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Tage 23,708 Mann, von denen, nach Abzug obiger Krankenzahl und 3073 Maroden und sonst Undienstbaren, noch 12,420 Mann mit 2120 Reiterpferden streitfähig blieben.

Die Sehnsucht nach Befreiung wuchs in der Brust jedes in Mantua Eingeschlossenen von Tage zu Tage. Daher verbreitete die am 7. November stattgehabte Rückkunft eines vertrauten Boten, den der Feldmar schall vor einiger Zeit zur Armee nach Tirol und Friaul abgesendet hatte, einen allgemeinen Jubel. Dieser überbrachte ein Schreiben des FZM. Alvinky aus Coneglia: no vom 29. Oktober datirt, in welchem derselbe dem FM. Wurmser meldete, daß er entschlossen sey, was „sich auch immer in Tirol ereignen möge, zwischen „Verona und Legnago über die Etsch zu gehen, und „sich die Verbindung mit Mantua zu öffnen. Um Tage ,,vor dem Übergange über die Etsch, Abends zwischen sechs „und sieben Uhr, werde Alvinky, als Signal, aus „acht Zwölfpfündern, mit Zwischenräumen von fünf „Minuten, drei Dechargen geben lassen. Er bringe "Schlachtvieh, und einen Vorrath von Medikamenten. „für die Garnison mit, und die Magazine zu Triest und ,,Fiume seyen hinreichend angefüllt, um auf der Stelle „alle Bedürfnisse nach Mantua zu liefern. Er würde ,,sich alle Mühe geben, Nachrichten von den Bewegun ,,gen der Armee in die Festung zu bringen. Doch bitte er den Feldmarschall, sich von seiner Seite auch um ,,Kundschafter zu bewerben. Bis zum 7. Novem ,,ber möge der Feldmarschall auf Alles gefaßt seyn. Von ,,diesem Tage an, und besonders, wenn er jenes Sig„nal vernommen, solle er Alles Mögliche versuchen, „um der Armee die Vorrückung an die Etsch, und den Öftr. milit. Zeitsch, 1832. II.

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,,Übergang über diesen Fluß zu erleichtern.

Beson

,,ders folle er die Armee mit Kavallerie zu unterstüßen „eilen, weil diese an solcher Waffe Mangel leide."

In den auf die Ankunft des leßten Vertrauten nächstfolgenden Tagen hatte der FM. Wurmser weder eine neue Nachricht von dem FZM. Alvingy und FML. Davidovich über ihre Plane und deren Ausführung mehr erhalten; noch konnte er selbst, durch seine Kundschafter, aus der Gegend die sehnlich gewünschten Erkundigungen einziehen; und eben so wenig wurde von der Festung aus, irgend eine Bewegung in der Umgegend, und unter dem französischen Blockadekorps, entdeckt, welche die Annäherung der Entsagarmee hätte vermuthen lafsen. Das genau bestimmte Signal mit Kanonenschüßsen, durch welches der FZM. Alvinky seinen Übergang über die Etsch verkünden wollte, erschallte nicht; da es zu keiner Übersetzung dieses Flusses kam. Aber seit 15. November hörte man doch in und um Mantua den lebhaften Kanonendonner von der Etsch her. Am 16. und 17. sah man von dem zum Observatorium dienenden Kirchenthurme das unterbrochene Feuer bei Arcole. Es war also kein Zweifel zu begen, daß das französische Heer im harten Kampfe mit dem östreichischen Hauptkorps verwickelt sey. Obwohl nun ein Bote, welchen der F3M. Alvinky am 10. aus Montebello mit der Meldung, wie weit damals die beiden östreichischen Heerestheile vorgedrungen waren, nach Mantua gesendet, bis nun noch nicht durch die feindliche Armee in die Festung zu gelangen vermocht hatte, so schien doch in diesem dreitägigen Gefechte eine dringende Aufforderung zur Thätigkeit zu liegen, und der einzig günstige Augenblick zum Handeln klar angedeutet zu seyn.

