Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Tabelle 3.

Beleuchtungsversuche im Treibhaus.

Messung an Hortensien am 21. Februar 1928, d. h. am 35. Tage des Versuchs.

[blocks in formation]

3. Schwefelkohlenstoff-Stimulationsversuch im Freiland mit Senf. Zur Ergänzung unserer 1925/26 in Kisten ausgeführten Stimulationsversuche (vgl. Zellstimulationsforschungen Bd. 3, 1927, p. 15—62) wurden am 2. 6. 1927 fünf Freilandparzellen in der Größe von je 10,5 qm mit Samen von weißem Senf (Sinapis alba L.) eingesät, die laut beigefügtem Versuchsplan behandelt waren:

[blocks in formation]

Samenstimulation mit Dampf und wässeriger Lösung von Schwefelkohlenstoff bewirkten eine auffallend kräftigere und schnellere Entwicklung der Pflanzen.

Die mit Schwefelkohlenstoffdampf behandelten Samen waren in bezug auf Wachstumsgeschwindigkeit, Blüte und Reife allen anderen wesentlich voraus, während die mit wässeriger Schwefelkohlenstofflösung stimulierten Samen Pflanzen von beträchtlich verlängerter Vegetationszeit lieferten. Diese blieben am längsten grün und wiesen bei der Ernte nur

1) 4 Wochen lang.

[blocks in formation]

7,6% reife Pflanzen auf gegen 29,8% der Parzelle 3. Die übrigen Versuchsstücke ließen keine ins Gewicht fallenden Unterschiede gegenüber der Kontrollparzelle erkennen. Geerntet wurde am 23. 9. 1927, als die reifsten Pflanzen ihre Schoten zu öffnen begannen. Bei der Ernte wurden die Pflanzen nach Reifeklassen (grün, halbreif, reif) gesondert, gezählt und gemessen. Dieser Versuch wird in diesem Jahre wiederholt.

Muth und Voigt.

4. Untersuchungen über Xenien.

Bei den im Jahre 1927 fortgeführten Kreuzungsversuchen mit Apfel-, Birnen- und Tomatensorten konnten, wie bisher, keine Früchte geerntet werden, die Fruchtmale der väterlichen Sorte erkennen ließen. Kreuzungen wurden ausgeführt zwischen folgenden Obstsorten:

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

Gute Luise von Avranches (L) X Stuttgarter
Gaishirtel (G).

3 Fr. 19 Sa. 14 Fr. 53 Sa.

Auch die bei bei Tomaten zahlreich ausgeführten Kreuzbefruchtungen verschiedener gelb-, rot- und pfirsich früchtiger Sorten ließen an den erhaltenen Früchten kein Merkmal der Form erkennen, die den Pollen. geliefert hatte. Muth und Voigt.

Schriften-Verzeichnis.

Muth, Fr.: 1. Die Wirkung des Schwefelkohlenstoffs auf die Pflanzen. Zell-Stimulationsforschungen Bd. 3, 1927, S. 15-62. Literatur-Verzeichnis von G. Voigt.

- 2. Stand und Ziele der Rebenzüchtung. Beiträge zur Pflanzenzucht 1927, Heft 9, S. 109-119.

[ocr errors]
[ocr errors]

3. Die Berlandieri × Riparia-Kreuzungen und ihre Anwendung in den preußischen Weinbaugebieten. Mitteilungen der D. L. G. 1927, Stück 34, S. 815-819. Ferner Anlage zu der Niederschrift des Unterausschusses für Rebenveredlung der D. L. G. vom 7. September 1927 in Neustadt a. d. H. 7 Seiten.

