Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Kommando über die zwischen Rüsselsheim und Königstätten gelagerten Truppen führt FML. Baron Schmerzing, über dessen Vorposten vom Main aufwärts bis Stockstadt Gen. Kray; -über die zwischen Stockstadt und Lampertsheim aufgestellten Truppen FML. Baron Werneck, und über dessen Vorposten der Gen. Graf Ho. diß. Den Oberbefehl über alle Truppen zwischen dem Main und Neckar führt FML. Baron Staader.“ — Diefem Letteren gab der Feldmarschall für die beiden Fälle, wenn der Feind durch die Stadt Manheim, oder bei Oppenheim, über den Rhein ginge, folgende Weisung: „Im ersten Falle stüßt FML. Staader seinen linken Flügel an den Neckar, und beobachtet den dortigen Brückenkopf Manheims. Im zweiten Falle stellt er sich an der Bergstraße auf. Wenn der fernere Rückzug desselben nothwendig würde, so geschieht der= selbe in drei Kolonnen nach Aschaffenburg."

---

Um 12. September hatte der Feldmarschall sein Hauptquartier in der Abtei zu Romersdorf, hinter dem Lager des FML. Brugglach bei Neuwied. Er faßte, da ihm die überlegene Stärke des über die Wipper vorgedrungenen französischen linken Flügels bekannt war, den Entschluß, sobald der FML. Prinz Würtemberg Ukerath verlassen haben würde, die sämmtlichen Truppen des FZM. Grafen Wartensleben an der Lahn zu versammeln. Wäre auch diese Stellung nicht zu be haupten, so wollte der Feldmarschall die Armee in der Gegend von Idstein, zwischen den beiden von Limburg auf Wiesbaden und Frankfurt führenden Straßen, zu sammenziehen, und dann Jourdan angreifen. Dem Gen. d. Kav. Grafen von Wurmser hatte der Feld= marschall die am unteren Rheine stattgehabten Ereig

[ocr errors]
[merged small][ocr errors]

nisse mitgetheilt, und denselben ersucht, die vorbereitete Unternehmung in das Elsaß sobald als möglich auszuführen, und durch diese Diversion die feindlichen, noch auf dem linken Rheinufer stehenden, Streitkräfte zu bes schäftigen, vielleicht auch die bereits auf das rechte Ufer übergegangenen, durch Bedrohung ihrer eigenen Rheinländer, zum Rückzug hinter den Fluß zu bewegen. Gen. d. Kar. Graf Wurmser hatte aber bereits den Einfall nach dem Elsaß aufgegeben, und bestimmte sogleich zur Verstärkung des FM. Clerfayt den FML. Quosdanovich mit 9 Bataillons, 12 Eskadrons. Von diesem Korps blieben 2 Bataillons einstweilen noch im Lager bei Stollhofen zurück. Mit den übrigen Truppen brach FML. Quosdanovich am 13. September nach der Gegend von Kuppenheim bei Rastadt auf. —

Am 14. September erließ FM. Graf Clerfant folgende Disposizion: „FML. Quosdanovich sendet von seiner Division 1 Bataillon nach Manheim, welches das dort stehende Bataillon Mitrovsky ablöst. Ferner läßt er durch seine 2 Kroaten-Bataillons die auf dem Rheinkordon von der Murg (bei Rastadt) bis an den Necar aufgestellten Truppen ablösen. Diese vom Rheinkor, don und von Manheim abziehenden Truppen marschi ren sogleich längs dem Rheine hinab. Der von der Murg bis Oberhausen (nördlich ober Philippsburg) mit seiner Division aufgestellte FML. Graf Colloredo-Mels, und die bei Graben stehenden pfälzischen Truppen werden den Befehlen des FML. Quosdanovich untergeords net, und dieser hat, so lange der Feldmarschall bei sei nem rechten Flügel an der Lahn verweilen wird, auf dem Rheinkordon alle Anordnungen nach seinem Gutfinden zu treffen. - FML. Zehentner läßt sogleich von

[ocr errors]

Schwetzingen 3 Grenadier-Bataillons nach Rüsselsheim an den Main marschiren. Sobald FML. Quosdanovich die Truppen in Manheim und auf dem Kordon zwischen der Murg und dem Neckar abgelöst hat, marschirt FML. Zehentner selbst von Schwegingen, mit den 14 Kompagnien, 8 Eskadrons des Gen. Borosz, nach Lams pertsheim, und erwartet dort die weiteren Befehle des Feldmarschalls. Die in Mainz stehenden 6 Eskadrons Barko Husaren lassen in der Festung ein Kommando von 276 Mann zurück, und marschiren an die Lahn." Zugleich wurden an die FMLts. Prinz Würtemberg und Graf Erbach die schon erwähnten Befehle erlassen, von Ukerath und Siegen hinter die Lahn zurückzugehen. Der bei Neuwied mit seiner Division aufgestellte FML. Baron Brugglach wurde ebenfalls beauftragt, in der Nacht vom 14. auf den 15. September den Marsch über Montebauer an dié Lahn anzutreten.

