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am linken Ufer der Sieg vertheilt. Die übrigen Truppen wurden hinter die Acher gezogen, —rechts das Bataillon Würtemberg, links von Lohmar bis Lohrath die Infanterie von Bourbon und Carneville aufgestellt, und der Posten an der Zeit, auf der alten Straße nach Siegen, mit Reiterei beseßt. Die fran= zösische Vorhut beseßte in der Nacht vom 10. auf den 11. Wahn. Die Hauptmacht sammelte sich zwis schen Pork, Urbach und Haußrath, die Reserve bei Deuß am Rhein. In der Nacht drang eine starke französische Reiterabtheilung zwischen die östreichischen Vorposten bei Griesdorf und Bergheim vor, wurde jedoch durch einen raschen Angriff einer Eskadron von Buffy zurückgeworfen, und verlor, außer mehreren Todten, bei 30 Gefangene. -FML. Graf Erbach hatte am 10. September seinen Marsch nach Meinertshagen fortgeseßt. Auf demselben traf er in Halver mit dem Gen. Baron Riese zusammen, der sich mit seinen durch einen siebenundzwanzigstündi gen, höchst beschwerlichen Marsch ganz erschöpften 4 Bataillons, 1 Eskadron dort gelagert hatte. Die Truppen Rieses konnten an diesem Tage nicht mehr weiter gebracht werden, und blieben daher in Halver zurück.

Da Jourdan sich überzeugt hielt, daß die Dis visionen Erbach und Würtemberg sich baldigst mit den übrigen Truppen des FZM. Grafen Wartensleben vereinigen würden, so zögerte er, ungeachtet er eine so bedeutende Übermacht versammelt hatte, weiter vorzurücken, und schien, vor Allem den Rheinübergang seiner Divisionen des rechten Flügels abwarten zu wollen. Mit größter Thätigkeit wurde bei Hamm oberhalb Düsseldorf, und bei Köln an Schlagung von Schiff

brücken gearbeitet. Die Division Morlot ging auf denselben über den Fluß, und erhielt die Bestimmung, mit der Brigade Bastoul Köln, mit der Brigade Schalc= ter Düsseldorf besetzt zu halten, und somit diese beiden wichtigen Übergangspunkte zu bewachen.

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Am 11. September behielt der FML. Prinz Würtemberg seine Stellung an der Sieg und Acher. Der FML. Graf Erbach marschirte über Olpe nach Grombach. Gen. Baron Riese gelangte mit seiner Brigade bis Drolshagen. Un diesem Tage ließ Jourdan eine starke Kolonne Infanterie über Bens berg und die Sulze in das auf der rechten Flanke der Stellung des Prinzen von Würtemberg liegende Ge: birge marschiren. Da diefe Bewegung die Vermuthung erregte, daß der französische Feldherr die Stellung bei Ukerath früher als die Kaiserlichen zu erreichen strebe, so seßte der Prinz noch in der Nacht vom 11. auf den 12. September einen Theil seiner Truppen dahin in Bewegung, nachdem er vorher den Rheinkordon bis Honnef, welchen auf dieser Strecke Gen. Specht befehligte, aufgelöst hatte.

Um 12. September wurde in der Morgendäm merung die Brücke über die Sieg bei Buschdorf abgebrochen. Nun stellte Prinz Würtemberg seine Vorposten am linken Ufer, von Eytdorf bis Warth, dann von diesem Punkte in dem Geisbacher Thale gegen Sandt. Zur Unterstüßung derselben wurde 1 Ba= taillon auf dem Geisberge, 1 Bataillon rückwärts vor Ukerath auf dem Schlüssel der Posizon postirt, und zur Deckung der rechten Flanke Blankenberg mit einigen Kompagnien beseßt. In der linken Flanke stellte sich Gen. Specht mit seiner Brigade in Sandt und

Ober- Pleiß, über Jttenbach mit dem vordersten Rheinposten Hon nef, auf welchem zur Sperrung der Rheinstraße 1 Bataillon Münsterer, Eskadron Rohan aufgestellt waren. Mit dem Haupttheil der Division bezog der Prinz das Lager bei Jung-Rath. Der FML. Graf Erbach erreichte Siegen, wo auch Gen. Riese mit seiner Brigade eintraf. Das Korps bezog die Stellung hinter der Sieg, in der dasselbe am 13. stehen blieb.