- 4. Praktische Schädlingsbekämpfung im Obstbau. Geisenheimer Mitteilungen über Obst- und Gartenbau. 42. Jahrg., 1927, S. 97–104. — Schädlingsbekämpfung im Obstbau in Scholle und Kraft, Kalender für Landwirtschaft und Gartenbau, 1928, S. 41-44, herausgegeben von der I. G. Farbenindustrie, Ludwigshafen a. Rh. Landwirtschaftliche Abteilung. Die bemerkenswertesten Schädlinge unserer Obstbäume und ihre Bekämpfung. Deutscher Kleingartenkalender 1928, herausgegeben vom Reichsverband der Kleingartenvereine Deutschlands, S. 151-155.

-5. Achilles Zschokke zum 60. Geburtstage. Pfalzwein, 15. Jahrg. 1927, S. 243-244.

[ocr errors]

6. Die Anwendbarkeit der Erfahrungen des Auslandes im Pfropfrebenbau auf den Weinbau am Rhein, der Nahe, der Mosel und der Ahr. Neuzeitlicher Weinbau. Druckerei Hartmann, Koblenz, 1927, S. 25 bis 29.

7. Bericht über die Erfahrungen über einzelne Unterlagen, Adaption, Affinität und Wuchs im Rebmuttergarten. Niederschrift über die vierte Tagung des Reichsausschusses für Reblausbekämpfung am 4. September 1926 in Wiesbaden. Deutscher Weinbauverband, Karlsruhe i. B., 1926, S. 24-30.

— 8. Die Weine des Rheingaues. Rheinischer Beobachter, 6. Jahrg. Nr. 20/21, Berlin 1927, S. 319-321.

[ocr errors]

Muth, Ehatt, Willig: Die Rebenzüchtung in Preußen von den Anfängen bis zum Jahre 1926. Bericht Nr. 1 des Ausschusses für Rebenzüchtung der Fachabteilung für Weinbau der preußischen Hauptlandwirtschaftskammer 1928, Berlin, Paul Parey.

III. Bericht über die Tätigkeit

der Weinchemischen Versuchsstation im Jahre 1927.

Über das Mikrobin.

(Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel 53 (1927), S. 487-509.)

In derselben Zeitschrift 51 (1926) 198-203 haben wir gezeigt, daß bei Traubenwein der Zusatz von Mikrobin ohne weiteres verboten ist, daß aber auf Grund eingehender Prüfung des Weingesetzes und der dazu erlassenen Ausführungsbestimmungen der Schluß gezogen werden kann, daß auch bei Obstwein der Zusatz verboten ist.

Wir haben nun die chemischen Eigenschaften des Mikrobins weiter geprüft und mit den im Schrifttum angegebenen verglichen.

1. Den von Otto 1) ausgeführten Versuchen und Angaben ist nach unseren Überprüfungen jede Beweiskraft abzusprechen.

Auf ein von M. Neißer und J. Tillmans 2) veröffentlichtes Gutachten über die Wirksamkeit des Mikrobins wird später eingegangen.

Unsere eigenen Versuche erstrecken sich darauf:

1. Geeignete Verfahren zum Nachweis und zur Bestimmung der pChlorbenzoesäure (= Mikrobinsäure) auszuarbeiten.

2. Die Löslichkeit dieser Säure zu bestimmen.

3. Ihre Wirkung auf einige im Wein vorkommende Pilze kennen zu lernen.

a) Nachweis und Bestimmung der Chlorbenzoesäure.

1. Nachweis.

Zum Nachweis der p-Chlorbenzoesäure ist es erforderlich, sie von anderen Stoffen zu trennen und für sich abzuscheiden. Unsere Versuche ergaben, daß diese Abscheidung am besten geschieht nach dem Verfahren, das in der amtlichen Anweisung zur chemischen Untersuchung der Weine zum Nachweis der Benzoesäure 3) angegeben ist, und das sich, ebenso wie die verbesserte Mohlersche Reaktion, auf die Arbeit des einen von uns und F. Jakob 4) stützt.

1) Landwirtschaftliche Jahrbücher 1915, 48. Ergänzungsband, S. 138 und 117. Dgl. 1916, 50, II, S. 85. Konserven-Zeitung 1915, 16, Nr. 41.