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Der französische Oberfeldherr Bonaparte hatte den Gen. Kilmaine mit einem Theile seiner Blockadetruppen nach Verona, die 12. leichte Halbbrigade von eben diesem Korps zur Division Augereau, und die 4. Halb: brigade zur Division Vaubois gezogen. Dadurch war das Blockadekorps auf 6000 Mann vermindert worden. Die Zahl der streitbaren Männer in der Festung betrug dagegen am 15. November noch über 12,000. Die Franzosen begannen am 14. November, nachdem sie sich bisher immer ganz ruhig verhalten hatten, die Stadt aus ihren bei Belfiore errichteten Batterien mit Gra naten und Kugeln zu beschießen, und seßten dieses Feuer drei Nächte fort. Ihre Absicht war, die durch den Abmarsch so vieler Truppen herbeigeführte Schwäche des Blockadekorps zu verbergen, und die Besaßung von jeder Unternehmung abzuhalten. Die Außenposten der Festung, und die auf dem Observatorium die Gegend beobachtenden Offiziere, bemerkten jest aber dennoch,. daß die feindlichen Lager hie und da von Truppen geleert waren. Am Tage waren die französischen Vorpoften sehr gefällig gegen die Fourrageurs der Besaßung, sprachen mit denselben immer vom baldigen Frieden, und verriethen durch ihr ganzes Benehmen, daß siè nichts mehr befürchteten, als unter dieser Zeit von der Besaßung angegriffen zu werden.

Am 18. Abends hörte man in der Festung aus der Richtung über Legnago einige Kanonenschüsse erschallen. Mit anbrechender Nacht bemerkte man in jener Gegend mehrere Feuer. Jeßt meldeten auch Kundschafter die geringe Entfernung der östreichischen Armee.

Am 22. November brachte ein Vertrauter die Nachricht, daß der FML. Davidovich mit einem bes

deutenden Korps bei Castel nuovo stehe. In der folgenden Nacht traf endlich auch jener vom FZM. Alvingy am 10. November aus Montebello abgeschickte Bote in der Festung ein. Der FM. Graf Wurmser be schloß, am 23. November einen Ausfall zu unternehmen. Derselbe mußte nunmehr auf jeden Fall fruchtlos bleiben: denn das Tiroler Korps war schon am 22. nach Tirol zurückgelangt. Das Friauler Korps stand zwar am 23. November noch bei Cologna. (Siehe milit. Zeitsch. I. 1829, §. V., S. 180.) Uber um die Mittagsstunde hatte bereits der FZM. Alvinky den durch die Umstände gerechtfertigten Entschluß gefaßt, jede fernere offensive Bewegung aufzugeben, und dieses Korps in der nächsten Nacht gegen die Brenta zurückzuführen. Das französische Blockadekorps war durch die Rückkehr aller seit vierzehn Tagen von demselben detaschirten Abtheilungen auf seine frühere Stärke gebracht worden, und Bonaparte hatte jest freie Hand, durch Anwendung seiner ganzen Macht Mantuas Befagung in ihren möglichen Fortschritten aufzuhalten.

Es wurde nun sogleich eine Disposizion zum Áusfall entworfen. Gegen San Giorgio sollten nur Scheinbewegungen gemacht, dagegen sollten Sant An tonio und die Favorita erobert werden. Die zum Ausfall bestimmten Truppen wurden in vier Kolon nen, jede aus einem Vortrab und einer Reserve gebil det, eingetheilt. Die erste Kolonne bestand aus Bat. Esk. Mann

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Die Befehle an die Kommandanten der Kolonnen lauteten dahin: „daß am 23. November mit grauen„dem Morgen das Kanonenfeuer von der Citadelle „beginne. Dieses diene zum Zeichen, daß sämmtliche „Werke der Festung ihr Feuer anfangen müßten, und „daß die Kolonnen von ihren Sammelpläßen aufbrechen, ,,und nach der Citadelle marschiren. Die vierte Ko „lonne führt GM. Graf Heister zuerst durch das „Wafferthor hinaus. Die Pioniere schlagen Lauf

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