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Formation der IV. deutschen (Maas-) Armee und Vertheilung der deutschen Streitkräfte nach den Erfolgen des 18. August.

Durch die Schlacht bei Verneville St. Privat — Gravelotte war die französische Rhein-Armee auf Metz zurückgeworfen, gänzlich isolirt, ihre Verbindung mit Paris und der Armee von Chalons vollständig unterbrochen. Es kam zunächst darauf an, diese Hauptkraft der französischen Armee hier festzuhalten, gleichzeitig aber auch mit einer starken Operations-Armee die Offensive in der Richtung auf Paris wieder aufzunehmen, um die bei Chalons gebildete und sich noch bildende Armee des Marschalls Mac Mahon aufzusuchen und zu schlagen.

Marschall Bazaine hatte nach dem heißen Kampfe am 18. August vollauf zu thun, um seine Armee in dem großen befestigten Lager von Metz zu retabliren, gab aber die Hoffnung nicht auf, gegen Westen mit derselben durchbrechen und sich über Montmedy und St. Menehould oder über Sedan mit der Armee von Chalons vereinigen zu können. Die Armee des Marschalls Mac Mahon war noch in der Formirung begriffen und zur Zeit noch nicht im Stande, den vorrückenden deutschen Armeen entgegenzutreten.

Die deutsche Heerführung beschloß daher, ungesäumt und mit aller Energie die momentan in's Stocken gerathene Offensivbewegung in westlicher Richtung weiter fortzusetzen und schon am 19. August ergingen die hierzu erforderlichen Befehle, so daß zum Theil schon an diesem Tage mit der Offensive begonnen werden konnte.

Die Cernirung von Metz auf beiden Moselufern wurde der I. und II. Armee übertragen; von der letzteren wurden jedoch drei Armee Korps und zwei Kavallerie-Divisionen abgezweigt, um aus ihnen eine IV. (Maas-) Armee zu bilden, welche mit der III. Armee, als deren rechter Flügel, gegen Paris und Chalons operiren sollte.

Die am 19. August formirte IV. (Maas-) Armee bestand aus dem Garde-Korps mit der Garde - Kavallerie - Division, dem IV. Armee-Korns, dem (Königlich Sächsischen) XII. Armee-Korps mit der sächsischen Kavalierie-Division, der 5. und 6. Kavallerie-Division, so daß mithin vor Met die gesammte I. Armee (I., VII., VIII. Borbstaedt. Der deutsch-franz. Krieg.

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Armee-Korps, 1. und 3. Kavallerie-Division), und von der II. Armee das II., III, IX. und X. Armee-Korps zurückblieben. Als Verstärkung der Cernirungs-Armee von Met wurde derselben die 3. Reserve-Division (General-Lieutenant v. Kummer) zugewiesen. Dieselbe bestand aus der 3. kombinirten Landwehr-Division*) (GeneralMajor Schuler v. Senden), einer kombinirten Infanterie - Brigade (General-Major v. Blankensee, Infanterie - Regimenter Nr. 19 und 81), einer 3. Reserve-Kavallerie-Brigade (General-Major v. Strank, 3. Reserve-Husaren-, 1. Reserve-Dragoner, 5. und 7. Reserve-UlanenRegiment) und 3 Reserve-Batterien, zählte mithin 18 Bataillone, 16 Eskadrons und 18 Geschüße.

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Das Kommando der neugebildeten Maas-Armee erhielt der Kronprinz von Sachsen; zum Chef des Generalstabs wurde General v. Schlotheim, bisheriger Kommandeur der hessischen KavallerieBrigade, ernannt. General Lieutenant Prinz Georg von Sachsen übernahm das Kommando des XII. Armee-Korps, Oberst v. Montbé interimistisch das der bisher vom Prinzen Georg geführten 23. Infanterie-Division. Da der seitherige Chef des Generalstabes des XII. Armee-Korps, Oberst-Lieutenant v. Zeschwitz am 19. früh gestürzt und schwer verletzt worden war, wurden deffen Geschäfte dem Obersten v. Carlowig, Kommandeur des Garde-Reiter-Regiments, übertragen.

Die Maas-Armee zählte 6 Infanterie- und 4 Kavallerie-Divifionen,

zusammen 82 Bataillone (incl. 3 Jäger- und 4 SchützenBataillone), 120 Eskadrons und 48 Batterien.

Die III. Armee hatte, nachdem die badische Feld-Division ausgeschieden, dagegen das VI. Armee-Korps und die 2. Kavallerie-Division eingetroffen waren, ihre Formation seit dem Vorgehen durch die Vogesen nicht geändert und eine Stärke von

147 Bataillonen (incl. 16 Jäger-Bataillonen), 128 Eskadrons und 90 Batterien,

welche in 11 Infanterie- und 4 Kavallerie-Divisionen**) eingetheilt waren.

*) Siehe Ordres de bataille Beilage 3: Die in Norddeutschland zum Schuß des Landes zunächst zurückbleibenden mobilen Truppen.

**) Dem V., VI. und XI. Armee-Korps waren nur je 2 Kavallerie-Ne gimenter als Divisions- Kavallerie zugetheilt, dem 1. und 2. bayerischen Korps

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