2) Konserven-Industrie 1926, 13, Nr. 30—34.

3) Zentralblatt für das Deutsche Reich 1920, 48, 1653.

*) Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genußmittel 1910, 19,

137.

Auch die Erkennung der Säure wird in ganz ähnlicher Weise durchgeführt, wie es a. a. O. für die Benzoesäure beschrieben ist: Der alkalische Auszug wird in einem Probierrohr bei 110° bis 115° zur Trockne eingedampft. Zu dem Rückstand gibt man 5-10 Tropfen (nicht mehr!) konzentrierte Schwefelsäure sowie eine Federmesserspitze voll Salpeter und erhitzt im Phosphorsäurebade 10 Minuten auf 130-14001). Hierauf kühlt man ab, versetzt mit 1 ccm Wasser, kühlt wiederum ab und übersättigt mit Ammoniak. Das Gemisch wird aufgekocht, wieder abgekühlt und tropfenweise mit einer 10%igen Lösung von farblosem Natriumsulfid versetzt, bis eine dabei auftretende, braunrote Färbung beim Umschütteln bestehen bleibt. Liegt p-Chlorbenzoesäure vor, so vertieft sich die Färbung beim Aufkochen 2). Nach diesem Verfahren lassen sich 2 mg der Säure mit Sicherheit erkennen.

Um p-Chlorbenzoesäure von Benzoesäure zu unterscheiden, beachte man folgende Angaben:

1. Verhalten gegen Natriumsulfid: Nitrierte p-Chlorbenzoesäure gibt mit Natriumsulfid eine braunrote Färbung, während nitrierte Benzoesäure mit Natriumsulfid eine rote Färbung gibt, die beim Erhitzen sofort verschwindet.

Wichtig ist bei der Reduktion der Nitroverbindungen, daß der Zusatz des Natriumsulfids langsam und tropfenweise unter stetem Umschütteln erfolgt. Bei der p-Chlorbenzoesäure verursacht zunächst jeder einfallende einzelne Tropfen von Natriumsulfid eine örtliche Braunfärbung, die anfangs beim Umschütteln wieder vollständig verschwindet. Bei der Benzoesäure hingegen tritt durch jeden Tropfen Natriumsulfid eine Verstärkung des Farbtones der ganzen Flüssigkeit ein. Versetzt man die nitrierte Benzoesäure sofort mit einem reichlichen Überschuß an Natriumsulfid, so erhält man keine rote, sondern ebenfalls eine braune Färbung. Ist hingegen bei tropfenweisem Zusatz die Rotfärbung eingetreten, so wird sie auch durch einen Überschuß von Natriumsulfid nicht mehr in Braun übergeführt.

Beim Kochen verschwindet die Rotfärbung der Benzoesäure rasch, während die Braunfärbung der Chlorbenzoesäure bestehen bleibt.

2. Verhalten gegen Hydroxylamin: Wie zuerst J. Großfeld 3) gefunden hat, gibt nitrierte Benzoesäure auch mit 2%iger Hydroxylaminchlorhydrat-Lösung die Rotfärbung. Die Färbung tritt nicht sofort ein, sondern erst nach einiger Zeit (5-15 Minuten). Nitrierte Chlorbenzoesäure hingegen gibt mit demselben Reagens keine Färbung, weder in der Hitze noch in der Kälte.

Zur Erkennung der p-Chlorbenzoesäure können auch folgende Eigenschaften dienen:

Das Natriumsalz läßt beim Ansäuern sofort einen rein weißen Niederschlag, die freie p-Chlorbenzoesäure, fallen.

1) Zum Nachweis der Benzoesäure soll nur auf 120—130° erhitzt werden.

2) Bei Benzoesäure verschwindet die Färbung beim Aufkochen.

3) Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel, 1915, 30, 271.

« ZurückWeiter »