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Abel Quack und Frau Jutte, des Paters Köchin, ließen es nicht an sich fehlen. Als Rüsteviels Bruder den Bären mit einem dicken Knüttel aufs Haupt schlug, fuhr er wie rasend unter die Weiber, so daß einige ins Wasser stürzten; darunter auch Frau Jutte, für deren Rettung der Pater zwei Tonnen Bier und Ablaß versprach. Da eilten alle, sie zu retten. Inzwischen rettete sich Braun ins Wasser und entging der weiteren Verfolgung; eine Meile abwärts trieb ihn der Strom, dann stieg er ans Land.

III. Reineke hatte, sich unterdessen ein Huhn geschnappt nnd ging dem Ufer entlang, den Bären tot glaubend. Auf einmal sieht und verhöhnt er ihn. Braun schleppte sich mühselig vier Tage lang zu Hofe.

IV. Als ihn der König gewahrte, gelobte er ihm Rache. Schnell ließ er den Rat sich versammeln und man beschloß, durch Hinz, den Kater, Reineke von neuem nach dem Herrentag entbieten zu lassen, was Hinz nach Widerstreben eingeht.

Dritter Gesang.

1. Hinzens Wanderung. Schnell machte sich Hinz auf den Weg, erblickte aber leider ein Unglückszeichen, nämlich einen Martinsvogel zur Linken, aber er faßte Mut und wanderte nach Malepartus.

2. Hinzens Ankunft und Botschaft. Als er in Malepartus ankam, saß R. gerade vor dem Hause. Sie begrüßten sich, und Hinz richtete seine Botschaft aus. In der Nacht wollte R. nicht mit nach Hof gehen, aber am nächsten Morgen. Gastlich wollte R. für ein Abendbrot sorgen; er führte Hinzen in des Pfarrers Scheune, wo Mäuse in Menge waren, aber Martinchen eine Schlinge gelegt hatte, in der sich der arme Kater fing. Martinchen bemerkte es, rief die Insassen des Hauses, und der arme Hinz wurde tüchtig durchgeprügelt und verlor ein Auge, während er aber auch den Pastor verwundete und sich dann, allein gelassen, befreite und nach Hofe zurückkehrte.

3. Der König versammelte aufs neue seine Räte, und Grimbart riet, R. zum dritten und zum letzten Mal vorzufordern; er selbst wolle die Sendung übernehmen. Er wird

freundlich aufgenommen und von R. zurückbegleitet. Unterwegs beichtet er a) der Bär, b) Hinz, c) Henning, d) Isegrim, e) in Elfmar am Läuten, f) im Jülicher Land auf dem Speckfang, g) auf dem Hühnerfang im Bauernhause. Aber R. bekam an einem Nonnenkloster einen Rückfall und fing einen jungen fetten Hahn, nachdem er kaum Absolution erhalten hatte.

14. Übersicht des Inhalts von,,Shakespeares Julius Cäsar“. I. Aft.

1. Scene.

1. Der Schauplah ist eine Straße in Rom.
2. Die agierenden Personen sind:

a) Die Volfstribunen und Anhänger des Pompejus
Marullus, ein Heißsporn, und Flavius, der ver-
ständiger und besonnener ist.

b) zwei Bürger als Repräsentanten eines Volkshaufens, von denen der eine seines Zeichens ein Zimmermann und simpel und devot ist, der andere ver

schmigt und dreist, ein Wundarzt für alte Schuhe.

3. Die Tribunen beabsichtigen, am 15. Februar, dem Luperfalienfeste, einem dem Pan geweihten Hirtenfeste, an welchem zugleich Cäsar sich öffentlich wie im Triumphe zeigen wollte, die Straßen von den Volkshaufen zu säubern, was ihnen auch zum Teil bei dem charakterlosen, zu feilen Seelen herabgesunkenen Volke gelingt.

4. Darauf trennen sich Marullus und Flavius, der erstere geht nach dem Capitol zu und soll die Bildsäulen Cäsars der Binden entkleiden; der leztere schlägt eine andere Richtung ein und will den Pöbel von den Gassen treiben.

1. Zeitbestimmung.

Sc. I. S. 31.)

2. Scene.

Februar. Luperkal. (Vgl. Akt V.

2. Scenerie: ein öffentlicher Plaz in Rom.
3. Gliederung des Inhalts:

A. Cäsar erscheint in einem feierlichen Aufzuge, unterhält sich a) mit der Calpurnia, seiner Gemahlin, der er rät, sich dem Antonius bei dem Wettlauf in den Weg zu stellen (weil man glaubte, daß die Berührung eines solchen Wettkämpfers unfruchtbare Weiber fruchtbar mache. Vgl. Plutarch Kap. 61). b) mit Antonius, dem er einen damit verwandten Auftrag giebt.

B. Der Wettlauf beginnt

ein Wahrsager ruft Cäsar die gewichtigen Worte zu:,,Nimm vor des Märzen Jdus (dem 15. März) Dich in acht!" Scheinbar macht sich Cäsar aus der Warnung nichts. C. Antonius bietet ihm dreimal die Königskrone an. Er weist sie aber ab.

