Die Präsentation kanonischer Werke um 1900: Semantiken, Praktiken, Materialität

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Philip Ajouri
Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 20.11.2017 - 263 Seiten

Die Zeit um 1900 ist keineswegs nur durch rasante ästhetische Innovationen geprägt, sondern auch durch eine große Verbreitung, Verehrung, Neuinterpretation und produktive Rezeption kanonischer Werke. Diese Werke – das ist der Grundgedanke der hier versammelten Aufsätze – führen zwar ein langes Leben, müssen jedoch in jeder Zeit und mitunter für verschiedene gesellschaftliche Gruppen neu aufgelegt, herausgegeben, ausgestattet und vertrieben werden. Denn nur so bleiben kanonische Werke auf dem Buchmarkt erhältlich, werden rezipiert und können in ihrem kanonischen Status bestätigt werden. Das Abstraktum „Werk“ realisiert sich in jeweils konkreten Ausgaben, die von einem Herausgeber veranstaltet und vom Verlag veröffentlicht werden. Herausgeber und Verlag konstituieren den Text, versehen ihn mit Paratexten, statten den Band aus, lassen ihn drucken, bewerben, vertreiben und schaffen so eine neue dingliche „Präsentation“ des Werks. Dieser Prozess soll in seiner Relevanz für die Herausgeber, Autoren bzw. Autorbilder, Werke, Leser und Verlage einer großzügig verstandenen „Jahrhundertwende 1900“ im deutschsprachigen Bereich erfasst werden.

 

Inhalt

Einleitung
1
Semantiken
19
Ein Kultautor im Klassikerverlag
31
Ein verschlissener Klassiker und sein segmentiertes Werk
43
Praktiken
59
Zwischen Monument und Stereotypie
77
Ernst Elster als Reihenherausgeber von Meyers Klassikerausgaben 18881919
107
Jane Eyre in German around 1900
121
Materialität
163
Die Klassiker der Jugend
183
Strategien der Autorinszenierung
217
Autorinnen und Autoren der Beiträge
243
Bildnachweis
245
Register der Personen und Werkausgaben
249
Register der Verlage und Druckereien
257
Urheberrecht

nur relativ klassisch Kanon und Kanonrevision beim Neuklassiker Paul Ernst
147

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Autoren-Profil (2017)

Philip Ajouri, Deutsches Literaturarchiv Marbach und Universität Stuttgart.

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