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Die Verlagshandlung an das Publikum.

Das vorliegende Werk, welches die Verlagshandlung hiermit dem deutschen Publikum übergiebt, ist auf einfache und naturgemäße Weise entstanden. Es lag für die Verlagshandlung nahe, ihren Berichterstatter und geschätzten Mitarbeiter vom Daheim, der wie Wenige Gelegenheit gehabt hat, das gewaltige Kriegsschauspiel theilweise aus nächster Nähe mitzuerleben, zu einem Werke über den Feldzug zu veranlassen. Die Verlagshandlung wollte aber keins jener für den Augenblick berechneten und mit ihm verschwindenden Bücher hervorrufen, wie sie kurz nach dem Kriege so zahlreich aufgetaucht sind, sondern sie wollte ein Werk schaffen, das auf lange Zeit hinaus einen bleibenden Werth behalten, das sich neben interessanter, warmer Schilderung historischer Treue, zuverlässiger Wahrheit befleißigen, in dem Wort und Bild harmonisch Hand in Hand gehen sollte.

Die Verlagshandlung glaubt, daß es dem Verfasser gelungen ist, ein solches Werk zu schaffen, und sie glaubt ferner, in genauer Kenntniß der unendlichen Schwierigkeiten, welche sich bei der Mangelhaftigkeit aller Quellen dem Durchdringen und Beherrschen des gewaltigen Stoffs entgegenstellen, daß Hiltl's Werk für lange Zeit das gründlichste, zuverlässigste und interessanteste über den Krieg von 1866 bleiben wird.

Sie hat deshalb keine Kosten und Mühen gescheut, es auch äußerlich zu einem stattlichen zu machen, das mit Ehren seinen Platz in der Familienbibliothek ausfüllen kann.

Indem wir nun das Werk für sich selbst wirken und sprechen lassen müssen, wollen wir noch eine Specialität desselben hervorheben, welche uns zugleich sein größter Vorzug vor allen älteren und neueren Kriegsgeschichten zu sein scheint. Der Verfasser hat, um der Ermüdung vorzubeugen, welche die fortlaufende Beschreibung gehäufter Gefechts- und Schlachtscenen nothwendig erzeugen muß, durch seine Schilderungen menschlich - anmuthender Scenen, (Bivouaks, Züge aus dem kleinen Leben der Soldaten 2c.) durch historische Rückblicke und biographische Einstreuungen für wohlthätige Ruhepunkte gesorgt, und so wird der Leser auch in den weiteren Abtheilungen die, wenn wir uns so ausdrücken dürfen, friedlichen Disciplinen des Krieges, z. B. Feldeisenbahnen, Feldpost, Feldtelegraphie, Johanniterwesen 2c. eingehend berücksichtigt finden. Das Werk wird in 3 Abtheilungen in demselben Umfange und zu demselben Preise wie die vorliegende complett sein und die beiden fehlenden werden in nicht zu langen Zwischenräumen hintereinander erscheinen.

Bielefeld und Leipzig.

Velhagen & Klasing.

Der schon nach vierzehn Tagen nöthig gewordene Neudruck der I. Abtheilung hat unsern Worten eine schnellere Bestätigung gegeben, als wir selbst zu hoffen gewagt hatten.

V. & K.

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Der 14. Juni. Eintreffen der Nachrichten aus Frankfurt am Main. Stimmung der Bevölkerung von Berlin. Uebersicht der Ereignisse bis zum 14. Juni. Reibungen in Schleswig-Holstein. Italienische Bewegung. Kriegsrath in Wien. Desterreichs Unterschätzung seiner Gegner. Abrüstungsvorschlag. Erste Rüstungen Preußens. Vereitelung des Congresses. Armeebefehl Benedek's. Mobilmachung und Concentration der preußischen Armee.

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8 war am vierzehnten Juni des Jahres 1866, da herrschte in der Haupt- und Residenzstadt Berlin eine große Aufregung. Diese Aufregung gab sich nicht durch Zusammenströmen großer Volksmassen, nicht durch die eigenthümliche Unruhe fund, deren Gewalt die Menschen hastig und unwillkürlich schneller aneinander vorübertreibt, es war vielmehr eine dumpfe, zitternde Bewegung bemerkbar, erzeugt durch Zorn und Nachdenken zugleich, wie sie entsteht, wenn große Ereignisse an den Einzelnen und an die Völker herantreten, wo denn ein Jeder die Stirn in Falten zieht, um nachzusinnen oder seinem Unmuthe Ausdruck zu geben, wo Jeder sich fragt: „Was ist verborgen hinter der finstern Wolke, die dort am Horizonte heraufschwebt?"

Der Abend des vierzehnten Juni brachte die Gewißheit. Man hatte schon um die Mittagsstunde Nachrichten erhalten, aber sie waren theils noch unsicher, theils sträubte

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