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lichten. Am nämlichen Tage traf FML. Quos dano: vich bei Schweßingen ein. Er wollte, wie ihm befohlen, das in Manheim zur Besatzung liegende Bataillon Mitrovsky durch eines von Lattermann ablösen. Aber Oberndorf weigerte sich, noch kaiserliche Truppen in die Stadt zu lassen. Um 20. wurde die Kapitulazion unterzeichnet. Nachmittags um vier Uhr wurden die Außenwerke den Franzosen übergeben. Die Besatzung erhielt freien Abmarsch nach den kurpfälzischen Ländern. Die Regierung mußte den Franzosen die Schiffe zur Herstellung der Rheinbrücke liefern. FML. Zehentner zog nun das Bataillon Mitrovsky aus der Stadt. FML. Quosdanovich, der sich indeß bei Seckenheim am linken Neckarufer aufgestellt hatte, marschirte mit seinem, 9 Bataillons, 18 Eskadrons zählenden, Korps in die Stellung zwischen Wisloch und Heidelberg, zur Deckung der in letterer Stadt befindlichen kaiserlichen. Magazine, und Erhaltung der Verbindung zwischen den beiden deutschen Armeen. Am Abend des 20. jog Pichegru mit den Volksrepräsentanten Rivaud und Merlin von Thionville in Manheim ein. Am 21. Sep= tember räumten die pfälzischen Truppen die Stadt, welche mit den beiden Divisionen Ambert und Dufour beseßt wurde. Die Franzosen fanden 471 Geschüge, eine große Menge Munizion, und einige Vorräthe an Rüstungen, Waffen und Lebensmitteln in dem Plage.

Durch dieses Ereigniß wurde die Lage jenes Theiles der E. E. Haupt- und Reichs- Armee, mit welchem FM. Graf Clerfant am rechten Ufer des Mains stand, sehr bedenklich. Es war dem Feldmarschall nicht möglich, sich in einer Stellung noch länger defensiv zu

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erhalten, in welcher eine so bedeutende feindliche Macht gleichzeitig gegen ihn operiren, Jourdan seine Fronte und beide Flanken anfallen, Pichegru von Manheim längs dem Neckar hinauf in seinem Rücken vordringen, und ihn von der Oberrhein-Armee abschneiden konnte. Um diese Truppen der nächsten Gefahr zu entziehen, und sich dabei die Verbindung mit der E. E. Oberrhein- Armee zu sichern, mußte sich der Feldmar, schall hinter den Main ziehen. Am 22. Seps tember um vier Uhr Morgens wurde der Marsch angetreten. FML. Graf Erbach ging mit der I. Kolonne bei Höchst über den Fluß nach Schwanheim, der Feldmarschall mit der II., III. und IV. Kolonne, und der Division Lilien bei Rüsselsheim in das zwischen diesem Orte und Raunheim gewählte Lager. Die Vortruppen blieben jedoch auf dem rechten Ufer stehen, und verbanden sich links mit den bei Mainz vor Kassel stehenden Posten.

Um den wichtigen Punkt Heidelberg zu decken, wurden, außer der vom Oberrhein gekommenen Divis sion Quosdanovich, welche am 22. September auf beiden Ufern des Neckars die Engwege bei Heidelberg und Wisloch wohl besetzt hatte, — auch die Truppen des FML. Zehentner bestimmt. Dieser Ge= neral hatte am 22. eine Stellung bei Lamperts heim am Rheine genommen. Der Feldmarschall schickte ihm an diesem Tage von Rüsselsheim noch 10 Bataillons, 8 Eskadrons; wodurch sein Korps auf 12% Bataillons 14 Kompagnien und 20 Eskadrons vermehrt wurde. FML. Zehentner sollte am rechten, Quosdanovich auf dem linken Ulfer das Vordringen Pichegrus aufhalten. Bei Rüsselsheim blieben unter dem Befehl des

FML. Staader 7 Bataillons, 18 Kompagnien, 21 Es: kadrons zurück. Für den Fall, daß es den Franzosen dennoch gelänge, sich der Städte Heidelberg und Frankfurt am Main zu bemächtigen, blieb dem Feld. marschall für die nahe Verbindung mit der OberrheinArmee nur noch der Weg über Aschaffenburg übrig. Diesen daher so wichtigen Posten zu sichern, bestimmte der Feldmarschall den FML. Baron Werneck mit 6 Bataillons, 8 Kompagnien und 16 Eskadrons. Die, nach Abschlag der mit den FMLts. Zehentner und Werneck entsendeten Truppen, dann des als selbstständig betrachteten Korps des FML. Staader, am linken MainUfer noch übrigen Truppen ließ der Feldmarschall am 22. September durch den F3M. Graf Wartensleben in zwei Treffen eintheilen, deren

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11 Bat. 37 Komp. 24 Esk., und das 348"

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13%

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zusammen Beide 24 Bat. 37 Komp. 58% Est. zählten. Das Hauptquartier war zu Rüsselsheim.