Nach Ausführung aller dieser Bewegungen war die Aufstellung der E. E. unter F3M. Graf Wartenslebensleben hinter der Lahn versammelten Truppen folgende:

Rechter Flügel unter FML. Graf Erbach. 7 Bataillons, 10 Kompagnien, 10 Eskadrons. Von diesen standen 2 Bataillons, 2 Eskadrons jen= seits der Lahn bei Hademar, zur Beobachtung des Feindes, 2 Eskadrons, 10 Kompagnien auf Vorposten zu Weil münster, und Vielmaer; die Haupttruppe im Lager bei Nieder- Brechen.

Centrum, unter dem FML. Prinz Würs temberg.

Die 2 Legionen Bourbon und Carneville (oder

7 Kompagnien, 5 Eskadrons), dann 14 Bataillons, 22 Kompagnien, 35 Eskadrons.

Hiervon standen die 2 Legionen, dann 12 Kom-= pagnien, 6 Eskadrons auf Vorposten jenseits der Lahn vor Limburg und Eschhofen, 10 Kompagnien, 2 Eskadrons vor Dieß, die Haupttruppe im Lager bei Limburg mit 9 Bataillons, 11 Eskadrons, -hinter Dies 5 Bataillons, 16 Eskadrons.

Linker Flügel, unter FML. Baron Brugglach.

7 Bataillons, 4 Eskadrons im Lager hinter Arn stein an der Drense; die Vorposten von da, längs der Lahn, bis Ober- Lahnstein am Rheine. An den FML. Baron Brugglach waren jeht auch noch die auf dem Kordon zwischen der Lahn und dem Main unter dem FML. Baron Lilien aufgestellten Truppen ange= wiesen.

Die gesammten hinter der Lahn von Weilburg bis zum Einfluß derselben in den Rhein aufgestellten Truppen zählten daher 28% Bataillons, 39 Kompagnien, 54 Eskadrons, oder 33,690 Mann.

Der Feldmarschall befand sich mit seinem Hauptquartier am 15. September zu Kirberg, am 16. zu Münzfelden. Un diesem Tage trug er dem Gouverneur in Mainz, für den Fall, daß diese Festung auch auf dem rechten Ufer umschlossen, und die Verbindung mit der Armee unterbrochen würde, die kräftigste Vers theidigung auf, und versicherte ihn eines baldigen Entsaßes. In einem Schreiben an den Gen. d. Kav. Grafen Wurmser drückte der Feldmarschall die Ansicht aus, daß der Plan Pichegrus, die beiden kaiserlichen Armeen zu trennen, am sichersten vereitelt werden würde,

[ocr errors]

wenn ein Theil der Oberrhein-Armee am Flusse herab, in die Gegend von Manheim, u. s. w., durch welche Pichegru jene Trennung ausführen wolle, herabrücke. —

Nachdem der FML. Baron Brugglach mit seiner Division in der Nacht vom 14. auf den 15. September von Neuwied an die Lahn abmarschirt war, führte der rechte französische Flügel dort den Übergang aus. Um Mittag des 15. Septembers ließ Gen. Hatry den Bau einer Schiffbrücke beginnen, welche aus den von Meß herbeigeschafften Pontons und den von der Mosel gebrachten Barken verfertigt, und bis zum Abend auch schon vollendet wurde. In der Nacht begannen die drei Divisionen Bernas dotte, Poncet und Marceau den Marsch über die Brücke, und setzten denselben am 16. September fort. Am Abend hatte Jourdan den größten Theil seiner Armee, in einer Stärke von 70,000 Mann, auf dem rechten Rheinufer vereinigt, und ihm gegenüber an der Lahn standen nur 34,000 Östreicher. Dennoch verschob er den Angriff; indem er wahrscheinlich von einem Tage zum andern den übergang erwartete, welchen Pichegru, nach dem Operazionsplane, am Mittelrheine mit einem Theile der Rhein und Mosel-Armee ausführen sollte. Dann mußten freilich die Östreicher die Lahn verlass sen, ohne daß es eines Angriffs bedurft hätte. Der FM. Graf Clerfayt kannte die Stärke seines Gegners so genau, daß er bereits Alles zu dem unverzüglichen Rückzuge vorbereiten ließ. Über den Main wurden bei Höchst zwei Schiffbrücken geschlagen, und jene bei Rüsselsheim blieb einstweilen noch stehen; die bei Kostheim aber wurde abgebrochen.

Am 19. September ließ Jourdan endlich seine

« ZurückWeiter »