Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

zur

Ebenso schwierig sind die Prophezeiungen hinsichtlich der übrigen Kategorien von Flugzeugen, die nicht auf dem Prinzipe des Drachens beruhen. Immerhin können wir aus dem militärischen Bedürfnis, das ja, wie wir erkannten, auf lange Zeit den Anstoß Weiterentwicklung geben dürfte, einigermaßen Schlüsse ziehen. Ein Fahrzeug, das nur durch die Wirkung von Schrauben in der Luft erhalten wird, ist bei stürmischem Wetter militärisch nicht leicht verwendbar. So wäre die Frage der Schraubenflieger so ziemlich ausgeschaltet. Es blieben daher nur die Schwingenflieger konkurrenzfähig das Problem ist aber erst zu lösen.

Keineswegs ausgeschlossen ist es, daß vielleicht eine Kombination der verschiedensten Prinzipien unter Umständen brauchbare Gebilde bringen würde; an Ideen fehlt es ja, wie die divergentesten Patentanmeldungen der letzten Jahre zeigen, gewiß nicht. Wann jedoch eine neue konstruktive Lösung in brauchbarer Form gelingen wird, das wird die vielleicht nächste Zukunft zeigen.

Militärisches Kräfteverhältnis.

Die bisherigen Betrachtungen über die militärische Wertigkeit der Luftfahrzeuge gestatten uns nunmehr einen Schluß auf die Anzahl und Feldbrauchbarkeit der bisher vorhandenen Mittel, die dermalen den einzelnen Armeen zur Verfügung stehen.

Wir sehen, daß hinsichtlich der Kraftballons Deutschland die erste Stelle einnimmt, da es in der Bewertung dieses Mittels am optimistischesten vorging. Die Luftschiffe Deutschlands, durchwegs dem Luft-Dreadnoughttyp angehörend, konstruktiv zweifelsohne auf höchster Stufe stehend, haben nach »La France militaire folgende Verteilung: »P III« und »Ersatz M III« in Königsberg an der Ostgrenze; »Z I«, »M I« und «P I« in Metz, »Ersatz Z II«, »M II« und »P II« in Köln an der Westgrenze; als Reserve bei Reinickendorf nächst Berlin das Schiff »M IV«.

Demgegenüber kann Frankreich nur vier gleichwertige Militärluftschiffe aufweisen: »Capitaine Marchal«, »Adjudant Vincennot« »Adjudant Réau« und »Lieutnant Selle de Beauchamp«; England und Rußland haben ein, Österreich-Ungarn und Italien bis zum Momente noch kein gleichwertiges Militärluftschiff.

Von den Privatluftschiffen können nach den früheren Betrachtungen in Deutschland fünf, in Frankreich, Österreich-Ungarn und Italien je ein Kraftballon als gleichwertig angesehen werden.

Hinsichtlich der Flugmaschinenflotte nimmt zweifelsohne Frankreich die erste Stelle ein. Es ist hiebei weniger die Menge des Materials von Bedeutung, denn dies unterliegt nur allzusehr der Ab

nützung, als vielmehr das Vorhandensein eines zahlreichen Personals und eine reichentwickelte Flugzeugindustrie. Apparate erzeugt man auch relativ bald, die Ausbildung feldbrauchbarer Piloten erfordert aber viel Zeit und Mühe. Frankreich verfügt jedoch über zahlreicheres Pilotenpersonal als alle anderen europäischen Staaten zusammengenommen.

Dem französischen Beispiele folgten Deutschland, Rußland und England, die hinsichtlich Reichlichkeit der verfügbaren Mittel an nächster Stelle zu nennen sind. Schließlich folgt Italien und zum Schlusse Österreich-Ungarn, die auch die bescheidensten Opfer dafür brachten.

Das annähernde Verhältnis des Standes kriegsbrauchbarer Piloten und Flugzeuge der Großstaaten zeigt die folgende Tabelle:

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][subsumed][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Anmerkung: Spanien, Rumänien, Serbien und die Türkei folgen nach Österreich-Ungarn.

Was aber nicht unerwähnt bleiben mag, ist, daß auf dem Gebiete der Aviatik bloß zwei Staaten auf eine selbständige und nicht von auswärts übernommene Entwicklung mit Stolz zurückblicken können: Frankreich und Österreich-Ungarn. Deshalb stand die Militäraviatik im Jahre 1911 in diesen beiden Staaten qualitativ an erster Stelle. Dieser Trost ist aber für uns nur eine schwache Hoffnung für den im Jahre 1912 allgemein zu gewärtigenden Wettlauf in der weiteren Entwicklung. Wir wollen hoffen, daß wir uns im neuen Jahre auf der gewonnenen Höhe erhalten, wenn uns schon zahlreichere Mittel versagt bleiben müssen.

[merged small][ocr errors]

Mitteilungen der k. u. k. Armeeschießschule.

Einfluß der Höhenlage des Schießplatzes und der Witterungsverhältnisse auf die horizontale Schuß

weite.

I. Höhenlage des Schießplatzes.

Die Schießinstruktion für die Infanterie- und Jägertruppe gibt für den Einfluß der absoluten Höhenlage des Schießplatzes auf die Schußweite nur den allgemeinen Anhaltspunkt, daß je größer die absolute Höhe des Schießplatzes ist, desto größer ist die bei gleichem. Aufsatze erreichte Schußweite". (Punkt 70.)

Die Tatsache, daß über das Maß der Verlängerungen der Schußweiten stark differierende Ansichten herrschen und einzelne einschlägige Publikationen verhältnismäßig große Werte hiefür aufweisen, ließ es wünschenswert erscheinen, diesbezügliche Schießversuche vorzunehmen.

Das Ergebnis dieser im Vorjahre durchgeführten Versuche ist gewiß auch für die Truppe von Interesse. Der Aufsatz am Repetiergewehr (Stutzen, Karabiner) ist ja bekanntlich für bestimmte »normale Verhaltnisse geteilt, wobei eine absolute Höhe von ca. 130 m gedacht ist. Wenn nun eine Truppe in einer Höhenlage zu schießen hat, welche von der normalen wesentlich differiert, so ist es naturgemäß erwünscht, eine beiläufige Vorstellung zu haben, in welchem Maße die Schußweite durch die größere Höhenlage beeinflußt wird.

Zur Klärung dieser Frage seien zunächst die Ergebnisse der vorerwähnten Schießversuche angeführt.

Dieselben wurden in Tirol in den Höhen von ca. 900, 1900 und 2700 m sowohl mit einzelnen Repetiergewehren und Stutzen M. 95 als auch mit einer Abteilung (20 Mann) - mit den Stutzen ausgerüstet gegen vertikale Fangscheiben vorgenommen. Die Resultate

sind aus nachstehender Zusammenstellung zu ersehen.

Die bei diesem Versuch hauptsächlich in Betracht kommende vertikale Treffpunktslage der dem jeweilig angewendeten Aufsatze

Streffleur 1912, I.

10

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
« ZurückWeiter »