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1. (Achenbach, A.) Herbstliche Waldlandschaft.

Im Vordergrund dicht bewachsenes sumpfiges Gewässer, das Ufer mit Eichen und Buchen bestanden, der Hintergrund durch Wald geschlossen, an welchem ein Weg entlang führt.' Abendbeleuchtung bei bedecktem Himmel. Bez. A. Achenbach 1843 20. November. Leinwand, h. 0,88, br. 1,26. Wagener'sche Sammlung No. 1.

2. Ostende.

Blick auf eine Strasse am Hafen. Im Mittelgrunde und im Vordergrunde links sind Fischerfrauen sitzend und hockend gruppiert und Schiffer mit Löschen und Befestigen eines Bootes beschäftigt; rechts sieht man die Kirche und die Fortsetzung der Strasse, deren Häuser, wie das Wasser vorn, vom Abglanz des Abendhimmels beleuchtet sind; dichte Wolken, zum Theil weiss angestrahlt, bedecken den Himmel. Bez.: A. Achenbach 1866.

Leinwand, h. 1,35, br. 1,86.

Angekauft 1866.

3. Scheveningen.

Düne von der Seeseite aus gesehen. Links im Mittelgrunde die Ortschaft mit der alten Kirche; vor den Dünen verschiedene Gruppen Männer, Frauen und Kinder, welche sich vor dem vom Land her wehenden Winde bergen; in der Ferne die Thürme des Haag; aufgehender Vollmond. Bez.: A. Achenbach S. 69.

Leinwand h. 0,71, br. 1,00.

Angekauft aus der A. v. Liebermann'schen Sammlung 1875.

Achenbach, Oswald

Landschaftsmaler, geb. den 2. Februar 1827 in Düsseldorf und dort auf der Akademie gebildet, dann Schüler seines Bruders Andreas. Seine Naturanschauung bildete sich auf Reisen im bayerischen Gebirge und in der Schweiz, ganz besonders aber in Italien, wohin er seit seinen ersten Besuchen 1845 und 1850 oft zurückkehrte. Er concentrierte sich immer mehr auf Wiedergabe der südlichen Natur, aber es ist nicht die Form, sondern die Farbe und die effektvolle Seite der italienischen Landschaft, das Momentane und flüchtig Reizvolle, was ihn anzieht und was er mit ganz moderner Empfindung und erstaunlicher Phantasiekraft festzuhalten und mit malerischer Magie darzustellen weiss.

4. Villa Torlonia (ehemals Conti) bei Frascati. Im Mittelgrunde die durch Eichen, Pinien und Cypressen überhöhten Terrassen des von langer Mauer umschlossenen Parkes, an welchen sich im Hintergrunde die Villa und andere Gebäude anschliessen; den Vordergrund füllt die römische Strasse, auf welcher rechts ein Vetturin, Landleute und mehrere Geistliche, auf der anderen Seite eine Gruppe Ciocciaren und reisende Fremde verstreut sind, während in der Mitte Bauern von Albano, mehrere Frauen voraus, auf ihren Eseln durch den Staub jagen. Abendbeleuchtung. Bez.: Os w. Achenbach.

Leinwand h. 1,31, br. 1,85.

Angekauft 1870.

399. Marktplatz in Amalfi.

Ansicht der alten Kathedrale S. Andrea mit dem i. J. 1276 erbauten Glockenthurm. Von der dicht mit Häusern umbauten Kirche führt eine breite durch das Steinbild des Stadtpatrons gezierte und von Kirchgängern belebte Freitreppe zum Platze herab, auf welchem der Markt stattfindet; im Mittelgrunde links eine Gruppe Obst

händler u. a.; rechts unter aufgespanntem Zelttuche
Maisverkäufer bei ihrer am Boden aufgehäuften Waare
lagernd; ganz vorn im Schatten des gegenüberliegenden
Eckhauses Fischerweiber und Burschen aus dem niederen
Volke. Rechts im Vordergrunde ein Wohnhaus (das
Haus des Mas' Aniello) mit grosser Eingangsnische. Im
Hintergrunde erheben sich die nackten Felsen, von dem
verfallenen Thurm der Königin Johanna gekrönt.
Bez.: Osw. Achenbach 1876.

Leinwand, h. 1,28, br. 1,11.

Angekauft 1876.

Adam, Albrecht

geb. am 16. April 1786 in Nördlingen, † am 28. August 1862 in München. Sohn eines Conditors, erlernte er ursprünglich das gleiche Gewerbe; sein Talent im Zeichnen bestimmte ihn jedoch, im Winter 1803 nach Nürnberg überzusiedeln, wo er mehr Gelegenheit zur Ausbildung erhoffen durfte. Dank der Förderung durch den Akademiedirektor Zwinger konnte er die Küche mit dem Atelier vertauschen und suchte erst durch Formschneiden, später durch Portraitiren seinen Lebensunterhalt zu gewinnen. Im Winter 1806 zog er nach Augsburg; dort entstanden seine ersten militairischen Scenen. Im folgenden Jahre siedelte er nach München über. Er erwarb bald Beachtung und Gunst bei hohen bayerischen und französischen Offizieren, rechtfertigte dieselbe durch Compositionen, welche er während des Krieges in Oesterreich 1809 entworfen, und wurde vom Vicekönig Eugen zum Hofmaler ernannt. Als solcher weilte er wiederholt in Italien und ging 1812 mit nach Russland. Früchte dieser gefahrenreichen Künstlerfahrt waren ausser einem in Oel auf Papier gemalten „Tagebuch des russischen Feldzugs" die 100 von ihm auf Stein gezeichneten Blätter ,,Malerische und militairische Reise etc. an Ort uud Stelle aufgenommen" (beide Werke für Eugen Beauharnais geliefert). Noch später beauftragte ihn der Herzog Max von Leuchtenberg mit Ausführung von 16 grossen

