Zeitschrift für deutsche Philologie, Band 15

Cover
Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, 1883
 

Ausgewählte Seiten

Andere Ausgaben - Alle anzeigen

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 297 - Bist untreu, Wilhelm, oder tot? Wie lange willst du säumen?« Er war mit König Friedrichs Macht Gezogen in die Prager Schlacht Und hatte nicht geschrieben, Ob er gesund geblieben. Der König und die Kaiserin, Des langen Haders müde, Erweichten ihren harten Sinn Und machten endlich Friede; Und jedes Heer mit Sing und Sang, Mit Paukenschlag und Kling und Klang, Geschmückt mit grünen Reisern, Zog heim zu seinen Häusern.
Seite 298 - Hilf Gott, hilf! Geh nicht ins Gericht Mit deinem armen Kinde! Sie weiß nicht, was die Zunge spricht. Behalt ihr nicht die Sünde! Ach, Kind, vergiß dein irdisch Leid Und denk an Gott und Seligkeit! So wird doch deiner Seelen Der Bräutigam nicht fehlen.« »O Mutter! Was ist Seligkeit? O Mutter! Was ist Hölle? Bei ihm, bei ihm ist Seligkeit, Und ohne Wilhelm Hölle !Lisch aus, mein Licht, auf ewig aus! Stirb hin, stirb hin in Nacht und Graus! Ohn' ihn mag ich auf Erden, Mag dort nicht selig werden.
Seite 300 - Ging's mit verhängtem Zügel. Mit schwanker Gert ein Schlag davor Zersprengte Schloß und Riegel. Die Flügel flogen klirrend auf, Und über Gräber ging der Lauf. Es blinkten Leichensteine Rundum im Mondenscheine.
Seite 264 - MISSALE ROMANUM ex decreto sacrosancti Concilii Tridentini restitutum, Pii V. Pont. Max. jussu editum...
Seite 192 - Sie beklagens, daß die Romanze, diese ursprünglich so edle und feierliche Dichtart bei uns zu Nichts, als zum Niedrigkomischen und Abenteuerlichen gebraucht, oder vielmehr gemißbraucht...
Seite 299 - Und das Gesindel husch husch husch! Kam hinten nachgeprasselt, Wie Wirbelwind am Haselbusch Durch dürre Blätter rasselt. Und weiter, weiter, hopp hopp hopp! Ging's fort in sausendem Galopp, Daß Roß und Reiter schnoben, Und Kies und Funken stoben. Wie flog, was rund der Mond beschien, Wie flog es in die Ferne! Wie flogen oben über hin Der Himmel und die Sterne! „Graut Liebchen auch? — Der Mond scheint hell! Hurra! die Toten reiten schnell! Graut Liebchen auch vor Toten?
Seite 141 - Traurige und betrübte Folgen der schändlichen Eifersucht, wie auch Heilsamer Unterricht, daß Eltern, die ihre Kinder lieben, sie zu keiner...
Seite 301 - Lenore bleibt immer Bürgers Kleinod, der kostbare Ring, wodurch er sich der Volkspoesie, wie der Doge von Venedig dem Meere, für immer antraute.
Seite 192 - Vom Lyrischen, vom Lebendigen und gleichsam Tanzmäßigen des Gesanges, von lebendiger Gegenwart der Bilder, vom Zusammenhange und gleichsam Notdrange des Inhalts, der Empfindungen, von Symmetrie der Worte, der Silben, bei manchen sogar der Buchstaben, vom Gange der Melodie und von hundert...
Seite 143 - Jungfernkranz; nun schickt sich zu drei wilden Tagen das ganze Haus, und Priester gehn mit leeren Magen zum Hochzeitsschmaus! Nur für die Braut ist keine Freude und keine Lust. Sie quält sich mit geheimem Leide tief in der Brust, mit Zittern höret sie den Segen vorm Altar an; und seufzt, bei lauten Herzensschlägen: ach, welch ein Mann!

Bibliografische Informationen