Versuch Einer Philosophie Des Schönen in Der Musik: Oder, Aesthetik Der Tonkunst

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B. Schott's Sohne, 1838 - 642 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 30 - Es gibt nur einen Tempel in der Welt und das ist der menschliche Körper. Nichts ist heiliger als diese hohe Gestalt. Das Bücken vor Menschen ist eine Huldigung dieser Offenbarung im Fleisch. Man berührt den Himmel, wenn man einen Menschenleib betastet.
Seite 17 - Dem glücklichsten Genie wird's kaum einmal gelingen, Sich durch Natur und durch Instinkt allein Zum Ungemeinen aufzuschwingen: Die Kunst bleibt Kunst! Wer sie nicht durchgedacht, Der darf sich keinen Künstler nennen ; Hier hilft das Tappen nichts; eh man was Gutes macht, Muß man es erst recht sicher kennen.
Seite 569 - Ohne Zusammenhang, ohne die innigste Verbindung aller und jeder Teile, ist die beste Musik ein eitler Sandhaufen, der keines dauerhaften Eindruckes fähig ist; nur der Zusammenhang macht sie zu einem festen Marmor, an dem sich die Hand des Künstlers verewigen kann.
Seite 23 - Denn aus der Kräfte schön vereintem Streben Erhebt sich, wirkend, erst das wahre Leben.
Seite 11 - Natur und Würde in Beziehung auf die höchsten Interessen des Menschen zu behaupten angefangen hatte, so ward jetzt auch der Begriff und die wissenschaftliche Stelle der Kunst gefunden und sie, wenn auch nach einer Seite hin noch in schiefer Weise (was hier zu, erörtern nicht der Ort ist), dennoch in ihrer hohen und wahrhaften Bestimmung aufgenommen.
Seite 9 - Obgleich also Kritiker, wie HUME sagt, scheinbarer vernünfteln können als Köche, so haben sie doch mit diesen einerlei Schicksal. Den Bestimmungsgrund ihres Urteils können sie nicht von der Kraft der Beweisgründe, sondern nur von der Reflexion des Subjekts über seinen eigenen Zustand (der Lust oder Unlust), mit Abweisung aller Vorschriften und Regeln, erwarten.
Seite 81 - Über die allgemeine Sprache der Musik. Der Geist wird frei, unbestimmt angeregt; das tut ihm so wohl, das dünkt ihm so bekannt, so vaterländisch — er ist auf diese kurzen Augenblicke in seiner indischen Heimat. Alles Liebe und Gute, Zukunft und Vergangenheit regt sich in ihm, Hoffnung und Sehnsucht.
Seite 131 - alle Methode ist Rhythmus: hat man den Rhythmus in der Gewalt, so hat man die Welt in der Gewalt.
Seite 350 - Guten auf der einen Seite zu wenig , und auf der anderen zu viel thun als hier.
Seite 77 - Bewegende, weil es nie sich selbst verlässt, wird auch nie aufhören bewegt zu sein, sondern auch allem was sonst bewegt wird, ist dieses Quelle und Anfang der Bewegung. Der Anfang aber ist unentstanden. Denn aus dem Anfang muss alles Entstehende entstehen, er selbst aber aus nichts.

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