Abbildungen der Seite
PDF
EPUB
[merged small][merged small][subsumed][ocr errors]

Codex diplomaticus Brandenburgensis.

Sammlung

der

Urkunden, Chroniken und fonftigen Quellenschriften

für die

Geschichte der Mark Brandenburg

und

ihrer Regenten.

Herausgegeben

von

Dr. Adolph Friedrich Niedel.

Des ersten Haupttheiles

oder der Urkunden-Sammlung für die Orts- und specielle Landesgeschichte
dritter Band.

Berlin.

F. H. Morin.

1843.

Geschichte

der

geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

Königlich Preußischem Geheimen Archivrathe, Vorstande des Geheimen Ministerial - Archives, außerordentlichem Profeffor in der philosophischen Facultät an der Friedrich - Wilhelms-Universität zu Berlin, Ritter des Rothen Adler - Ordens 4r Klasse, zeitigem General - Secretair des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg, der Deutschen Gesellschaften zu Berlin und zu Leipzig, sowie der Schlesischen, Pommerschen, Oberlausgischen, Mecklenburgischen, Thüringisch. Sächsischen und Märkischen

historischen Gesellschaften Mitgliede.

Dritter Band.

Berlin.

F. H. Morin.

Bayerische Staatsbibliothek München S

Borrede.

[ocr errors]

ieser dritte Band des I. Haupttheiles sollte eigentlich die Mittheilungen über die Prignig beschließen, damit auch den andern Ländern der Mark das Ihrige zu Theil werde. Doch floffen mir für die Ges schichte der Prignig noch in der legten Zeit so manche Quellenschriften zu, daß sie sich in diesen Band nicht sämmtlich hineindrängen ließen, eine Sammlung von vermischten die Prignig betreffenden Urkunden des 16. Jahrhunderts daher noch zu künftiger Mittbeilung zurückgelegt werden mußte. Hiernach aber werden meine Leser die urkundlichen Quellen für die Geschichte der Prignig wohl ziemlich vollständig in diesem Werke beisammen haben: denn schwerlich wird in den öffentlichen Archiven, oder in der Prignig selbst, noch Bedeutendes an Urkunden befindlich seyn, welches nicht von mir benußt wäre. Auch dürfte diese Sammlung von mehr als 1200 Urkunden hinreichen, um für die Zukunft die Klage nicht mehr zu vers statten, welche Gerden in seinen vermischten Abhandlungen (II, 161) noch mit Recht erhob,,,die Ges schichte der Prigniß liege gegen die Geschichte der übrigen Provinzen der Mark, bei der geringen Zahl der bekannt gewordenen Prignißschen Urkunden, noch in der größten Dunkelheit“: denn kaum der zwanzigste Theil dieser Urkunden war bisher bekannt.

Mein Plan blieb übrigens noch immer, für die älteste Zeit, etwa bis zum Jahre 1450 herab, alle zu meiner Kenntniß gekommenen Urkunden aufzunehmen, und nur für die spätern Zeiten eine Auswahl eintreten zu lassen. Die Richtungen der Geschichtsforschung sind bei der Bearbeitung innerer Landesverhältnisse so mannigfaltig, daß sich kaum von einer Urkunde der ältern Zeit sicher behaupten läßt, fie sey ohne allen historischen Werth. Was für den Forschungsbereich des Einen ohne alles Interesse ist, ist oft für die Richtung der Untersuchungen des Andern von großem Belange. Freilich sieht man die meisten Urkunden- Editoren des Auslandes ein anderes Verfahren einschlagen. Sie lassen größtentheils schon mit dem Anbeginne des 14. Jahrhunderts, ja noch früher, eine Auswahl des Wichtigern eintreten. Diese Vorbilder machen meinen Plan bedenklich. Aber wir in der Mark können uns durchaus nicht nach diesem Verfahren Fremder richten. Die Verhältnisse unserer Geschichtsquellen sind andere. Denn erstens bleibt unser Gesammtvorrath urkundlicher Ueberlieferungen aus der Vorzeit, auch wenn man hier Alles so mühsam aus seinen Winkeln zusammen sucht, wie noch in keinem andern Lande geschehen ist, doch immer nur klein und winzig in Vergleichung mit dem Urkundenreichthume der meisten Deutschen Nachbarländer. Zweitens haben urkundliche Ueberlieferungen für die Mark auch ein noch viel höheres Interesse, als für andere Länder ihre Urkunden haben; weil es an der andern Hauptquelle der Geschichte Deutscher Länder, nämlich an einheimischen Chroniken, in der Mark fast ganz gebricht, unsere Geschichtsforschung sich daher mit der ärmlichen Nahrung allein begnügen muß, welche sie aus diesen nicht für sie concipir ten Gelegenheitsschriften zu saugen vermag.

Hiernach konnte ich auch den vielfältig erhaltenen Rath nicht befolgen, statt der vollständigen Urkundenabdrücke bloß Regesten mitzutheilen. Regesten machen die Kenntniß der Urkunden in extenfo selten ent behrlich, vielmehr nur den Wunsch darnach rege. Sollen sie die Urkundenabdrücke entbehrlich machen, so müssen sie gewöhnlich so ausführlich seyn, als die Urkunde selbst und immer, auch bei aller Ausführ lichkeit, gebricht ihnen doch die originale Form und Wortfügung. Die Hauptbedeutung von UrkundenRegesten dürfte wohl nur seyn, entweder da, wo der Urkundenabdruck noch nicht ausführbar erscheint, vorläufig mit dem Vorhandenen bekannt zu machen, oder aber bei bereis erfolgtem Abdrucke der Urkun den in einer Menge von verschiedenen Werken, ein übersichtliches, nach der Zeitfolge geordnetes Verzeich niß zu liefern. Die Ausführbarkeit des Unternehmens aber, daß sämmtliche aufzufindende Märkische Urkunden jegt endlich dem Druck übergeben werden, kann ich, bei dem steigenden Interesse für die vater. ländische Geschichte, nicht bezweifeln. Bleibt diesem Werke, wie ich sicher hoffe, die bisherige Unterstüßung, so wib es innerhalb eines Zeitraumes von 5 Jahren gewiß vollendet seyn: und wenn mir diese Vollendung nach Gottes Willen nicht vergönnt seyn sollte, so werden meine für das Ganze zu Stande ge

« ZurückWeiter »