Schwarze Schwester, Teufelsjunge: Ethnizität und Geschlecht bei Paul Celan und Herta Müller

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Böhlau, 2006 - 252 Seiten
Paul Celan und Herta Muller entstammen beide osteuropaischen Regionen und wurden zu Ikonen des bundesdeutschen Literaturbetriebs. Von westlichen Fremdheitsdiskursen uber Osteuropa gezeichnet, traten sie ein geschichtliches Erbe an, das von dem deutschen Uberlegenheitsanspruch in der banatdeutschen Kolonisierung im Laufe des 18. Jahrhunderts (Muller) bis zur Hochkultur und Verfolgung osteuropaischer Juden der Bukowina in der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts (Celan) reicht. Wahrend diskurshistorische Betrachtungen die Spuren dieser jeweils unterschiedlichen Erfahrungen fur Celan und Muller aufgreifen, legen die hier vorgenommenen Textinterpretationen bislang unbekannte poetologische und thematische Gemeinsamkeiten zwischen beiden offen. Ihre Texte machen allzu deutlich, wie mittels der Kategorien Ethnizitat und Geschlecht Machtgefalle zwischen Eigenem und Fremdem entstehen. Herta Mullers Teufelsjunge und Paul Celans Schwarze Schwester sind dabei zwei verletzte, vereinnahmte Figuren, in denen sich die Gewaltformigkeit der Verhaltnisse im Europa des 20. Jahrhunderts ebenso verkorpert wie der Widerstand dagegen.

Im Buch

Inhalt

II
15
Machtasymmetrisches Miteinander Paul Celan
33
Deutschösterreichische Symbiose
105
Urheberrecht

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