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Die Festung Peschiera, Commandant GM. Baron Baltin, seit dem Jahre 1859 zu einem vollkommenen Manövrirplatze umgeschaffen, hatte nur die gewöhnlichen Vertheidigungs- Instandsetzungs-Arbeiten vorzunehmen. Neu erbaut wurden nur einzelne Zwischenbatterien, und selbe mit den permanenten Werken theilweise durch einfache Linien verbunden. Das Fort am Monte della Croce (dem entscheidenden Punkte am rechten Mincio-Ufer) ward an den Stirnseiten der Casematten mit Eisenpanzern versehen. Die Festung war am 20. Juni zur Vertheidigung bereit.

Besatzung 5200 Mann, Armirung 342 Geschütze.

In gleicher Weise begann auch bei Mantua (Commandant FML. Baron Sztankovics) am 23. April die Vertheidigungs-Instandsetzung.

Die Festung, an den Mincio-Seen gelegen, mittelst deren eine ausgedehnte Inundation bewirkt werden konnte, erhielt eben dadurch ihre grösste und genügende Stärke, daher auch nur eine Batterie (17 Geschütze) zwischen Pompiglio und Belfiore neu erbaut ward, um das Debouchiren aus der Festung in westlicher Richtung zu erleichtern; ferner eine Batterie auf 3 Geschütze am Kopfe des Dammes Chasseloup zur Bestreichung des Mincio-Überganges. Die ausgedehnte Inundation war am 10. Mai, die sonstigen Arbeiten am 20. Juni vollendet.

Besatzung 8600 Mann, Armirung 432 Geschütze.

Armirung von Borgoforte 79 Geschütze.

Die Festung Legnago (Commandant GM. Wojnović), nach den Principien der älteren Befestigungskunst erbaut, von geringer Ausdehnung und Widerstandsfähigkeit, ward nur als sturmfreier doppelter Brückenkopf angesehen und auch demgemäss bis 15. Juni in Vertheidigungsstand gesetzt, die Umgebung auf 2000 Schritte Breite inundirt.

Besatzung 2400 Mann, Armirung 105 Geschütze.

Rovigo (Commandant Oberstlieutenant Baron Salis), in neuester Zeit zur Sicherung des Überganges über die untere Etsch erbaut, bestand aus 4 permanent auf den wichtigsten Strassen erbauten Forts, ohne Noyau.

Zur besseren Beherrschung des Terrains wurden in die Intervalle der permanenten noch 4 passagère Werke (auf je 3-4 Feldgeschütze) eingeschoben, ferner zur Sicherung der Eisenbahnbrücke eine Batterie erbaut, und die Stadt selbst durch eine passagère Befestigungslinie umschlossen.

Die Festung war am 18. Juni in Vertheidigungsstand und mit 105 Geschützen armirt.

3 Berg-Forts und 57 Geschützen). Bei ersteren wurden noch 10 passagère BatterieStellungen erbaut.

Beide waren im Laufe des Monats Mai zur Vertheidigung hergerichtet.

Palmanuova (Commandant GM. Conte Corti), und die Bergfeste Osoppo; diese kleinen Depôt-Plätze von fast keiner Bedeutung — wurden ebenfalls im Laufe der Monate Mai und Juni zur Vertheidigung hergerichtet, erstere mit 70, letztere mit 16 Geschützen armirt.

Die beiden Passsperren Malborghetto und Predil wurden durch Errichtung von Verhauen etc. vervollständigt, erstere mit 28, letztere mit 15 Geschützen armirt.

Venedig (Commandant FZM. Br. Alemann) war durch die bestehenden grossartigen Befestigungen (im Ganzen 85 Werke) hinreichend gesichert, und war hier jeder Neubau überflüssig.

Die Werke der Seeseite waren bis 12. Juni, jene der Landseite bis 26. Juni in Vertheidigungsstand gesetzt und mit 846 Geschützen armirt.

