemuschelt, hat in einen Kreise nur 11 Zungenblümchen und blüht oft mit Kern, während ,,Arnstädter Mädchen" enggemuschelt ist, 16 3ungen. blümchen in einem Kreise hat und stets mit gedecktem Centrum blüht.

Hermine (Möhring.)

Die Staude wird über 4 Fuß hoch und macht viele Zweige. Die Blumen erscheinen frei über den Blättern auf geraden, aufrecht stehenden Stielen; sie sind von dun. kelblutrother Farbe mit linsengroßen weißen Spizen, auf der Rückseite ist aber die Hälfte des Zungenblümchens weiß, wodurch ein Farbenschielen entsteht. Im Herbst Im Herbst werden die weißen Flecke größer und nehmen eine ChamoisFarbe an. Auch sie hat unter den jest bekannten Roth bunten keine Rivalen; am nächsten in der Farbe kommen ihr Nic. Becker (Rinz) und Lady Cathar. Jermin (Girling). Sie werden aus 11-12 Reihen nur 5, 30 großer, fleingemuschelter Zungenblümchen gebildet, wodurch

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Nrn, mit Beilagen kostet 21/2 Rb.

XVIII. Jahrgang.

die 311⁄2 Zoll im Durchmesser haltende Blume nicht flatterig erscheint. Beim Abblühen bleibt das Centrum zuweilen nicht gedeckt.

Ift, wenn uns die Wahl bei der Anlage eines Gartens frei steht, ein ebenes oder unebenes Terrain zu benutzen?

(Fortsehung.)

Da wir, wie immer, auch heute nur im Stande sind, Entgegnungen zu beantworten, da uns Polemik keine Beit rauben soll, so müssen wir auch noch unserm aufmerksa men Leser zugeben, daß, obwohl wir schon sagten zweck. gemäße Bepflanzung, er doch uns sagen könnte, werden die Wurzeln euerer Bäume, die auf dem Plateau des Hügels stehen, den Boden, welchen ihr für euere Lieblinge bereitet habt, nicht erreichen?! Wir antworten, daß wir dies nicht bezweifeln. Nachdem wir aber mit einem nicht sehr kostspieligen Schuhmittel, und wenn dies auch für Jemand hierin weniger Unterrichteten kostspielig erscheinen würde, mit einer einmaligen Auslage ausreichen, so haben wir keine Furcht vor der Zudringlichkeit dieser Gäste. Eine ein paar Zoll dicke Wand von Asphalt reicht hin, um diese zudringlichen Gäste fern zu halten. Da man nun künstlichen Asphalt zu diesem Zwecke auch anzuwenden im Stande ist, so glauben wir jeden wie immer beschaffenen Leser einen kleinen Liebesdienst durch unsere Furchtlosigkeit erwiesen zu haben.

Wir glauben für Pflanzen aus der káltern Zone, wie für jene aus jenen milden Gegenden, möchten wir sagen, wo die Atmosphäre die Sonnenstrahlen mäßiget, wie es auf Inseln der Fall ist, ein Wort schon gesprochen zu haben, und somit nur Weniges der Lesteren wegen beifügen zu müssen.

Die meisten unserer Topfgewachse vertragen schon aus dem Grunde, weil sie nicht im freien Boden stehen, die direct einfallenden Strahlen der Mittagssonne weniger. An der Stelle gegen Oft und Südost eines solchen Hügel. Abhanges, oder in dessen Niederung, abgesondert nach ihrem Wärmebedürfniß, müßten sich selbe vortrefflich ful

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