Schlachtengemälden aus dem Leben seines Vaters Eugen. Nach mehreren Reisen in Deutschland ging A. 1848 mit Radetzky nach Italien und besuchte auch in den Jahren 1850 und 1852 die dortigen Schlachtfelder. Infolge dessen entstand eine Reihe von Bildern aus dem italienischen Feldzuge, die zum Theil in der Wiener Hofburg, zum Theil in der neuen Pinakothek zu München ihren Platz fanden. Anfang der fünfziger Jahre war er in Begleitung seines Sohnes Franz auf den Schlachtfeldern von Raab, Temesvar, Comorn, um im Auftrage des östreichischen Kaisers eine Anzahl von Gemälden aus dem ungarischen Revolutionskriege zu malen. Die letzte grosse Arbeit des bereits 74jährigen Künstlers war,,die Schlacht bei Zorndorf" für das Maximilianeum. Seine reichen Schätze an Handzeichnungen wurden für das Münchener Kupferstichkabinet erworben. Adam war Mitglied der bayerischen Akademie und königl. bayerischer Hofmaler. Seine vier Söhne widmeten sich ebenfalls der Kunst. Seine Auffassung der Schlachtengemälde, welche meist aus Massen kleiner Figuren bestehen, ist, obgleich sie die strategische Disposition veranschaulicht, im wesentlichen genrehaft, wie er denn auch nebenher sich mit Liebe in der Schilderung zahlreicher Episoden des Kriegs- und Lagerlebens erging und dabei besonders das Verhalten des Pferdes gemüthvoll beobachtete.

5. (Adam, A.) Der Pferdestall.

Ein Stall mit zwei Schimmeln, einem Braunen und einem Fuchs, welche unruhig geworden sind. Der Pferdeknecht eilt, von seinem Hunde begleitet, mit der Peitsche herbei. Im Hintergrunde Futterkasten, Decke, aufgehängtes Sattelzeug und dergl. Bez.: Albrecht Adam 1825.

Leinwand, h. 0,42, br. 0,54.

Wagener'sche Sammlung No. 2.

6. Schlacht bei Abensberg, 20. April 1809.

Ein verwundeter bayerischer Chevauxlegers-Offizier zu Pferde wird von zwei Soldaten aus der Schlacht geführt; im Hintergrunde links eine feuernde Batterie,

nach rechts hin Reitergefecht. Vorn ein todtes Pferd, Bez.: A. Adam 1826.

verstreute Waffen und dergl.

Leinwand, h. 0,29, br. 0,39.

Wagener'sche Sammlung No. 3.

7. (Adam, A.) Atelier des Künstlers.

Albrecht Adam im Atelier in München mit seinen Söhnen beschäftigt, das dem Kronprinzen von Bayern im Jahre 1833 vom Sultan geschenkte Pferd zu malen. Im Hintergrund auf niedrigem Gerüst der arabische Schimmel und zwei türkische Diener; links an der Staffelei der Künstler und, ihm zusehend, sein Sohn Franz; Benno, der älteste Sohn, gegenüber sitzend und zeichnend; im Vordergrunde zwei Hunde, Sattelzeug und Decken; an den Wänden Modelle u. a. Bez.: A. Adam 1835.

Eichenholz, h. 0,64, br. 0,86.

Wagener'sche Sammlung No. 4.

Adam, Franz

Historienmaler, geb. den 4. Mai 1815 in Mailand als zweiter Sohn Albrecht Adams. Seit der Kindheit mit den Erinnerungen der grossen Kriegszeit vertraut, deren Verherrlichung die Hauptaufgabe seines Vaters bildete, nahm er mit hervorragendem Sinn für malerische Massenwirkung und dramatische Composition bereits von früher Jugend an dessen Arbeiten Theil, indem er sich durch rastlosen Fleiss in der Behandlung der menschlichen Figur, des militairischen Details und der Landschaft vervollkommnete. Bereits im 18. Jahre erregte er durch ein Reiterportrait des Feldmarschalls Wrede Aufsehen, und noch zu Lebzeiten des Vaters wurde das (i. J 1869 vollendete) Oelgemälde in unserer National-Galerie,,Rückzug aus Russland" entworfen. Im Jahre 1849 war er Augenzeuge der Belagerung Venedig's durch die östreichische Armee und gab nachmals einen Theil seiner bei dieser Gelegenheit gesammelten Studien in Steindruck

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