D. Eine Unterhaltung des Cassius und Brutus. Der Zweck derselben ist: Cassius will Brutus für eine Verschwörung gegen Cäsar gewinnen.

a) Cassius beschwert sich über das störrische und
fremde Benehmen seines Freundes Brutus.
b) Dieser läßt den Cassius einen Blick in sein Herz
thun, worin ihn Regungen streitender Natur
quälen (man vgl. Stauffacher im Gespräch mit
Pfeiffer von Luzern und Tell im 1. Akt).
c) Cassius vermutet große Entwürfe des Brutus
und zeigt ihm schmeichelnd, was das Volk
von Brutus denkt und erwartet. (Das Gleich-
nis vom Spiegel.)

d) Das Gespräch wird von Musik und Freuden-
geschrei unterbrochen. Dieses benut Cassius dazu,
die Rede von persönlichen Verhältnissen aufs
politische Gebiet zu lenken und zu erforschen,
wie Brutus eigentlich zu Cäsar stehe.

Brutus zeigt sich weniger als Freund denn als
Bürger:

Stellt Ehre vor Ein Auge, Tod vors andere, und beide seh' ich gleiches Mutes an." Er antwortet hier allgemein,

aber für Cassius. deutlich genug: die Ehre des römischen Bürgers geht ihm über das Leben.

f) Cassius' Vergleichung a) des Cäsar mit sich und dann mit Brutus und ß) des jeßigen Brutus mit dem früheren Luc. Jun. Brutus.

„Einst gab es einen Brutus, der so gern des alten Teufels Hof als einem König gedient hätte in Rom.“

E. Diese Unterredung wird durch das Erscheinen Cäsars und seines Zuges gestört. (Cassius und Brutus wünschen aber von den Vorgängen zu hören, und Casca soll Berichterstatter sein. Man vergl. den Pfarrer und Apotheker in H. und Dorothea.) Cäsar drückt gegen Antonius seinen Argwohn aus über Cassius.

F. Der drolligte Bericht des Casca

a) von dem Anbieten und Ablehnen der Krone, b) von Cäsars Ohnmacht,

c) von seiner Rede, bei der durch die drei oder vier Weibsbilder von neuem die Charakterlosig= keit des Volkes sich kund giebt.

d) von Ciceros Rede,

e) von der Ergreifung des Marullus und Flavius. G. Das Ende der Unterhaltung: Cassius lädt den Casca für den folgenden Tag zum Mittagessen ein, Brutus aber bittet den Cassius zu sich. (Cassius' Vorhaben mit den Zetteln, um Brutus noch sicherer zu den Verschworenen hinzuziehen.)

3. Scene.

1. Schauplag: Eine Straße.

2. Zeitbestimmung: Die Nacht vom 14. März. (Ungewitter und seltsame Erscheinungen.)

3. Gliederung des Inhalts.

A. Cicero und Casca begegnen sich. Casca ist auch ihm gegenüber sehr redselig und erzählt viele Wunderdinge

Naumann, Anleitung. 5. Aufl.

5

a) von einem Feuerregen;

b) von der linken Hand eines Sklaven;
c) vom Löwen bei dem Capitol;
d) von den feurigen Männern;

e) vom Vogel der Nacht (Eule).

Cf. Jungfrau

von Orleans Hermann und Dorothea!

Cicero erfährt von Casca, daß Cäsar den folgenden Tag auf das Capitol kommen wird. Darauf nehmen sie Abschied. B. Cassius und Casca treffen zusammen und unterhalten sich:

a) von der furchtbaren Nacht;

b) von Cascas Furcht vor dem Ungewitter, wäh
rend er sich vor dem Manne fürchten solle,
der dieser Nacht gleiche. (Casca versteht dies
richtig von Cäsar.)

c) von dem weibischen Sinn der jungen Römer;
d) von der Absicht des Senats, Cäsar am nächsten
Tage zum Könige auszurufen;

e) von der Absicht des Cassius, die Knechtschaft nicht
zu überleben. (Casca erklärt sich desselben
Freiheitssinnes für fähig und zeigt sich
für die Verschwörung geeignet.)

f) Cassius sondiert noch weiter, ob Casca vielleicht doch ein williger Knecht des Cäsar sei. Da erklärt sich Casca deutlich gegen Cäsar. Und der Handel ist geschlossen.

g) Endlich giebt uns Cassius noch näheren Aufschluß über die Verschwörung, die schon länger im Gange ist; Mitverschworene erwarten ihn in der Halle des Pompejus.

C. Zu Casca und Cassius tritt Cinna, der be= reits für die Verschwörung gewonnen ist. Er sucht Cassius und bringt das Gespräch sofort auf Brutus, welchen die Verschwornen gern in ihren Bund ziehen möchten. Cassius stellt das in Aussicht und giebt dem Cinna einen dreifachen Auftrag: a) einen Zettel

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