Die wichtigsten für grosse Schiffe zugänglichen Einfahrten (bei Alberoni und Chioggia) wurden durch 2 Reihen schwimmender Barrikaden gesperrt und ausserdem mit 3 Reihen schachbrettförmig angeordneter SeeMinen und Torpedo's versehen. Besatzung 13.000 Mann.

Die bei Triest befindlichen Befestigungen bezweckten nur den Schutz der Stadt gegen Landungen oder Bombardements durch schwächere FlottenAbtheilungen. Sie wurden durch eine neu erbaute Batterie (4 Geschütze) am Monte Sermino, dann durch den Ausbau des halbfertigen Forts Olmi ergänzt. Mitte Juni waren die Werke im Vertheidigungsstand und mit 198 Geschützen armirt.

Pola (GM. Rudolf), der vorzüglichste Kriegshafen des Kaiserstaates, war durch ausgedehnte Befestigungen sowohl gegen die Land- als auch Seeseite versichert.

Es wurden hier nur 2 Batterie-Stellungen am Monte Lezzo erbaut, für die Hafen-Einfahrt ausserdem See-Minen vorbereitet. Die Werke waren am 30. Juni zur Vertheidigung bereit und mit 510 Geschützen armirt.

Die festen Plätze Dalmatiens wurden im Laufe der Monate Mai

und Juni ebenfalls in Vertheidigungsstand gesetzt.

Wir geben die festen Plätze hier mit ihrer Armirung:

Budua mit 11 Objecten und 58 Geschützen.

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lage zweier geschlossenen Werke auf 13 und 8 Geschütze verstärkt. Sebenico mit 2 Forts und 25 Geschützen.

Clissa mit 18 Geschützen.

Knin mit 18 Geschützen ward durch 1 Feldfort am Monte Verbnik verstärkt.

Zara mit 161 Geschützen.

Lissa, die der dalmatinischen Vertheidigungsfront vorgelagerte Bastion, in allen bisherigen Kämpfen um den Besitz der Adria von hervorragender Bedeutung, war mit bedeutenden Werken versehen.

Der Hafen San Giorgio, im nordöstlichen Theile der Insel, der bedeutendste derselben, war durch eine Linie von See-Minen und 9 permanente Werke gesichert, zu deren Unterstützung noch 1 Mörser- und 1 HaubitzBatterie erbaut wurden.

Die übrigen feindliche Angriffe oder Landungen begünstigenden Punkte sicherte man durch Neubau von 11 Batterie-Stellungen, welche sowie die übrigen Vertheidigungs-Instandsetzungs-Arbeiten gegen Anfang Juli vollendet und mit 93 Geschützen armirt waren.

Bei den permanent befestigten Punkten Tirols begannen. die Arbeiten zur Vertheidigungs-Instandsetzung in den letzten Tagen des Monats April, und wurden selbe da Neubauten hierbei nicht vorkamen im Laufe des Monats Mai sämmtlich beendet.

Wir geben hier nachfolgend diese Objecte nach ihrer Lage und Armirung:

Lardaro, Thalsperre in den Judicarien, 3 Forts mit 20 Geschützen. Ampola, Strassensperre zwischen Storo und Val-Ledro, 2 Blockhäuser mit 2 Geschützen.

Ponal, Batterie auf der Strasse aus Val-Ledro nach Riva, und

Nicolo, Batterie zwischen Torbole und Riva, hatte mit der letzteren Stadt 23 Geschütze.

Nago, auf der Strasse von Riva nach Mori im Etschthal, 2 Batterien, 15 Geschütze.

Malcesine-Batterie am Ostufer des Gardasees, 6 Geschütze.

Buco di Vela bei Cadine, Sperre des Überganges aus dem Sarcathale nach Trient, 2 Werke mit 7 Geschützen.

Val Strino, Strassensperre gegen den Tonal mit 6 Geschützen. Rocchetta, Thal und Strassensperre an der Ausmündung des NonsThales in's Etschthal, 2 Werke mit 8 Geschützen.