In diesem Hauptquartiere erhielt der Feldmars schall noch am 22. September ein kaiserliches Handbillet vom 16., welches die Antwort auf die am 6., 8., 9. und 10. September erstatteten Berichte enthielt, und die baldigste Ergreifung einer kraftvollen Offensive be= fahl. Den Feind anzugreifen, demselben eine Hauptschlacht zu liefern, ihn nach dem Siege unausgeseht zu verfolgen, waren die Weisungen, welche dieser Befehl, und die späteren vom 23. und 25. September, ents hielten. Die beiden östreichischen Feldherrn erkann ten die Sicherung ihrer Verbindung als den Hauptzweck ihrer nächsten Operaziónen. Daher hatte der Feldmars schall so viele Truppen nach Lampertsheim und Aschaffen Östr. milit. Zeitsch. 1832. II.

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burg gesendet. Aus eben diesem Grunde hatte der Gen. d. Kav. Graf Wurmser die Division Quosdanovich an den Neckar geschickt, und zog jezt selbst vom Oberrheine mit allen auf seinem linken Flügel und im Centrum entbehrlichen Truppen gegen Manheim, um das Herausbrechen Pichegrus aus dieser Stadt kräftig zu hindern. Erst nachdem die Verbindung der beiden Heere ganz sicher gestellt, der Ausweg aus Manheim dem. Feinde versperrt seyn würde, hoffte der Feldmarschall, die Offensive ergreifen zu können, und wollte dieselbe mit dem Entsag von Mainz beginnen.

Diesen Absichten gemäß, brach der Feldmarschall am Morgen des 23. Septembers mit seiner Hauptmacht, nämlich mit den beiden dem FZM. Graf W a re tensleben unterstehenden Treffen und dem Korps des FML. Staader, vom Main auf, und marschirte auf Arheiligen, unweit Darmstadt, — der FML. Werneck mit seiner Division links nach Aschaffen burg. Dem zu Lampertsheim gestandenen FML. 3 ehentner wurde der Befehl zugeschickt, daß er sich mit dem Haupttheil seines Korps in Weinheim aufstellen solle. Indeß war dieser General aber am 22. schon nach Heppenheimr zurückgegangen, und diese Anordnung wurde nicht mehr vollzogen. -Der Feldmarschall ließ die Vorposten vom rechten Ufer des Main auf das linke herüber ziehen, und sie, von Frankfurts Vorstadt Sachsenhausen an, längs dem Flusse hinab, dann über Königsstätten, Nauheim, Griesheim, Schwanheim, bis Heppenheim ausdehnen. Den rechten Flügel derselben befehligten die Gen. Bar. Nauendorf und Kienmaier, die Mitte Gen. Kray, den linken Flügel Gen. Graf Ho= diß. Das sächsische Korps, welches 8 Bataillons, 19

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Eskadrons stark, und unter dem zweiten Treffen mite begriffen war, wurde auf der Linie von Aschaffenburg nach Arheiligen, als Zwischenposten, in Bobenhausen aufgestellt.

Durch den Marsch der Armee hinter den Main blieb Mainz ganz der eigenen Vertheidigungskraft überlassen. Die Werke dieser Festung befanden sich nunmehr in gutem Stande. Sie war mit einer Besaßung von 15,600 Mann, mit Lebensmitteln auf drei Monate, und mit Geschüß, Munizion und allen übrigen Bedürfnissen reichlich versehen. Die Zahl der vorhandenen Geschüße belief. sich auf 411 Stücke, wovon der vierte Theil Wurfgeschüße und die Hälfte der Kanonen Felds geschüße waren. Die vorliegenden Werke, namentlich die auf dem rechten Ufer liegenden: Fort Kassel, die Marsschanze und die Verschanzungen hinter Kostheim, so wie jene auf den Rheininseln, waren vertheidigungsfähig hergestellt. Unter der Leitung des Majors Williams vom Generalquartiermeisterskabe war in Mainz selbst eine kleine Flottille ausgerüstet worden, welche die Vertheidigung von Kassel und den übrigen zunächst an den Ufern des Rheines angelegten Schanzen zu unterstügen bestimmt war.

Gen. Jourdan ließ am 23. September sein Heer von der Lahn aufbrechen, und langsam von den naffauischen Gebirgen in das Main- Thal hinabrücken, Doch blieb Marceau mit seiner Division vor Ehrenbreitstein stehen, um die Blockade fortzusehen.

Der rechte Flügel nahte sich der Festung Mainz, und am Morgen des 24. Septembers stellte sich die Vorhut in einem weiten Halbkreise um die auf dem rechten Ufer gelegenen Vorwerke: Fort Kaffel und

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