und unterhielt die Verbindung

Die Stellung bei Ukerath sperrt die von DüfLeldorf über Siegberg, Altenkirchen, Limburg, u. s. w. nach Frankfurt am Main führende Hauptstraße. Sie ist an sich selbst zur Vertheidigung wohl geeignet, durch das Terrän auf der Fronte stark, auf den Flanken gesichert; denn die linke Flanke wird durch das schmale, tiefe Thal, in dem der Geisbach der Sieg zuläuft, ge= deckt; vor der Fronte aber und auf der rechten Flanke ziehen sich mehrere fteile, von Gebirgswässern durchströmte Thäler in mannigfaltigen Krümmungen der Sieg zu. Zur vollständigen Beseßung der ausgedehnten Stellung und aller Zugänge schienen jedoch 25,000 bis 30,000 Mann erforderlich. Sonst konnte sie, von Entdorf aus, gegen Kircheipp in der rechten Flanke, eben so auf dem linken Flügel durch das Geisbacher Thal über Dörenbach, umgangen werden. Die geringe Stärke seines Korps, die kaum den dritten Theil der eben als nöthig angegebenen Streiterzahl betrug, erlaubte es dem Prinzen nicht, durch angemessene Entsendungen das Geisbacher Thal stärker zu beseßen, seine Verbindungen rechts mit FML. Graf Erbach zu Siegen, und im Rücken mit dem Korps des FZM.

Grafen Wartensleben bei Neuwied und an der Lahn, zu unterhalten. Auch hatte Jourdan so eben bei Neuwied alle Vorbereitungen treffen lassen, daß sein rechter Flügel dort den Rhein überschreite. Durch diesen Übergang wurde die Stellung an der Sieg im Rücken genommen. Der Feind konnte auf der Straße von Neuwied nach Wehlar und Giessen, welche die Frankfurter Straße fünf Meilen hinter Ukerath, zwischen Altenkirchen und Freylingen, durchkreuzt, den an diesem Flusse stehenden Truppen den Rückzug abschneiden. Es durfte also an eine längere Behauptung jener Stellung an der Sieg gar nicht gedacht werden. Hätten die vier Divisionen von Jourdans linkem Flügel kräftig angegriffen, so konnte das Korps des FML. Prinz Würtemberg aufgerieben werden. Führte der rechte Flügel den Übergang bei Neuwied aus, so vermochte nur ein eiliger Rückzug diese Truppen aus der größten Gefahr zu retten. Eben dieser bei Neuwied drohende Übergang von wenigstens 30,000 Franzosen hielt den F3M. Graf Wartensleben in der Nähe der Lahn fest, und hinderte ihn, an die Sieg vorzurücken, und sich mit den Gen. Prinz Würtemberg und Erbach zur Vertheidigung dieses Flusses zu vereinigen. Auch der FML. Graf Erbach konnte nicht mehr thun, als den Prinz Würtemberg mit einem Theile seiner Division verstärken. Er durfte seine Stellung bei Siegen nicht verlassen, so lange der Prinz bei Ukerath stand; um nicht die obere Sieg und Lahn zu entblößen, und dem linken Flügel Jourdans die Wege offen zu lassen, auf welchen derselbe die Stellungen an beiden Flüssen in ihrer rechten Flanke hätte umgehen können.

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Roch am 12. September schickte Kleber den größ

ten Theil seiner Reiterei, oberhalb der Stellung des Prinzen von Würtemberg, über die Sieg, und ließ dann durch einige Eskadrons die kaiserlichen Vorposten beunruhigen. Der Tag verging unter beständigen Scharmüßeln, welche die kaiserliche Reiterei, unter der Leitung des tapferen Obersten Graf Contades von Rohan, mit Vortheil bestand. Die den Orten Warth und Weldringhofen gegenüber am rechten Ufer der Sieg lies genden Höhen wurden von den Franzosen mit vieler Infanterie besetzt, und dort mehrere Batterien errichtet, die mit ihren schweren Kanonen den Geisberg bes streichen konnten.

Mit Tagesanbruch des 13. Septembers rückten die vier Divisionen des französischen linken Flügels an die Sieg. Das Gefecht begann bei dem die rechte Flanke deckenden Dorfe Blankenberg. Gleich darauf ließ Kleber den linken Flügel der Stellung heftig beschießen, dann durch die Division Lefebvre mit Nachdruck angreifen. Die schwachen Legionen Bourbon und Carneville wurden schnell von ihren Posten am Geisbache vertrieben, und zogen sich dann an der rechten Thalwand hinauf, nach Ukerath. Vor diesem Dor fe hatte der Prinz drei Schanzen anlegen lassen, und jede mit einer Kompagnie beseßt. Die Franzosen hatten ohne Nachdruck verfolgt, und griffen jeßt auch diese unbedeutenden Schanzen nicht mit Kraft an. Das gegen schleppten sie auf den ersten flachen Absaß des Geisberges schweres Geschüß hinauf, und beschossen dieselben. Das Feuer wurde von dem Geschüß der Schanzen, welches der Prinz indeß mit 2 Zwölfpfündern und 2 Haubigen vermehrt hatte, lebhaft erwies dert, und zweimal zum Schweigen gebracht, — begann

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