Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

die Marsschanze auf. Dadurch war nun die Einschließung dieser Festung wirklich vollendet. Jour dan nahm sein Hauptquartier in Wisbaden. —

[ocr errors]

Am 22. September ließ Pichegru seine über den Rhein nach Manheim gebrachten Truppen längs dem Neckar hinauf rücken, um die Verbindung der beiden öftreichischen Heere zu trennen. Gen. Dufour marschirte mit einer Division am linken, Gen. Ame bert mit der andern am rechten Ufer. Der Lets tern stand der FML. Quosdanovich in der Stellung zwischen Heidelberg und Wisloch entgegen, und dem Gen. Dufour der FML. Zehentner bei La me pertsheim, mit der Vorhut auf der Bergstraße bei Weinheim und Schriesheim, in der linken Flanke. Diese zwei Korps sollten so eben über Weinheim und Neuenheim die Verbindung der beiden kaiserlichen Heere ausführen; aber ihre Bestimmung wurde vereitelt. Die Franzosen drückten die Vorposten an beiden Ufern zuz rück, umgingen den sich nur wenig über Neuenheim ausdehnenden rechten Flügel des FML. Quosdanovich, und gewannen die Bergstraße. Dabei hatten sie die Orte Kefferthal und Ladenburg am rechten, Se= ckenheim und Neckarau am linken Ufer besetzt. Dann verdrängten sie die Vorhut des FML. Zehent ner aus Dosenheim und Schriesheim, und dieser General zog sich nach Heppenheim zurück. FML. Quosdanovich aber ließ die Franzosen aus den beiden, für die Erhaltung der Verbindung mit der E. E. Hauptarmee so wichtigen, Punkten Dosenheim und Schriesheim in der Nacht vom 22. auf den 23. September wieder vertreiben. Schriesheim wurde von dem Oberst Brechern mit 4 Kompagnien Slavonier,

1 Eskadron Hohenzollern Kürassiere, und 2 Kanonen beseßt.

Indessen hatten die beiden kaiserlichen Feldherrn, von der Wichtigkeit des Neckarthales, und besonders des Postens Heidelberg, für ihre ferneren Operazionen gleich überzeugt, große Vorbereitungen zu deffen Unterstüßung getroffen. Der FM. Graf Clerfant faßte am 23. September in Arheiligen den Entschluß, am Morgen des 24. auf der Bergstraße über 3 wingenberg und Heppenheim nach Weinheim zu marfchiren. Dort erwartete er, den FML. Zehentner, seinem früheren Befehle zufolge, zu finden, und wollte dann, mit diesem und dem FML. Quosdanovich vereint, das Neckarthal von Feinden reinigen, und an beiden Ufern des Flusses gegen Manheim vordringen.

Gen. d. Kav. Graf Wurmser aber hatte, von Freiburg aus, schon am 22. September einige Bataillons und 10 EsEadrons in Marsch geseßt, um den auf seinem rechten Flügel in Rastadt aufgestellten FML. Graf Latour zu verstärken. Zugleich hatte er diesem General be befohlen, sogleich mit Allem, was er von seiner aus 6 Bataillons, 6 Kompagnien und 12 Eskadrons be= stehenden Division bei der Besetzung des Rheinkordons ersparen könne, gegen Schwegingen, bis an den Kreichbach vorzurücken, und sich mit dem linken Flügel des FME. Quosdanovich bei Wisloch in Verbindung zu se Ben. Am 24. September aber trat Gen. d. Kav. Graf Wurmser selbst, mit 11 Grenadier-, 2 Infanterie - Bataillons, 28 Eskadrons, von Freiburg den Marsch nach Offenburg an. Diese, vom Oberrhein gegen den Neckar in Bewegung gesetzten, Truppen konnten, wegen der bedeutenden Entfernung Freiburgs, und selbst

Rastadts, wohl nicht mehr zeitig genug ankommen, um bei den nächsten, im Neckarthale bevorstehenden Ereignissen mitzuwirken. Dagegen hoffte der FM. Graf Clerfapt, seinen Marsch nach Heidelberg früher aus geführt zu haben, als der Feind einen ernstlichen Angriff auf das Korps des FML. Quosdanovich unterneh men würde. Mit Tagesanbruch des 24. September sette sich der Feldmarschall von Arheiligen mit 11 Bataillons, 20 Kompagnien und 33 Eskadrons nach 3 wine genberg in Bewegung.