Gomagoi, Strassensperre gegen das Wormser-Joch, mit 7 Geschützen. Neu erbaut ward zur Sicherung der militärisch wichtigen Brücke von Mostizzolo über die Noce ein doppelter Brückenkopf daselbst auf 7 Geschütze, am 10. Juli beendet.

Endlich ward Trient, der Centralpunkt Süd-Tirols, durch Anlage von Feldverschanzungen successive zu einem ganz entsprechenden Manövrirpunkte umgeschaffen. Anfangs ward nur die Sicherung der Stadt bezweckt; - als jedoch die Kriegs-Ereignisse die selbständige Vertheidigung Tirols erheischten, wurden die Befestigungen dem entsprechend ausgedehnt. Ausser dem bestehenden Castell wurden 6 geschlossene Schanzen, 13 ErdBatterien, 2 Geschütz-Stellungen für Gebirgs-, 7 derlei Emplacements für Raketengeschütze erbaut, und ausserdem 7 grössere ausser der Stadt befindliche Gebäude, sowie die Stadt selbst zur Vertheidigung hergerichtet.

Die Armirung der oben angegebenen Werke erforderte im Ganzen 47 Geschütze.

Wir haben hiemit den mühsamen Gang der Rüstungen Österreichs zum Kriege geschildert und gehen nun zu der Darstellung des Aufmarsches der k. k. Nord-Armee für den Krieg gegen Preussen über.

IV. Abschnitt.

Aufmarsch der k. k. Nord-Armee in Mähren und Böhmen.

Feldzeugmeister Ritter von Benedek übernahm das Commando der Nord-Armee, noch bevor dieselbe ihre Massen-Bewegung nach dem Kriegsschauplatze antrat, mit dem folgenden Armee-Befehl :

ddto. Wien, 12. Mai 1866.

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Seine Majestät, unser Allergnädigster Kaiser und Kriegsherr, haben „Allerhöchst zu befehlen geruht, dass ich das Commando der aufzustellenden ,Nord-Armee zu übernehmen habe.

„Mein Hauptquartier wird mit 15. d. M. vorerst in Wien formirt sein, „und mit demselben Tage treten die zu dieser Armee gehörigen k. k. Herren „Generale, Truppen, Branchen und Anstalten unter mein Commando.

„Als treuer und ergebener Soldat bewährt, weiss ich jedem kaiserlichen Befehle mit Freude zu gehorchen.

„Mein freudiges Pflichtgefühl wird aber diesmal auch durch das Bewusstsein beseelt, dass jeder Einzelne der unter meinem Befehle sich vereini„genden Armee die grösste Hingebung mitbringt zur Abwehr und Bekäm„pfung jedes Feindes, der es wagt, ungerecht und muthwillig unseren ange,,stammten Kaiser und Herrn, Sein durchlauchtigstes Herrscherhaus und Seine „Monarchie, unser theures Vaterland, zu bedrohen.

Die Armee wird in Kurzem versammelt sein, in Allem geordnet, mit ,,Allem ausgerüstet, schön, tüchtig und brav, getragen und gehoben von dem ,,allerbesten Geiste, von dem Geiste der Ordnung und Disciplin, der Ehre und „Treue, der Tapferkeit und unbedingten Hingebung.

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Des Kaisers Auge und sein edles Herz werden der Armee überallhin ,,folgen, und die Opferwilligkeit und der Enthusiasmus aller Völker Öster„reichs werden uns geleiten; die Theilnahme, die Erwartungen und Hoffnun„gen unserer Landsleute und unserer Lieben werden mit uns sein, auch wenn ,,es zum Entscheidungskampfe kommen sollte für des Kaisers und des Vaterlandes heiliges Recht.

„Die k. k. Armee aber wird in jedem Kampfe mit Begeisterung und ,,alt-österreichischer Zähigkeit in Treue und Ehre zu siegen, in Treue und Ehre zu sterben wissen für Kaiser und Vaterland.

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