Aber Pichegru hatte beschlossen, mit den beiden, ungefähr 12,000 Streiter zählenden, Divisionen Dufour und Umbert, den FML. Quosdanovich unverzüg= lich anzugreifen, die Östreicher von Heidelberg und Wiss loch zu vertreiben, und am Neckar bis Heilbronn vorzurücken. Dabei ließ er jedoch seine beiden Divisionen noch ferner durch den Fluß getrennt, und am 23. September bezog die Division Dufour bei Kefferthal am rechten, jene des Gen. Ambert vor Schweßingen am linken Ufer, das Lager. Beide Generale rekognoszirten nun die Gegenden, in welche sie am nächsten Morgen vordringen sollten. Auf dem rechten Ufer rückte Dufour mit 2 Kavallerie-Regimentern, 1 Halbbrigade und 8 Kanonen über Ladenburg vor, und ver drängte durch seine Übermacht die östreichischen Posten aus Schriesheim und Dosenheim, nachdem die 4 Kompagnien Slavonier und 1 Eskadron Hohenzol lern durch sieben Stunden den kräftigsten Widerstand geleistet hatten. Der dieselben befehligende Oberst Brehern wurde verwundet. Diese Truppe zog sich, unter einer lebhaften Kanonade, auf die Division Quosda novich nach Handschuhsheim zurück. Am line

vor.

ten Neckarufer fielen bei Amberts Rekognoszirung ebenfalls kleine Gefechte mit den kaiserlichen Posten FML. Quosdanovich hoffte, daß FML. Zes hentner von Heppenheim, durch den Kanonendonner aufmerksam gemacht, auf der Bergstraße vorrücken, den Gen. Dufour bei Ladenburg angreifen, und sich bei Virnheim und Weinheim aufstellen werde. Doch dieser General machte am 23. und 24. September keine Bewegung, und nahm an den Ereignissen dieser Tage keinen Theil.

Am Morgen des 24. Septembers hatten die Truppen des FML. Quosdanovich folgende Stellungen inne: Gen. Bajalich mit 4 Bataillons, 2 Kompagnien, 6 Eskadrons auf dem rechten Ufer des Neckars. Hiervon standen 1 Bataillon Kaunis, 1 Bas taillon Erzherzog Karl in Neuenheim, 2 Kompag nien Slavonier als Vortrab in Handschuhsheim; welches an der Bergstraße liegende Dorf, so viel es in der Eile möglich war, durch Verhaue und Verrammlungen zur Vertheidigung vorbereitet wurde. Die übris gen 2 Bataillons (1 Wartensleben, 1 Lattermann), und 6 Eskadrons (2 Hohenzollern Kürassiere, 2 Kaifer Dragoner, 2 Szekler Husaren) wurden als Rückhalt bei Heidelberg aufgestellt. — Auf dem linEen Ufer war Gen. Frehlich mit 3 Bataillons, (1 Kaunis, 1 Erzherzog Karl, 1 Wartensleben), 4 Kompagnien Slavonier, 4 Eskadrons (2 Hohenzollern Kűrassiere, 2 Szekler Husaren) vor Heidelberg, zwis schen Kirchheim und dem Neckar, aufgestellt, und hatte Wiblingen, Eppelheim und den Bruckhäuser-Hof mit Vorposten besett. Vor Wisloch stand Gen. Karaczay mit 2 Bataillons (1 Wartens

leben, Szekler Grenz - Infanterie), 8 Eskadrons (2 Hohenzollern Kürassiere, 4 Kaiser Dragoner, 2 Szekler Husaren), und seine Vorposten reichten über Sandhausen, Sanct Ilgen und Waldorf bis an die Kreich. Hier standen 4 bereits von der Division Latour eingetroffene Eskadrons.

Pichegru ließ den Gen. Ambert am linEen Ufer mit seiner Division in vier Kolonnen vorrücken. Die erste führte Gen. Davoust auf der Manheimer Straße, an Neckarshausen vorbei, gegen Wiblingen. Die zweite bestand in einer Brigade welche der Adjutant-General Bertrand auf der Stras ße von Schwetzingen, vorwärts Blankstadt, aufstellte. Diese sollte erst dann angreifen, wenn die Division Dufour auf dem rechten ufer die Östreicher zurückgedrängt haben würde. Die dritte Kolonne, nur aus Reiterei zusammengeseßt, rückte über Blank. stadt gegen Eppelheim vor, sollte dann sich rechts ziehen, und über Kirchheim und Rohrbach der Stellung bei Heidelberg in den Rücken kommen. Die vierte Kolonne beseßte auf dem äußersten rechten Flügel den Saum des Waldes bei Waldorf und Sanct Ilgen. Auf dem rechten Ufer des Neckars ließ Gen. Dufour eine Halbbrigade rückwärts bei Kefferthal stehen. Mit dem Haupttheil seiner Division rückte er gegen Ladenburg vor, und zwar die Brigade des Gen. Dusirat längs dem Ufer über Feidenheim, links von ihm, in einem Abstande rücks wärts, die Brigade Cavrois en echelon, ihren linEen Flügel versagend, nur bestimmt, Dusirats Bewegun= gen gegen Heddesheim zu folgen, und sie zu unterstüßen.

Amberts erste und zweite Kolonne eröffneten

[ocr errors]
« ZurückWeiter »